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dieser Stelle nochmals cmpsehlend Hinweisen, lieber die Leistungen der gutgeschulten Knabenschar herrscht nur eine Stimme des Lobes, aber auch insofern ist ihr ein gut besuchtes Haus zu wtinschen, als vom Erlös die Reise kosten ihrer Ferienwanderung gedeckt werden. — * Zur Richtigstellung. Die in Nr. 84 der „Elb- zeitung" vom 15. Juli enthaltene Notiz bezgl. des bei Königstein havarierten Kahnes des Schiffers Fr. Zunder entspricht nach Angaben des Schiffseigners insofern nicht den Tatsachen, als die Havarie etwa 10 Minuten nach 9 Uhr, also noch bei genügender Helligkeit ersolgt sei. - * Die Zahl der Elbbrülten in Sachsen wird durch den geplanten Bau einer 6. Blöcke in Dresden zwischen Leipziger Dorstadt und dem neuen Schlachthof von 12 aus 18 steigen. Bon den bisherigen sind 8 von Eisen und 4 von Stein, lieber 0 Elbbriicken söhrt die Eisen bahn, von denen die Eiscnbahn-Elbbriicke sneben der Marienbrücke) die längste ist, nämlich 1558 Meter. Die Spannweite der 9 Bogen schwankt bei der jetzigen Fricdrich-August-Briicke zwischen 17,0 und 89,80 Meter. Die Pirnaer Elbbriicke hat eine lichte Weite der Durch gangsöffnung von 29 Meter. Die Spannweiten der Brücken bei Schandau, Nicsa und Blascwitz sind bedeutend gröffcr, nämlich 79, 97,40 141,0 Meter; letztere also hat die grösste Spannweite von sämtlichen Elbbriicken auch ausserhalb Sachsens (Magdeburg 180, Laucnburg 100,5 und Harburg 100 Meter). Die geringste Spann weite dagegen hat gegenwärtig die Marienbrücke in Dresden mit 20,8 Meter. — * Wir sollen gegenwärtig in einer Periode von naßkalten Zähren leben, so sagen die wcttcrkundigcn Professoren. Man hat gesnnden, daß in den vergangenen 200 Jahren in auffallend regelmäßigem Wechsel stets auf 20 Jahre rclaitv trockener Witterung etwa 10 naß kalte Jahre folgten. Jetzt befinden wir uns in einer solchen Periode, die schon 1902 erwartet wurde, 1900 aber erst deutlich einsetzte. 1908 bis 1910 hatten aus gesprochen diesen Charakter, ebenso 1912 und 1913. Nur das Jahr 1911 machte eine Ausnahme. Es ist nicht unmöglich, aber es wäre eine abermalige Ausnahme bei den bisherigen Erfahrungsregeln, wenn dieser Sommer sich noch wesentlich bessern sollte. —* Zur Feststellung der Zahl der im Königreich Sachsen ansässigen Ocstrrrcichcr finden zurzeit in ganz Sachsen amtliche Erhebungen statt. Die in Sachsen an sässigen österreichischen Staatsangehörigen haben aus den ihnen vorgelegten Formularen Angaben darüber zu machen, wo sie dauernd wohnen, ob sie Saisonarbeiter und ob sie wehr- bezw. militärpflichtig sind. Diese Er mittelungen bringt man vielfach mit einer bevorstehenden Mobilisation der österreichischen Armee in Verbindung. Angesichts der Lage auf dem Balkan wären diese Ge rüchte verständlich, auch finden sie Nahrung durch die Tatsache, daß die Feststellungen aus Wunsch der öster reichischen Behörden in kürzester Frist erfolgen sollen. Aber Grund zu irgend welcher Beunruhigung ist nicht vorhanden. Bei dem Ersuchen der Behörden der Nach barmonarchie sind zwar keine Gründe angegeben, aber man vermutet, daß das Material als Grundlage dienen soll zu einer neuen Gesetzesvorlage über die Wehrpflicht in Oesterreich. —* Jugendhilsc. Die am Sonnabend in Leipzig abgehaltene Konferenz der Bereinigung von Bürgermeistern und berufsmäßigen Gemeindevorständen im Königreich Sachsen saßte nach einem Dortrag des Herrn Amtsgerichts- Präsident Dr. Becker in bemerkenswerter Uebereinstimmung den Beschluß, daß der Beitritt zur Landesgruppe König reich Sachsen für Jugendhilse allen städtischen und länd lichen Gemeinden Sachsens dringend zu empfehlen sei. Die Höhe des Jahresbeitrags soll hierbei vollständig dem Ermessen der einzelnen Gemeinde überlassen bleiben. Das wichtigste ist, daß das ganze Land einmütig zusammen tritt, um in Gemeinschaft mit allen Humanitären Faktoren den Jngendschutz auch gegenüber Freizügigkeit und Wander trieb in crsolgreicher Weise durchzusühren. Anmeldungen sind zu richten an den Verband für Jugendhilsc in Dresden, Lothringcrstraße 2. Struppen. Drei junge Leute unternahmen in voriger Woche eine Radpartie nach der Sächsischen Schweiz. Auf der sogenannten Burgstraßc am Anfänge des König steiner Forstreviers verlor einer der Fahrer die Mütze und versuchte durch schnelles Bremsen das Rad zum Stehen zu bringen. Der Hintermann, der davon keine Ahnung hatte, fuhr direkt in das Rad und beide Fahrer kamen zu Fall. Leider hatte der Angcsahrene das linke Bein oberhalb des Knöchels gebrochen. Pilzsucher leisteten die erste Hilse. Nach Anlegung eines Notverbandes durch den Festungsarzt wurde der Verletzte nach König stein zur weiteren Behandlung gebracht. Dresden. Die Dresdner Nadrennbahnsrage hat da durch ihre Lösung gefunden, daß der in das Vereins register eingetragene „Verein Sportplatz Dresden" die Wetterführung der Radrennbahn übernimmt. Die finanzielle Seite ist geregelt. Nicsa. Auf dem hiesigen Bahnhose murde am Sonn abend ein Mann, angeblich ein Musikdirektor aus Berlin, verhastet, der mit 12 Mädchen von Chemnitz angekommcn war. In Döbeln hatte sich ein Mädchen von der Gruppe getrennt und dem diensthabenden Bahnhofsbeamten gesagt, daß die Mädchen vermutlich verkauft werden sollten. Sosort wurde die Riesaer Polizei benachrichtigt, welche den Mann bei der Ankunft sestnahm. Die Mädchen befinden sich einstweilen noch aus dem Bahn hofe; sie stammen aus verschiedenen Gegenden. Leisnig. Auf dem Bahngleis der Leipzig—Döbeln- Dresdner Eisenbahn wurde kurz vor Tanndorf eine männliche Leiche aufgesunden, der der Kops vollständig abgefahren war. Es handelt sich um Selbstmord durch Uebersahrenlasscn. Die Persönlichkeit des Toten ist unbekannt. Es kommt eine etwa I8 bis 22 Jahre alte Person in Frage, die mit grauem Turnerjakett, grauen Hosen, schwarzem Filzhut, schwarzen Schnürschuhen, grauen Socken und weißwollenem, blau und rot gestreiftem Hemd bekleidet war. Chemnitz. Einen überaus frechen Einbruch verübte ein 15jähriger Bursche. Er drang in die Wohnung eines aus Reisen befindlichen Arztes ein und erbrach 15 Türen. Aus Koffern und Schränken nahm er alles an sich, was ihm geeignet erschien. Sodann machte er Feuer an, kochte sich Essen und trank hierzu eine Flasche Rotwein. Bei dem Mahl wurde er von einem dem Arzte befreundeten Herrn, der die Zimmer lüften wollte, überrascht und der Polizei übergeben. — In der Dor stadt Hilbersdorf war ein Dienstmädchen in ihrer Kammer beim Lesen cingeschlasen und dabei anscheinend der Lampe zu nahe gekommen, wodurch ihre Kleider in Brand ge rieten. Ein Bäckerlehrling, der nebenan schlief, hörte das Wimmern des Mädchens, drang in die Kammer ein und löschte die Flammen. Das Mädchen hatte- schwere Verletzungen erlitten. —* Leipzig. Die Lausitzfahrt der „Sachsen"^ die bekanntlich zweimal wegen ungünstigen Wetters ab gesagt werden mußte, hat gestern unter glücklichen Um ständen stattgcfunden. Gestern stieg das Luftschiff srüh 5 Uhr 7 Min. in Leipzig zur Fernfahrt nach Zittau aus. Um 0»/< Uhr passierte cs Lommatzsch, fuhr dann Uber Meißen, und kurz vor >/-r7 Uhr früh tauchte der graue Leib der „Sachsen" aus dem Morgcnnebel nord westlich Dresdens über den Bergen der Lößnitz auf. In ziemlich beschleunigter Fahrt passierte das Luftschiff die Elbe, beschrieb auf dem linken User eine Schleife und erreichte oberhalb der Albertbrücke wieder die Neustädter Seite; nach 20 Minuten entschwand es über den Kasernen der Grenadiere nach der Heide zu. Um 7 Uhr passierte die „Sachsen" Radeberg, 7'/< Uhr Bischofswerda, '/e" Uhr Oberneukirch und Wilthen und überflog kurz vor 8 Uhr Neugersdorf. Nach flotter Fahrt über eine Reihe weiterer Ortschaften der Lausitz kam die „Sachsen" um 8 Uhr 10 Min. in Zittau in Sicht, wo die Landung um 8 Uhr 25 Min. ans dem Exerzierplätze glatt ersolgte, nachdem der Lustkreuzer mehrere Male den riesigen Platz unter stürmischen Beifallskundgebungen der versammelten Tausende und Abertausende umfahren hatte. Groß war wieder die Menschenmenge, die aus der ganzen Lausitz wie dem angrenzenden Böhmen und Schlesien sich in Zittau cingefunden hatte. Die „Sachsen" stieg nach vorgenommenem Passagierwechsel bereits um 8 Uhr 45 Minuten wieder aus und flog über Löbau, Bautzen, Kamenz, Nicsa nach Leipzig zurück, wo sie kurz vor 1 Uhr wieder glücklich landete. Zittau. Se. Maj. der König hat von Krimml aus eine HUttenrundtour in den Hohen Tauern unternommen und dabei auch die 2330 Meter hohe Zittauer Hütte am Wildgerlossee erstiegen. Von der Hötte aus hat er an den Oberbürgermeister Dr. Költz eine Ansichtspostkarte geschrieben, aus der er u. a. „Herzliche Größe seinen lieben Zittauern von der herrlichen ihren Namen tragen den Hötte" sendet. Vermischtes. — Cm neuer großartiger Flug. Der Schweizer Flieger Biber, der den Flug Uber das Jungsrau-Massiv nach Mailand ausgesöhrt hat, vollbrachte einen nicht minder schwierigen Rückflug über den St. Gotthard. Er flog von Mailand um 4 Uhr 50 Minuten ab, erreichte Biasca um 5 Uhr 10 Min., überflog den Vierwald- stätter-See in der Richtung auf Luzern um 0 Uhr 45 Min. und beendete seinen Alpenflug mit einer glatten Landung um 8 Uhr 15 Min. aus dem Exerzierplatz von Liestal bei Basel. Die Flughöhe betrug über 2 500 Meter. — Der Kaiser als Erbc. Der vor einigen Tagen verstorbene Gutsbesitzer Hermann Knorr in Kauschwitz bei Plauen hat sein Vermögen, das aus 1—2 Millionen Mark geschätzt wird, testamentarisch dem Deutschen Kaiser vermacht. Seine Ehefrau erhält eine jährliche Rente von 800 Mark. — Das glückliche Halle. Die Stadtkassc schließt im letzten Jahre mit über 1 Million Ueberschuß ab, so daß man hofft, die Steuer, die in den letzten Jahren um 10 Prozent ermäßigt wurde, noch weiter herabsetzen zu können. Aurtheater Bad Schandau. Die Schmcttcrlingsschlacht. Lomödic in 4 Alien von Hermann Sudermann. Mit einem Sudermannabend wartete die Leitung unseres Kurtheaters am Freitag abend den Theaterfreunden aus. „Die Schmetterlingsschlacht" ist zwar eins der älteren Werke Sudermanns, aber an Wirkung hat es auch heute infolge seiner recht unterhaltenden Klein schilderung und Verständlichkeit noch nicht verloren. Wer nach dem Titel und dem Verlause des ersten Akten auf ein lebensfrohes Bild schließen zu können vermeinte, mußte bald seine Ansicht korrigieren, fand sich aber wohl dennoch nicht enttäuscht. Ein Kapitel aus den Miseren des Lebens, wenn auch nicht von so packender Gestaltung wie in der „Ehre" und wie in „Heimat", malt Suder mann in Charakteren, abgestuft von niedrigstem, schmutzigem Geize bis zu fast kindlicher Natürlichkeit. Die Steuerinspektorswitwe Hergentheim, die drei Töchter von recht verschiedenem Temperament ihr eigen nennt, hat den sehnlichsten Wunsch, durch eine Verheiratung einer derselben aus ihren drückenden Verhältnissen herauszukommen. Dabei geraten sie in die Hände eines geldgierigen Fabrikanten Winkelmann, der für seinen, von ihm in einem unwürdigen Abhängigkeitsverhältnis gehaltenen Sohn um deswillen ein armes Mädchen zur Frau sucht, damit ja nichts mehr als für das notdürftige Leben ausgegebcn werde. Nach dem Mißgriff in der Wahl und nachdem dem alten Geizhals von der Witwe die Leviten über Vaterpflichten und Elternliebe gelesen worden sind und der junge Winkelmann sich zum Ver lassen des Vaterhauses entschlossen hat, kommt die innige Zuneigung der Rosi, der jüngsten, begabten Tochter der Frau Hergentheim zu Max Winkelmann zum Durchbruch und begegnet gleichen Gefühlen. Was der Verfasser dabei an die Verkörperung der Charaktere stellt, wurde glänzend erfüllt, und es dürfte sich wohl kein Theaterbesucher entfernt haben, der von der Vorstellung nicht außerordentlich befriedigt gewesen wäre. Mit bewundernswerter Natürlichkeit sowohl in den heiteren wie ernsten Szenen gab Frl. A. Schcndler die „Jnspektorswitwe", sein ausgearbeitct und schau spielerisch geradezu mustergültig waren der von Gicht geplagte, geizige „Fabrikant Winkelmann" des Herrn Rudolf Opel und sein Reisender „Keßler" des Herrn Willi Wanner, der in allen Sätteln festsitzt. In ent zückender Spiellaune befand sich Frl. Martha Klein- Hammer, die der „Rosi" eine sympathische Erscheinung von überraschender herziger Natürlichkeit gab. Ganz trefflich traf auch Herr Albert Großke die rührende Gestalt des „Max Winkelmann". Daß die gute Führung auch die übrigen Darsteller beeinflußte, war ersichtlich und verbürgte die tadellose Durchführung, die des leb haften Beifalls unbestritten wert war. Gabriel Schillings Flucht. Drama in 5 Akten von Gerhart Hauptmann. Bis vor 3 Jahren waren Gerhart Hauptmanns, des großen Schlesiers Werke aus hiesiger Bühne noch nicht zn Worte gekommen; damals, in der Saison 1910, brachte die Direktion Werner-Kahle Hauptmanns Diebes komödie „Der Biberpelz" zur Aufführung. Gestern abend machte uns das unter der Oberleitung des Herrn Hosschauspieler Otto Eggerth stehende Kurtheater-Ensemble mit dem neuen Drama dieses Dichters, mit „Gabriel Schillings Flucht" bekannt. In das Leben mitten hinein versetzt uns dies bedeutsame Werk, dessen Handlung die Spannung von Akt zu Akt steigert, für den Helden fürchten und hoffen läßt, im letzten Akte aber doch zur Katastrophe führt. Der Grundgedanke ist ein in der Gesellschaft wie im Volke nicht außergewöhnlicher Fall, aber wie er von Hauptmann behandelt und bis zur letzten Konsequenz durchgeführt wird, das macht „Gabriel Schillings Flucht" zu einem erstklassigen Bühnemverk. — Gabriel Schilling, ein talentvoller, aber schwärmerisch veranlagter Maler, lernt eine geistesstarke, verheiratete Russin kennen, die nach erlittenem Schiffbruch in ihrer Ehe Schilling für den Mann hält, der ihrer Liebe würdig ist. Dieser unterliegt ihrem Einfluß und vergißt dadurch seine Pflichten als Gatte und Künstler; in dem Kampfe zwischen Pflicht und Liebe leidet auch seine Schaffens kraft. Um mit „Hanna Elias" zu brechen und um vor allem sich selbst wiederzufinden, folgt er seinem Freunde, dem Professor Mäurer, aus eine einsame Insel im Nor den, wo er auch die ersehnte Ruhe findet und durch die prächtigen Eigenschaften seines Freundes und dessen Freundin Lucie Heil ein anderer Mensch zu werden be ginnt, bis — seine Geliebte ebenfalls auf der Insel aus taucht, weil sie ohne ihn nicht leben zu können vermeint. Der kaum Genesene bricht unter den neuen seelischen Kämpfen zusammen — er wird schwerkrank. Der her- beigerusene Doktor Rasmussen, ein Freund Mäurers, bringt in Unkenntnis der Sachlage die Frau Schillings mit an das Krankenbett, an dem seine Geliebte die Krankenwache hält. Im Vorzimmer der Krankenstube treffen die Rivalinnen zusammen, es gibt einen erbitterten Kamps zwischen beiden um den Gatten und den Ge liebten — aber der Preis geht verloren: Schilling, der zum Teil Zeuge dieses Kampfes ist, weiß sich aus dieser Lage keinen andern Ausweg, als den Tod — er geht ins Meer. Die Darstellung jeder einzelnen Rolle verlangte vom Träger ein völliges Aufgehen in .derselben und eine be dingungslose Hingabe, und diese war auch ohne Aus nahme zu konstatieren. Herr Rujdolf Opel blieb mit seinem „Gabriel Schilling" in der Darstellung der seelischen Empfindungen als Freund, Künstler wie als am Leben Verzweifelnder eine fesselnde, ergreifende Gestalt. Lebens wahr und mit großer Leidenschaft gab sich auch Frl. Emmy Gerrald als „Hanna Elias", sodaß man ihr, obwohl das Spiel die Wirklichkeit glänzend vortäuschte, die Schuld an des Geliebten Verderben gern verzieh. Herr Willi Wanner war als „Professor Mäurer" aus der gewohnten Höhe seiner Kunst, Frl. Martha Klein Hammer als „Lucie Heil" der Frohsinn und das Leben selbst; sie war seine treffliche Partnerin. Der Hintergangenen Gattin „Eveline" wußte Frl. Anna Schcndler in ihrer bewährten Kunst die richtige Stimmung zu geben; man sympathisierte mit ihr und bedauerte sie um ihres herben Schicksals willen. Größere Nollen hatten noch Herr Otto Eggerth als „Doktor Rasmussen", der den Arzt und Freund mit seiner ihm eigenen Sicherheit gab, und Frl. Hede Gruhl als „Frl. Majakin". Sie war wieder die Naivität und Liebenswürdigkeit selber, als die wir sie ja kennen. Am Schlüsse des dritten Aktes wurde ihr unter lebhaftem Beifall ein großer Lorbeerkranz überreicht, als Zeichen der Anerkennung und des Dankes bei ihrem Ausscheiden aus dem Ensemble. An dem guten Gelingen hatte neben den übrigen Darstellern, von denen jeder sein Bestes gab, die vor zügliche Inszenierung unter der Leitung des Herrn Fritz Dietrich lebhaften Anteil; namentlich waren der erste und fünfte Akt geradezu glänzend ausgefallen und lösten allgemeine Bewunderung aus. Das sehr gut besetzte, ja fast ausverkauste Haus quittierte die vorzüglichen Darbietungen nach jedem Akt schlusse mit langem und stürmischem Beisall.