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Naunhofer Nachrichten : 01.05.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-191405018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19140501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19140501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Naunhofer Nachrichten
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-01
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 01.05.1914
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kslinot. über den dem Reichstage soeben zugegangenen Ent« wurf -ur Änderung der Kaugesetzgebung wird uns von einem Sachverständigen geschrieben: Die Hoffnungen, die sich an das Kaligesetz vom Jahre 1910 knüpften, haben sich nur teilweise erfüllt. Das Gesetz sollte zwei Aufgaben erfüllen: Die Verschleuderung des Kalis nach Amerika verhindern und dem zügellosen Wett bewerb innerhalb der Kaliindustrie Einhalt gebieten. Während es die erste Aufgabe restlos löste, hat es hin sichtlich der zweiten Aufgabe nicht nur versagt, sondern sogar selbst alle die Folgen gezeitigt, die schließlich geradezu eine Kalikrise gebracht haben. Eine an sich gesunde und hoffnungsvolle Bergbauindustrie, gestützt durch die Monopol stellung Deutschlands in dem Naturprodukt Kali, ist all mählich in eine Lage geraten, aus der sie trotz aller An strengungen sich selbst offenbar nicht mehr herausarbeiten kann, so daß von neuem die Klinke der Gesetzgebung in Bewegung gesetzt werden muß, um ihr zu helfen. Der dem Reichstage jetzt vorliegende Änderungs entwurf scheint der Kaliindustrie, so heißt es wenigstens in den beteiligten Kreisen, nicht die Erfüllung ihrer Wünsche zu bringen. Wenn auch die Kritik bisher nur an dem vorläufigen Entwurf geübt wurde, so kann nach dem endgültig vorliegenden Entwurf nur gesagt werden: Es wird nicht minder harte Kämpfe um diese Kalinovelle geben, als einstmals um das Gesetz selbst. Fand doch der erste Entwurf eines Kaligesetzes, der zu Weihnachten des Jahres 1909 veröffentlicht wurde, überhaupt keine Gnade vor den Angen des Reichstags, lind was dann Gesetz wurde, zeigte in seinen Folgen, wie schwer es ist, ein Jn- dustriegesetz zu schaffen. Um zwei Punkte dreht sich alles: Die Werks oermehrung und die Verwendung der Propaganda gelder. Was die Propagandagelder betrifft, so wird gegen wärtig eine Abgabe von 60 Pfennig pro Doppelzentner reines Kali erhoben. Daraus sollen die Ausgaben des Reiches für die aus der Durchführung des Gesetzes ent stehenden Kosten gedeckt und der Rest zu Propaganda zwecken verwandt werden. Anstatt aber die gesamte Summe voll hierzu zu verwenden, hat der Reichstag die Anlegung eines Reservefonds beschlossen, in dem bereits zu Anfang dieses Jahres rund 7Vz Millionen Mark auf gesammelt, also dem eigentlichen Zweck, nämlich der Propaganda, entzogen waren. Trotzdem die Kaliindustrie fortgesetzt forderte, diesen Fonds seiner Zweckbestimmung zuzuführen, bringt die Kaligesetznovelle jetzt keineswegs die Erfüllung dieses Wunsches, wohl aber eine Belastung zu gunsten der Reichskasse. Die Abgabe wird auf 90 Pfennig pro Doppelzentner erhöht, wovon die Hälfte ganz dem Reiche zufließt; was eine Gewinnbeteiligung des Reiches oder eine Besteuerung der Kaliindustrie darstellt. Gegen diese Bestimmung wendet sich die Industrie mit der Behauptung, was heute mit dem Kali geschehe, könne morgen Kohle, übermorgen Eisen usw. treffen. Mit der Zucker-, Branntwein-, Bier- usw. Steuer sei diese Ab gabe nicht zu vergleichen, denn es lägen ganz andere Voraussetzungen zugrunde. Nach Bestimmungen zur Beseitigung der Schwierig keiten aber, die der Kaliindnstrie eine Gesundung bringen können, suche man in dem Gesetzentwurf vergebens. Die Verhinderung der — wie man sich in der Industrie aus- drückt — kaninchenartigen Vermehrung der Kaliwerke aber sollte doch die Hauptaufgabe des neuen Gesetzes sein. Dieser Vermehrung sollte schon durch das Gesetz vom Jahre 1910 entgegengewirkt werden. In Wirklichkeit aber habe die Auslegung des Gesetzes die ungeheure Ver mehrung herbeigeführt. Beim Inkrafttreten des Gesetzes waren es 70, am 1. Dezember 1912 116, am 1. Januar I9l4 160 Werke und in bereits absehbarer Zeit werden es 250 Werke sein. Mit jedem neuen Werk aber sinke trotz der alljährlichen Zunahme des Absatzes der Anteil des einzelnen Werkes. Verschiedene Werke arbeiten heute ohne Gewinn. Um dieser Werksvermehrung Einhalt zu tun und vor allem, um das neue Gesetz abzumenden, sind Bestrebungen im Kalisyndikat im Gange zur Stillegung von Werken, die im Ausbau begriffen sind. Bisher ist dieser Stillegungs oersuch über Verhandlungen aber nicht hinausgekommen, vornehmlich infolge der Haltung verschiedener Bundes staaten. Das neue Gesetz sieht als Vorbeugungsmittel in der Hauptsache nur eine Verlängerung der Wartezeit für die Erreichung der Vollbeteilung vor, das heißt, die neuen Werke sollen statt fünf Jahre künftig zehn Jahre brauchen, um allmählich in die volle Beschäftigung hinein zuwachsen. Doch damit wollen die Industriellen sich nicht zu friedengeben, sie sprechen von einer „Kalinot", der nicht abgeholfen werde. Auf die Lösung der Aufgabe durch den Reichstag darf man gespannt sein. Auf sine baldige Er ledigung der Vorlage ist daher kauni zu rechnen, vielmehr dürfte die eigentliche Entscheidung sich noch einige Zeit hinaus-ishen. Politische Aunälckau. Deutliche» Leick. * Die Regierungsvorlage, betr. die Elektrizitätsver sorgung Bayerns und den Ausbau der staatlichen Wasser kräfte, besonders des Walchensee-Kraftwerkes, ist nach drei tägiger Debatte von der bayerischen Abgeordnetenkammer mit großer Mehrheit angenommen worden. Danach soll der bereits bewilligte Kredit von zunächst sechs Millionen Mark für den Bau des Walchensee-Kraftwerkes sowie später die ganze Summe von 17^ Millionen Mark, vom Verkehrsministerium auf das Ministerium des Innern als Wasserbaubehörde übertragen und in das außerordent- lickie Rudaet eingestellt werden. Uber Deutschlands Stellung zur Schiedsgerichts frage machte der Ministerialdirektor Dr. Kriege in der Budgetkommission des Reichstages interessante Mitteilungen. Danach steht Deutschland dem Schiedsgerichtsgedanken keineswegs feindlich gegenüber; das ergebe sich einmal daraus, daß es mit England einen allgemeinen Schieds vertrag geschlossen, auch mit den Vereinigten Staaten von Amerika einen solchen Vertrag vereinbart habe, der dann allerdings auf amerikanischer Seite am Widerstand des Senats gescheitert sei. Ferner sei in einer Reihe neuer Handelsverträge die Schiedsklausel ausgenommen worden. Auf die Anregung Deutschlands sei auch das Haager Abkommen über die Errichtung eines inter nationalen Prisenhofs zustande gekommen; auch habe die deutsche Delegation auf der Haager WechselrechtSkonferenz die Errichtung eines internationalen Kassationshofs im Haag zur Erörterung gestellt. Endlich seien die wichtigen Verträge, die wir mit Frankreich über Marokko geschlossen haben, unter die Schiedsklausel gestellt, so daß Streitig keiten hierüber unter allen Umständen der schiedsrichter lichen Erledigung zugeführt werden müßten. Was Deutschland allerdings nicht wolle, bas sei, einen unklaren Schiedsvertrag abzuschließen, der nur zu weiteren Streitig keiten führen könne. Aus diesem Grunde habe es einem ! Weltschiedsoertrag, wie er auf der U. Haager Friedens konferenz aufgestellt worden sei, nicht zustimmen können. ! * Der Kaiser wird während der diesjährigen Kaiser- Manöver im Schlöffe zu Bad Homburg Wohnung nehmen. * Zum 70. Geburtstage des Großadmirals v. Köster am 39. Avril ist diesem vom Kaiser eine Kabinettsorder zu gegangen, in der der Monarch u. a. sagt: „Ich spreche Ihnen zu dem heutigen Tage, an dem Sie Ihren 70. Geburtstag vollenden, meinen herzlichen Glückwunsch aus. Dabei ge denke ich erneut Ihrer hohen Verdienste um meine Marine in allen Dienststellen, die Sie bekleidet haben, sowie Ihrer opferwilligen und geschickten Leitung des Flottenvereins und verleihe Ihnen als einen weiteren Beweis meiner gnädigen und dankbaren Gesinnung das Kreuz der Grobkomture ! des Königlichen Hausordens der Hohenzollern, dessen Insignien beiliegen/ Oesterreich-Ungarn. x Die Rüstungen zu Wasser und zu Lande werden den Hauptgegenstand der Beratungen der soeben in Budapest zusammengetretenen Delegationen bilden. Das Gesamtersordernis betrügt 586 Millionen Kronen und s Souderkredite in Höhe von 81 Millionen für das Heer ! und 101 Millionen für die Marine. Der Spezialkredit ! für die Marine setzt sich zusummen aus den letzten Raten i der bereits bewilligten Kredite zur Ausgestaltung der Flotte und der ersten Rate von 45 Millionen des neuen außerordentlichen Erfordernisses von rund 427 Millionen, ! welches für die nächsten fünf Jahre aufgestellt morden ist. ! Die Millionen sind hauptsächlich für den Bau und die ! Ausrüstung von vier Schlachtschiffen mit ungefähr 24 500 , Tonnen Gehalt, von sechs Torpedofahrzeugen, zwei Donan- i Monitoren, für den Ausbau eines Seearsenals und für den z Ausbau Sebenicos als Flottenstützpunkt bestimmt. In der Begründung des neuen Marineerfordernisses wird darauf ? hingewiesen, daß die im nahen Osten eingetretenen Um- i Wälzungen wesentliche maritime Machtverschiebungen im ! Mittelmeer erwarten lassen. Das vom Ministerium des ! Äußern vorgelegte Rotbuch enthält 926 diplomatische ! Aktenstücke aus der Zeit vom 13. August 1912 bis 6. No vember 1913. Es bietet im wesentlichen nichts Neues. > Interessant ist nur der Nachweis, daß die österreichische Politik die rumänischen Forderungen in allen Stadien der Balkankrisis sowohl Bulgarien gegenüber, als auch in Petersburg mit Nachdruck unterstützt hat. Bon der Buqra. (Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914.) Das Programm für die Eröffnungsfeier am Mittwoch, 6. Mai ist ungefähr folgendes: Die Ankunft des Königsauf dem Hauptbahnhof erfolgt gegen II Uhr vormittags. Der König begibt sich im Wagen nach der Ausstellung. Bei der Ankunft vor der Festhalle erfolgt Empfang durch das Direk torium. Der Beginn der Feier ist auf II 35 Min. festgesetzt. Der Vorsitzende des Direktoriums Dr. Volkmann wird die An sprache halten. Sodann erfolgt die Eröffnung der Ausstellung auf Befehl des Königs durch den StaatSkommiffar Kreishaupt mann v. Burgsdorfs. Der König wird einen Rundgang durch einen Teil der Ausstellung antreten. Nach I Uhr findet ein kurzer Frühschoppen der Studentenschaft in „Alt-Heidelberg"statt, wobei ein Salamander auf den König gerieben wird. Dann erfolgt die Fortsetzung des Rundganges. Nach einer kurzen Ruhe pause findet im Weinrestaurant Frühstück und hierauf eine weitere Fortsetzung des Rundganges statt. Gegen '/z5 Uhr erfolgt die Abfahrt nach dem König!. Palais. Um 6 Uhr findet Königliche Tafel statt. Mit dem Könige treffen vormittags Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde in Leipzig ein. Sie begeben sich nach der Ausstellung und nehmen an der Eröffnungsfeier teil. Die Rundbahn im Ausstellungsgelände. Von den zahlreichen Besuchern der vorjährigen Internationalen Baufach- Ausstellung wurde es bei der großen räumlichen Ausdehnung, die diese Ausstellung hatte, als ein großer Mangel empfunden, daß innerhalb der Ausstellung nicht Transportmittel zur Ver fügung standen, welche die entlegenen Punkte der Ausstellung miteinander in Verbindung brachten. Wie wir nun hören, soll diesem Mangel bei der auf demselben Terrain erstehenden „Bugra" obgeholfen werden. Auf Veranlassung der Ausstellungs leitung wird von der Eisenbahn Firma Orenstein L Koppel— Arthur Koppel Akt. Ges., Leipzig, eine Rundbahn gebaut, welche in einer Länge von etwa zwei Kilometer das ganze Terrain der Ausstellung durchschneidet. Es sind zahlreiche Haltestellen vor gesehen so daß es dem Publikum ermöglicht ist, auch mit der Rundbahn die verschiedenen Ausstellungs-Pavillons, ErholungS- und Vergnügungsstätten usw. zu erreichen. Als Betriebsmittel dienen kleine offene Wagen, die von<Montania-Motor-Lokomo- tiven gezogen werden. SSckMcke um! kokale Mitteiluvyev. Naunhos, 30. April 19,4 Merkblatt für dc» 1. Mai. Sonnenaufgang ll Mondaufgang 7" V. Sonnenuntergang 7^Monduntergang 1" V. 1218 Rudolf I. von Habsburg auf Schloß Limburg geb. — 1882 Romandichter Marcel Prevost in Paris geb. — 1873 Afrüa- reilender David Ltvinastone am Banaweololee in Airsta aeit. Für Mitteilungen lokaler Nenigkiiten aus allen Orlen sllr unser« Iiilung >md »Ir I,d,rz«il dankbar D. R. 0 Himinclserschcinungen im Mai. Die Tageslänge, die am 1. Mai 14 Stunden 52 Minuten beträgt, nimmt im Laufe des Monats um 1 Stunde 32 Minuten bis auf 16 Stunden 24 Minuten zu. Die Auf« und Untergangs zeiten der Sonne sind nach mitteleuropäischer Zeit am 1. Mai 4 Uhr 36 Minuten und 7 Uhr 19 Minuten, am 10. des Monats 4 Uhr 20 Minuten und 7 Uhr 33 Minuten, am 20. des Monats 4 Uhr 6 Minuten und 7 Uhr 48 Mi nuten und am 31. des Monats 3 Uhr 63 Minuten und 8 Uhr 3 Minuten. Am 21. Mai tritt die Sonne aus dem Zeichen des Stiers in das der Zwillinge. — Der Mond ist zu Beginn des Monats als zunehmende Sichel zu beobachten; er erreicht am 3. Mai 7 Uhr vorinittags das erste Viertel. Am 9. des Monats 11 Uhr abends glänzt unser Trabant als Vollmond am Firmament. Das letzte Viertel wird am 16. Mai 11 Uhr abends erreicht, und am 25. Mat 4 Uhr morgens haben wir Neumond. In Erdnähe steht der Mond am 8., in Erdferne am 2I. — Von den Planeten bleiben der Merkur und der Sc turn in diesem Monat unsichtbar. Die in ihrem blendend weißen Lichte erstrahlende Venus ist als Abendstern zunächst 19« Stunde, später bis zu 1Vr Stunde zu beobachten. Der Mars geht in den frühen Morgenstunden unter; seine Sichtbarkeitsdauer, die zu Be ginn des Monats noch etwa 5 Stunden beträgt, geht bis auf 2V» Stunden zurück. Jupiter ist zunächst eine Stunde, Ende Mai etwa 19« Stunde am Morgenhimmel zu beob achten. — Zu den charakteristischen Witterungserscheinunaen des Monats Mai gehören die sogenannten Maifröste, die fast alljährlich mehr ober minder stark in Erscheinung treten. Ob sie sich in diesem Jahre besonders unangenehm bemerkbar machen werden, läßt sich gegenwärtig noch nicht sagen. — Der April gehl heute zu Ende. Ec Hal sich dies mal in geradezu glänzender Weise auf seine uralte, weihevolle Aufgabe, die Blütezeit des Maien vorzubereiten, besonnen, ja er hat, was in unseren Breiten selten der Fall, das Blühen selbst gebracht. Innerhalb wenig Tagen voll heileren warmen Sonnen scheins hat der sonst vielverrufene wetterwendische Monat das Wunder vollbracht und dem Frühling die Wege so geebnet, daß ein reicher junger Blütenflor den Wonnemond begrüßen kann. — Naunhof. Da die Pflege der Gräber unserer lieben Toten auf hiesigem Gottesacker leider noch immer vielfach zu wünschen übrig läßt, so möchten wir hiermit nochmals auf die Bekanntmachung des Kirchenvorstandes in Nr. 41 unseres Blattes Hinweisen, worin es heißt, daß „ungepflegte" Gräber von den Angehörigen bis spätestens I. Mai in Ordnung zu bringen sind, andernfalls die Einebnung der Hügel erfolgt. Wer dies vermeiden will, wolle sich schleunigst mit dem Toten- bettmeister, Herrn Max Paul in Verbindung setzen. — Naunhof. Wir verweisen auf den in der heutigen Ausgabe veröffentlichten Sommerfahrplan, der auch in diesem Jahre durch weitere neue Züge und Aenderungen in den An- und Abgangszeiten bedacht wurde. — Naunhof. Die im bevorstehenden Sommer wieder in Aussicht genommenen Sonderzüge zu ermäßigten Fahr preisen nach dem Muldentale werden an folgenden Tagen verkehren: Von Leipzig Hbf. nach Naunhof-Grimma am 17. Mai, 21. Juni und 26. Juli, von Leipzig Hbf. nach Leisnig am 17. Mai, 21. Juni und 9. August, von Leipzig Hbf nach Rochlitz am 14. Juni, 26. Juli und 9. August. — Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hat beschlossen, den Ro te n-K re uz-T a g am 7. Juni in Naunhof abzuhalten. Die erste Sitzung des Ehrenausschuffes tagt zum ersten Male am 5. Mai, abends 6 Uhr in der Wald- schänke. Vorsitzender der Kolonne ist Herr Leutnant der Reserve Herrmann. — O, Welt du bist so wunderschön im Maien! Nächsten Sonntag, den 3. Mai wird sich, wie wir schon bereits berichteten, der Leipziger Schlachtfeldturngau mit den Angehörigen des Mittelmuldengaues zu einer fröhlichen Turn fahrt zu sammenfinden. Der Ausflugsplan ist folgender: Gemein schaftliche Bahnfahrt bis Naunhof. Von Naunhof aus Turner marsch in vier großen Gruppen auf verschiedenen Wegen nach Hohnstädt. Vom Gasthof Hohnstädt aus gemeinsamer Einmarsch nach Grimma mit der Husarenkapelle etwa mittags 12 Uhr. Von 12—l/zZ Uhr Mittagsrast, dann Sammeln am Schwanen leich und Zug durch die Stadt nach dem Schützenhause, wo selbst gegen 3 Uhr das Turnen beginnt. Von 5—7 Uhr Konzert der Husarenkapelle. 8 Uhr Sammeln im Schützenhause und Abmarsch durch die Stadt nach dem Oberen Bahnhofe, wo 8^ uhr Hk Rückfahrt nach Leipzig angetreten wird. Drum frisch auf zu fröhlicher Wanderfahrt! Turner heraus! Gut Heil! — Ammelshain. Vorigen Montag, den 27. April nach einbrechender Dunkelheit, aber bei herrlichem Wetter, versammel ten sich am hiesigen Gasthofe fast sämtliche männliche Bewohner des Dorfes, 160 an der Zahl, sowie die Kinder der Oberklaffe, um sich aufzustellen zu dem von der Gemeinde geplanten Fackel- und Lampionzuge anläßlich des Ortsjubiläums des Ritter gutsbesitzers Herrn Major von Eckhardt, der vor 25 Jahren das hiesige Rittergut käuflich übernommen und seinen Einzug gefeiert hatte. — Mit Musik der Uhlisch'schen Kapelle, bewegte sich der Zug durch die Allee nach dem Schloßhofe, woselbst dem hohen Herrn eine Ovation dargebracht wurde. Tageshell war der Weg erleuchtet und welch' ein entzückendes Bild zeigte sich, als sich die hell beleuchteten Pappelbäume, die Fackeln und Lampions im Wasser der großen RittergutSteicke wiederspiegelten. Nachdem unter der Leitung des Herrn Kantor Katzschmann die Kinder: „Lobt froh den Herrn, ihr jugendlichen Chöre" an gestimmt und der Gesangverein „Wie ein stolzer Adler" von Spohr gesungen, beglückwünschte Herr Pfarrer Klaholz in einer längeren, trefflichen Ansprache namens des Gemeinderates, des Kirchen- und Schulvorstandes, der beteiligten Vereine den Jubilar, hob dessen zahlreichen Verdienste hervor und wünschte, daß noch viele Jahre das gute friedliche Verhältnis zwischen Rittergut und Gemeinde weiter bestehe. Dabei sei erwähnt, daß Herr Major von Eckhardt erst dieses Jahr wieder gesorgt hat, daß unser Gotteshaus nunmehr in Früh- und Abendgoties- diensten in elektrischem Lichte erstrahlt. — Die Ansprache schloß mit einen! Hoch auf den hochwerten Jubilar und seine wert- geschätzte Gemahlin. Sichtlich erfreut dankte Herr Major von Eckhardt mit herzlichen Worten und brachte ein Hoch aus auf die Gemeinde Ammelshain, mit der er auch in Zukunft in gutem Einvernehmen zu leben wünsche. Hierauf sang der Ge sangverein das Vaterlandslied von X. Jten „Wie könnt ich dein vergessen" und die Schulkinder brachten zum Schluß „Wie herrlich ist's im Wald" in trefflicher Weise zu Gehör. Der Fest zug bewegte sich alsdann durch die belebte Dorfstraße und löste sich am Gasthofe auf, wo man dann im Saale in Gegenwart des Jubilars in einem recht animierten FestkommerS unter kräftiger Mitwirkung der Musikkapelle und des Männergesang vereins bei zahlreichen Trinksprüchen und froher Geselligkeit noch einige recht angenehme Stunden verbrachte. Die ganze Gemeinde nahm Anteil an diesem für unsern Ort hochwichtigen Ereignisse. Noch lange wird uns die wohlgelungene Festseier in Erinnerung bleiben und wieder bewährte sich das Wort: Einigkeit macht stark. Ich schließe den Bericht mit dem Wunsche: Eintracht weile allezeit in unserer Mitte! x. — Brandis. Am Dienstag vormittag in der 10. Stunde brach in einem Schuppen des hiesigen Sattlermeisters Pötzsch in der Schmiedegaffe ein Schadenfeuer aus, welches eine Partie in dem Gebäude lagernder Arbeitsmaterialien vernichtete. Nach etwa einer Stunde gelang es den vereinten Bemühungen der Nachbarn, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. — Borsdorf. Nächsten Sonnabend findet hier Pferde- oormusterung statt. Um 10 Uhr 50 Miu. müssen die Tiere vorgeführ» werden. — Mittwoch den 13. Mai, nachm. 4 Uhr werden die öffentlichen Impfungen in der Schuliurnhalle vorgenommen. -st Frühjahrsmüdigkeit nennt man im Volke jenen schlaffen, körperlichen Zustand, der sich gewöhnlich mit dem kalendermäßigen FrühltngSbeginn einstellt und oft wochenlang anhält. Selbst kräftige Menschen, die sonst selten über Müdig- > keit klagen, empfinden zu dieser Zeit, daß ihnen „Blei in den
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