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hab»«, fordern wir, imß der qualvollen Uagilbißheit ihre» Schicksals wi« der Verzögerung der Frieüensverhandlungen eia Ende gemacht wird. Am 17. Februar wird der Waffenstillstand erneuert. Wir verlangen von unsern Unterhändlern, daß sie in erster Linie die Frag« der sofortigen verausgabe der deutschen Kriegs- und Zivilge- sangenen zu einer besriedigenden Lösung bringen und die Verhand lungen über weitere Punkte hiervon abhängig machen.' Vie abgesandten Depeschen fanden die ungeteilte Zustimmung der fichtlich bewegten Versammlungsteilnehmer. Mit einem kurzen Schlußwort beendete der Vorsitzende die eindrucksvolle Versammlung. — Zn Leipzig streikten die fiädt. Beamten. Wie das „>eipz. Lagebl.- mitteilt ist der Streik bereits wieder beige legt worden. Es handelt sich um Lehaltsforderungen. Der Rat hat über diese Forderungen beraten und wohlwollende Entschließung gefaßt. — Leipzig. Bis jetzt ist vor Diebeshünden wohl so ziemlich nichts mehr sicher gewesen. Jetzt haben sich zu dem, was gestohlen wird, auch noch — Särge gesellt, deren 4 in den letzten Tagen aus dem Lager einer Beerdigungsanstalt in Leip zig verschwunden find. Der Spitzbube wird fie sehr schwer an den Mann bringen, aber noch schwerer für sich selbst verwenden können — es müßte denn sein zum Verfeuern. — Penig. Eine Kundgebung gegen die Kartoffelabgabe veranstaltete die hiesige Arbeiterschaft. Von den Versammelten wurde eine entsprechende Entschließung angenommen. — Leisnig. Das Vereinsleben, das in den langen Kriegsjahren ganz gehörig dezimiert worden ist, lebt jetzt wie der auf. Und das ist erfreulich, wenn es auch um manche ver schwundene Vereine nicht schade sein mag. Aber Gesangvereine, die danach streben, verdienen die besten Wünsche, ferner Turn- und Sportvereine und alle, die sich in den Dienst wahrer Ge selligkeit und der Bildung stellen. Sie mildern die schroffen politischen Gegensätze und arbeiten dem wilden Dergnügungs- toumel entgegen. — Pirna. Ein sonderbarer Zettel wurde bei der Stimmenauszählung in einem hiesigen Wahllokal einem Um schläge entnommen; es war eine — gültige Aelsebrotmarke! — Die Kohlennot führt zu einschneidenden Maß nahmen. Seit Montag müssen zunächst sämtliche Schulen und Lehranstalten Pirnas, mit Ausnahme des Seminars, für die Dauer von 14 Tagen geschlossen werden. Es hängt von dem Eingang weiterer Kohlensendungen ab, ob die Ferien verkürzt oder verlängert werden müssen. Es muß sogar damit gerechnet werden, daß auch andere Behörden für einige Zeit schließen müssen. Die Schließung der Schulen ist sehr bedauerlich: es kann ja nicht verlangt werden, daß der Unterricht tnungeheizlen Räumen stattfindet, andererseits muß man bedenken, daß es auch in vielen Privathaushalten an Setzung mangelt. — Plauen i. B. In der gemeinsamen Sitzung des Stadtraks und der Stadtverordneten am Freitag wurde be schlossen. den Steuersatz gegenüber 19l8 um 20 o. S. auf 188 zu erhöhen. — Die Einwohnerzahl Plauens ist seit Anfang 1V1S von 93000 auf 107000 gestiegen. — Kirchberg. In Buckersdorf ist die 15jährige Toch ter eines Fabrikarbeiters mit einem russischen Gefangenen durch- gsbrannt. Sie wurden in Kattowitz angehalten. ! Volkswirtschaft. D Arvei1Z««chweise aud Landwirte. Die landwirtsckiaft- 8mev Arbeitsnachweise führen noch immer Klage darüber, Katz die Landwirte, die offene Stellen angemeldet haben, auf schriftlich« RüArage der Arbeitsnachweise, ob diese Stellen »och frei sind, oder welches die Lohn- und Arbeits bedingungen sind, nicht antworten. ES ist darum zu einem »tcht geringen Teile Schuld der Landwirte selbst, wenn ihnen uicht genügend Arbeitskräfte beschafft werden können. Es ist bringend nötig, daß die Landwirte in dieser Richtung ständige Fühlung mit den Arbeitsnachweisen behalten. Ebenso müssen, wie von amtlicher Stelle bemerkt wird, die Landwirte endlich Ler Tatsache Rechnung tragen, daß mit einem Bezug aus ländischer Arbeiter im Frühjahr nicht zu rechnen ist und daß sie ihre Abneigung gegen die Einstellung der auS der Stadt simnmend«r Arbeiter überwinden müssen. Rah und Feen. O Das Gad« der Postsperre für die Schvtzgediote. Die vou der englischen Regierung über die deutschen Schutz gebiet« verhängt« PoMverr« ist neuerdings wieder auf gehoben worden. Nach Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Süd westafrika, Deutsch-Neuguinea und Samoa werden daher außer den bisher dorthin zugelafsenen Kriegsgefangenen- Endungen künftig auch gewöhnliche Briefe und Postkarten an die in diesen Schutzgebieten in Freiheit lebenden Deutschen von den Postanstalten zur Beförderung wieder angenommen. Die Briefe müssen, da sie über England ge leitet werden, offen zur Post gegeben werden. Die Mit teilungen find kurz zu fassen, deutlich und möglichst in lateinischen Buchstaben -u schreiben. Die nach Südwest afrika bestimmten Sendungen haben außer dem Namen und Wohnort des Empfänger- die Aufschrift zu tragen: Lroteetorkts Voutb tbo Okiek Livil »t IVmäbuk." Sämtliche Briefe und Postkarten an Empfänger in Ostafrika sind nach Daressalam zu Händen deS englischen Oberkommandierenden' zu richten. o Notstands arbeiten bei der sächsischen StaatS- eisendah». Zur Minderung der Arbeitslosigkeit hat di« sächsische StaatSeisenbahnverwaltung d«n Bau einiger neuer Eisenbahnen in Angriff genommen. ES werden er baut die vollspurigen Nebenbahnen Radeburg—Priestewitz mit ungefähr 35 Kilometer Länge, Wurzen—Eilenburg mit 20 Kilometer Länge und die Schmalspurstrecke Löbau— Obercunewalde mit ungefähr 15 Kilometer Länge. Zur Leitung der Bauarbeiten sind in Radeburg, Wurzen und Löbau bereits Bauämter errichtet worden. O IVVVOV Mark geraubt. Eine auS drei Soldaten mit Karabinern und drei Zivilisten mit Dolchen und Revolvern ausgerüstete Bande raubte am 8. Februar früh in Bochum 1W 000 Mark. Das Geld gehörte der Gewerk schaft Lothringen und drei Beamte sollten es -in einem Wagen zu Schacht 4 behufs Löhnung der Arbeiter bringen. Der Überfall erfolgte an einer einsamen Stelle der Zufahrtstrabe. d Wiederaufnahme des Schnellzugsverkehrs Buda- pest—Paris. Der »Neuen Freien Presse* zufolge wurde -wischen der deutsch-österreichischen Regierung und den Vertretern der französischen Regierung ein Abkommen ge troffen, das die Einführung des Schnellzugverkehrs Paris bis Budapest vorsieht. In den Zügen wird sich ein Wagen befinden, in welchem unter gewissen Bedingungen auch Deutschosterreicher die Reise machen können. In Ver bindung mit diesem Zuge wird auch ein Verkehr Wien- Warschau eingerichtet und eine Verbindung mit Prag über München geschaffen werden. o ffremdeMwek-hr tu Bah»»«. Rus München «sich mitgeteilt: Allgemein ist die Ansicht verbreitet, daß der Fremdenverkehr in Bayern vollständig gesperrt ist. Dies trifft aber in dieser allgemeinen Fassung nicht zu. Aller dings ist bei der noch immer herrschenden allgemeinen Nahrungsmittelknappheit ein großer Zuzug von Gästen, wie überall hin, nicht geradezu erwünscht: für Erholungs bedürftige sind auch die Kurorte Bayerns, und insbe sondere deS Bayerischen Hochlandes offen, so daß einem Aufenthalte daselbst nichts im Wege steht. Nur müssen die Erholungsbedürftigen rin entsprechende- amtsärztliches Zeugnis haben. o Überfüllung im Oberlehrerberuf. Im Deutschen Philologenblatt warnt der Statistiker Professor Oberle dringend vor der Philologenlaufbahn. Wenn auch augen blicklich durch die Neubesetzung freier Stellen der Anschein erweckt wird, daß die Verhältnisse einer Gesundung ent gegengeben, so liegen die Verhältnisse trotzdem trostlos. Selbst wenn sämtliche während des Krieges nicht besetzten Stellen ausgefüllt würden, blieben etwa 4000 Studien assessoren ohne Anstellung. o Einbruch in eine Sparkasse. In Beuel bei Bonn drangen drei Männer, darunter einer in britischer Soldatenuniform, in die Zweigstelle der Kreissparkasse ein, bedrohten die drei Kasienbeamtcn mit Revolvern, fesselten sie und raubten den Bestand der Kasse mit 108000 Mark. Die Räuber entkamen. T Vandervelde schwerverletzt. Der belgische Sozialisten führer und frühere Minister Vanderoelde bat einen Unfall erlitten. Das Automobil, in dem er saß, stieb in Brüssel mit einem Straßenbahnwagen zusammen, wobei Vander velde eine bedenkliche Kopwerleoung erlitt. Vermischtes. Der Gibraltartunnel. Nach einer königlichen Ver ordnung in Spanien sollen die Vorarbeiten für einen Tunnel zur Herstellung einer Verbindung zwischen Spanien und Marokko in Angriff genommen werden. Gegenüber dem schon früher aufgetauchten Plan einer Eisenbahn verbindung durch einen Tunnel zwischen Gibraltar und Ceuta will Spanien um seiner Marokkoprläik willen diesen Tunnel von Tarifs, also von spanischem Gebiet, in einer Entfernung von 22 Kilometern von G braltar aus bauen Das Meer ist von der bet Tarifa südlich ins Meet hinausragenden Punto Marro^m tus zum nächsten Punkte des afrikanischen Festlandes nur etwa 13 Kilometer breit, aber über 300 Meter tief. Die technischen Schwierigkeiten find jedenfalls nicht gering, doch sicherlich nicht unüber windlich; schwieriger r^ird es sein, für das mit 250 Mil lionen Frank veranschlagte Anlagekapital den entsprechenden Nutzungswert zu finden, zumal wenn sich Frankreich und England mit Rücksicht auf ihre besonderen Jnteress-n zurückhaltend stellen würden. Ertragreiche Arbeitslosigkeit. In einem Berliner Vorort kündigt ein Kutscher seinem Fuhrherrn mit fol gender Begründung: .Ich bekomme 6X8 Mark Arbeits losenunterstützung --- 48 Mark die Woche. Meine Frau bekommt 6 X 1,50 Mark, also 9 Mark und meine drei Kinder bekommen 3 X 6 X 1,50, das macht 27 Mark, zu sammen also 84 Mark die Woche. Warum soll ich da für 70 Mark arbeiten!" Wie mancher „Arbeitslose" mag sich jetzt besser stehen, als ein anderer, der treu seine Pfiickt tut. Mn StoßseuLz«* tu Braunschw-ig. Dem Stand bild de- Herzogs Wilhelm auf dem Ruhfäutchenplatz in Braunschweig wurde dieser Tage ein Plakck umgehängt, daS folgenden, den Präsidenten Braunschweigs, Schneider MergeS, verhöhnenden Vers enthielt: Lieber Wilhelm, steig hernieder Und regiere du uns wieder. Laß in diesen schlechten Zeiten Lieber Schneider MergeS reiten. Muffig« Saft bei der Friedeskoufer «uz. Au» Parts melden amerikanische Journalisten: Mitten tn der wichtigen Debatte über die Kolonialfrage sah sich Lloyd George auf einmal gezwungen, den Uhrensaal am Quai d'Orsay wegen schlechter Luft zu verlassen, indem er sagte: „Ich glaube nicht, daß feit Ludwig LIV. hier gelüftet worden ist." Der Mangel an frischer Lust verursacht Schläfrigkeit, und viel« Herren nickten während wichtiger Debatten ein. Anarchie ist em aus dem Griechischen stammendes Wort und bedeutet .Herrschaftslosigkeit", also eine Gesellschaft, in der keine Staatsgewalt existiert -oder in der diese doch so ge lähmt ist, daß sie keine Machtbefugnisse ausüben kann. Als politische Theorie verlangt der Anarchismus die Beseitigung jeder Herrschaft eines Menschen über-ben anderen, einen Zu stand ohne gesetzliche Rechtsordnung, ohne über- und Unter ordnung. Das Neueste. Weimar, 10. Februar. Der Rat der Volksbeaustragten Hal die Vorlage über Bildung eines neuen Reichsheeres ver- abschiedel. Die Friedensstärke des neuen Reichsheeres soll 250000 Mann belragen. Weimar, 11. Februar. Wie das „Leipz. Tagebl.- er- fähri, wird Eberl, nachdem er von der Nalionaloersammlung tn der heutigen Nachmillagssitzung zum Präsidenten des Deutschen Reiches gewählt worden ist, Weimar um ,5 Uhr verlassen. Die Bürgerschaft plant, dem ersten deutschen Präsidenten eine gewaltige Ovation darzubringen. Dresden, 11. Februar. Es ist nuumehr endgüllia b» schloffen worden, die sächsische Volkskammer zum 25. Februar zusammenzuberufen. Kirchennachrichten. Sv. Iungfrauenverein. Mittwoch, 1g. Februar nachm. 8 Uhr: Singe stunde. — Versammlung. Ev. Jünglingsverein. Donnerstag, 13. Februar nachm. 8 Uhr: Ver sammlung (Kirchenexpedition). Spielplauder Leipziger Theater. Neues Theater. Mittwoch 7 Uhr: „Heimat.- Donnerstag 7 Uhr: „Die fünf Frankfurter." Attes Theater. Mittwoch 7 Uhr: »Rausch." Donnerstag 4 Uhr: „Aschenbrödel." Neues Operetten-Theater. Mittwoch 6Vr Uhr: „Die geschiedene Frau." Donnerstag 7 Uhr: «Drei alte Schachteln." Ummigte Lichtspielhäuser Leipzigs, astorla Windmühlenstraße 31. Edda Lindborg im gewaltigen sensatio nellen Drama in 4 Akten .Die Prinzessin und der Troubadour." Arnold Nick in dem tollen Spiel in 3 Akten „Die Hochzeitsreise." Ovlosvvum Rohplatz 12—13. Doppel-Programm. Stuart Webbs im neuesten sensationellen Detektiv-Abenteuer in 4 Akten „Launen deS Glücks". „Direktor Zwick-Zwack." Lustspiel in 3 Akten mit Albert Paulig. „Bonaparte ist bombensicher." Lustspiel. — Aedadiion: R o b«r« Sanz. — Druck und Verlag: SS az ck »ul« >n Naunhof - KmMrtMdd.Atntsch.LuMetttMrtins Mtgllkder-DechmmlMg Donnerstag, 13. Febr., nachmittags 4 Uhr Rothenburger Erker. Di- ZOMrnlkgungsgtnoffensW AM KamM wird hiermit zur eingeladen für nächsten Sonnabend, den 15. Februar, abend 7 Uhr ins Nebenzimmer des Ratskellers zur Prüfung der Iahresrechnung u. s. w. D. V. «!s§6S6NO886I180kstt abends 8 Uhr ebenda. Iahresrechnung u. s. w. D. B. 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Junge Damen und Kerren, welche gesonnen sind, dem Verein beizutreten, sind herzlich willkommen. krim» ü Gummi- s E anck A ß Ug-UMIW s Z billigt dsl S D KsUsgsrsto, s Aanvkyf. eine Frau oder älteres Schul mädchen gesucht. Uhlig, Grimmaerstr. 14. H ^uf«vsrtuns gesucht! Näheres zu erfahren: Gartenstraße 24. Einen Heigenliasten zu r/, Geige zu kaufen ge sucht. Offerten unter P. W. an die Exped. ds. Bl. adzugeb. neumelkende wird zu kaufen gesucht. Angebote mit Preisangabe Naunhof, Waldstr. L4 I, Rtchnungsformlare fertigt billigst an Fa. Güuz L Eule. unä ULrkttLsoksv sovie Rauäkördv »n» Hal«, in allen Qröüsn, rm dMixnIvu kreisen empkiettlt Ulvrm. Lvifvgvratv, WanaUae. Gesucht wird eine Waschfrau die zugleich einige Tage in der Woche zum Reinemachen kom men kann. Frau Schuldireklor Schäfer, Moltkestraße 14. MWpjW-'WW WM- Regal, SetlSkSk zu verkaufen Moltkestraße 18 Ziege zum Schlachten «.Kaninchen zu kaufen. Offerte mit Preis unter „I. K." an die Exp. ds. Blattes. KMMW ZMW" MllNtMsllWmili . Donnerstag, den 13. ds. M. abends 7 u h r goldneKugel. Pas Erscheinen auch aller pas- in Stadt Leipzig. 0. V. stoen Mitglieder erwartet 0. V.