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Fernsprecher Nr. 22. ic „Tächsische (klbzcitmlg" rricheixt Dienstez, Donner«, tag nnd Sennnbentz. Die AiEgabc des Bluttes erfolgt Tags vorher nachm. 4 llhr. Abonnements-Preis bierlel- fübllich 1.50 Mt, Lmoiintli« Mk., 1 monatlich 50 Pfg. Einzelne Rmnmcm 10 Pf,. Alle kaiserlich. PostOnstaltcn, Postboten, sowie die ZeitnngSträgcr nehmen ktctS Bestellungen aus die ^sächsische Elbzeitnug" an. Tägliche Roman-Beilage. TonunbendS: .,J»«stri«rteck ttnterhaltnngSblntt". 5llUi!Et LbzeitiiW. Amtsblütt i» das dimigiiO Kmlstkrillll, das NmziW Haadtjallluai ««d k« Zkillck ja sihaada«. sasit für im Ziadtzemtiadtiat j« vakiina Verantwortlicher Redakteur: Hugo Leßmann, Ichandau. — Druck nud Bcrlag: Legler Zenner 'Rächt. Tel.-Adr.: Nbzeitung. Anzeigen, bei der weiten Per« brcitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und Freitags bis spätesten« vormittags 0 Uhr auszngebcu. Preis fiir die -»gespaltene Petitzcilc oder deren Raum 15 Pfg. (tadel- larischc und komplizierte An zeige» nach Ucbercinkunft.) Auswärtige Anzeigen 20Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 50 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwirtsch. Beilage." Fnieraleu Ju Schandau: Expedition Zankens,raße 101; in Dresden und Leipzig: die Nnuo..ccu.BnrcanS von Vaascusteiu Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse; lu Frauksurt a. M.: E. L. Daube < Eo. Nr. 155. Schandau, Dienstag, den 30. Dezember 1913. 5/. A in t I i ch e r Oeffentliche Bekanntmachung. Veranlagung des Wehrbeitrags. Aus Eruud des 8 06 des Rcichsgcscycs Uber eiucu einmaligcu außerordentlichen Wchrbeitrag t»om 0. Juli UNO lR. E. Bl. 2. 505) werden alle Personen, die ein Vermögen von mehr als 20000 Mark oder die bei mehr als 4000 Mark Einkommen mehr als lOOOO Mark Vermögen be sitzen, oder die Personen mit solchem Vermögen und Einkommen zu vertreten haben, ansgcsordcrt, die Vermögeuseiklarnug nach dem vorgeschricbcncn Voidrnck in der Zeit vom 10. Januar bis einschließlich 31. Januar 1914 NN die Eemciudcbcßörde ihres Wohnort» schriitlich nutcr der Versicherung nbzngeben, daß die An gaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht sind. lieber das Vermögen von ttinderu, auch wenn cs der elterlichen Rnhuießnng unterliegt, sind von gcseglichcu Vertretern besondere Vermögeuscrklnruugcn abzugebcn. Die oben bezeichneten Personen sind znr Abgabe der Vcrmögcuserklärnug verpflichtet, auch wenn ihnen eine besondere Aufforderung oder ein Vordrnck nicht zugcgangen ist. Ans Verlangen werden die porgeschriebcncn Vordrucke von heute ab von den Eemeiudebcßördeu kostenlos verabfolgt. Tic Einsenoung schriftlicher Erklärungen durch die Post ist zulässig, geschieht aber auf Erfahr des Absenders und deshalb zweckmäßig mittels Einschreibebriefs. Wer die Frist znr 'Abgabe der ihm obliegenden Bermögenserklärung versäumt, ist gemäß H -4" deck Gesetzes mit Geldstrafe bis zn KOO Mark zur Abgabe anzuhaltcn, auch har er einen Zuschlag von l» bis« 10 deck geschuldeten Weßrbeitrngck verwirkt. Wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben in der Vcrmögenscrklärnng sind in den 88 56 pjs 5« des Eescgc» mit Geldstrafen und gegebenen Falles mit Gefängnick bis« zn sechs Monaten bedroht. Gibt ein Beitragspflichtiger bei der Beranlagnng zum Wehrbeitrag oder in der Zwischenzeit seit dem Inkrafttreten deck Gesetzeck bei der Beranlagnng zn einer direkten Staatck- oder Gemeindesteuer Vermögen oder Einkommen an, dack bickher der Be steuerung durch deu Ltaat oder die Gemeinde entzogen worden ist, so bleibt er von der landeckgesetzlicken Strafe und der Verpflichtung znr Nachzahlnng der Ltencr fiir frühere Jahre frei. Als BcitragSpslicht igcr im Sinne dieser Vorschrist ist jeder anzchcheu, der nach 88 10 und ll des Olescßc» die Voraussetzungen der subjektibeu BcilrngSpflicht erfüllt, ohne Ilntcrschicd, ob er nach dcrHöhe seines Vermögens oder Einkommens Wchrbeitrag >virklich zn entrichten hat oder nicht. Wegen der Vorauszahlnng von Beiträgen wird auf die Bestimmungen in 8 51 Abi. 2 des Ersehe» verwiesen. Freiwillige Beiträge werden von der Orlsstcncrciunahmc angenommen. Pirna, nm 27. Dezember 101!!. Königliche Bezirkckstenereinuahme. Die Anmeldung zur Vekrutierungsstammrolle betreffend. Die Anmeldung der in, Jahre 1014 militärpflichtig werdenden Personen, sowie derjenigen, über deren Dienstpflicht noch nicht endgültig entschieden ist, hat in der Zeit vom 2. bis 16. Januar nächsten Jahres persönlich hier zn erfolgen. Die Geburt» , bczw. Losung» und Ecstcllnngsschciuc sind bei der Anmeldung nbzngeben. S ch a udnn, am 20. Dezember 1013. Der Stadtrat. Sie Stadt-Sparkasse Schandau Politische Tagesübersicht. * Der König hat aus Auloh des Weihnachtssestes 4!! Strafgefangene begnadigt. Die Stille des Weihnachtsfestes ist auf dem Ge biete der inucrr» dcutschkli Allgcltgcnhtilcn durch keinerlei bemerkenswerte Vorgänge unterbrochen worden. Lebhaft wird nur in der Tagespresse die Kundgebung des Berliner Polizeipräsidenten v. Iagow gegen die Verurteilung des Leutnants v. Forstner seitens des Straßburger Kriegs gerichts erörtert. Mit Ausnahme der konservativen Partei kritisierten die Blätter der verschiedensten politischen Parteirichtungen mehr oder weniger scharf abfällig dies Auftreten des Berliner Polizeipräsidenten. Von Seiten der Pcichsregierung oder der preußischen Regierung ist noch keine Stellungnahme zu der Acußerung des Herrn v. Iagow erfolgt. — Mit lebhafter Genugtuung ist in weiten Bcovlkerungskreisen die noch kurz vor Weihnachten im Prinzip erzielte Verständigung zwischen der Aerzteschaft und den Krankenkassen begrüßt worden. — Die Ge schwader der Hochseeflotte werden vom 1. April 1914 ab eine andere Verteilung erfahren, dahingehend, daß das erste Geschwader und die Aufklärungsschiffe aus die Nordseestation, das zweite und dritte Geschwader auf die Ostseestation entfallen. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" kündigt eine amtliche Untersuchung über die Stellungnahme des Polizeipräsidenten Dr. v. Iagow zum Fall Forstner an. * Deutschland nud Rußland. Die Meldung der „Wiener Reichspost", daß ein anatolisches Armeekorps den deutschen Offizieren zur Ausbildung unterstellt werden solle, ist, wie an unterrichteter Stelle erklärt wird, eine tendenziöse Erfindung, wohl lediglich dazu bestimmt, Rußland mit neuem Mißtrauen gegen Deutschland zu erfüllen. Ebensowenig richtig ist die Nachricht Pariser Blätter, daß man in Berlin und in Konstantinopel ge neigt sei, die Verhandlungen mit Rußland betreffend die deutsche Militärmissivn wieder auszunehmen. Das hätte keinen Zweck, nachdem die Sache erledigt und die deutsche Militärmission bereits in Tätigkeit getreten ist. Wenn diese Tatsache eine Niederlage Rußlands gestempelt wird, so geschieht dies nicht von deutscher oder türkischer Seite, sondern ist auch lediglich als eine tendenziöse Mache russischer und französischer Preßtrciber zu bezeichnen. * Im Prozeß des KriegSmiuistcrS gegen das „Jour nal d'Alsace-Lorraine" wurde der Angeklagte Jung, der den inkriminierten Artikel verantwortlich gezeichnet hatte, zu drei Wochen Haft verurteilt. Außerdem wurde auf Veröffentlichung des Urteils in den „Straßburger Neuesten Nachrichten", der „Straßburger Post" sowie im „Jour nal dRlsace Lorraine" erkannt. Hinsichtlich des An geklagten Mink wurde das Verfahren abgetrcnnt und die Vertagung ausgesprochen, da der Staatsanwalt im Verlause seines Plädoyers erklärte, daß er den Beiveis antrete, daß Mink der „Lippe Memmi" sei, mit welchem Pseudonym der Artikel unterschrieben mar. * Aus Zaber« wird ein neuer Zwischenfall gemeldet: Aus einen Posten des zurzeit in Zabern Dienst verrich- Nichtamtlicher Teil. teudenden Wachtkvmmandos des König!. Sächs. Ins.- Rcgimenls Nr. 105 wurden 2 Schüsse abgegeben. An geblich handelt es sich aber hierbei um keinen böswilligen Anschlag, sondern lediglich um eine» Dummcnjuugeu- strcich, da keine scharfen Schüsse, sondern leichte Schrot- schüssc abgefeuert würben. Zur Ermittelung des noch unbekannten Täters wurde vom Kreisdirektor eine Be lohnung von 600 Mark ausgesetzt. * Eine Reihe Handelskammern und noch sonstige Körperschaften haben sich mit Eingaben teils an den Buudesrm, teils an das Neichsschatzamt gewendet, in welchen Eingaben aus die Notwendigkeit einer Verlän gerung der Dcklaralivusfcisl beim Wchrbeitrag Hingeiviesen wird. In den Ausführungsbestimmungen zum Wchr- beitragsgesetz ist diese Frist im allgemeinen auf die Zeit vvm 2. Januar bis mit 15. Januar 1914 festgesetzt worden, doch hat Preußen bereits eine Verlängerung der Frist bis zum 20. Januar verfügt. Doch können die obersten Landesfinanzbehörden den Schlußtermin für die Abgabe der Vermögenserklärung noch weiter verlängern, bis 15. April 1914, endlich steht dem Reichskanzler die Befugnis zu, diesen Ausschub eventuell sogar bis zum 31. Mai 1914 zu verlängern. * Fricdcnsschlnß zwischen Acrztcn und Krankenkassen. In den Verhandlungen zwischen den Vertretern der Or ganisationen der Aerzte und der Krankenkassen, die im Neichsamt des Innern unter Vorsitz des Staatssekretärs Delbrück und im Beisein des Handelsministers Sydow stattgefunden haben, wurde erfreulicherweise eine Ver ständigung erzielt. Oesterreich-Ungarn. Zum Kampf im österreichischen Buchdruckerei- gewcrbe ist die Mitteilung zu verzeichnen, daß cs die Zeitungsbesitzer in Böhmen zu Weihnachten in fast allen Druckorten ermöglicht haben, ihre Blätter erscheinen zu lassen; freilich konnte dies nur durch eine erhebliche Ver ringerung des gewöhnlichen Umfanges der Zeitungen ge schehen. Manche Zeitungen waren mit Maschinenschrift hergestellt. Eine Zeitung wies sogar handschriftliche Her stellung aus. Ein Ende des Kampfes im Buchdruckcrei- gewerbe sowohl in Böhmen, als auch in den übrigen Krvnländern ist noch immer nicht abzusehen, da jetzt auch das Hilfspersonal der Zeitungen zu streiken droht. * Der österreichische Finanzministcr Gras Wenzel Zaleski ist am Mittwoch nachmittag in Meeran gestorben. Zaleski Ist 45 Jahre alt geworden. Im Januar 1911 wurde er zum Minister für Galizien und im Nov. 1911 zum Finanzminister ernannt. Frankreich. * Die Verwendung der französischen Natio nal f lug spende. Der „Matin" behauptet, aus den Erklärungen des Ausschusses der Nationalflugspende Senator Reymond und der Syndikatskammer der Flug zeugerbauer scheine hervorzugcheu, daß die Kriegsverwal tung aus dem Erträgnisse dieser Sammlung eine große Anzahl von Flugzeugen bezahlt habe, die sie mit dem Gelde des Budgets hätte bezahlen sollen. Balkanhalbinsel. j In Serbien hat das Kabinett Pasitsch uner wartet seine Demission eingercicht, da die Iungradikalen, welche bislang die Regierung unterstützten, plötzlich zur Opposition abgeschwenkt sind. Die Streitigkeiten zwischen Serbien und Bulgarien wegen Festsetzung der neuen serbisch-bulgarischen Grenze bei Nadowitz sollen durch den russischen General Holmsen als Schiedsrichter beigelegt werden. j- In dec provisorischen albanischen Regierung zu Dallona ist noch kurz vor ihrer allernächstens zu er wartenden Auslösung eine kleine Krisis ausgrbrochen. Der Kriegsministcr Mehmed Pascha Derhalla gab aus noch unbekannten Gründen seine Demission. Der jetzige albanische Generalstabsches Schefket Bey soll Kriegs minister werden. — Laut einer Meldung aus Gravosa, der Residenz des vielgenannten Essad Pascha, ordnete letzterer die sofortige Räumung des als vorläufige Resi denz des Prinzen zu Wied in Aussicht genommenen Regieruugspalastcs an und beauftragte eine Kommission mit den erforderlichen Vorbereitungen und Ausschmück ungen. Diese Maßnahmen lassen alle Gerüchte über an gebliche Ansprüche Essad Paschas auf den albanischen Thron als hinfällig erscheinen. j- Der bulgarische Minister des Aeußern, Ghena- diew, ist zurückgetreten. Die Gründe hiervon sind in weiten Kreisen noch unbekannt. Vorläufig hat der Ministerpräsident Radoslawow die Geschäfte des Kriegs- ministers mit übernommen. * Der Prinz zu Wied wird, wie jetzt auch in Berliner diplomatischen Kreisen verlautet, doch noch den Titel eines Königs von Albanien annehmen. * Die türkische Negierung bereitet ein neues Militär- dicnstgcsetz vor, das die allgemeine Dienstpflicht varsieht. Aus Stadt und Land. Seßaudau, den 20. Dezember 1013. —* Ein frcundlichts Wintcrbild hat uns auch das diesjährige Weihnachtssest nicht gebracht. Der Schneefall, der am Abend des ersten Weihnachtstagcs ziemlich leb haft einsetzte, hatte wenig Bestand und wich bald der verschiedentlich wechselnden Temperatur. An Spazier gänge war infolge der unfreundlichen Witterung kaum zu denken und man zog sich nach dem weihnachtlichen Kirchgänge möglichst bald wieder in seine vier Pfähle zurück. Hier entwickelte sich das altgewohnte liebe Bild deutschen Familienlebens beim geschmückten Weihnachts baume und bei fröhlicher Unterhaltung. In diesem Jahre ist die Festtagszeit übrigens eine nur kurz unter brochene Kelte, die erst mit Hohncujahr ihr Ende findet, um dem gewohnten Leben und der geregelten Arbeit wieder ihren Laus zu lassen, die nach den Ruhetagen ebenso wohltuend wirkt. —* Rcujahrsdienst der Post. Am 31. Dezember finden im Orte drei Briesbestellungcn um 7 und 10^ Uhr vorm. und 4 Uhr nachm. statt. — Ani. 1. Januar werden ausgeführt im Orte zwei Briesbestellungen um 7^o