Volltext Seite (XML)
St.-D. Schmidt, für die Einschätzung zum Wasserzinfc: Kaufmann Knüpfet, Hotelier Pöhler, Klempnermeister Otto Dollmann. —* Sladlsparkasst. Im Monat Januar erfolgten Einzahlungen im Betrage von 104 678,22 Mark (819 Posten) dagegen erfolgten Rückzahlungen im Betrage von 90 817,27 Mark (555 Posten). Der Diuosuß beträgt 8'/» Prozent. —* Kirlhenvisitation. Am nächsten Sonntage findet in unserer Parochie Kirchenvisitation durch Herrn Superintendent Kröber in Pirna statt. Der Gottesdienst beginnt bereits '/ü9 Uhr. Nach der Predigt des Orts- psarrecs wird der Herr Ephorus eine Ansprache halten. Im Anschluss an den Gottesdienst wird im Turmzimmer »Ine Hausväterversammlung gehalten. Mittags '/2I2 Uhr wird durch Herr» Pastor Glootz die katechesische Unterredung mit der konfirmierten männlichen und weiblichen Jugend eingeleitet, zu welcher die Jahr gänge 1909, 1910 und 1911 zu erscheinen verpflichtet find. Zu reger Teilnahme an allen diesen kirchlichen Veranstaltungen, besonders am Gottesdienste wird die Gemeinde eingeladen. —* Uollkklt. Die am gestrigen Sonntage für die Diözesankasse gesammelte Kollekte hat leider nur den geringen Betrag von 7,77 Mark ergeben. —* Bon der Elbt. Durch den seit Freitag mittag eingetretcnen starken Frost hat sich die Eisdecke, welche tagelang nur bis Pillnitz reichte, ziemlich schnell nach oberhalb ausgebreitet, denn heute Montag ist dieselbe schon bis Königstein vorgerückt und so dürsten wir, falls nur noch wenige Tage eine mäßige Kälte anhält, im Laufe der Woche für drei Pfg. Führ- bez. Laufgeld nach dem linken Elbuscr über das Eis schreiten können. So wie das Eis dann einmal bis Schandau steht, dann dauert es auch nicht lange, und es setzt das dann noch freie Stück bis Herrnskrctschen zu, sodaß dann ein all gemeiner Eisstaud vorhanden ist und dürste dann der Februar wohl vergehen, ehe an eine Wiederaufnahme des Schiffahrtsbetriebes zu deukeu ist. Länger hinaus ist der Winterstand aber auch von Schade», weil dun» der Schiffahrt die im Frühjahre vo» der Landwirtschaft dringend benötigten Düngemittel (Salpeter, Phosphate rc.) verloren gehen, da diese dann der Bahn zufallcn. —* (ijaslspikl Konisch. Es war Kei» „glückhast Schiff", mit welchem am Sonnabend mittag Herr Konisch und seine Muse an den Usern unserer Stadt landeten und mannigfache Schwierigkeiten waren zu überwinden, ehe alles so weit bereit war, das; dem Abende mit einer gewissen Ruhe eutgcgengeschen werden konnte. Nicht nur, das; die einzige Dame des Gast spiels, Fräulein Nesi Westphal in Berlin wegen plötzlicher Erkrankung Zurückbleiben muffte, das wäre nicht das schlimmste gewesen, denn als recht guter Ersatz war Frl. Elli; Arudt aus Berlin eingesprungen, nein, auch uoch ein zweites Malheur machte sich bemerkbar, Herr Oestcrheld, der uns einige Lieder auf der Laute zupfe» oder verzapfen wollte, war stark heiser geworden. Die Aussichten aus einen gcnuffreichcn Abend waren daher sehr zusammengeschrumpst; das; cs den Mit wirkenden aber dennoch gelang, dem Auditorium einige so stimmungsvolle und stimmungsfreudige Stunden zu bereiten, das zeugt von ihrer Vorzüglichkeit und ihrem festen Willen, sich unter allen Umständen durchzusetzen. Beide Einakter, das Lustspiel „Blau" von Max Bernstein und die Rudolf Presbcrsche Komödie „Das Versöhnungssest" erregten ungeheure Heiterkeit und wurden von den uns ja von früher her bekannten Herren Kani sch und Oe st er Held flott und mit viel Humor durchgcführt. Eine neue Erscheinung war uns allerdings Frl. Arndt, wir lernten in ihr eine recht vielseitige Künstlerin kennen, deren Spiel dem Leben abgelauscht ist und die durch die Art des Vortrages sehr sympatisch be rührt. Sie hätte in das verflossene Kurtheater-Ensemble recht gut hineingepafft. Auch Herr Aviszus ersreute durch gutes Spiel. Zwischen die beiden Einakter war der Bunte Teil cingefügt: ernste und heitere Rezitationen dxs Herrn Edgar Konisch, sowie seine bekannten mit Beifall aufgenommenen Kunstpfcifsolis, Lieder zur Laute, von denen Herr Oesterheld allerdings nur eins hören lieff, wohl zum Beweis für den Grad seiner Heiserkeit, um sich dann mimischen Vorträgen zu widmen, die stürmische Heiterkeit erweckten, sie wechselten mit Rezitationen, die Frl. Arndt ganz allerliebst und mit feinsinnigem Verständnis vortrug, ab. Es hatte sich eine recht fröhliche Stimmung des ziemlich gut besetzten Hauses bemächtigt und lauter Beisoll erschollte von allen Seiten für die trotz allen Hindernissen dennoch recht an genehm verbrachten Stunden. Vielleicht kehren die Künstler recht bald einmal wieder und zwar unter günstigerem Sterne, das wollen wir hoffen. Hoffen wollen wir ober auch dann, daff, wosür natürlich die Künstler nichts dafür können, die Einteilung der Plötze auch genau so vorgenommcn und eingchalten wird, wie sie auf dem Theaterplon angegeben ist, denn sonst hat ein Dorheraussüche» und Plätzebelegen keinen Zweck und aller Vorverkauf wird illusorisch. —* Dresdner Viktoria - Sänger. Am Freitag abend gaben die noch vom vorigen Jahre her in gutem An sehen stehenden „Dredner Viktoria-Sänger" in Hegen barths Etablissement eine Gastvorstellung, mit schönem Erfolge. Das äufferst reichhaltige Programm, das aus Liedervorträgen sowohl sämtlicher Herren, wie auch aus Duetten, Balladen, humoristischen Vorträgen und zwei Origiual-Gesamtspielen bestand, wurde flott durchgesührt. Die Gesänge wiesen recht gute stimmliche Mittel auf, namentlich war bei dein Liede „Das Mutteraug" der Baff ganz hervorragend. Sascha, der elegante Damen- Imitator wirkte als Dome sehr überzeugend sowohl bet seinem Soloaustreten, als auch in den Gesamtspielen. Ungeheure Heiterkeit erweckte Herr Longe mit seinen Originalschlagern. Auch die Operetten-Duette, gesungen von den Herren Sascha und Schlucke verdienen be sonders hervorgehoben zu werden. Flottes und gutes Spiel zeichnete die beiden Einakter ans. Der Saal war, wenn man die jetzige, so festesreiche Zeit in Betracht zieht, sehr gut besetzt und spendete das in beste Stimmung versetzte Publikum reichen Beifall. Hoffentlich kehren die Dresdner Viktoria-Sänger bald einmal wieder in Schandau ein. —* Freie Eisbahn. Der Besitzer des Schützenhauses stellt morgen sowohl für die Schulkinder wie sür Er wachsene die Eisbahn zur freien Benutzung zur Verfügung. —* Jubiläum. Am vorigen Montage feierte Herr Gemeindevorsteher Oehme in Prossen sein 25 jähriges Jubiläum als Gemeindeoorstand. Zahlreiche Auszeichnungen, Geschenke und Glückwünsche wurden dem Jubilar von Behörden, Vereinen und den Kollegen und Gemeinde- Mitgliedern zuteil und zeugten von der allgemeinen Be liebtheit, der sich Herr Oehme erfreuen darf. —* PttroleumlrauSporte. Die im Jahre 1902 gegründete Wiener Petroleumgesellschast Fanto L Co. hat ihren Ocl-Export aus Oesterreich vermittelst ihrer z. Z. aus zwöls l 0—15 000 Zentner fassenden Tankkähnen von Jahr zu Jahr vergrößert. Die beförderten Mengen, in der Hauptsache Petroleum, dann aber auch Schmieröl sowie Benzin, stellen sich für die letzten fünf Jahre wie folgt: 1907 57 Ladungen mit 429 285 Zentner W 1908 83 „ „ 581102 1909 133 „ „ 1 126 378 j^s 1910 l25 „ „ 1335 585 1911 102 „ „ 776458 Der im vorigen Jahre gegen 1910 erlittene Ausfall von ca. 560 000 Zentner ist dadurch heroorgerufen worden, daff die Verladung volle zehn Wochen ganz geruht Hal und, nachdem Anfapg Oktober die Schiffahrt wieder aus genommen worden war, konnten die Kähne auch nur zu ca. einem Drittel ihrer Tragfähigkeit ausgenutzt werden. Bei einem normalen Betricbsjahre dürfte die verschiffte Menge jedenfalls gegen 19lO auch wieder entsprechend vergröffcrt worden sein. Das Oel geht zum Teil nach Schweden, Norwegen und Frankreich, verbleibt auch teils in Deutschland. Im Bergverkehr für amerikanisches Petroleum schwimmen noch bedeutend größere Tankschiffe mit einem Fassungsvermögen bis zu 25 000 Zentner. Diese Kähne gehen aber nur bis Dresden Die Ladung sowie Entlöschung eines derartigen Fahrzeuges dauert selbst bei voller Ladung nur wenige Stunden. Da es für solche Oelschiffc an passender Rückladung fehlt, so müssen dieselben stets eine Reise leer zurücklegen. Trotz dem Ist die Verbilligung des Oeltransportes gegen früher, wo dasselbe In Fässern befördert wurde, eine ganz enorme. —* Ostcrtranmigcn. Ostern naht wieder und hiermit die Zeit, in der erfahrungsgemäß die Hochzeiten in be- sonders großer Zahl ftattfindcn. Wir glauben daher, vielen unserer Leser mit einem Hinweis darauf zu dienen, daß in der Karwoche wohl Eheschließungen seitens der Standesämter, nicht aber mich Trauungen in der Kirche vorgenommen werden, da nach dem Kirchengesetz Trauungen an den beiden Bußtagen, iü der stillen (Kar-) Woche und an den ersten Feiertagen der drei hohen Feste, cs sei denn in Fällen der Lebensgefahr, ausgeschlossen sind. Infolgedessen drängen sich für die In der Karwoche voll zogenen Eheschließungen in den Kirchen die Trauungen alle auf den zweiten Osterfciertag zusammen, was sür Hochzeitsleute ost zu mancherlei Unträglichkeitcn führt. Es ist daher denen, die zu Ostern heiraten wollen, dringend anzuraten, den Termin ihrer Eheschließung nicht in die Karwoche, die in diesem Jahre auf den 31. März bis 6. April fällt, sondern Im eigenen Interesse besser Voc oder nachher zu legen und zu diesem Zwecke schon bei Zeiten das Aufgebot zu bestellen. O Station Schöna. Die im Jahre 191 l von Böhmen nach Deutschland eingesahrenen beladenen Schiffe und böhmische Floßholztransporte verteilen sich auf die einzelnen Monate wie folgt: bis mit 31. Januar 1911 fuhren 112 Schiffe und 1 Floß ein. Am 28. Februar waren es schon 229 Schiffe und 3 Flöße, am 31. März 894 Schiffe und 57 Flöße, am 30. April bereits 1506 Schiffe 321 Flöße, am 31. Mai 2173 Schiffe und 432 Flöße, Ende Juni schon 2820 Schiffe und 651 Flöße, am 31. Juli 3500 Schiffe und 836 Flöße, am 31. August 3526 Schiffe und 994 Flöße, hingegen am 30. September 3744 Schiffe und 1135 Flöße, Ende Oktober 4681 Schiffe und 1365 Flöße, am 80. November 5336 Schiffe und 1510 Flöße und bis mit 31. Dezember 1911 sind 6044 befrachtete Schiffe und 1538 Flöße, ein. Diese kamen vor Hirschmühle, Krippen und Schandau zur Abfertigung. Schnitz. Eine Automobil - Postverbindung zwischen hier und Hintcrhermsdorf wird geplant. Die städtischen Kollegien bewilligten sür die ersten beiden Jahre je 300 Mark für diese neue Verkchrseinrichtung. Pirna. Ei» dreister Schwindler hat hier eine Gast rolle gegeben, und man weiß nicht, worüber man sich wundern soll: über die Frechheit des Mannes oder über die Leichtgläubigkeit der Hereingefallenen. Der Mensch suchte Leute auf, die im Besitze von Kaninchen sind, ließ sich den ganzen Bestand zeigen und forderte dann die Steuer ein, da in Pirna eine Kaninchensteuer eingesührt sei. In einem Falle erbeutete er auf diese Weise 4,50 Mk. Wieviel er hineingelegt hat, ist noch nicht festgestellt. Heidenau. Beim Rodeln auf dem sogenannten Kuh berge verunglückte am Sonnabend nachmittag ein Schul mädchen. Es geriet bei einer Kurve aus der Bahn, fuhr gegen einen Baum rind brach ein Bein. Im nahen Johanniter-Krankenhause wurde dem Kinde die erste Hilfe zuteil, worauf man es nach der elterlichen Wohnung überführte. DrcSdeu. Leider ist am Donnerstag hier wieder ein noch schulpflichtiges Kind freiwillig in den Tod gegangen. Ein 1899 geborener Realschüler, der unentschuldigt von der Schule serngebliebe» war und deshalb Strafe zu er warten hatte, machte in der in der Holbeinstraße ge legenen elterlichen Wohnung seinem Leben durch Er hänge» ein Ende. Königswartha. In der Nacht zum Mittwoch ist das Wohnhaus des Rittergutes Uebigau niedergebrannt. Dem Pächter Schöne ist großer Schaden entstanden. Radeberg. Der diesjährige Verbandstag des Sächs. Gastwirtsverbandes verbunden mit einer Ausstellung für das Gastwirtsgrwerbe, heimische Industrie und Kochkunst wird vom 8. bis 17. Juni hier veranstaltet werden. Es wird eine mächtige architektonisch gefällig ausgeführte Haupthalle in freier, bevorzugter Lage der Stadt, an der nach dem nahen Augustusbad führenden Straße, errichtet werden. Dem hiesigen Gastwirtsverein, der sich in einer Immediateingabe an das Kämmereramt Sr. Maj. de» Königs gewandt hatte, ist der Bescheid zugegangen, «« bestehe dir begründete Aussicht, daß der König die Aus« stellung besuchen werde. Für die Ausstellung liegt bereit» eine große Anzahl von Anmeldungen angesehener Firmen vor. BlMtztN. Die Stadtverordneten beschlossen den Bau einer Hochstraße am Drei-Lindenberg mit einem Kosten« ausmande von 100 000 M. Die Straße soll der Aus gleichung höchst ungünstiger Straßenniveauverhältnisse dienen. Zittau. Am 25. Februar findet hier der 8. Verbands tag des Sächsischen Landesverbandes „Esperanto" statt. Großcuhain. Ans Seußlitzcr Flur gegenüber Hirsch stein landete Freitag nachmittag in der vierten Stunde der Eindecker der Militärflieger „1). 5", System Taube, offenbar wegen eines Motordcsektcs. Außer dem Flug zeugführer nahm ein Offizier an der Fahrt teil. Die Flugrichtung war nach Dresden. — Die Notlandung des Eindeckers erfolgte, weil das Oel des Motors ein gefroren war und der Motor einen Defekt erlitten hatte. Am Sonnabend nachmittag wollten die beiden Offiziere wieder nach Berlin znrückfliegen. Da aber der Motor die notwendige Tourenzahl nicht erreichte, ist der Apparat abmontiert und mit der Bahn nach Berlin transportiert worden. Die Leistung der Offiziere ist um so aner kennenswerter, als sie die Strecke Berlin—Seußlitz (Luft linie 150 Kilometer) bei 9 Grad Kälte zurücklegtcn. Bruundobrn. Als verschollen galt nach dem Kriege 1870/71 bisher ein gewisser Franz Schunk von hier, der bei den sächsischen Grenadieren den Feldzug mitgcmacht hat. Jetzt meldet ein Kamerad von ihm dem Vorsitzenden des hiesigen Militärvereins, daß er genau wisse, wo Schunk gefallen sei, nämlich bei St. Privat. Er hat damals vor Aufregung über den Tod seines Freundes versäumt, ihn zur Gefallenenliste anzumeldcn und später aus Furcht vor der Strafe nicht den Akut gehabt, ihn nachträglich anzugeben. Jetzt, da er auf dem Kranken bette liege, könne er nicht anders, als dem Militärverein seines Heimatsortes diese Tatsache mitzuteilen. Er nennt auch seine letzten Worte, die er mit ihm gewechselt hat. Döbeln. Der Nathausneubau ist unter den günstigsten Verhältnissen so weit vorgeschritten, daß die Möglichkeit besteht, das neue Rathaus bereits Ende September oder Anfang Oktober dieses Jahres einzuweihen. Das nach Plänen des hiesigen Stadtbaumcistcrs Richter unter der künstlerischen Oberaufsicht des bekannten Schöpfers des Leipziger neuen Rathauses, Geh. Vaurats Licht, errichtete Gebäude bildet schon jetzt eine Zierde der Stadt. Für die Innenausstattung des Gebäudes sind bereits ver schiedene Stiftungen von hiesigen Bürgern erfolgt. Waldhcütt. Am 1. d. Alts, verübte der arbeitslose 18jährige Kurt Gruber an seiner Stiefmutter einen Naub- mordversuch. Er brachte der Frau fünf Beilhiebe bei, und als diese regungslos am Boden lag, stahl er 113 M. Er wollte mit dem Gelds die Flucht ergreifen, da er jedoch den Zug versäumte, ging er in ein Kinematographen- theater, wo er verhaftet werden konnte. Nach dem Grund der Tat gefragt, gab er an, er habe zu wenig zu essen bekommen. Leipzig. Die hiesigen Bäckergesellen haben beschlossen, von neuem in eine Lohnbewegung einzutreten, um den Kost- und Wohnungszwang beim Arbeitgeber durchgehend zu beseitigen. Sie rechnen auf die Unterstützung der übrigen Arbeiter. — Zu der Kampsrichterwahl für das Deutsche Turnfest in Leipzig im Jahre 1913 hat der sächsische Kreisturnrat beschlossen, diese in entsprechender Weise wie vor den, Frankfurter Feste durch die Gau turnwartversammlung Ostern 1912 in Hainichen i. S. vornehmen zu lassen und beim Kreisturntage die Ge nehmigung dieses Verfahrens zu beantragen. Es soll der Antrag eingebracht werden, auch bei künftigen deutschen Turnfesten in gleicher Weise die Wahlhandlung zu vollziehen. Taubeuhcim. Völlig erblindet ist der Landwirt Weiß aus dem benachbarten Fugau. Er hatte den Krieg von 1866 mitgemacht, währendem ihm ein Auge ausgeschossen worden ist. Jetzt erkrankte auch das andere Auge. Der Veteran begab sich in eine Augenklinik, aus der er, da keine Hilse mehr möglich war, völlig erblindet heimkehrte. Plauen. Im ganzen Vogtland? herrschen heftige Schneestürme. In der Stadt Plauen hat der Schnee auf den Straßen eine Höhe erreicht, wie es seit Jahren nicht der Fall war. Zwicka». Der erste Tag des Honigmonds ihrer Ehe hat einem hiesigen Pärchen, das am Sonnabend den Bund sürs Leben schloß, recht schnurrige Ueberraschungen gebracht. Vom Hochzeitsschmaus in der Nacht heim kehrend, fand das Paar das Schlüsselloch der Wohnungs tür mit einem Eisenblech verdeckt und fest zugeschraubt, so daß Hausbewohner helfend in Aktion treten mußten, und im Lause des Sonntagvormittags mußte es, durch vieles Lärmen und Klopsen endlich ausgewacht, seststellen, daß einige 70 Personen die Wohnung belagerten, in der Hoffnung — einen Papagei zu erhalten, den der junge Ehemann besitzen sollte und nicht besaß. Es gab natürlich lange Gesichter auf beiden Seiten. Aber es stand doch in der Zeitung, „daß von früh '^8—9 Uhr ein Papagei zu verschenken bezw. in gute Pflege zu geben seil" Ja, die lieben Freunde des jungen Ehemannes hatten sich recht schlimme Streiche ausgedacht. Don 11 Uhr an