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Extra - Blatt „Naunhofer Nachrichten". 1914 -taunhof, den 12. Dezember abend 8 Uhr. In Polen 150 WO Wen vernichtet! Amtlich Graftes Hauptquartier, l2. Dezember. Die Räumung von Lodz durch die Russen geschah heimlich nachts, daher ohne Kampf und zunächst unbemerkt. Sie war aber nur das Ergebnis der vorhergehenden drei tägigen Kämpfe. In diesen hatten die Russen ganz un geheure Verluste, besonders durch unsere schwere Artillerie. Die verlassenen russischen Schützengräben waren mit Toten buchstäblich angesüllt. Noch nie in den gesamten Kämpfen des Ostheeres, nicht einmal bei Tannenberg, sind unsere Truppen über soviel russische Leichen hinweggeschritten, wie bei den Kämpfen um Lodz, sowie Lowicz und überhaupt zwischen Pabianice und der Weichsel. Obgleich wir die Angreifer waren, blieben unsere Verluste hinter denen der Russen weit zurück. Wir haben insbesondere im Gegen satz zu ihnen ganz unverhältnismäßig wenig Tote verloren. So fielen bei dem bekannten Durchbruch unseres 25. Reserve korps von diesem Heeresteil nur 120 Vianu. Gewiß eine auffallend niedrige Zahl für die Verhältnisse. Beim Feind ist dem gegenüber bezeichnend, daß allein auf einer Höhe südlich Lutomiersk (westlich Lodz) nicht weniger als 887 tote Russen gefunden und bestattet worden sind. Auch die russischen Gesamtverluste können wir wie in früheren Schlachten ziemlich zuverlässig schätzen. Sie betrugen in den bisherigen Kämpfen in Polen, mit einschließlich der von uns erbeuteten 80000 Gefangenen, die inzwischen mit der Bahn nach Deutschland abbefördert worden sind, mindestens 15«««« Man». (W T B) Großes Hauptquartier, 12. Dez. Die Stadt Lodz hat durch die jüngsten Kämpfe um ihren Besitz sehr wenig gelitten. Einige Vororte und Fabrikanlagen außerhalb des Stadtbezirks haben Beschädigungen aufzuweisen, doch ist das Innere der Stadt fast völlig unversehrt. Das Grand-Kotel, in welchem sich ein reger Verkehr abspielte, ist unbeschädigt. Die elektrische Straßenbahn verkehrt ohne Störung wie in Friedenszeiten.