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Fernsprecher Nr. 22. Dic „Sächsische Elbzcibmq" erscheint DicuStnn, Domicrs- laq und Sonnabend. Dic Ausqabc des Blattes crsolqt Taqs vorher nachni. 4 Uhr. Abonncincnts-Prcis vicrtcl- Iäl>rlich 1.50 Mk., Linonatlich 1 Mk, 1 monatlich 50 Pfq- Eiuzcluc Rummcrü 1<> Pta- Alle kaiserlich. Postansiallcn, Postboten, sowie die Zciiuuqstrnqcr nclnncn stets Vestcllnnncn ans die „Sächsische Elbzcitnng" an. Täsilichc Nonian-Bcilane. Sonnabends: .„Illnstrterteö lliiterhaltungöblatt". LbzcitiiW. Amtsblatt sSr Stis Ui^iiA 'ütttisicitilti. Slis BtitBtht uttit Sc» ZIM»i sld-O», sawtk siil kn ZiliititiktUittitkrlii zn Hnhnjlti«. Vcrantworliichcr Redakteur: Huqo Leh mann, Schandau. — Druck uud Verlag: Legler sc Zeuner Nachf. Tel.-Adr.: Elbzeitung, Anzeigen, bei der weiten Ber» breituug d. Bl. nou großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags 9 Uhr aufzugeben. Preis für di« 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 15 Pfg. (tabel larische uud komplizierte An zeigen nach Ucbcrcillkunft.) Auswärtige Anzeigen 20Pfq. „(kiugesandt" und „Reklame" 50 Pfg. dic Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwirtsch. Beilage."' Jnseratcn-Annahmestcllen: In Schandau: ErvcdiUon Zaukcustmßc 194; iu Dresden und Leipzig: dic Amnu.ccn,Bureaus vou Haaseustciu L Vogler, Jnvalidcudauk uud Rudolf Mosse; iu Frankfurt a. M.: G. L. Daube sc Co. Schandau, Donnerstag, den 18. September 1913. Nr. 112. 57. Jahrgang. Amtlich Folgende im Grundbuche aus den Ramen des Lausmanns Friedrich Wilhelm Wax Kind eingetragenen Grundstücke sollen am 15. November 1913, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: 1. Blatt 65 Porschdorf, nach dem Flurbnche 26,1 Ar groß, aus 600 M. gcschävt. Wiese, 2. Blatt 286 Rathmannsdorf, nach den, Flurbnche 69,4 Ar groß, auf 800 M. geschäht, Fichtenwald und Wiese, 8. Blatt 151 Rathmannsdorf, nach dem Flnrbuche 78,4 Ar groß, ans t200 M. geschäht, Wiese, 4. Blatt 821 Rathmannsdorf, nach dem Flurbnche 4 Hektar 14,8 Ar groß, ans 107 400 M. geschäht, mit einer Fabrikanlage zur Herstellung von Stcinziegcln bebaut, Ortslisteu nummcr 68, die Gebäude aus 67520 M., dic Bclricbsgcgcnsläude auf 88 350 M. zur Brandvcrsichcruug ciugeschäht, zum Teil bestanden mit Fichten und Kicfern-Wald, 5. Blatt 276 RathmnnnSdors, nach dem Flurbnche 48,1 Ar groß, aus 6750 M. geschäht, mit dem Gebäude Ortslisteuuummer 66 bebaut, 6. Blatt 849 Rathmannsdorf, nach dem Flurbnche 68,6 Ar groß, aus 750 M. geschäht, Fichten- und Licfcrnhochwald. Dic Cinsicht der Mitteilnngcn des Grundbuchamts sowie der übrigcu dic Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung ans den Grundstücken sind, soweit sie znr Zeit der Cintragung des zn 1—4 am 17. Juli, zu 5 nnd 6 am 13. August 1813 verlautbarten VcrstcigcrnngSvcrmcrtcS aus dein Grundbuchc »ich! ersichtlich waren, spätestens im VcrsteigeruugStcrmine vor der Auf fordcruug zur Abgabe vou Geboten anzumelden nnd, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls dic Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt uud bei der Verteilung des Vcrslcigcrungscrlöscs dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesctzt werden würden. Wer ein der Versteigerung cntgcgcnstchendcü Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags dic Aushebung oder dic einstweilige Einstellung des Verfahrens hcrbciführcn, widrigenfalls für das Recht der Bcrsteigcrnngserlös an dic Stelle des versteigerlen Gegenstandes tritt. Schandau, den 16. September 1913. Königliches Amtsgericht. er Teil. Der Termin znr Zwangsversteigerung des im Grundbuchc für Hohnstein, Blatt 24, auf dcn Ramcn Max Oskar Augustin eingetragenen Grundstücks wird vom 18. Oktober 1913 aus den 1. November 1913 vormittags 9 Uhr verlegt. Königliches Amtsgericht zu Schandau, am 13. September 1913. Sonnabend, dcn 2V. d. M., vorn«. 10 Uhr sollen im VcrstcigcrungSIokal des hiesigen Amtsgerichts 4 Bettstellen, 2 Federbetten, 2 Wanderten, l Glaöfchrank, 1 Nommodc, > Sofa u. 2 Sessel meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Schandau, nm 17. September 1913. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Pflichtfeuerwehr-Uebung. Mittwoch, den 17. September 1S>3, abends H28 Uhr soll eine Ucbung der hiesigen Pslichtsencrwehr stattsindcn. Die Mitglieder der Arbeiter Abteilung, sowie Zubringer l und II werden hiermit aufgefordcrt, sich zn der oben angegebenen Zeit im Neuparkgrundstiick hinterm Bade, diejenigen der 'Hydranten- und Wacht Abteilung in Mertigs Grundstück pünktlich zu versammeln. Dic Binden sind anzulegcn. Wer behindert ist, bei der Ucbung zu erscheinen, hat sich tunlichst vorher, spätestens aber am Tage nach der Versäumnis bei seinem nächsten Vorgesetzten schriftlich unter Angabe des BchiudcrungSgrundes zu entschuldigen. Uncntschnldigtcs Ausbleiben oder Ausbleiben ohne genügende Entschuldigung wird mit einer Ordnungsstrafe von 1 bis 5 Mark belegt. Schandau, am 15. September 1913. Der Stadtrat. Politische Tagesübersicht. * Se. Majestät der König, der am Dienstag früh <5 Uhr 40 Min. Leipzig im Hofsonderzuge verlassen hatte, traf um 7 Uhr 26 Min. auf dem Westbahnhose in Plauen ein. Unmittelbar daraus begab sich der Monarch zu Pferde ins Manövergelände nach Reinsdorf, wo um 8 Uhr die 47. Brigade gestellt hatte und zum Abmarsche bereit stand. Dort hatten sich auch der Generalinspekteur, General der Infanterie v. Heeringen, der Korpskomman- deur, General der Artillerie v. Kirchbach, sowie General v. d. Schulenburg, Generalmajor Ullrich u. a. eingesunden. j- Der Kaiser weilte vom letzten Sonntag nachmittag bis Dienstag als Iagdgast beim Grasen Larisch-Mönnich, Landeshauptmann von Oesterreichisch-Schlesien, auf Schlaf; Solza bei Troppau. Am Dienstag vormittag begab. sich der Kaiser, begleitet vom Grasen Larisch-Mönnich, nach der Stadt Troppau, wo ihm, als dem treuen Freund und Verbündeten des Kaisers Franz Josef, ein ebenso begeisterter wie glänzender Empfang bereitet wurde. Don Troppau aus reiste dann Kaiser Wilhelm nach seiner westpreußischen Besitzung Cadinen ab. * Die Bundesregierungen beabsichtigen, energische Schritte zur Einschränkung des Waffenhandels zu unter nehmen. * Nens) ältere Linie nnd daö Militär. Reuß ältere Linie ist der einzige deutsche Bundesstaat, der keine Garnison hat. Die „älteren Reußen" dienen in anderen Staaten. Dieses Verhältnis rührt von dem seltsamen Verhalten des früheren Fürsten her, der das Deutsche Reich nicht anerkennen wollte und ähnliche Vorbehalte machte, wie einst der Strelitzer Großherzog. Die Greizer hatten nun im Frühjahr in Berlin den Antrag gestellt, an Stelle des Leutnants mit dcn 40 Mann, die in Greiz die Schloßwache stellen, der Stadt Greiz eine Garnison zu geben. Dieser Antrag ist aber abgelehnt worden und wie die Greizer behaupten, ohne stichhaltigen Grund. Neuß ältere Linie bleibt also trotz der Heeresverstärkung militärsrei. Die Greizer sinnen.daher auf Rache. Sie wollen die neuen Steuern wie Wehrbeitrag nicht zahlen. Sie revoltieren gegen Einquartierung und haben jüngst sämtliche einzuquartierenden Offiziere an die Gasthäuser ausquartiert, auch soll die Verpflegung der Soldaten zu wünschen übrig gelassen haben. Die Greizer meinen: „Wenn wir sonst Keine Soldaten sehen sollen, soll man uns auch mit Manöver-Einquartierung verschonen." — Die Angelegenheit soll im Reichstage zur Sprache gebracht werden. * Schwierigkeiten bei der Kongo-Abgrenzung. Die Abgrenzung des deutsch-französischen Kongos ist auf Schwierigkeiten gestoßen, sodaß die beiden Kommissionen Nichtamtlicher Teil. nach Europa zurückkchrcu, ohne die sog. „Fühlhörner" nach den Kongo- und Ubangi-Flüssen mit Gemarkungs zeichen versehen und ihre Karten vollendet zu haben. Die Frage der „Fühlhörner" droht sich allmählich zu einem diplomatischen Konflikt zuzuspitzen. Der Vertrag von 1911 sieht übrigens eine schiedsgerichtliche Regelung aller Streitfragen vor. * Die Abreise des Kölligs der Hellenen mit seiner Familie von Cronberg nach dem englischen Seebad East bourne erfolgte am Dienstag abend um 9,10 Uhr. — In welchem Tone man jetzt schon in Frankreich griechische Angelegenheiten zu behandeln wagt, zeigt nachstehende Meldung: Der „Matin" droht der griechischen Negierung mit dem Abbruch der Verhandlungen wegen einer in Paris abzuschließenden 800-Millionen-Drachmen-Anleihe, wenn es sich bestätigen sollte, daß die griechische Kriegs marine drei Dreadnoughts an Deutschland zum Gesamt preise von 160 Millionen Drachmen zu bestellen beab sichtige. — Die Unverfrorenheit des Pariser Blattes, die fast wie eine Erpressung anmutet und der griechischen Regierung in einem Moment Schwierigkeiten bereiten soll, wo sie wegen des Abschlusses einer Anleihe in Paris verhandelt, scheint um so grotesker, als die Angaben über eine an Deutschland vergebene Baubestellung dreier Dreadnoughts nicht einmal zutreffend sind. Der Ausbau der griechischen Flotte befindet sich z. Z. noch im Zustande des Projektes, über dessen Ausführung bindende Beschlüsse noch nicht vorliegen. Daß in Zukunft die eine oder andere Bestellung von Schiffen auch an Deutschland fallen dürste, ist allerdings kaum zu bezweifeln, man wird aber in der Annahme nicht sehlgehen, daß auch andere Länder, vornehmlich England, an der Reorganisation der griechischen Flotte namhaften Anteil nehmen werden. * Die Polen noch den Posener Kaiserinnen. Die große Entrüstung, die im Polenlager infolge der Teil nahme einer Gruppe des polnischen Grundbesitzes an den Empfangsfeierlichkeiten während der Posener Kaisertagc gefolgt war, hat solchen Umfang angenommen, daß die betreffende Gruppe sich — entschuldigt hat. Die „Basar- Gruppe", wie sie genannt wird, betont, daß sie nach wie vor der polnischen Sache ergeben sei und den „Gang zu Hose" lediglich aus taktischen Gründen angetreten habe. Aber auch diese Erklärung wird von den radikalen Polenblättern als nicht genügend angesehen. !' Ein polnisches Gegenstück zur Völkerschlachtseier ist geplant. Die „Umschau im Polenlager" berichtet: Eine Kundgebung des gesamten Polentums wird für den 19. Oktober vorbereitet. Man will, soweit die bisher erschienenen Aufrufe besagen, eine allgemeine Gedächtnis feier für den Nationalhelden Joses Poniatowski ver anstalten, in Wirklichkeit aber als Gegenstück zu der j deutschen Dölkerschlachtfeier mit einer Heeresschau vor die Oeffcntlichkeit treten. In Amerika und Galizien rüsten sich die „sür die Freiheitsidee ringenden Vereine" schon seit Wochen zu dem „vaterländischen Feste", und auch in Preußen will man nicht zurückstehen. * Wieder ein schöner Erfolg der deutschen Schiffsbnu- industrie. Der russische Torpedojäger „Nooik", erbaut von den Vulkanwerken Hamburg und Stettin, A.-G., welcher bekanntlich in der vergangenen Woche mit einer Geschwindigkeit von 37,3 Knoten pro Stunde alle bisher erreichten Schiffsgeschwindigkeiten übertraf, hat nunmehr auch die von der russischen Marine vorgeschriebene kon traktliche Dauerfahrt von 6 Stunden erledigt. Die sür diese Fahrt vorgeschriebene Geschwindigkeit betrug 36 Knoten und wurde von dem Schiff nicht nur erreicht, sondern erheblich übertroffen, indem eine mittlere Geschwindigkeit der sechsstündigen Fahrt von 36,2 Knoten und ein Mittelwert der letzten drei Stunden von 36,8 Knoten erzielt wurde. Diese Leistung wird in Fachkreisen um so höher angeschlagen, als es bekanntlich bei Torpedo sahrzeugen sehr schwierig ist, mit den außerordentlich leichten Konstruktionen gleichzeitig große Haltbarkeit und Betriebssicherheit zu verbinden. * Neue Exportmöglichkeiten ergeben sich für die deutsche Industrie durch die Umgestaltung der Verhältnisse am Balkan. Während der österreichische Handel mit den Balkanstaaten erheblich zurückging, hat sich die deutsche Ausfuhr dorthin in den letzten fünf Jahren von 12 aus 45 Millionen gehoben. Nicht nur in Griechenland, sondern auch in Serbien erwächst der deutschen Industrie ein rentabler Absatzmarkt, wenn sie schnell, zugleich aber mit der gebotenen Vorsicht zugreift. Darf man auch nicht jedem serbischen oder griechischen Unternehmer blind Kredit gewähren, so gibt es doch in den beiden Staaten solide Kauslcute genug, mit denen sich gewinnbringende Geschäftsverbindungen anknüpfen lassen. In Belgrad bleibt man auch trotz des amtlichen Berliner Dementis dabei, daß die Versetzung des äußerst tüchtigen deutschen Konsuls Schlieben von der serbischen Hauptstadt nach Ecuador ein Zugeständnis an Oesterreich war, das wegen der Ueberflügelung des eigenen Handels in Serbien durch den Deutschlands ungehalten war. 1- Der Zeutrnlucibnud deutscher Industrieller trat am Montag in Leipzig zu seiner diesjährigen Delegierten versammlung zusammen. Der Vorsitzende, Landrat a. D. Rötger, eröffnete die Verhandlungen und beschäftigte sich ebenso wie der Geschäftsführer, Regierungsrat a. D. Dr. Schweighoffer, ausführlich mit dem Zusammenschluß der drei großen wirtschaftlichen Verbände. — Der Verbandsvorsitzende wies namentlich die Angriffe zurück, die von der demokratischen Presse gegen den Zentral-