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* Die bayrische Regierung bekennt sich zu der Not wendigkeit einer Verfassungsänderung zum Zwecke der Lösung der Königssrage. ' Die sistier des M. Oktober in Leipzig, die ursprüng lich nur der Weihe des Dölkerschlachtdenkmals auf der Walstätte von Probstheida im Süden von Leipzig gelten füllte, Hot eine Erweiterung erfahren. Das gewaltige Monument gilt den deutschen Streitern; es sollen jetzt aber auch die Taten der verbündeten Mitkämpfer aus Rußland und Oesterreich geehrt werden. Dies wird er reicht durch eine Feier am Denkmal des Fürsten Karl von Schwarzenberg, des österreichischen Generalissimus, im Parke zu Meusdorf und durch ein Tedeum in der neuerbauten russischen Kirche zum Gedächtnis der gefallenen Soldaten des Zaren in der Völkerschlacht. Beide Ver anstaltungen solgen der Denkmalsweihe. Die Festtafeln finden, da das leipziger Königliche Palais nur einen sehr beschränkten Raum hat, mittags in dem schönen neuen Rathause und abends im Gewandhausc, der Stätte der berühmten Leipziger Konzerte, statt. — Die Ein beziehung Oesterreichs und Rußlands in die deutsche Nationalfeier kann natürlich keine politische Bedeutung haben, Rußlands Verhältnis zu Frankreich wird dadurch nicht verändert werden. Im Zarenreiche selbst haben im vorigen Jahre schon Erinnerungsseiern für 1812 statt gefunden und in Paris sind dieselben als selbstverständlich angesehen worden. Immerhin wird die Gemeinsamkeit dieser großartigen Gedenkfeier auch in Rußland und in Oesterreich-Ungarn ihren Eindruck nicht verfehlen und sie wird namentlich das Volk des Zaren wieder erinnern, daß die Vergangenheit gewaltige Taten gebracht hat, die dem Uebermute des französischen Kaisers galten, der die ganze Welt zu seinen Füßen sehen wollte. Nichtosfiziell vertreten bei Leipzig ist England, das Napoleons er bittertsten Feind darstcllte, 1818 in Deutschland freilich nur durch klingende Hilfsmittel mitgewirkt hat. 1815> wurde ja dann bei Belle-Alliance von dem Herzog von Wellington und Blücher das Los Napoleons end gültig entschieden. * Der Verband zur Wahrung der Interessen der deutschen Bctricbskrnnlknsasscn bestreitet, die Friedens vorschläge der Aerzte abgelehnt zu haben. * Stenographisches Einheitssystem. Am 1. und 2. Dezember finden im Kultusministerium zu Berlin unter dem Vorsitze der Geheimräte Klatt und Thiele neue Beratungen des Ausschusses der deutschen Steno graphenschulen über die Schaffung eines Einheitssystems für die deutsche Stenographie statt. Von den Sach verständigen sind über 40 Systeme eingereicht, die von dem Ausschüsse auf ihre Verwendbarkeit geprüft werden sollen. Oesterreich-Ungarn. * Der pensionierte hohe Eisenbahnbeamte Leo Krzc- menicki aus Lemberg wurde in Wien als Spion ver haftet. Man hat bei ihm u. a. einen Brief eines russischen Generalobersten in Warschau gefunden, worin es hieß: „Ihre Stiche dankend erhalten. Welche Stiche können Sie noch liefern?" Ruhland. * Allem Anscheine nach wird die russische Regierung in der nächsten Dumasession aus eine starke Opposition der liberalen Parteien stoßen. Wie man aus Petersburg meldet, erklärte der Oktobristenführer Gutschkow auf die Frage nach der Arbeit der neuen Dumasession, die Fraktion der Oktobristen müsse durchaus zur scharfen Opposition übergehen und sich mit de» anderen oppositio nellen Fraktionen, wie z. B. den Kadetten, überall da, wo Gefahr seitens der Negierung droht, zur negativen Arbeit vereinen. Das bedeutet also eine Linksschwenkung 'der Oktobristen. Gutschkow ist ein scharfer Gegner des Kolonistcngesetzes, sympathisiert aber mit der Stolypin- schen Finnlandpolitik. Frankreich. s- Aus einem zu Ehren des Kriegsministers Etienne in Longwy veranstalteten Bankett gab der Bürgermeister dem Wunsche der Bevölkerung Ausdruck, daß die aus dem 17. Jahrhunderte stammenden Festungswerke, die die weitere Entwickelung der Stadt hemmten, ausgelassen werden möchten. In seiner Erwiderung deutete Etienne an, daß er vielleicht nicht mehr lange an der Spitze der Kriegsverwaltung stehen werde und sagte: Nach einer durchaus der Republik gewidmeten Laufbahn ist jetzt die Stunde für mich gekommen, wo ich einem anderen die Fortsetzung des Werkes überlassen muß, dem ich niemals untreu geworden bin. Bald werde ich vielleicht nicht mehr an der Spitze der Armee stehen. Ich werde diesen Posten verlassen in der vollsten Ileberzeugung, meine Pflicht erfüllt zu haben. s- Präsident Poincarä hat ein Dekret vollzogen, welches die sofortige Formierung von vier neuen Zuaven- Bataillonen und von zwölf neuen Iägerkompagnien an ordnet. Die neuen Truppenteile sind teilweise zur Ver stärkung der bereits an der Ostgrenze Frankreichs stehenden Truppen bestimmt. Spanien. 's- Die Nachricht von einem bevorstehenden Besuche König Alfonsos am Bukarester Hose bestätigt sich. Der spanische Monarch ist hierzu von König Karol von Rumänien eigens eingeladen morden. * Wie aus London gemeldet wird, hatten die großen Straßenkundgebungen in Barcelona einen aus gesprochen sranzosenseindlichen Charakter. Die Demon stranten, so wird berichtet, zogen in Hellen Hausen aus den Platz, wo sich das deutsche Konsulat befindet und brachen in Hochrufe auf den Deutschen Kaiser und die deutsche Flagge aus, woraus sic „Nieder mit Frankreich!" riefen. Außerdem trugen die Demonstranten Banner mit Inschriften, die besagten, daß Spanien kein englisch- französisch-spanisches, sondern ein deutsch-spanisches Bünd nis haben wolle. Der Platz vor dem Konsulat war schließlich ganz schwarz von Menschen, die ununterbrochen Kaiser Wilhelm und das Deutsche Reich hoch leben ließen ; dazwischen ertönten Schmährufe aus Frankreich. Als die Masse Miene machte, nach dem sranzöstschen Konsulat zu ziehen, wurde die gesamte Garnison alarmiert. Es kam zu heftigen Zusammenstößen. Dalkanhalblnsel. I Die serbische Regierung hat die Einstellung des weiteren Vormarsches ihrer Truppen gegen die Albanesen anbesohlen, was immerhin mit Genugtuung begrüßt werde» kann. — Die bulgarische Sobranje ist durch königliches Dekret ausgelöst worden. Letzteres setzt die Neuwahlen aus den 0. Dezember fest. * Ergebnisse der Balk ankrieg c. Ueber die verschiedenen Ergebnisse des Balkankrieges liegen jetzt eine Reihe interessanter amtlicher Angaben vor. Nach diesen hat für die Bulgaren der Krieg genau ein Jahr gedauert. Am Jahrestage der Mobilisationserklärung wurde der Krieg beendet. Die Passiva des Krieges stellten sich für Bulgaren neben der Türkei als am un günstigsten heraus. Die Bulgaren verloren .72 710 Tote und haben jetzt etwa 10 000 Invaliden, d. h. jährlich IO bis 1.7 Millionen Franks für deren Unterstützung zu zahlen. Das bulgarische Kriegsmaterial repräsentierte vor dem Kriege einen Wert von wenigstens 220 Mill., durch den Krieg dürste es uni etwa 80 Millionen ver loren haben. Durch die Abtretung des Landstreifcns an Rumänien verlor Bulgarien 7.72.7 Quadratkilometer seines fruchtbarsten Landes, ein Schaden von wenigstens 1 Milliarde Franks Alo Aktiva sind folgende Posten zu buchen: Die Erwerbungen im westlichen Thrazien, insgesamt 28 277 Quadratkilometer, von denen allerdings nur etwa 2,700 Quadratkilometer als fruchtbares Land zu bezeichnen sind, dann an einigen anderen Stellen kleine Gebietsstrcisen, deren Größe aber 100 Quadrat kilometer nicht übersteigen dürste. Die Bulgaren haben durch Thrazien eine» Bevölkerungszuwachs von 180 000 Menschen erhalten, jedoch »leistens Mohammedaner und Griechen. Die Serben haben dagegen 80 047 Quadrat kilometer Neuland mit rund 1,210 000 Einwohnern ge wonnen, die Montenegriner .7876 Qudratkilometer Neu land mit 280000 Einwohnern. Der Türkei nah», man am meisten, und nach dem Londoner Frieden standen ihr nur !)801 Quadratkilometer europäischen Besitzes zu; die Türkei nahm jedoch hierzu noch 7883 Quadratkilo meter mit 306 000 Einwohnern den Bulgaren und den Griechen wieder ab. NtiilUt vihW ikS SlMlmrKkitMlWM am 13. Oktober 1013. Boni Knllegim» schlc» als entschuldigt die Herren Stadt verordneten Arnold und Hanschild: vorübcrgchcnd anwesend ist Herr Bürgermeister Dr. Bohrt. Herr Vorsteher Ka»l weist zunächst ans die BckannNnachnng bctr. die hiesige Jahrhundertfeier und die Teilnahme an der selben hin nnd bringt darauf zur Kenntnis, daß die Einweisung des zweiten Geistlichen Herrn Pf. Grünberg in hiesiger Kirche am Sonntag, 26. Oktober, vormittags !> Uhr siattsindct, an der auch das Kollegium tcilnehmeu wird. — Die Tagesordnung er- iahrt aus vcrschicocucu Gründen eine Abänderung und cs gelaugt zunächst znr Erledigung 1. die Wahl eines nu besoldeten R at s m i t g li ed cs. Vorgcschlagcn werden hicrsiir die Herren Stadtv. El. JnughannS, Richard Hauschild uud Emil Schmidl. Bo» dcu abgegebenes 13 Stimmen entfallen im l. Wahlgange ans die Herren Iunghmins 5, Hauschild 6, Kaul 2; im 2. Wahlgauge auf die beide» erst gc»a»ute» je 6 und n»s Herr» Stadtv. Schmidt 1 Stimme »»d im 3. Wahlgange aus Herrn Junghanns 6 nnd Herr» Hau schild 7 Stimme». Allerer ist somit gewählt. Herr Borslchcr Kn»l spricht im Anschluß au die Bekanntgabe des Resultats die Hossuuug aus, daß die Wahl zum Bcstcu der Sladt dienen möge. 2. Bezüglich des Bebau uugsplaucs der Stadt, iu- soudcrhcit der iuuercu Badsiraßc und Obergasse hatte die Stadi- vcrtrctnng bei der Aufsichtsbehörde, der Kreishauptmauuschaft, die Genehmigung zu erreichen versucht, entgegen der von letzterer Instanz vorgeschriebeue» zweistöckigen Bauweise die dreistöckige bei Ncn- bauteu iu der Obergasse znzulasscii, nm diesen Häusern eine freiere Aussicht über die vorgelagerten Grundstücke nnd gleichzeitig in gesundheitlicher und wohnlicher Beziehung günstigere Bedingungen zn verschaffen. Da aber selbst persönliche Rücksprachen von Bcr Ireteru der Stadt nnd Borschläge anderer Bauweise fruchtlos ge bliebcu sind, stimmt das Kollegium dem auch vom Stadtrate not- gedriuigeu augeuommeueu Bescheide hiusichtlich der zweistöckige» Bauweise zu, ebenso wird die vom Baunusschuß vorgcschlagcne Aufstellnng eines ErgänznugSplancS znr Beschlcnsnng gut geheißen, während der ncnc Beschleusungsplau znriickgcslellt wird. Die Kosten sollen ans den hierzu vorhaudeueu Mitteln euluommeu werden. 3. Znr Erläuterung über die F c st stell u u g derAnlicger - länge» sür die »ach dem Wassergesetz znr Unterbaltnug der Kirnihsch beitragspflichtige» Gnmdstückc führt Herr Bürger meister Dr. Boigt zunächß ans, daß sich a» der Unterhaltnugs- pflicht u»d der Höhe des Beitrages nichts ändern lasse, da die Sahungeu von der vorgesetzte» Behörde gegeben seien, leider ohne vorherige Anhörung der Interessenten. Schandau gehöre danach in die fünfte Zone nnd habe für jeden Meter 4,l> Bcitragseinheitcn zu zahlen, die sich aber nnter Berücksichtigung der Berechnung der Bachbcttsohle uud oberen Breite nnd der beiden Ufer »och ver vierfache», sodaß sich ein ganz erheblicher Betrag ergebe. Dnucbe» entfalle nnter bestimmte» Umstände» die Unterhaltung der Uscrmanern und Brücken nicht etwa ans die Genossenschaft, sondern die An lieger selbst, sodaß sich manche Privatbesitzer schon mit dem Ge danken einer Beräußcrnug ihrer anliegenden Grundstücke tragen, da die Beiträge zur Uutcrhaltuugsgeuosseuschnst weit über dem Nutzen der Grnudslücke selbst zn gehen kämen. Der Stadtrat hat nntcrm 8. d. M. beschlossen, Einsprnch gegen die Bestimmungen zn erheben, ferner aber auch die für die Stadt in Betracht kom menden Ufcrlängcn dnrch einen Geometer auf Grnud des vor liegende» Stadtpla»es genau fcststeHen zu lassen. Dem schließt sich das Stadtverordneten - Kollegium an und genehmigt hierfür auch die Kosten. Angeregt wird hierbei, daß bei dieser Gelegen heit auch die Privatbesitzer zur Verringerung ihrer eigenen Kosten ihre Ufcrlängcn scststcllen lassen könnten. 4. Die bei Anfertigung von Umdrucken des Stadt- plancs vom Hersteller geforderten Mehrkosten von 14 Mark werden bewilligt, der erhöhte Preis soll bei Abgabe desselben aber in Berücksichtigung gezogen werden. ,7 . Znr sorgsame» Erhaltung des städtischen elektrischen Aufzuges uud der Brücke mache sich, was schon beim An kauf seinerzeit in Berücksichtigung gezogen worden sei, ein neuer Anstrich nötig. Ans die Aufforderung znr Einreichung von Offerten sei bis znm bestimmten Termin unr eine solche von Herrn Maler meister Hering cingcgangcn, dem die betreffende Arbeit zn dem geforderten Preis von 1676.93 M. auch übertragen wird. Eine »ach dem Termin noch eingereichte Offerte habe sich etwas höher belaufe». Die Arbeit soll nlsbalo nusgesührt werde», da gegen wärtig weniger Störungen zn erwarten sind. 6. Zngestimmt wird der erbetenen Ermäßigung der Ge mciudcnn lagen eines hiesigen älteren und erwerbsunfähiger gewordenen Bürgers von 1ö.9I> auf 7.89 M. 7. Die Bewilligung eines Ruhegehaltes in Höhe von jährlich.700 M. an dcu Schulhansmauu Ulbricht war iu Rück sicht aus dessen langjährige Dienste schon vor dessen inzwischen erfolgtem Tode von Herrn Direktor Mohrich befürwortet und vom SchnlauSschnssc und Stadtral auch unter der Klausel beschlossen worden, daß beim Tode eines der beiden Ehegatten dem hinter bliebcucu Teil ein Rnhcgchalt von 300 M. jährlich zuteil werden sollte. Die Vorlage siudct einstimmig Genehmigung. 8. Zur Kenntnis gelangt sodann noch eine Ratsvorlage vom 3. Okt. bctr. die R c g c l u n g der K u r l h c a t c r s r n g c, die sich uotwcudig mache, um darauf iu dcu demnächst anznsertigcudcn. Prospekten Rücksicht nehmen zn können. In der betr. Vorlage werden eingehend die Verhältnisse in dieser Angelegenheit, auch die leider durch persönliches Verschulden uucrguicklich abgelanfene Leitung des Herrn Hofschanspiclcr Otto Eggcrth erörtert und schließlich die Frage nach einem Fortbestände des Kurlhcatcrs im Interesse unseres Kurortes in bejahendem Sinne bcantwortct. Nach von verschiedenen sachkundigen Seiten gemachten Aus- sührungcu könne das Thcaicr, das seinen künstlerische» Rns auch, iti der letzten Saison wieder bewiese» habe, bei einer Subvention von 1000 M. anstatt 600 Ri. wohl bestehen nnd hätte nnter dieser Voraussetzung auch schon Bewerber gesunden. Der Stadlrat ist daher der Ansicht, daß mau unter diesen BorauSsctznngcu den Versuch noch einmal unternehmen, aber bei einer Ncuvcrgcbung der Lcitnug den Nachweis der Konzession nnd die Stellung einer Kaution beim KrcisnttSschuß fordert! solle. Um den Stadlvcrord ncleu eine eingehende Beurteilung der Angelegenheit zu crmög lichcu, wird die Beratung uud Beschlußfassung der Angelegenheit ans eine spätere Sitzung vertagt. Damit hat die öffentliche Sitzung, an die sich noch eine ge heime auschlicßt, ihr Ende gesunden. Aus Stadt und Land. Schandau, den 1-7. Oktober 1918. Ticsc Tcmpcrutnrcn haben bei Hellem Monden- schein die letzten Nächte gebracht, sodaß in den Morgen stunden vielfach Neis und aus stillstehcnden Gewässern, leichte Eisbildung beobachtet werden konnte. —* Wetterprognose der K. S. Landcswctterwarte sür den 16. Oktober: Nordwestliche Winde, wolkig, kühl, kein erheblicher Niederschlag, im Gebirge leichter Schneefall. —* Die Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig wird morgen, Donnerstag, Abend hier durch eine öffent liche Feier im städtischen Kursaale begangen werden. Die Koste» hiersür hat die Stadtverwaltung durch ein stimmigen Beschluß beider Kollegien übernommen. Der Beginn der Festlichkeit ist auf 8'/« Uhr angesctzt. Die Festordnung besteht in Konzertvorträgcn der Stadtkapelle unter Leitung des Herrn Musikdirektor Dubelowski, in Ansprachen, gemeinschaftlichen Liedern, turnerischen Vor führungen von Mitgliedern der hiesigen Turngemcinde und gemeinsch. Chören der Gesangvereine „Licderkranz", „Ein tracht" und des „Postunterbeamten-Gesangvereins". Den Höhepunkt wird die Feier in einer Festrede Sr. Exz. des Herrn Generalleutnant z. D. v. Liebert finden, der über „Gneisenau, die glänzendste Verkörperung der Be freiungskriege" sprechen wird. — Als äußeres Zeichen der Erinnerung an die denkwürdigen Tage vor hundert Jahren werden die öffentlichen Gebäude vom 16. bis 18. Oktober Flaggenschmuck tragen, um dessen Anbringung auch die Einwohnerschaft gebeten wird. Am Sonnabend, 18. Oktober, findet ein Festaktus in der Schule statt, mittags von 12 bis 1 Uhr ist Festmusik aus den! Markt platze durch die Stadtkapelle vorgesehen. —* Die kirchliche Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig wird nächsten Sonntag durch einen Fest gottesdienst begangen, zu welchem die ganze Gemeinde cingeladen wird. Für die kaiserlichen, königlichen, städti schen und ländlichen Behörden, für die Vorstände der Vereine, Kirchenvorslandsmitglieder und Lehrer dec Stadt und der Ortschaften sind Plätze aus dem Altarraum reserviert. Am 18. Oktober, dem eigentlichen Siegestage, wird von unserem Turme von 11 bis 12 Uhr Glocken geläut erklingen. —* Am kommenden Montag, 20. Oktober wird der neue 2. Geistliche unserer Parochie, Herr Pfarrer Grün berg, und zwar vormittags seinen Einzug hier halten; er wird von einer Deputation des Kirchenvorstandes am Bahnhosc begrüßt und alsdann per Wagen in seine Wohnung geleitet werden. —* Zum uubesoldetcu Ratsmitglicdc anstelle des zuriickgctretenen Stadtrats Herrn Rechtsanwalt Dr. Schmidt wurde in der Stadtverordnetensitzung am Montag abend in, 3. Wahlgange Herr Stadtverordneter Richard Hau schild gewählt. —* Eine Nnchcichnng der im öffenliche» Verkehr verwendeten Maße, Gewichte, Wagen usw. findet amt licher Bekanntmachung zufolge hier am 23., 24. und 27. Oktober statt. Wir verweisen auch an dieser Stelle auf die in heutiger Nummer enthaltene Bekanntmachung. Am >8. Oktober d. I., als dem Hauptgedenktag der Völkerschlacht, soll die Abhaltung öffentlichen Tanzes bis nachts 1 Uhr aus Ansuchen genehmigt werden können. —* Elbschiffnhrtöttvtizen. Vom 5.10. bis 11.10. d. I. passierten das Königliche Hauptzollamt für den Schiffsverkehr in Schandau 84 mit Braunkohlen, Sand- und Dasaltsteinen, sowie 11,7 mit Stückgütern beladene Fahrzeuge. Dom 1. 1. bis mit 11. 10. d. I. sind ins gesamt 7663 beladene Fahrzeuge bei dem genannten Zollamte zur Abfertigung gelangt. —* Auf der Liuie Kohlmühlc—Hohnstein verkehrt ab 1. Mai 1914 auch die 4. Wagcnklasse. —* Als Geschworener für die nächste, im November stattsindende 6. Schwurgerichtsperiode wurde u. a. aus gelost Herr Fabrikbesitzer Max Roeßler. —* Die Nekrutcn - Einstellungen bei de» Jnsanterie- Truppe»teilen des 12. und 19. Armeekorps haben gestern und heute stattgesundcn. —* Das große Los der sächsischen Landeslotterie im Betrage von .700 000 Mark ist gestern aus Nr. 77 662 gezogen worden und in eine Kollektion in Bautzen ge fallen. —* Der Demonstrationsportrng der Frau Else Wein rich aus Dresden, der gestern Abend auf Veranlassung des hiesigen Gaswerkes im Hegenbarthschen Etablissement