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MWc LhtitllW AmtsblNtt lül ks Amisznich, Sl>S KSmBchk HaWijBaiiii Md dtn Zisüßai zu Sltau^u, L Zcill> er Nachs- I» s e r a t c»- A » » a ft m c st c l l c n: 56. Jahrgang Nr. 82 Schandau, Dienstag, den 9. Juli 1912. Aintlich er Teil. Nichtamtlicher Teil. legierten Bogenschlltzengesellschaft zu Dresden die der Führung des Generals von Biilom, andere den Kammern Die Negjemng Die Äeußerungen der verschiedenen gesehen sind. Opfer weggerissen und gegenseitigen sächsische Korps, das gleichfalls vereinigt wird, kommandiert der Generaloberst Freiherr v. Hausen. Gepflogenheit und in Rücksicht mit einem preußischen sächsische Kriegsminister Entgegen der sonstigen aus die enorm große Mühe von seinem furchtbarem Lärm schloß die Sitzung. Holland, beharrt aus ihrem Alle 14 Tage: Landwirtsch. Beilage." zur Folge gehabt haben dürfte, dazu beigetragen hat, die Beziehungen beider großen Nachbarreiche zu stärken und damit weiter zur Erhaltung des Weltfriedens bei getragen zu haben. * Se. Mas. der Köllig wird am I3. Juli mit seinen Söhnen und Töchtern über Hamburg nach dem Nordsee bade Juist abreisen. Vorher wird der Monarch noch eine kurze Landesreise durch das Vogtland unternehmen. Der Aufenthalt in Juist ist auf zirka drei Wochen in Aussicht genommen worden. Nach seiner Rückkunft ge denkt Se. Majestät mit den Mitgliedern des Königs hauses auch das diesjährige große Festschießen der Privi hätten. Unter Beschimpfungen Blätter des Auslandes, in Sonderheit die russischen Preßstimmen, über die Monarchenbegegnung lauten durchweg sehr objektiv und betonen den Wunsch eines guten Einvernehmens ohne Störung der anderweitigen Beziehungen Rußlands. In London und auch in Paris sind einige Blätter allerdings bemüht, die Begegnung abzuschwächen, aber die langen Artikel, in denen dies versucht wird, verraten doch, welche Bedeutung man innerlich dieser Zusammenkunft in politischer Hinsicht beimißt. Alles in allem läßt sich nicht leugnen, daß die -Entrevue, wenn sic auch keinerlei spezielle Abmachungen Dresdner Vogelwiese — durch einen Besuch auszuzeichnen. * Bom Kaiscrmanövcr. Zu den Kaisermanövcrn er hält die „Sächsische Politische Landeskorrespondenz" folgende Information: Die gegnerischen roten und blauen Armeen werden derart zusammengesetzt sein, daß je ein sächsisches und ein preußisches Armeekorps unter einem gemeinsamen Führer steht. Die rote Partei beginnt ihre Aktion von der Elbe und der mittleren Oder aus, die blaue Armee marschiert vom Mittellauf der Saale ab. Je ein sächsisches und ein preußisches Korps steht unter Politische Tagesübersicht. V Die ttaiscrbcgcgnmig tum Baltisch-Port ist nun wieder vorüber, vorauspchtlich wird aber das Ereignis in der öffentlichen Meinung Europas noch längere Zeit widerklingen. Die wiederholten ausgedehnten Be sprechungen zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus selber, sowie die Konferenzen des Reichskanzlers v. Beth mann Hollweg mit dem russischen Ministerpräsidenten Kokowzew und dem russischen Minister des Aeußeren Ssassanow heben die Entrevue in dem kleinen esthländischen Hafenstädtchen über den Charakter eines rein höfischen Vorganges weit empor und verleihen ihr eine entschieden politische Bedeutung. — Am Freitag, 5. Juli, gingen die beiden Majestäten bei herrlichstem Wetter vormittags gegen 10 Uhr an Land, begleitet vom Prinzen Adalbert und vom Reichskanzler v. Bethmann Hollweg, und nahmen die Parade über das ausgestellte russische Infanterie- Regiment „Wiborg", dessen Chef bekanntlich Kaiser Wilhelm ist, ab. Dann wurde das Regiment besichtigt, beide Kaiser dankten den Truppen, wobei sich Kaiser Wilhelm ebenfalls der russischen Sprache bediente. Sie ließen sich hierauf nebst dem Großfürsten Nikolaus ge meinsam mit dem Regiment photographieren. Um 12^2 Uhr folgte Frühstückstasel an Bord der „Standart" nach. Gegen 5 Uhr unterzogen die beiden Kaiser den Panzerkreuzer „Moltke" eiuer Besichtigung, um 7 Uhr abend empfing Kaiser Wilhelm an Bord der „Hohen- zvllcrn" die Vertreter der reichsdcutschen Kolonie von Reval, später war Diner an Bord der „Hohenzollern". Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus haben zahlreiche Ordensauszeichnungen an das gegenseitige Gefolge ver liehen. — Am Sonnabend vormittag fand an Bord der russischen Kaiserjacht „Standart" ein Abschiedsfrtthstück statt, an welchem die Fürstlichkeiten und das beiderseitige. Gefolge teilnahmen, worauf sich Kaiser Wilhelm uud Prinz Adalbert vom Zaren Nikolaus uud dessen Familie verabschiedeten. Alsdann ging die „Hohenzollern" mit ihren beiden Begleitschaften wieder in See; am Sonntag abend erfolgte ihre Ankunft in Swinewünde. Von dort aus begab sich der Kaiser am heutigen Montag vor mittag nochmals nach dem Neuen Palais zurück, von wo aus er am Dienstag wieder in Swinemünde einzu treffen gedenkt, um dann seine Nordlandsreise anzutreten. — Aus Baltisch-Port bestätigen alle Meldungen den höchst freundschaftlichen Verlauf der Monarchenzusammen kunft. Der Kaiser war viel mit dem Zaren und seiner Familie zusammen, und die stets rege Unterhaltung zeigte eine besondere Herzlichkeit. Ebenso hatte der Reichs kanzler zahlreiche und öftere Besprechungen mit allen an wesenden russischen Ministern. Dabei ist keine Frage unerörtert geblieben, deren Besprechung der deutschen und der russischen Regierung am Herzen lag. Die Aus sprachen bewegten - sich stets und ausschließlich aus dem Boden der Friedenspolitik. — Der Reichskanzler v. Beth mann Hollweg rras am Sonntag aus Baltisch-Port zu nächst in Petersburg zu mehrtägigem Aufenthatle ein, wobei abermals Unterredungen des Reichskanzlers mit den leitenden politischen Persönlichkeiten Rußlands vor- Anlage der diesmaligen Truppenübungen werden sich die eigentlichen Kaisermanöver nicht direkt an die Parade bei Zeithain am 2!>. August anschließen, sondern die ein leitenden Bewegungen der roten gegen die blaue Armee werden erst am 3. September beginnen. * Krupp MW Anstrnlicn verdrängt. Nach einer De pesche des „Daily Chronicle" aus Melbourne hat die Negierung beschlossen, der Fa. Krupp in Zukunft keine neuen Aufträge mehr zu erteilen. Premierminister Watt macht bekannt, daß englische Firmen den Vorzug haben würden. * Neue Bestimmungen über die Wahlurnen in Sicht. Wie eine Berliner Korrespondenz wissen will, plant die Neichsregierung im Hinblick auf die letzte Abstimmung des Reichstages die Vorlegung einer Ergänzung des Neichstagswahlreglements, durch die nähere Bestimmungen Uber die Beschaffung der Wahlurnen getroffen werden sollen. Wahrscheinlich werde man sich, wie in Elsaß- Lothringen, daraus beschränken, gewisse Mindestmaße für die Gröhe der Wahlurnen sestzustcllen. * Strafmilderungen. Das Gesetz betr. Aenderung des Strafgesetzbuches, vom 10. Juni 1912, durch das bei verschiedenen strafbaren Handlungen die jetzt gültigen Strafdrohungen ermäßigt werden, trat am 5. d. M. in Kraft. Die Gerichte können die neuen Vor schriften erst von diesem Tage an anwenden. Die säch sische Landesjustizverwaltung hat jedoch dafür Sorge getragen, daß die durch das Gesetz eingeführten Mil derungen auch den Personen zuteil werden, die bereits vor diesem Zeitpunkt abgeurteilt morden sind, ihre Strafe aber noch nicht verbüßt haben. Durch eine sofort nach dem Erscheinen des neuen Gesetzes am 24. Juni 1912 erlassene Verordnung sind die Strafvollstreckungsbehörden angewiesen worden, zur Herbeiführung einer Gnaden erweisung zugunsten dieser Personen an das Justiz ministerium Bericht zu erstatten. * Mickglmg der Anzahl der weiblichen Gefangenen. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, ist im letzten Jahre ein beträchtlicher Rückgang der Anzahl der weiblichen Gefangenen sestzustellen. Im allgemeinen läßt sich eine Abnahme der Verbrechen feststellen. Es sei nur daraus hingewicscn, daß die Verbreche», die vor den Schwur gerichten verhandelt wurden, im Jahre 1881 5698 Ver handlungen erforderten, während im letzten Jahre nur rund 3400 Anklagesachen vor den Schwurgerichten ver handelt wurden. Der Rückgang ist hier ganz besonders groß, da die bedeutende Bevölkerungszunahme bei beiden nicht berechnet wurde. Aber auch die übrigen Verbrechen weisen einen prozentuellen Rückgang aus. Im letzten Jahre ist der Rückgang der Anzahl der weiblichen Ge fangenen so groß gewesen, daß das Frauengefängnis in Wittlich, in dem rund 200 Gefangene Aufnahme finden können, geräumt werden konnte, um für jüngere männ liche Gefangene bereit gestellt zu werden. Es werden hier besondere landwirschastliche und gärtnerische Betriebe eingerichtet werden, um die jungen Gefangenen zu erziehen und an Arbeit zu gewöhnen. Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsische Elbzcitimg" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher nachni. 4 Uftr. Abonnements-Preis viertel jährlich 1.50 Mb, 2nwnntlich 1 Mk., 1 monatlich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Poslaustalten, Postboten, sowie die ZciMngsträgcr nehmen stet« Bestellungen auf die „Sächsische Elbzciümg" au. Tägliche Namnu-Bcilagc. SouuabcudS: „Iklnstrierteö UntcrhaltnngSblatt". Bekanntmachung. Herr Tierarzt Dr. med. vct. Karl Ernst Konrad Kunkc iu Neustadt ist als weiterer wissenschaftlicher Fleischbeschauer für Hohnstein mit Gutsbezirkeu — „Lilicustcin" ausgenommen — am 20. v. M. von der Königlichen Amtshanvtmannschafl Pirna in Pflicht genommen worden. Hohnstein (Sächs. Schweiz), nm 6. F»li 1912. Der Bürgermeister. ^^ITITsl^NMer^Jnvalidendank und Rudolf Mosse chandau: Expedition Zaukcnstrasjc 134; in Dresden und Leipzig: die Annoncen-Bnrcaus von Hachem in Frankfurt a. M.: G. L. Daube 8 Co. vorgelegten Entwurf, wonach im Jahre 1913 iu Vlissingen ein stark gepanzertes Linienschiff mit schwerer Geschütz- ausrUstung erbaut werden soll, um die Neutralität aus der westlichen Schelde ausrechtcrhalten und einer au der Küste operierenden Flotte die Benutzung des Hafens und der Reede von Vlissingen untersagen zu können. Die Regierung hält die Betonbatterien und anderen Verteidigungswerke für keineswegs ausreichend. Die Kosten werden aus 5 360 000 Gulden beziffert. Frankreich. Die Kapitäne der großen Ozeandampfer, die schon in den letzten Tagen eine zweideutige Haltung in dem Seemannsausstand angenommen hatten, haben ihren Anschluß an den Ausstand erklärt, soweit wenigstens die Compagnie T. Mixte von Marseille in Betracht kommt. 70 Offiziere haben ihre Ausschiffung verlangt, uud die Maschinisten und Maschineningenieure der Gesellschaft haben sich ihnen angeschlossen. In einer in Marseille abgehaltenen Versammlung beschlossen sämtliche Ober- maschinisten und Schiffsingcnicnre der Hafenstadt, eben falls in den Ausstand zu treten. — Die Dockarbeiter haben zur Unterstützung des Streiks der eingeschriebenen Seeleute den Generalstreik beschlossen. England. Der Marineberichterstatter der „Daily Mail" gibt on, daß, um die Kriegsschiffe kriegstüchtig zu machen, ste weitere 19 400 Mann haben müßten. Die Heimat- slvtte zähle 53 Schlachtschiffe; aber für diebevorstehenden Manöver hätten nur 44 Schlachtschiffe unter Zuhilfe nahme von 6000 Reservemannschaften mobilisiert werden können. Neun Schlachtschiffe hätten nicht bemannt werden können. Wie werde cs dann sein, wenn England statt .>3, sogar 65 Schlachtschiffe habe? * m Italien. . weiteren Desertionen italienischer Mannschaften Arn» i , wie folgt berichtet: Die italienische ene halt seit mehreren Tagen knapp an der tirolischen Tel.-Adr.: Elbzeitung Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags 9 Uhr anfzugebcn. Preis für die S gespaltene Pctitzcilc oder deren Naum 15 Pfg. (tabel larische und komplizierte An zeige» nach llcbcrcinkunft.) Auswärtige Anzeige» 20 Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 50 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent» sprechender Rabatt. . Wenen Errichtung von Gastwirts-Kammern hatte Ncicksvcrband deutscher Gastwirte, dem der Deutsche Goltwi verband und der Bund deutscher Gastwirte an- 2reu an den Reichstag ein- Petition gerichtet, die vo de'r Kommission am -3 März d. I. dem Neichs- ^niler zur Kenntnisnahme überwiesen wnrde. Aus ein an diesen gesandtes Gesuch sand dieser Tage im Netchs- omt des Innern eine Besprechung statt, bei der sich Ge- n-imrat Landmann von den Derbandsvorsitzendcn Ringel Berlin) und Kämpf (Leipzig) die Wünsche der Gast wirte vvrtragen ließ. Als Ergebnis dieser Konferenz ist r» melden daß der Dezernent das in der Petition bei- nebrachte Material als nicht erschöpfend bezeichnete und dem Neichsverband anfgcgebcn wurde, eine erneute uud aenügend begründete Petition cinzureichen. * Gescheiterte Giniffunff im Mctallarbcitcrstrcik. Aus Hannover wird gemeldet: Der Streik in der Metall industrie wird fortgesetzt. Die abgehaltenen Versamm lungen der organisierten Arbeiter des Deutschen Metall- arbeitcrvcrbandes haben die von den Arbeitgebern ge- stellren Bedingungen mit 4861 gegen 769 Stimmen ab- gclehnt. Den Arbeitern erschien das Angebot der Arbeit geber aus eine Erhöhung des Stundcnlohnes um 3 Pfg. ungenügend. Sie bestehen auf einer Verkürzung der Arbeitszeit aus höchstens 56'/? Stunden wöchentlich. Oesterreich-Ungarn. * Im österreichischen Abgeordneteuhausc gab es am Donnerstag gegen 9 Uhr abends wieder einmal eine richtige Prügelei. Der sozialdemokratische Abgeordnete Seitz beantragte, daß das Epidemicgesetz noch ans die Tagesordnung dieser Session gestellt werde, wogegen aber alle anderen Parteien, die Ruthcncn cingcschlossen, Ein spruch erhoben. Darüber ergrimmten die Sozialdemo kraten, machten einen Nicsenspektakcl nnd der polnische Sozialist Neger rief den Nnthcnen zu: Nussische Schweine! Da erhob sich totenbleichen Antlitzes der ruthenische Abgeordnete Petriszkyi von seinem Sitze und stürzte aus Neger zu, den er mit festem Griffe packte und zu Boden schlenderte. Petriszkyi ist ein herkulisch gebauter Manu und hätte Neger sicher erschlagen, wenn nicht andere Abgeordnete, darunter besonders Wedra vom Deutschen Nationalverbande, den Nuthenen mit vieler sm'k ür AMzmmdM PI Hchißm. Verniuwortlichcr Redakteur: Hugo Lcftmaini, Schanda». — Drink imd Verlag: Legler