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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 01.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189609016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960901
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-01
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Monat
1896-09
-
Jahr
1896
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«ffgeiros Und dem bld auö "ach Hai "Nweder leinen j bchulhai °hne ein Äe Bel hübten Hotoqra ^ladlkrai itti^tSge- Wndig einer ^cher Gil "»°hin il lacht get> ^elbstmc der S Rechts gelpr°s gruppe, herrsche einen f die du gui vi die sc Kopf a mit Hel die Bei war to Sofort Meldest hcrdlichi der Leist sand, i Parenta die Sek wcsung oder B Dr, Hu wittlerw dem Lei lühlende Hube ist !>"iin W Gaßner' «tt Kelli 'M Neu- we> Vaterländisches. Wilsdruff, 31. August. Wie wir vernehmen, trifft bereits am heutigen Montag der zum Bürgermeister unserer Stadt gewählte Herr Bursian, bisher Rathsassessor in Dresden, hier ein, um in dem Grundstück des Herrn Dr. Bartky Wohnung zu nehmen. Am 7. September wird Herr Bürgermeister Bursian in seine Funktion als Bürgermeister treten und ist mit selbigem Tage eine Festlichkeit im „Hotel rum Adler" ge plant. Die Verpflichtung durch die königl. Ämtshauptmann- schaft erfolgte bereits vor mehreren Wochen in Meißen. — Morgen Dienstag, den 1. September, tritt der unter 88 Bewerbern gewählte Herr Polizeiexpedient und Kassenassistcnt Kurt Weche, bisher in Klingenthal >m Voigtlande, die Stelle als RathSregistrator m unserer Stadtverwaltung an. Herr Registrator Rieß, welcher bisher in diesem Amte fungirte, wird am 15. September nach Loschwitz in gleicher Eigenschaft über siedeln. — Der Bau unseres neuen Gotteshauses, welcher bisher ohne weitere llnglücksfälle unter Gottes Schutz gediehen ist, jedoch in den letzten Wochen unter der Ungunst der Witterung sehr zu leiden hatte, ist nunmehr soweit gefördert worden, daß mit Anfang nächster Woche mit dem Richten des Haupldacheö begonnen werden kann. Die neue Orgel zur Kirche, welche die bestrenommicte Firma Gebrüder Jehmlich-Dresden zu bauen übernommen hat, wird mit 36 klingenden Stimmen und mit einem 16füßigen Fagott im Hauptwerke ausgestattet werden. — Erhebungen über Nebenverdienst der Volksschullehr ' aus Unterricht jeder Art, aus Beschäftigungen in Vereinen, Kirchen, bei Zeitungen, Lebensversicherungen und dergl., sow über die Anzahl der auf diese Nebenbeschäftigungen wöchentlich zu verwendenden Stunden und über die Höhe der dafür ge zahlten Remunerationen, sollen auf behördliche Veranlassung gegenwärtig in verschiedenen Gegenden vorgenommen werden. — Die Rebhühnerjazd wird in Kurzem bei uns beginnen. Di- Aussichten sind in diesem Jahre keine so glänzenden wie in den Vorjahren. Die feuchte Witterung ist nach Meinung der Nimrode dem Nachwuchs nicht günstig gewesen. Die jungen Hühner sind vielfach umgekommen. Da ferner in Folge der zahlreichen Niederschläge in den letzten Wochen die Erntearbeiten noch nicht so weit vorgeschritten sind, wie in den anderen Jahren, die Landleute mithin immer noch stark auf dem Feld- beschäftigt sind, so wird di- Thätigkeit des Jä;ers auch in dieser Beziehung nicht gering beeinträchtigt sein. Das hohe Kartoffelkraut, in Folge der häufigen Sommerregen recht üppig geworden, bietet auch zur Zeit für die Hübner noch einen ge waltigen Unterschlupf, so daß die zu erhoffenden Jagdhaupt resultate erst in späteren Wochen bekannt werden dürften. Besser sind die Aussichten auf die Hasenjagd. Der milde Winter kam dem Herrn Lampe zu statten. Die Rehe haben sich auch in diesem Jahre noch nicht völlig erholt von dem strengen Winter 1894/95; hat man doch auch in diesem Jahre immer wieder hier und da verendete Exemplare aufgefunden. — Untersuchet die Kohlrabi, Kohlköpfe und das Kraut nach Raupen. In der jetzigen Zeit ist es gehalten, die Unter seite der Kohl- und Krautblätter nachzusehen. Wer seine Augen aufzuthun versteht, findet dort die Eier und die jungen Räup- chen des Kohlweißlings, des Kcautvertilgers. Die Eier sehen gelb oder weißlich aus und haben die Form von winzigen Zucker hüten, welche dicht gedrängt stehen. Die Eierhäuschen haben meist den Umfang eines Pfennigs. Wer in den jetzigen Tagen die mit Eiern besetzten Blätter abschneidet und vernichtet, erspart sich in der Zukunft eine viel größere Mühe, Aerger und Zeit. An manchen Stellen sind schon die kleinen schwarzpunktirten Räupchen ausgeschlüpft und sitzen noch zusammen. Sobald sie aber die zunächstgelegenen Weichtheile des Blattes verzehrt haben, lqufen sie auseinander und sind dann viel schwieriger Unterredung durch die Fenster des Vankgebändes. Die Armenier, mit dem Revolver in der Hand, machten Sir Edgar Vincent darauf aufmerksam, daß sie zwei Direk toren und eine Anzahl Angestellte der Bank als Geiseln hätten, und erklärten, sie hätten sich der europäischen Kapi talisten gehörenden Bank bemächtigt, nicht um eine Kund gebung gegen die Türken oder gegen die Bank zu veran stalten, sondern nur um einen Protest gegen die europäischen Mächte zu bereiten, welche die Armenier im Stiche ge lassen hätten. Die Armenier stellten dann die Bedingungen, sie wollten die Revolver behalten, die Dynamitbomben ausliefern nnd freies Geleit zum Verlassen des Landes erhalten. Diese Bedingungen wurden angenommen, sonst hätten die Armenier sich und die Ottomanische Bank in die Luft gesprengt. In der kretischen Angelegenheit hat die Psorte die Vorschläge der Botschafter, welche noch weiter gehende Reformen für Kreta nebst entsprechenden Garantien für die wirthschaftliche Selbstständigkeit der Insel enthalten, angenommen. Die kretische Bevölkerung wird das in ihrem Interesse vereinbarte Abkommen hoffentlich annehmen. Anderenfalls würde sie kaum noch auf die Unterstützung der Mächte zählen dürfen, vielmehr selbst die Folgen ihres ablehnenden Verhaltens tragen müssen. In Athen ver wahrt man sich jetzt sehr entschieden dagegen, daß man die Absicht gehabt hätte, die Vereinigung der Insel Kreta mit Griechenland zu begünstigen. Konstantinopel. In einer Mädchenschule in Kumkapn wurden eine große Anzahl geladener Bomben gefunden. Athen. In dem Dorfe Platunia, in der Nähe von Kanea, haben die Muhamedaner 8 Personen getödtet, 5 verwundet, einige Gebäude iu Brand gesteckt und die Kirchen entweiht. Aus Zanzibar wird gemeldet, daß die englische Regierung die Auslieferung des entthronten und nach dem deutschen Konsulat geflüchteten Sultans Said Kalid ver langt habe, daß aber der deutsche Konsul die Auslieferung Said Kalids abaelehnt habe. New-Bork. Nach einer Meldung aus Tokio seieu in Schautung in China Unruhen gegen die Christen aus gebrochen. Etwa 1000 Mitglieder eines Geheimbnndes hätten 30 katholische Missionen zerstört. Die chinesische Regierung habe Truppen zur Unterdrückung der Unruhen entsandt. Rio de Janeiro. Die Ruhe in San Paolo ist völlig wieder hergestellt. UNI d » °ui d zu suchen und zu vernichten. Jetzt ist für die Vertilgung d" Räupchen noch die günstigste Zeit, und wer selbst daS wE schmeckende Gemüse ge-n ißt, der gehe den Parasitenscha»"" zu Leibe. — Aus dem Manöverleben unserer heimathlichenTrupp"" wird uns folgende interessante, aber ernste Episode mitgeihem Mittwoch, den 26. ds. M. zum Schluß der Manöver der Brigade stürmt nach langem anstrengenden Marsche das wl. Regiment den von den I06ern tapfer vertheidigten Weida" Berg westlich Riesa, das Signal „Das ganze Halt" und „Sammeln" beendet die Uebung, die Truppen marschire» er müdet aber Wohlgemuth ihren Quartieren zu, nur die berittenen Offiziere bleiben zurück und versammeln sich auf der Höhe, um das Lob der Vorgesetzten für ihre Führung und für die Leistungen der ihnen unterstellt gewesenen Abtheitungen in Empfangs" nehmen. Unterdessen lhürmten sich rasch und unerwartet Süden her auf den Höhen jenseits deö Jahnabaches dunkelblau! Wolken auf, Plötzlich erschallt ein dumpfer Donner hier, s"" Donner dort, man glaubt das Toben des Geschützkampfes märe von Neuem entbrannt, die dunkle Wetterwand näherte sich """ Sturmeseile und mit dem letzten Wort des die Kritik abhalkube" Generals bricht ein Unwetter los, wie es wohl kaum Jemand der Anwesenden erlebt hat und erleben wird, Blitz aus Nif, Schlag auf Schlag, orkanartige Windstöße, rabenschma^ Finsterniß, wallnußgroßer Hsgelschlag. Menschen und Pf"^ 160 an der Zahl, werden vor dem Sturm und Hagel getrieben, die Pferde steigen, schlagen hinten und vorn reißen sich los, stürzen, wälzen sich mit den Reitern auf Boden, ein wildes Chaos sich fortbewegend, fluchend, schimpf"^ schreiend, Schmerzensschreie überall, eine dämonhafte Jagd üb" das freie Feld; glücklich, wer das kleinste Bäumchen an F^' wegen erwischt, nicht als Schutz gegen das Wetter, s-nb"" gegen die umherrasenden Pferde. Nach wenigen Minute» Hf" der Hagelschlag auf, nicht aber seine Folgen. Ueber die der Pferde sind verschwunden, die Reiter mit Wasser gefüllt Stiefeln und bis auf die Haut durchnäßter Kleidung, mit"""' Hagelschlag, Stürzen und Pferdeschlägen schmerzenden Glied""' Händen, Gesicht und Nacken, irren auf den Feldern und Weg"" umher und suchen vergeblich ihre Pferde. Zu derselben Z""' hatten sich bei den auf dem Rückmarsch befindlichen benR""" Truppen ähnliche Szenen abgespielt, die Kavallerie war in Winde zerstreut, von der Artillerie waren die Pferde geprüft von dem Hagelschauer mit den schweren Geschützen querfeld"" durchgegangcn und blieben erst nach vollkommener Erschöpft^ im t-efen Acker halten. Und schließlich hat der Himmel, weit" dieses grauenhafte Wetter schickte, doch die Betroffenen g>^ beschützt, geringe Verletzungen an Menschen und Pferden st"' die Folgen dieser bösen Augenblicke. Der Soldat muß sich jeder Lage zurecht finden und findet sich auch, die Jnfa«l"" schließt ihre Glieder und eilt den Quartieren singend zu, """ den berittenen Truppen freilich traben nur die Glücklich""" auf den aufgegriffenen Pferden nach den Ställen, viele Offis"" und Reiter wandern besorgt ob des Schicksals ihrer verschwundc""" Pferde zu Fuß weiter und damit der Humor auch seinen findet, eine wegen ihres TabakSoerbrauchS bekannte PersönM"" versucht sogar einer vollkommen durchweichten Cigarre wölken zu entlocken. — Im Anschluß an diese ernste Episode aus dem Manes' leben der sächsischen Truppen wüd noch mitgetheilt, daß""', schiedene Pferde dabei total verunglückt seien und anderes gestern noch nicht aufgefunden waren, während der gibst""" Theil der Artilleriepferde verständiger Weise seine Ställe "" Riesa aufgesucht hatte. — Krögis, 29. August. Bei dem gestrigen Ma»b""' stürzte ein an der Kavallerieattaque theilnehmender Husar Pferde und zog sich mehrere Kopfverletzungen zu. Nach"""" der Verletzte verbunden worden war, nahm er an den weit""" Hebungen wieder theil. Ferner verunglückte beim UeberspriuS"" eines Grabens das Pferd eines Grenadieroffiziers. Dass"^" verletzte sich an beiden Knieen der Vorderfüße und mußte u>"^ geführt werden. — Nach einer dem Direktor der landwirthschafW"" Schule in Meißen zugegangenen Nachricht ist Herr JnspM" Melzer-Leutewitz mit dem Steiger'schrn Bock- und Meist"" Schweinetransport am 28. Juli d. I. in Buenos-Ayres"" Südamerika wohlbehalten angekommen. Daß Schafe den S"" transport gut vertragen, wußte man seit Langem, nunmehr aber durch Vorstehendes auch der Beweis erbracht, daß "" Meißner Schweine eine Seereise von sechs Wochen sehr S" überstehen. — Die Beneidenswerthen! — Der Bartholomäus-Jahrmarkt in Meißen ist weg"" der Einquartierung vom 30., 31. August und 1. Septcwd"" auf den 13., 14. und 15. September verlegt. — Die von ihrem Manne getrennt lebende Klöpple""" Lippmann in Grünstädtel ermordete ihr neugeborenes K>", und beseitigt- es. Im nahen PauluSwalde fanden die O'-" darmen den kleinen Leichnam eingescharrt vor. Die L. b"st ihren zehnjährigen Sohn beauftragt, das todte Kind im Ko", bis zur Stelle zu tragen, worauf dann das entmenschte W" dasselbe vergrub. — Großenhain, 30. August 1896. Endlich ist in das Dunkel gekommen, welches den Fall Dr. Hube, hier am 20. August l. I. spurlos verschwundenen Assists arzt-Z der Reserve im K. S. 5. Jnf.-Reg. Nr. 104 Friedrich August" von Sachsen, umschwebte. Dr. Hube, seinem Civilverhältniß ein angesehener Zahnarzt in Leipzig, ö liebt und geachtet bei Allen, die ihm im Leben näher stand" j kehrte bekanntlich am letztgenannten Datum, an welchem taz deS damals hier verquartierten 104. Jnf.-Reg. war, . in sein hiesiges Quartier bei Herrn Medicinalrach Bezirks Dr. Gruner zurück. Alle von Seiten der militärischen, cioilen zuständigen Stellen veranlaßten Nachforschungen w» durch zehn lange Tage hindurch vergeblich. Auch eine ausg-i" Belohnung erwieö sich als erfolglos. Die beklagcnSwerthe Go . des Verschwundenen war, getrieben von sorgender Angst Liebe gestern, wie so oft schon, nochmal« vergeblich in Großend" Heute Morgen lüftete der Zufall den Schleier, der über räthsechaften Begebenheit lag. Es war gegen 6 V2 Ubr Der Kutscher Scharnagel des Herrn Wochstuchfabruan Kämpfe-Großraschütz-Großenhain war mit fünf anderen Al leuten mit GraSmähen im hiesigen Stadtpark beschäftigt-^ zwar in jenem Theile des Stadt Parkes, der sich el- hinter der Reitbahn hiesigen Königs-Husaren-Regiments beyn^ Eine mit einer Bank umgebene Esche steht dort auf dem Blätter melden, die Annahme wahrscheinlich, daß beim Beginn der parlamentarischen Sessionen im Reiche und in Preußen ebenfalls entsprechende Vorlagen, betreffend die Umwandlung der Iproz. Papiere in Z'/? proz., an den Reichstag und den Landtag gelangen werden. Von einer Konvertirung ans 3 Proz. wird nach den mehrfachen Er klärungen des Schatzsekretärs und des Finanzministers nicht die Rede sein. Die Konvertirung würde übrigens speziell auch mit der geplanten Aufbesserung der Beamten gehälter in Zusammenhang gebracht werden müssen. Berlin, 28. August. Immediatgesuch der Gläubiger Griechenlands. Im Auftrage von 1400 deutschen Gläubigern Griechenlands hat der Ausschuß der Freien Vereinigung der Inhaber griechischer Wertpapiere ein Immediatgesuch an den Kaiser gerichtet und um Hilfe für die geschädigten deutschen Gläubiger Griechenlands gebeten. Das Gesuch wurde, wie der „Reichsbote" mittheilt, gestern persönlich von dem Vorsitzenden Dr. Anuschat im Neuen Palais ab gegeben. Die deutschen Gläubiger Griechenlands haben durch den frivolsten aller Staatsbankerotte 215 Millionen Mark Kapital und 30 Millionen Mark Zinsen bis jetzt verloren. Da die werthvolle Insel Zanzibar in Südafrika nicht nnr englischer Schntzstaat ist, sondern auch Deutsch land für die Gerichtsbarkeit und den Handel wichtige Vertragsrechte ans der Insel besitzt, so sind durch die jüngsten Vorgänge auf der Insel auch die deutschen Inter essen berührt. Wie verlautet, hat sich deshalb in den letzten Tagen Kaiser Wilhelm wiederholt Vorträge über den Gang der Dinge in Zanzibar vom Staatssekretär des Auswärtigen, v. Marschall halten lassen. Die Engländer sind durch ihr energisches Vorgehen und das Bombarde ment des Sultanpalastes auf Zanzibar rasch Herr ge worden. Die Macht des Said Kalid, welcher sich wider rechtlich zum Sultan hatte ansrufen lassen, ist gebrochen und Said bin Hamud zum Sultan von Englands Gnaden ernannt worden. Was wird nun mit der Insel geschehen? Wird sie nun unter Englands Protektorat bleiben, oder wird an dessen Stelle die Annexion treten? Die „Times" sagt, die Frage der konsularischen Gerichtsbarkeit würde manche Schwierigkeit mit sich bringen, wenn Zanzibar znr englischen Kolonie erklärt würde. England könne die Ge richtsbarkeit der Konsuln nicht ohne die Zustimmung von Frankreich und Deutschland aufheben. Wahrscheinlich würde die Schwierigkeit nur gering sein, um zu einem liebereinkommen mit Frankreich zu gelangen. Aber es sei unwahrscheinlich, daß Deutschland irgend etwas aufgeben werde, was es für werthvoll halte. Said Kalid hat sich übrigens in das deutsche Konsulat geflüchtet, und die Eng länder fragen hinsichtlich dieses Punktes: Was der deutsche Konsul mit Kalid, und dieser mit dem deutschen Konsul zu thun gehabt, sei nicht klar. Es sei zu hoffen, daß nicht dahinter die Saat eines internationalen Streitfalles stecke. Die glanzvollen Tage der Kaiserbegegnung in Wien sind nun vorüber und das russische. Kaiserpaar hat am Sonnabend Wien wiederum verlassen. In der öster reichischen Hauptstadt und' in ganz Oesterreich-Ungarn ist aber der Eindruck von dem Besuche des russischen Kaisers ganz allgemein derjenige, daß durch den Austausch der Beweise herzlicher Freundschaft zwischen den Herrschern Rußlands nnd Oesterreichs auch die Beziehungen der beiden Nachbarstaaten sich so freundschaftlich gestalten haben, wie es früher wohl nicht der Fall gewesen ist. Von größter Wichtigkeit ist natürlich die Entwickelung der Dinge für den europäischen Frieden und die Behandlung der schwierigen orientalischen Angelegenheiten. Das russische Kaiserpaar hatübrigens vonWien aus seine europäische Rundreise insofern unterbrochen, daß der Kaiser Nikolaus nnd seine hohe Gemahlin nach Ruß land zurückreisten, nm der alten berühmten Handelsstadt Kiew einen dreitägigen Besuch zu machen. Auch verlautet, daß wegen des nicht günstigen Gesundheitszustandes der Kaiserin von Rußland der Kaiser Nikolaus möglicherweise allein nach Breslau fahre. Graz, 29. August. In Gosaumühl im Dachstein gebiet stürzte gestern ein sechzehnjähriger Gymnasiast ab, der Sohn des Grazer Gemeinderathes Dr. Steyrer. Er blieb todt. London. In Saloniki sind am Freitag drei Hotels, mehrere Häuser nnd Läden iu Flammen anfgegangen. Der Verlust wird auf 35,000 Pfd. Sterl, geschätzt. Obgleich die jüngsten Ruhestörungen in Kon stantinopel von den Armeniern dnrch einen Angriff der selben auf die Ottomanische Bank verursacht siud, verdienen doch die türkischen Behörden den Vorwnrf, daß sie nicht mit der gebotenen Strenge diese Unruhen unterdrückt haben, sodaß der türkische Pöbel mehrere hundert Armenier in barbarischer Weise todtschlagen konnte und viele armenische Läden geplündert wurden. Die Botschafter der Großmächte in Konstantinopel haben deshalb der Pforte eine Note überreicht, in welcher in ernster Weise auf den gefährlichen Charakter der jüngsten Ereignisse in Konstantinopel und auf ihre Folgen aufmerksam gemacht, und die Pforte gleich zeitig aufgesordert wird, Ausschreitungen und die Ver folgungen Unschuldiger zu verhüten. Der türkische Minister des Aeußeren Tewfik-Pascha erschien deshalb bei dem österreichisch-ungarischen Botschafter Freiherrn v. Calice nnd gab die Versicherung ab, daß Alles znr Beruhigung der Lage geschehen werde. Auch hat der Minister des Aeußeren den Botschaftern mitgetheilt, der Sultan habe ungeordnet, die Polizei und die Truppen sollten auch gegen Muhamedaner, wenn diese Ansschreitungen und Gewalt- thätigkeiten begehen, die Waffen gebrauchen. In Folge dessen schreiten die Truppen und die Polizei nachdrücklicher als bisher ein, und die Lage scheint ruhig zu werden. Zur Aufklärung der jüngsten Unruhen in Konstantinopel wird noch Folgendes gemeldet: Als Sir Edgar Vincent, der Hauptdirektor derOttomauischen Bank, sich am 27. August im Palaste des Sultans befand, kam die Botschaft dort hin, daß die die Ottomanische Bank besetzt haltenden Armenier Willens seien, sich zn ergeben, wenn ihnen er laubt werde, das Laud zu verlassen. Sir Edgar Vincent und eine Anzahl türkische Offiziere begaben sich infolge dessen zu der Bank und hatten mit den Armeniern eine > Qn ,^lag " '"»guartu § wurde "I-lbe se i das ; M Dir- ^""gSv Ar du schöne " Taube Assirter At°nstoll i>ch g Ho, q 'M S Kb°h. ern ^eits d» T A <"M< i/Z »erst v"« 1^' "mW - L7 > n» ist. !^'ch der;
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