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Schraube zerbrach. Der Flieger selbst erlitt nur u»ge- söhrliche Niss- und Quetschwunden. Nirdrrslbltma. Am Sonnabend wurde der Werk meister Nette in der Leonhardtschen Papierfabrik tot aufgefunden. Wie sich jetzt tzerausgestellt hat, liegt Mord vor. Dem Ermordeten mar aus der linken Seite der Schödel zertrümmert, so daß das Gehirn vollständig bloßgelegt war. Der Täter hat sich anscheinend eines schweren eisernen Instrumentes bedient. Der Wochen lohn wurde bei Nette noch vorgesunden. WMkMBWht aus dn Wk .WM". Ein erschütterndes Unglück hat sich in den gestrigen Morgenstunden an einem Hochofen der Zeche „Phönix" in Ruhrort zugetragen. Der mit flüssigem Eisen gestillte Ofen Nr. 7 brach ohne vorherige warnende Anzeichen in sich zusammen, und zahlreiche Arbeiter fanden in dem ausströmenden glühenden Metall den Tod. Zwischen zwei und drei Uhr morgens ereignete pch aus der Zeche „Phönix" an dem Hochofen Nr. 7 eine in ihren Einzelheiten beispiellose Katastrophe. Aus bis her noch gänzlich unaufgeklärte Weise rissen die Wände des Hochofens, das hohe Gebäude stürzte mit Getöse zusammen »nd eine Riesenwelle flüssigen Eisens ergos; sich zischend über die unglücklichen Arbeiter in der Nähe. Niemand von ihnen vermochte an Flucht zu denken; im ersten Augenblicke waren sie alle vom Schrecken voll ständig gelähmt, und ehe sie ein Glied bewegen konnten, waren die Aermstcn von der furchtbaren, todbringenden Masse erfasst und verschlungen. Neun Arbeiter tauchten in der Woge unter; sie sind tot. Der Hoch- osenmcister Franken und drei andere Hochofenarbeiter erlitten zum Teil entsetzliche Verbrennungen und Ver stümmelungen. Der Ofen, eine moderne Anlage mit schrägen Auszügen, war erst im Herbst vergangenen Jahres in Venutzung genommen worden und hatte einen gute» Gang. Die Explosion kam überraschend, ohne jedes Anzeichen beim Wasen, einem Abschnitte der Schmelztätigkeit, bei dem jich solche Katastrophen selten ereignen. Der Ofen wurde auscinandergerissen und das Mauerwerk herausgeschleudert. Das mächtige Auszen gerüst und die gewaltige Bucht und Bänder stehen noch. Drei von den am Hochofen beschäftigte Arbeitern, von den ausströmenden Gasen verbrannt, sprangen im Augen blick der Explosion vom Hochofen aus das einige Meter tiefer liegende Gelände. Dort wurden sie als Leichen aufgefunden. Einem von ihnen, dem Meister Franken, waren die Kleider am Leibe verbrannt. Die anderen Arbeiter ereilte der Tod dort, wo sie sich gerade befanden. Einen der Verunglückten sand man verbrannt in den Trümmern cingekeilt. Bei allen ist der Tod fast augen blicklich eingetreten. Mannschaften der Sanitätskolonne und die freiwillige Feuerwehr der Hütte waren sofort an der Unfallstelle, legten den Verletzten Notverbände an und brachten die Unglücklichen ins Krankenhaus. Dort liegen noch zwei Schwerverletzte und zwei Leichtverletzte. Die Wehr arbeitete sieberhaft an der Ungliicksstelle. Die Namen der Toten sind, da sie fast völlig ver brannt sind, noch nicht festgestellt. Die Ursachen des Unglücks sind, ivie bereits erwähnt, noch völlig unauf geklärt. Ium itul'ieuisch-tüvkischen Kriege. Nuszland hat, wie verlautet, den Signatarmächten des Berliner Vertrages Vorschläge zur Beilegung der Feind seligkeit zwischen Italien und der Türkei unterbreitet. Es heißt weiter, daß diese Vorschläge auf deni völligen Verzicht der Türkei auf die Provinz basieren, was aller dings eine etwaige Zustimmung der Pforte zu den russischen Vermittelungsvorschlägen von vornherein aus- schlicßen würde. Im übrigen liegen augenblicklich weder von italienischer noch von türkischer Seite wesentliche Meldungen über Ereignisse aus dem Kriegsschauplätze vor. In Neapel wird die Entsendung eines neuen Ex peditionskorps von 60 000 Mann, das sich aus sieben Regimentern Infanterie, Kavallerie und Artillerie zu sammensetzen soll, vorbereitet. Konteradmiral Lagai ist mit dem Kommando eines aus 20 Schissen bestehenden Geschwaders betraut, das dazu dienen soll, den Waffen- schmuggel an der Küste von Tripolitanien und der Cyrenaika zu verhindern. Tunis, 16. Januar. Meldung der „Agence Havas". Es bestätigt sich, daß der französische Postdampser „Lartage" von italienischen Torpedobooten aus hoher See angehalten und nach Cagliari gebracht worden ist! wo der Flugapparat des Fliegers Duval, sowie Teile eines Apparates eines anderen Fliegers ausgeladen wurden. Beide Flieger, die bereits in Tunis sind, haben beim Generalresidentcn Beschwerde erhoben. Die Wevotution in Winn. Die „Times" melden aus Peking: Fast alle Prinzen sind nunmehr für eine Abdankung des kaiserlichen Hauses, und ihre Interessen gehen nur noch dahin, persönliche Sicherheiten sür ihr Leben und ihren Besitz sowie die Zahlung der versprochenen Pensionen zu erhalten. Sollten diese Fragen zu ihrer Zufriedenheit geregelt werden, so werde der kaiserliche Thron durch ein Edikt abdanken und Puanschikai die Regierung überlassen. Puanschikai sott sich alsdann mit der revolutionären Leitung über die Einsetzung einer provisorischen Regierung verständigen, die bis nach den neueren Beschlüssen des National konvents am Ruder bleiben soll. Peking. Als Puanschikai gestern morgen von einem Besuch aus dem Kaiserlichen Palast zurückkehrte, wurde eine Bombe gegen ihn geschleudert. Puanschikai blieb unverletzt. 2 Polizeibeamte und 2 Soldaten wurden ge tötet, zwei andere Polizeibeamte schwer verletzt. Peking, 17. Januar. Drei von den Angreifern Puanschikais wurden festgenommen. Wie ferner gemeldet wird, wurden noch drei andere Revolutionäre unter dem Verdacht der Mittäterschaft verhaftet. Ein Polizeibcamter und ein Soldat wurden durch die sür Puanschikai bestimmte Bombe getötet. Zwölf Soldaten nnd drei Zivilisten wurden verletzt; auch eine Anzahl Pserde wurde getötet oder verletzt. IckWMt M limßk MlWm. Von der Kälte. Berlin, 17. Januar. Die strenge Kälte ließ in den späten Abendstunden gestern etwas nach und cs trat leichter Schneefall ei». Auf der Oberelbe ist schwerer Eisgang cingetreten. Bei Herrnskretschen sind ein Kettendampscr und mehrere Frachtschiffe im Eise einge keilt. Die Fährverbindung zwischen Wilhelmshaven und Eckwarden ist eingestellt. Weser und Fulda sowie ihre Nebenflüsse sind stellenweise zugefroren und führen starkes Treibeis. Ganz außerordentliche Kälte herrscht andauernd in Ungarn. Auch in Fiume und Abazzia war Dienstag Kälte von 7 Grad eingetreten. Dies soll seit Menschen gedenken nicht vorgekommen sein. Der Selbstmordversuch des Kapitäns French. Berlin, 17. Januar. An maßgebender Stelle in Berlin wird die Meldung bestätigt, daß der als Gefangener auf der Festung Glatz weilende englische Kapitän French einen Selbstmordversuch unternommen hat. Die ärztliche Untersuchung hat ergeben, daß French keinen Schaden genommen hat. Ferner wird noch gemeldet, die Wache habe French an einer Schnur am Ofen hängend, aber noch lebend, aufgefunden. Man hält es für möglich, daß es sich um einen fingierten Selbstmordversuch handelt, den French verübt habe, um ins Lazarett zu gelangen. Wettflug Wien-Berlin. Wien, 17. Januar. Für den beabsichtigten Wettslug Wien — Berlin im Sommer d. Js. hat der nieder österreichische Landtag 60 000 Kronen bewilligt. Attentat eine» Schülers auf seinen Lehrer. Czernowitz, 17. Januar. In einem Gymnasium der Provinz feuerte ein Schüler der 6. Klasse während der Mathematikstunde auf den Lehrer 6 Schüsse ab. Darauf richtete er die Waffe gegen sich selbst und gab unter dem Rufe „Das ist die Rache für uns alle" zwei Schüsse gegen seine Schläfe ab. Er blieb auf der Stelle tot. Der Lehrer wurde sterbend in ein Krankenhaus gebracht. Gedenket der darbenden Bögel! Eingesandt. Kirche und Glaube. Wie stark der Glaube in einer Gemeinde von über 8000 Seelen vertreten ist, zeigte der Kirchen- bcsnch am vergangenen Sonntag. Nicht 20 Seelen hatten sich im schönsten Hanse unseres irdischen Daseins, was wir „echten und festen Christen" haben, eiugcfunden. Wie sinnreich, ja der Zeit voll nnd ganz anpasscnd, Herr Pastor Glootz die Predigt hielt, mag hier nicht näher erörtert, aber ans ihren Text Timot. 6' 11 — 16 hingewiescn sein. Sils Fremder im Orte hat man viel Gelegenheit, beobachten zu können, wie schwach der Glaube in der Parochic vertreten sein muß. Kann man nufangen was mau will, stets soll und muß man Golt und Heiland znm Helfer nnd Berater haben und all' seine Werke mit der Drcieinigkeil an- fangcn. Auffällig ist uun, das! namentlich von jüngeren Leuten nnd Männern die Kirche recht herzlich schwach besticht wird. Was hier zu Gründe liegen mag? Wenn nnn der Kirchgang jedem schwer fällt, wie mag cs dann in ihm selbst nnd in seinem Heim anssehcn? Hat denn ein jeder der Pnrochie überhaupt eine Bibel »nd wie sicht cs mit ihrem Gebrauche aus, so muß mau sich Wohl ost fragen. Bei jetzigen traurigen Zeiten dürste LntherS wohlgefälliges Lied: C!u' fcstc Burg ist unser Golt ic. stets am Platze sein, weil die Kirche nnd der Glanbe nach allen Regeln der Kunst angefochten wird. Es scheint hier Sitte zn sein, das; man mit besonderer Vorliebe bei den oder jenen unserer hochverehrten Herren Geistlichen zur Predigt geht. Dem gegen über muh mau erwidern, das; ein fest glaubender Christ wohl nicht darnach fragen dürfte. Möchte ein Jeder, ob hoch oder klein, ob arm oder reich, sich diese Worte ans Herz gelegen sein lassen, da der wahre feste Glaube an Golt noch viel viel mehr gefördert werden ums;. Wenn man aber der Ansicht sein sollte, die Kirche sei ein Verein, der nur Mitglieder zn sammeln sucht, so mns; man cr- wideru, das; die gesamte Christenheit nicht einen Verein, wohl aber ein Reich, das Reich Golles bildet, was von vielen nicht anerkannt werden will; dennoch ist dieses Reich gegenüber irdischen Reichen nnanfcchtbar nnd mus; ein jeder dazu beitragen, cs anszubaucn hclscn nnd Mission trcibcn. Wic wcnigc sind dazu aber nnscrwnhlet oder wollen ihre Kraft nicht dazn opfern. Dresdner Schlachtvichmarkt. Am 15. Januar 1011. Tier- gattuug Auf trieb Stück Bczci ch u u u g Marktvrcisc für 50 kg. Eckend Schlacht lUcivi.ot Mk. Mk. Ochsen 81») Kalben n. Kühe 20*) Bullen 11*) 848 286 1) ii. Vollslcischigc, auSgcmästctc höchste» Schlachtwcrtcs bis zn 6 Jahren 8. Ocsterrcichcr desgleichen 2) jnngc fleischige, nicht nusgc- mästcle, — altere nnsgcmästctc 8) Mäßig genährte jnngc — gut genährte ältere 4> Gering genährte jeden Alters 1) Vollfleisch., ansgcmästctc Kal ben höchsten Schlachtwcrtcs 71 7 77 7 ao r- i" L 7i 7 7^^ 2 T KZ8 !I 261 2) Vollfl., ansgcmästetc Kühe höchsten Schlachtwcrtcs bis zn 7 Jahren 3) Aclterc ansgcmästctc Kühe n. gut entwickelte jüngere Kühe »nd Kalben 4) Mäßig genährte Kühe il.Kalb. 5) Gering genährte Kühe n. Kalb. 1) Vollslcischigc höchst. Schlacht- wcrtes LO 22 —2-2 cO s j ! i h 21 22 22 QO 22 22-^1 2d O 2i O 2i ! ! ! ! > o 22 c2 dL 2. Kälber 822 2) Mäßig genährte jüngere »nd gilt genährte ältere 3) Gering genährte 1) Feinste Mast- (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 84-4072-76 58- -60 07-100 Schafe 1004 2) Mittlere Mast- und gute Saugkälber 3) Geriuge Saugkälber 4) Aclt. genug genährte (Fresser) 1) Mastlämmcr ^-21 t2 22 21 O c» ov cs 2« d2> s, I j,^ o <2 22 85*) 2) Jüngere Masthammcl 3) Ackere Masthammcl 4) Mäßig genährtc Hammel u. Schafe (Mcrzschafc) 1) n. Vollslcischigc der feineren Nassen n. deren Kreuzungen im Alter bis zu 1ff« Jahren b. Fcttschweinc 2) Fleischige 3) Gering cutwick. sowie Sauen 42-4585-0» Schweine 140*) (* Neber- 2020 35-38 27-33 45-47 48-40 43-44 40-45 78-83 60-72 61—63 63-65 59-60 55-60 ständer. 4) Ausländische — — zu7I 5115 > Ansnahmepreise über Notiz. Hämorrhoiden auch goldene Ader genannt, werden verursacht durch Störung der Leber und des Darmes, speziell durch hartnäckige Verstopfung nnd durch Genuß vou viel scharfgewürzteu Speisen und vielen Spirituosen verschuldet. M jA In Dr. Wegeners Tee besitzen wir ein wirklich probate» Mittel, diesen lästigen Zustand zu beseitigen. Man trinkt jeden Abend vor dem Schlafengehen eine Tasse von diesem Tee nnd die Wirkung ist überraschend. Preis M. 1.5V, in Apotheken erhält lich; wo nicht vorrätig, wende mau sich au die Ferromanganin« gescllschaft, Kronprinzcnstr. 55, Frankfurt ajM. (mJ Voprügiivb im Losobmsvk, billig im Ksbi-sueb. Vas k>funci von M. 2 60 km, 100 6imnin ab 55 k>fg. bvl ttonmann lilvmm, k'ornspr. 38. Oliop 4 sacke kabattmapken. - Mui Kurs« Lvler InV 6 1 u s-V Sssuf. ü o ollen 4 faeke kadattmanken. 8li'iolL«e8lon Unlsni'üvkk Hikolsgon 8vIK«ilLvi» Oopolton 8ii*ümpks Ksokiscrkuko KsmssvKsn Okoviol», soliwsi-? und fscbig, 55, I6S, >95, — 8s1inituvks, scliwscr umd fsrbig keglig« küvlro — KksvknilÄo u. kssie seI1«n — weills MssvksiPskA — ^oile — Mouss^iino in sssgönstsr ^uswsfij ÜZ kroll'koiin eien Uooi'onvFÄsvko skgopsHio koken Ksnlünvn weiss uncl bunt kkettlsken llovIeboU u. 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