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gesagt werden, um die Kalamität in ihrer vollen Tragweite so recht zu schildern. In sehr beweglicher Klage fordert Leipzig jetzt zur Beseitigung der Kohlennot auf. »Auf die Schanzen, Kameraden!" So ertönt der Ruf des Rates der Stadt, der in auffälligem Druck an den Plakatsäulen folgenden Aufruf erläßt: »Die Kohlenförderung ist bedroh!! Ohne Kohlen: kein Trans port, also keine Lebensmittel,'also Lunger, keine Setzung, kein Licht, Einstellung der Industrie, also keine Arbeit! Warum Weil Tausende im Bergbau fehlen! Darum! Auf zur Arbeit im Bergbau. Die Arbeit ist gut bezahlt (Tariflöhne). Für Verpflegung (Bergarbeiterzulogen), Arbeitskleidung und Schuh werk wird gesorgt. Fragt nach beim städtischen Arbeitsnachweis Leipzigs Aus den in lapidarer Kürze gefaßten Sätzen spricht die Not, in der wir uns befinden, Klar und deutlich. Mit dieser Gefahr steht die ständige Unzufriedenheit und Arbeitsunlust nebst all' ihren unseligen Folgeerscheinungen in sichtbaren Zu sammenhang. Wer leidet an schwersten unter dem Unheil, das die Arbeitsstockungen auf den Gruben verursachen? Zweifel los gerade die Aermsten im Volke. Soffen wir, daß endlich von all' diesen Nöten uud Gefahren ein Aufraffen nicht eines Stan- des, sondern des gesamten deutschen Volkes in Erinnerung an das was einst seine beste Kraft und Ehre bildet, uns befreie, Arbeitsfreudigkeit und Disziplin! — Leipzig. Eine Versammlung der Buchdruckereibe- siher, Deutschen Steindruckereibesitzerverbandes und des Ver bandes deutscher Buchbindereibesitzer beschloß einstimmig, die Stadt Leipzig für alle Schäden, die an dem Streiksonnabend in Leipzig in Betrieben, vor allem Buch- und Zeitungsdrucke reien, durch Plünderungen entstanden find, haftbar zu machen. — Ein Bibelfester Wähler macht in Groitzsch seinen Serzen Luft, so trug ein Zettel der demokratischen Partei die Note: Jeremias 4t, Vers 20t. Dieser lautet: »Stehe, ihr seid aus nichts, und euer Tun ist auch aus nichts; und euch wählen ist ein Greuel." — Dürröhrsdorf. Der hier im Ruhestand lebende Po- ltzetinspektor Karl Kartig hat an dem Kriege freiwillig als 64 jähriger teilgenommen. Wie er, so wurden auch seine beiden Söhne in Anerkennung besonderer Tapferkeit wiederholt aus gezeichnet. Außerdem wurden Vater und Söhne zu Offizieren befördert. Berlin, 27. Januar. Die Deutsche Volkspartei Hal zum Geburtstag des Kaisers folgendes Telegramm abgesandt: An seine Majestät den Kaiser Wilhelm, Amerongen (Holland)! Euer Majestät sendet die Deutsche Volkspartei zum 60. Ge burtstage ehrfurchtsvolle Glückwünsche. Wir würdigen in Dank barkeit die Arbeit, die Euer Majestät, getreu dem Ausspruch »Kaisertum ist Dienst am Deutschen Volke' in mehr als 30jähriger Tätigkeit für das Deutsche Reich und das deutsche Volk geleistet haben. Zn Erinnerung der ersten Worte des alten nationalliberalen Par teiprogramms »unverbrüchliche Treue für Kaiser und Reich" gedenken wir der großen Zett, die Deutschland und Preußen unter der Kohenzollernherrschaft erlebt haben. Wir wünschen Euer Majestät von ganzem Kerzen einen friedlichen Lebensabend und bitten, davon überzeugt zu sein, daß Millionen Deutscher mit uns auch unter den neuen Verhältnissen und neuen Grundlagen des Staatslebens stets das Bekenntnis zum monarchischen Gedanken hochhalten und sich gegen jede würdelose Abkehr von den hohen Idealen des deutschen Kaisertums und preußischen Königtums wenden werden. Etaatsminister a. D. Dr. Heinze. Oberpräsident Dr. v. Richter. Dr. Stresemann. Volkswirtschaft. 4t Ursi« Sinsuhr von Gemüse und OVst. Da« Reichs- ernährungSamt hat sich entschlossen, mit dem Abbau der Ein- tubr-entraliiation für Gemüse und Obst zu beginnen. Bis auf weiteres muß die Freigabe der Einfuhr an den Handel auf frisches Obst und frisches Gemüse, und zwar auf Frühware und auf frische Südfrüchte, nämlich Apfelsinen, Mandarinen, Pomeranzen, Zitronen und Bananen beschränkt bleiben. Ob auch die Spätgemüse- und Spätobstsorten zur Einfuhr frei- gegeben werden, kann erst später unter Berücksichtigung der gesamten Ernährungslage beurteilt werden. Nach wie vor bedarf es jedoch einer Einfuhrbewilligung des Reichs« kommtffars für Aus- und Einfuhrbewilligung. Es ist zu hoffen, daß es dem freien Handel gelingt, seine alten Be ziehungen mit dem Auslande wieder anzuknüpfen und die im Interesse der heimischen Ernährung erforderlichen Mengen an frischem Gemüse und Obst, sowie an Südfrüchten ein- zuführen. Die Zitronen- und Orangenausfuhr von Italien nach der Schweiz war bisher gesperrt. Sie ist nach privaten Meldungen Münchener Großhändler freigegeben worden. 4t- Arbeitsbeschaffung. Den neu geschaffenen Zentral behörden, besonders dem Reichsarbeitsamt und dem Reichs wirtschaftsamt, gehen zahllose Gesuche und Eingaben aller Art, insbesondere um Anstellung und Beschaffung von Arbeit, zu. Schnelle Erledigung derartiger Gesuche ist aber nur möglich, wenn jede Eingabe von vornherein an die richtige Stelle geleitet wird. Andernfalls entstehen starke Verzögerungen vxd die Behörden werden zwecklos überlastet. Daher sei darauf hingewiesen, daß insbesondere folgende Behörden zu ständig sind: 1. Zur Vermittlung von Arbeitskräften jeder Arbeitsnachweis, also nicht das Reichsarbeitsamt. Ein und dieselbe Anfrage ist stets nur an einen bestimmten Arbeits nachweis zu richten. Sonst entstehen Doppelmeldungen und sich kreuzende Anordnungen. 2. Zur Freigabe von Rohstoffen die KriegSrohstoffabteilung, Berlin, Verlängerte Hedemannstr. 10. S Für die Vergebung von Aufträgen die bisherigen militä rischen und bürgerlichen Beschaffungsstellen, die Auskünfte über Umstellungsmöglichkeiten auf Friedensaufträge vermitteln. H Maßnahmen zur Verminderung der Wohnungsnot. Das württembergische Ministerium erließ strenge Maßnahmen zur Verminderung der Wohnungsnot. Die Inhaber großer Wohnungen können danach gezwungen werden, überzählige Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Rah und Fen». o Postverkehr nach dem besetzten Gebiet. Wie die deutsche Waffenstillstandskommission mitteilt, sind folgende Erleichterungen für den Postverkehr aus dem unbesetzten Deutschland nach den besetzten Gebieten eingetreten: ») nach der amerikanischen Besatzungszone find gestattet außer Briefen an Kriegsgefangene verschlossene Briefe in dringenden persönlichen und in allen Geschäfts-, Geld- und Verwaltungsangelegenheiten, Zeitungen, Drucksachen, Post anweisungen und Wertbriefe; d) nach der französischen Besatzungszone (ausgenommen Elsaß-Lothringen) sind Pakete mit Lebensmitteln ohne anderen Inhalt und ohne briefliche Mitteilungen zur Beförderung über Frank furt-Wiesbaden zugelassen worden. Pakete mit anderem Inhalt als Lebensmitteln und mit brieflichen Mitteilungen werden feindlicherseits beschlagnahmt. 0 Krupp baut Lokomotiven. Die Firma Krupp, von der es hieß, daß sie sich der Herstellung von Textilerzeug nissen widmen wollte, hat die Fabrikation von Lokomotiven und Waggons ausgenommen. o Thyffensche Stahlwerke unter Zwaugsverwaltung. Wie auS Metz gemeldet wird, find die Tbyffenschen Stahl werke in Hagendingen (Lothringen- von der französischen Regierung unter Zwangsverwaltung gestellt worden, werben aber, um ihre vielen Arbeiter nicht brotlos zu machen, im Betriebe bleiben. 0 Grubenunglück. Aus der Cleophas-Grube bei Kattowitz entstand ein Grubenbrand. Durch Gase wurden acht Arbeiter betäubt; es gelang nur sechs davon ins Leben zurückzurufen. Die beiden anderen find tot. Der Betrieb erlitt keine Unterbrechung. T Ei« Denkmal für die deutsche Hilfe in Finnland. Die Stadtverwaltung von Hangö hat vorgeschlagen, in Hangö ein Denkmal zur Erinnerung an die deutfche HilfS- expedition zu errichten. Der Vorschlag dürfte angenommen werden. s Zunehmende Unsicherheit in London. Aus London wird gemeldet: Es scheint, daß die Sicherheit, besonders in den Straßen, nach der Demobilmachung merklich ab genommen hat. Dieser Tage wurde ein Überfall auf einem Militärtransport ausgeführt, wobei die maskierten An greifer die Begleitung niederschofsen und dann mit dem erbeuteten Sprengstoffe das Weite suchten. Auch wurden verschiedene Geschäfte in den Londoner Straßen geplündert. G Verkehrsstrctk in Pari-. Die Angestellte der Straßenbahn und Automobildroschken von Paris sowie di» Kondutteure der Metropolitan- und der Norb-Südbahn haben den Streik beschlossen. Der Streik ist auf allen Pariser Verkehrslinien fühlbar. Fast allgemein ist der Streik auf der Metropolitan- und der Nord-Südbabn. Spielplauder Leipziger Theater. Neues Theater. Mittwoch 7 Uhr: »Die selige Exzellenz". Donnerstag 7 Uhr: »DaS Konzert". Attes Theater. Mittwoch 7 Uhr: »Gespenster". Donnerstag 4 Uhr: Aschenbrödel". Neues Operetten-Theater. Mittwoch 6'/, Uhr: Neu einstudiert: »Die geschiedene Frau". Donners- tag 6'/, Uhr: „Die geschiedene Frau". Eo. Jungfrauen- und Iünglingsverein. Heute Dienstag, LS. Januar nackm. 8 Ubr Versammlung. — Redaklion: Ro bert Dünz. — Druck und Verlag: Sünz L S ul« In Naunhof — U!- M UMWMiH ^LUNßlOf. (nrirtonlmu-kulvutter eiuAetrofßen. ^brustolen beim Vorsttrvuckon. IlLrIMisediLwpell VsnS »Lußv- o. SturmlLwpev. Vvrsestieäeno kreise, prima rLsedouIrwpvn. /. vLtterLvu /. Holzpantoffeln mitNatnrleder —und '-E. Holzschuhhölzer empfiehlt Paul Bergow, Wurzenerstr. 19. / Auch werden / Holzschuhe frischbenagelt. Ar Kriegsgktrllute!! Solange Vorrat reicht Wohnungseinrichtungen von Mk. 1980 an. besieh, aus Schrank mit feiner Verglasung,poliert. Wohn- zimmerlisch, 4 Stühle, großer Spie gel, Sofa mit mod. Bezug, 2 Bettstellen mit Patent u. 3leiligen Auflegematratzen, Wascht., Stuhl, Kaller u. complelke moderne Emaille- Kücheneinrichtung, 7lei- lig, Zusendung nach jeder Bahn- Station empfiehlt verpackt Möbelhaus Große, — Leipzig, — Windmühlenstr. 28 I. Tel. 16670. 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Vorher veranstalten wir um 67- Uhr abends im Gesellschaftszimmer des Ratskellers eine Zusammenkunft für die Mitglieder und Freunde unserer Partei, in der die Gründung einer Ortsgruppe der Demo kratischen Partei erfolgen soll. .-L- Ziege Ä Ziegenbock gut eingesahren, zu verkaufen Klingaerftraße Nr. S. LltvrsrvutvlldruUk. Zur Erwerbung von Renten können 5 " „ DeulscheKriegsanleihe in Zahlung gegeben werden. Geschäftsstelle Kur« Vksnrllar. WnekKHnbi und Karotten empfiehlt billigst P. Gloger, Langeslr. 2. Eine MMahtbMellk mit sämtlichen Zubehör, wenn mögt, mit Gebell wird zu Kaufen gesucht. Näheres durch d. Exp. d. Bl. od. Angeb. Z. I. 74 köigs ra verkaufen Xrikg8b88ekääigtkn - Vvrvlnigun g Ortszx» uppv m»avttb<>r » Morgen Mittwoch abend 8 Uhr im Nest. „Gambrinus" Autzerordentl. Versammlung. Das Erscheinen aller Mitglieder Ist der wichtigen Tagesordnung halber dringend erwünscht. Kriegsbeschädigte Kameraden als Gäste sind herzlich willkommen. Der Vorstand. llaunkofer kürgep-glisschliss Donnerstag, nach dem Dorirag, 9 Uhr Ätzung des „ernmtertkn Ausschusses" im Nebenzimmer des Ratskellers. Tagesordnung: Wahlorganifation. Lari LeNumsnn Ksüsvn HUilkvInZGli'. s. ISgUekSproekslunei« von S dis 1L Uttr »z-vsttuLsssu^» Befreiung sofort. Alter und Ge schlecht angeben. Auskunft un entgeltlich. Fürth i. Bay. Flößaustr. 23. 2 Hucksäcke verloren gegangen auf Bran diserstraße. Abzugeden bei Briefträger Friedemann. kurrem, schweren Neicken verscstieck steute frust 4 Ostr mein lieber Zuter ölann, cker Direktor Im tiefsten ^Vest den 2b. januar tylä Mlnriv Oie keeräikunA linktet l)onner5tsg, äen 30. jsnusr, nsebmittsps 3 vkr nuk äem ttoräkriectboi, belpriK, statt. für die e Fuchsh Erscheint w Anzeigenpr Nr. 14. Durch die lich, von der o 130 s erhöhte nach bis auf i für jede Perfoi angemeldet uni Dom glei< der Fleischkark t Hühner sb 200 g anzurech Die einzel! 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