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5UMc ÄMW Iu s cratc u - A u u a h m cstcl 1 cu: In 5?. Jahrgang Schandau, Donnerstag, den 25. Dezember 1913 Nr. 154 A mtlicher Tei i. Nichtamtlicher Ak Mc BiAMki n>Hki«I MilU. kii Ü!1. Lkj. massenweise Bezirksarzt dem Dienste Dr. Joseph ist verhaftet. Alle 14 Tage: Landwtrtsch. Beilage "p.^nkt-ln L Vogler, Iuvalldcudank inid Rudolf Moffe; chandau: Erpedilion Zankcnstrasic 134-, iu Dresden und Lewan: die Annoi.ccn-BnkeattS von «nnn»" in Franksnrt >i. N!.: <9. L. Daube Oo. ...— -- -- behörden angestellte Untersuchkng hat eine Nekrutenbcfreiuug durch einen ungarischen ergeben. 17 000 Stellungspflichtige sollen entzogen worden sein. Der Bezirksarzt Tinn in der Sladt Apatin in Slidungarn Politische Tagesüberstcht. * St. Majestät der König begab sich gestern früh mit Sonderzug nach Nickritz zur Abhaltung der Jagd aus Jahnis- hausener Revier und kehrte nachmittags nach Dresden zurück. s- Im Neichsamte des Innern zu Berlin haben am Montag und Dienstag neu« BermittelnugSderhandlungen in dem Streit zwischen der Aerzteschast und den Kranken kassen stattgesunden. * Die Aulwalldötnischädlgliug siir söhnereiche Familien. Die „Nvrdd. Allgem. Ztg." schreibt: „In dem Gesetz, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Reichs- h, ushaltsetat für das Rechnungsjahr >913 ist bekanntlich die Zahlung von Aufwandsentschädigungen an solche Familien vorgesehen, von denen bereits drei Söhne ihrer gesetzlichen zwei- oder dreijährigen Dienstpflicht im Reichs heer oder in der Marine als Unteroffiziere oder Gemeine genügt haben oder noch genügen, und zwar in Höhe von 240 Mark für das Jahr während der gleichen gesetz lichen Dienstzeit eines jeden weiteren Sohnes in denselben Dienstgraden. Zurzeit sind die beteiligten Ressorts mit der Ausarbeitung der erforderlichen Aussührungsvor- schriften befaßt, lieber die zahlreichen Anträge, die aus Grund der neuen Bestimmungen an die zuständigen Reichs- und Staatsbehörden gerichtet werden, kann daher augenblicklich noch nicht entschieden werden. Es steht indes soviel fest, daß die Beträge nachträglich in Halb jahrsraten gezahlt werden sollen. Da die Vorschrift über die Zahlung von Aufwandsentschädigungen gleichzeitig mit der neuen Wchrvorlage am l. Oktober 1913 in Kraft getreten ist, wird die erste Halbjahrsrate im Be trage von 120 Mark Anfang April 1914 zur Aus zahlung gelangen". * Dir Dculschc Bank und die Gewerkschaften. Die Deutsche Bank hat an ihre Zweigniederlassungen und an ihre sämtlichen Kassen die Anweisung ergehen lassen, „soweit Gewerkschaften aus Anlaß der Kundmachung im „Vorwärts" etwa aus Zeit fest deponierte Gelder zur Rückzahlung am Fälligkeitstermin kündigen sollten, den Deponenten zu schreibe», daß aus Weisung der Zentrale auf Innehaltung der Kündigungsfrist verzichtet wird und die Bank auf Wunsch bereit sei, die Gelder zur sofor tigen Abhebung zur Verfügung zu halten". Oesterreich-Ungarn. s- Der Setzerstreik in Oesterreich hat speziell in Böhmen fast alle Tagcsblätter entweder zur völligen Einstellung ihres Erscheinens oder wenigstens zum Erscheinen in nnr ganz beschränktem Umsange genötigt. * Eine seit längerer Zeit von den ungarischen Militär Fernsprecher Nr. 22. ic ..Sächsische Slbzeiiung" erscheint Dienstag, Donners. 4ag nnd Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher nach»!. 4 Uhr. Abonnements-Preis viertel jährlich 1.50 Mk., 2monatlick Mk, 1 monatlich 50 Pfg. 'Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Postanstallen, Postboten, sowie die Zeilnngsträgcr nehmen stets Bestellungen ans die «Sächsische Elbzcitung" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Illustrierte« Nuterkaltxug-blatt". Unsere Abonnenten, welche die Llkreilung" durch die Post beziehen, wollen das Abonnement, zur Ver meidung unliebsamer Unterbrechung in der Znstellung, möglichst «vkon Meihnachten! Wie geistige Hochburgen ragen die hohen christlichen Feste allen Stürmen der Zeit trotzend im Alltagsleben empor und das hohe Weihnachtssest erscheint uns dabei noch als das schönste Fest des deutschen Hauses in ur alter Herrlichkeit und Poesie. Glücklicherweise kann auch das Weihnachtssest in diesem Jahre in Harmonie mit seiner göttlichen Botschaft „Friede ans Erden" gefeiert werden, wenigstens gilt dies voll und ganz sür die europäische Kulturmenschheit, die im vorigen Jahre große Sorgen bezüglich der Erhaltung des Friedens zu tragen hatte. Der Friedenswille der europäischen Kulturvölker hat sich doch als die stärkste Macht in der Behandlung aller Streitfragen gezeigt, und so darf man mit Genug tuung sagen, daß die hohe Weihnachtsbotschaft, die nun fast vor 2000 Jahren der Welt verkündet wurde, das wünschenswerteste Ziel fstr die Menschheit enthält. Die Erfüllung aller irdischen Wünsche kann keinen wahren inneren Frieden geben und die Menschheit nicht über den Alltag erheben, wenn sie nicht auch die Gebote der Nächstenliebe enthält und nach ihnen handelt, wie es der göttliche Stister der christlichen Religion besohlen hat. So ost man auch gesagt hat, daß die Händel dieser Welt mit dem innersten Wesen der Religion nichts zu tun hätten, so kann man doch mit gutem Recht be haupten, daß der Lauf der Weltgeschichte die christliche Botschaft dennoch in ihrer Wahrheit bestätigt hat, denn jeder Streit und Kamps muß sich schließlich in Ruhe und Frieden beendigt sehen, wenn nicht alle Kultur ins Stocken und alles edle Hoffen und Streben in Vernichtung geraten soll. Diese Erfahrung zeigt, mit welchem hohen Endziele in der Welt gestritten und gekämpft werden soll. Ruhe und Frieden sind aber nicht allein die große Weihnachts botschaft, Weihnachten bietet den bedrängten Herzen noch viel mehr. Das Licht der Liebe leuchtet allen als Leit stern und Hoffnungsstrahl. Dadurch ist das Weihnachts- fest ein göttliches Fest, denn es leitet das Sinnen und Denken und Hoffen und Harren der Menschen, im rich tigen Lichte betrachtet, in eine ganz neue und erhabene Welt, die mit unserer Welt des Alltags, der Unrast und der Enttäuschungen nichts gemein hat. So sind denn wirklich in der uralten Zeit der Entstehung des Christen tums überirdische Ereignisse geschehen, um eine verrottete Welt aus ihrem tiefen Elende zu erretten, und um ihr im strahlenden Lichte zu zeigen, wie ein neues Leben beginnen und die schönste und edelste Hoffnung für die Menschheit erblühen kann. Auch das sogenannte mo derne Empfinden und Leben kann diese Tatsache und gewaltige Einwirkung des Christentums aus die Mensch heit nicht leugnen, und die schönste Weihnachtsfeier wird nur in dieser Erkenntnis stattsinden können und sich in den Worten des Dichters offenbaren: „O, neige deine Flügel auf uns, du holde Nacht, Die uns das Licht der Liebe, den Heiland uns gebracht!" Bekanntmachung. Nachdem das ausgestellte Ortsgesep für den 57. Hebammen bezirk vom 30. Juli 1913 über die Entschädigung der in diesem Bezirke nugebclUcn Hebammen, die bei Entbindungen von den Wöchnerinnen ans d^m Bezirke dergestalt umgangen werden, daß diese Wöchnerinnen ohne Oirnnd eine andere als die zuständige Bczirlshebamme znziebcn, von den Obcrbchörden genehmigt worden ist, machen wir hiermit bekannt, daß dasselbe am I. Mannar 1914 in tiraft tritt nnd vom 27. Dezember 1913 bis 5. Jaunar 1914 in der Ralrexpedilion während der geordneten ExpedilionSzcil zn jedermanns Einsicht anslicgt. Schandau, nm 23. Dezember 1913. Der Stadtral. Aus Stadt und Land. Schandau, deu 24. Dezember 1913. Christnacht. Hoffnung und Erfüllung liegen in dieseni feierlichen Wort, das wir zum Titel unserer Fest schrift gewählt haben, die der heutigen Nummer unseres Blattes beiliegt. Und diesen Empfindungen entspricht der Inhalt und der künstlerische Rahmen. Ehrwürdige heilige Gesänge, wie die Hymne, der Gesang an der Krippe und des Kindes Lhristtag werden bei den Alten frohe Kindheitserinnerungen wachrusen und die Jugend erbauen. Der bekannte Palästina-Reisende Fritz Lorenz führt uns nach Bethlehem und gibt uns von dieser hei ligen Stätte aus dem reichen Schatz seiner Erinnerungen ein plastisches Bild. Dazu kommen Märchen von Hein rich Goeres und Karl Matthies. Der eine gibt eine Sage aus der finsteren Zeit des 30 jähriges Krieges, der andere ein lehrhaftes Märchen, das namentlich unsere Kleinen mit großem Interesse lesen werden. Ausschließ lich an die Erwachsenen wendet sich Erich Karl Schmidt mit einer Novelle aus dem modernen Leben und Dr. Karl Mischke mit einer Schilderung wenig bekannter Weihnachtsbräuchc aus der deutschen Ostmark. Zum Schlüsse gibt Gregorius eine gar lebhafte Fabel für Alt und Jung. Alles in allem, eine wirkliche Festnummer, feierlich und unterhaltsam zugleich. Möge sie den Lesern rechte Freude bereiten, dann ist unser Wunsch erfüllt, dem wir mit den Worten Ausdruck geben: „Allen Freunden unseres Blattes fröhliche Weihnacht!" —* Wenn auch die während der kurzen Periode des Frostes gehegte Hoffnung, daß Weihnachten nun doch vielleicht in Schnee oder Eis einziehen würde und dem Wintersport gehuldigt werden könnte, nach der augen blicklichen Wetterlage kaum aufrecht erhalten werden kann, so dürste es dafür doch an geselligen Unterhaltungen anderer Art während der Festtage nicht fehlen. Außer den verschiedenen Vereinsveranstaltungen werden, wie aus den Anzeigen heutiger und der vorhergehenden Nummer ersichtlich, auch solche öffentlicher Natur Gelegenheit hier zu bieten. Für hier wird in erster Linie wohl die am ersten Festtage abends im Kurhaussaale seitens des Herrn Musikdirektor Dubelomski veranstaltete Musik- und Gesangsausflihrung unter Mitwirkung des Gesang vereins „Eintracht" den Anziehungspunkt bilden. Licht schauspiele in Hegenbarths Etablissement, Bockbier- Abendunterhaltungen in Postelwitz, Krippen, "" tiesen Grund, Kleinhennersdorf, Schöna, Mittemdors "sw- und Tanzmusiken ergeben eine große Auswahl ä" fröhlichen Unterhaltungen und vergnügten Tinn hatte sich dadurch ausfällig gemacht, daß er große Güterankäuse in der Umgegend von Apatin abschloß. Im Lause der Jahre hat er sich durch Bestechungen ein Vermögen von 700 000 Kronen erworben. Die dem Staatsdienst entzogenen jungen Leute sind hauptsächlich Bauernsöhne aus Siidungarn. Dr. Tinn ist in vollem Umfange geständig. Er hatte eine große Zahl von Helfershelfern, die saßt sämtlich Beamte im königlichen Dienst sind, beschäftigt und aus seinen Einkünften be soldet. Die Namen der Leute konnten sestgestellt werden. Sie sind ebenfalls verhaftet. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Italien. * Das angeblich verschwundene Testament des Kar dinals Rampolla ist gefunden worden. Es fehlt nichts von den Papieren des Kardinals. Alle politischen Doku mente Rampollas wurden, wie dem Vatikan versichert wird, seinerzeit Rampollas Nachfolger, Merry del Val, in bester Ordnung übergeben. Ruhland. * Der soeben zur Veröffentlichung gelangte Vertrag, den die Heeres- und Marineverwaltungen mit der eng lischen Firma Dikkers bezw. mit der von ihr kürzlich ins Leben gerufenen Kanonensabrik in Zarizyn abge schlossen, sichert dieser für die nächsten 15 Jahre die Lieferung sämtlicher Artillerieausträge, welche die russischen Fabriken nicht Herstellen können. Das klingt zunächst ganz harmlos, bedeutet aber in Wirklichkeit die Unter bindung jeglicher Entwicklung der russischen Wasfen- fabriken sür die nächsten anderthalb Jahrzehnte; denn als Maßstab für die Leistungsfähigkeit der einheimischen Werke ist das Durchschnittscrzcugnis der letzten drei Jahre sestgelegt. Obendrein erhält die englische Firma das Recht, einen Teil der russischen Aufträge iu ihren englischen Fabriken herzustellen. Die französische Mit bewerberin, die Firma Schneider und Creusot — was in Frankreich, besonders in Rücksicht aus die Rolle als Milliardengläubigerin Rußlands viel böses Blut geweckt hat —, ist trotz energischer Anstrengungen gänzlich an die Wand gedrückt worden. Das weitere Ausland, Tel.-Adr.: Glbzeitung. Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und Freitags bis svatesteuS vormittags 9 Uhr anfzngcbcn. Preis sür die 5 gespaltene Pctitzcile oder deren Raimi 15 Pfg. (tabel larische nnd komplizierte An zeigen nach llcbereinkunst.) Auswärtige Anzeigen 20Pfg. „Eingesandt" und „Reklame^ 50 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. nnrnebmlich Deutschland, mit seiner machtvollen Industrie oo erst recht nicht die geringste Aussicht, in den fol- ^nden 15 Icchren auch nur rin Stück sür die russische Artillerie Eliesern. Aus welchen Erwägungen der Ver- troa mit Vlkkers-Zarizyn zustande kommen konnte, dar über aehen die Auffassungen sehr weit auseinander. Einig o man sich nur darüber, daß die zukünftigen Kanonen Rußland zu — bedenklich teuerem Herstellungspreise be rechnet werden dürften. Frankreich. * Da die Abberufung Delcassös vom Petersburger Botickafterposten endgültig beschlossen ist, wird er Peters burg im Januar verlassen Sein Nachfolger ist Jaquin de Margerie, der Hilssdirektor der politischen Abteilung im Auswärtigen Amt in Paris. - Der erste Versuch, Rekruten aus den französischen Kolonien im Mutterland» dienen zu lassen, muß als gescheitert angesehen werden. Der Kriegsministcr hat Infolge der zahlreichen Erkrankungen unter den von den französischen Antillen stammenden und in Südsrankreich dienenden Rekruten aus den Kolo nien bis aus weiteres nicht mehr nach Frankreich geschickt werden sollen m las MizUk AmOMW. liss AchWt SWhMnü Nil -kN ZMsi PI -Ws". Wik s»r AMWkindmt pi vsWki«. Verantwortlicher Redakteur: Hugo Lcbmauu, Schandau. Druck und Verlag: Legler Nach