Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 13.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191303139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19130313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19130313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Elbzeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-13
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 13.03.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MMk WM des EIidivtlsiktkukütliiMs am 10. März 1913. In der imtcr der Lcitnnq dcs Herrn Vorstehers Laul abgc- haltencn, recht ausgedehnten Sitzung fehlten als entschuldigt die Herren Stadlv. Arnold, Gundermann und Dr. Hofsmann. Vom Gtadtrat waren anwesend die Herren Bürgermeister Dr. Voigt, Stadtrüte Engelmann, Neudel und Ullrich. 1. Zur Beschluhsassung steht zunächst dieEinsctzn » g einer Bauleitung siir den ttrankcnhauScrwcitcrnngsbau, der in diesem Jahre »orgeuommcn werden soll. Die bereits in voriger Sitzung teilweise erörterte RatSvorlnge geht dahin, die Bauleitung dem Architekten Herrn Gustav KUrstc« in Dresden, der auch die Bauzeichnungen und Umarbeitung derselbe» auSgc» führt hat, zu einer Gcsamtvergütung von 1000 Mk. zu übertrage«. Herr Stadtrat Engelmann führt als Mitglied des Krankenhmis- ansschusscö hierzu aus, daß er sowohl a»8 Mangel an technischen Kenntnisse» wie a» Zeit nicht in der Lage sei, die Beaufsichtigung zu übernehmen, ebensowenig wie cS der BauanSschust tun werde, da doch die Möglichkeit vorliege, das; einer der hiesigen Herren Banmcister die Ausführung erhalte, denen dann eine gegenseitige Kontrolle nicht gut ziigemntct werde» könne. Nutzer diese» Gründen ist nach den Ausführungen des Herrn Bürgermeister in Wider legung gegenteiliger Ansichten hierüber noch zu berücksichtige», datz dem Baua»ssch»tz »»r die Beobachtung der baupolizeilichen Vorschriften, nicht aber die Materialprüfung usw. zusicht. Nach dem Herr Stadlrat Eugelmanu die Ucberuahmc der rechnerischen Arbeiten zugesagt, Herr Vorsteher Kaul auf die Schwierigkeit ge rade dieser Arbeite» hingcwiesc», mid besonders den vorherigen Abschluß der Entschädigung für jeweilig vorkommcndc Vcränderuug«- arbciten empfohlen, wird die RatSvorlnge mit fünf gegen vier Stimmen angenommen. 2. Die im Februar abgclaufcue Hastpslichtvcrsicher» ug der hiesigen Feuerwehr wird der Vorlage des StadtralS cut- sprechend sür 120 Mk. mit dem Allgemeinen deutschen VcrsicherungS- vcrci» in Stuttgart nbzuschlictzcu genehmigt. Versichert sind sowohl die Mitglieder der freiwilligen wie der Pflichtfcucrwchr, sowie auch der Branddirektor. Bei dem in Ausübung des FeucrlöschdicnsteS eintretcndcn Todesfall werden 2000 Ml., bei dauernder Erwerbs unfähigkeit 8000 Mk., bei vorübergehender Erwerbsunfähigkeit 3 Mk. pro Tag gewährt. 3. Zn der NatSVorlagc, bctr. S »bvcntion für das Knr- the ater 1913, teilt Herr Bürgermeister Dr. Voigt mit, datz der Vertrag mit dem vorjährigen Direktor, Herrn Grecsf, nach gehabter Auseinandersetzung gelöst worden sei und datz sich um llcbcrnahme der Direktion die Herren Regisseur Müller-Heinz und Hosschau- sviclcr Otto Eggcrth-Dresden beworben hätten, ersterer fordere cmc Siwcnüon von 1000 Mk., letzterer nutzer dem bisherigen Zn- schutz von 500 Mk. nur »och die Zubilligung der Koste» i» Höhe vo» 100 Mk. sür eine» Thcalcrmcistcr. Nachdem im Interesse des Fremdenverkehrs ans die Fortführung des Kurthcatcrs hingcwiesen und auch von Herrn Stadlv. Körner warm dafür ciugclrclcii worden war, wurde die Erhöhmig der Subvention von 500 auf 600 Mk. einstimmig bewilligt. 4. Zugcstimmt wird auch dem NatSbcschlutz, beim Ministerin», dcS Inner» ei»c» BcfrcnmnSa»trag dahi»gchc»d ci»z»rciche», die von de» städtische» Körperschaften beschlossene Reklamcstcucr als eine direkte Steuer zu gcuchmigcu, da sic ohnedem als eine indirekte den Gemeinden zur Erhebung nicht zustcht. 5. Eingctrctcn wird sodann in die Beratung dcs HanS- haltplnncs für daö Jahr 1913, zn welchem Herr Vorsteher Ka»l zunächst einige allgemeine Erläntcrnngcn gibt. Die Gesamt- anSgnbcn aller Kassen betragen 234021,75 Mk., welcher Summe eigene DccknngSmittcl in Höhe von 154817,19 Mk. gcgcnübcrstehcn, so datz noch 79204,56 Mk. znm Ausgleich ,mfz»bri»qc» seien. Nutzer dem vorhandenen Betriebsfonds von 12000 Mk. seien in den verschiedenen Kassen noch Bestände von zusammen 16764,39 Mk., so datz also nach Verwendung von weiteren 8985,88 Nik. der selben zur Herabsetzung der Umlagensummc ans 70218,68 Mk. immer hin noch 7778,51 Mk. als Bestände dieser Kassen verblieben und mit den 12000 Mk. ein Betriebskapital von 19773,50 Mk. er geben. Der Herr Vorst, ist der Ansicht, datz auch dieses noch recht ansehn lich und da cs nm ca. 4000 M. höher als bisher, auch hiervon noch ein Teil zur Vcrmindcriing der durch Grund- und Einkommensteuer aufzubringcndcn Dcckuugsmittcl verwendet und dadurch die Um lagen herabgesetzt werden könnten, die fortgesetzt eine Steigerung erfahren hätten und ans ziemlicher Höhe angclangt seien. UcbrigenS hätten seit den letzten acht Jahren die AnSgabcn um etwa 20000 Mk. jährlich zugcnommcu, denen nllcrdincs auch Mehreinnahmen von 13000 Mk. gegcnübcrständcn. Herr Stadtrat Ullrich bemerkt, datz der bis jetzt gewonnene Ucbcrblick über das EinschätzungS- rcsullat eine volle Deckung der Ausgaben zulasse und man bei 30 Einheiten bestehen bleiben könne. Die verschiedenartig gelagerten Verhältnisse eines Kurorts und einer Industriestadt berührt Herr Bürgermeister Dr. Voigt näher und vertritt die Ansicht, datz Schandau in seinen bisherigen nnd gegenwärtigen Verhältnissen nicht der letztgenannten Kategorie zustreben könne. Es wird so dann in die Beratung der einzelnen Konten zunächst der Stadt- kassc eingctrctcn. Bei Konto 1 (in Einnahme und Ausgabe 22304,66 Mk., cinschlictzlich 12000 Nik. Betriebskapital) cntspinnl sich eine Auscinaudcrsctzmig über die mit 3000 Mk. eingesetzten Kosten sür Ausstellung eines vom Ministerium geforderten Be- schlcnsungsplancs, Nivellicrnngsarbcitcn usw., wofür zunächst als erste Rate 1000 Mk., dann aber einem anderen Anträge zufolge auch die weiteren Kosten zur Verfügungstellung beschlossen werden. Konto 2 (Besoldungen) wird in Ausgabe mit 27310 Mk. nnd in Einnahme mit 10 696,75 Mk. genehmigt, ebenso die Konten 3 bis 6. Bei Konto 7 (bauliche Unterhaltung der Stratzcn usw.) wird mitgctcilt, datz nach langer Zeit der Unklarheit nunmehr fcstgestellt sei, datz der Zaukengrabcn dcm Staatsfiskns gehöre, der ihn aber in Rücksicht auf die Unterhaltungskosten gern den Anliegern über lassen will. Nach Ansicht des Herrn Bürgermeisters aber habe auch die Stadt in Hinsicht auf die spätere Ableitung der Abwässer die Pflicht, sich eventuell ein gewisses Aurecht vorzubehaltcu. Konto 7—9 werde» bewilligt. Bei Konto 10 (Knr- und Fremdenverkehr mit 7688 Mk. in Ausgabe und 11200 Mk. in Einnahme) wird die Entschädigung für die Kurmnsik, wie im Etat vorgesehen, von 4500 ans 5000 Mk. erhöht, wofür die Knrkapcllc in der Zeit vom 15. Inni bis Mitte August allwöchentlich am Elbufer ein Konzert gibt. Konto 11 bis 21 werden bewilligt. Konto 22 (Parkan lagen) wird, da das JahreSgehalt eines PromcnadcnwärtcrS als ncne Position eingesetzt ist, in Ausgabe von 4982,06 Rk. um 1000 Nik. herabgesetzt. Konto 28 (Wälder) wird genehmigt, Konto Lf (Felder, Wiesen, Obstnntznngcn) nm 50 Mk. herabgesetzt, da mc Anpflanzung von Kirschbänmen als unrentabel fortfallen soll. Die Konten 25 bis 31 wurden genehmigt und dann die Wcitcr- beratnng auf nächsten Montag vertagt. — An die öffentliche Sitzung schloff sich trotz der vorgerückten Zeit noch eine geheime au. Aus Stadt und Land. Schandau, den 12. März 1913. — * Wetterprognose der Landeswetterwarte für den 13. März: Westwind, zeitweise auffrischend, heiter, etwas kälter. — * Die Prüflingen an den hiesigen Stadtschulen sind mit heute vormittag zu Ende gegangen, und damit dürste sich das Herzklopfen so manches Kindes, das dem Examen mit Bangen entgegensah, wieder gelegt haben. Morgen vormittag 10 Uhr findet nunmehr die Entlassung der Konfirmanden statt. Diejenige der Fortbildungsschüler, die drei Jahre den Unterricht besucht haben, ging am Montag abend nach den abgehaltenen Prüfungen vor sich. Mit eindringlichen und trefflichen Worten ermahnte Herr Direktor Mohrich die jungen Leute nochmals, nicht nur ihr Wissen und Können, auf das so reiche und lange Arbeit verwendet worden sei, im Leben nutzbringend zu verwenden, sondern daneben auch nicht zu vergessen, Charakterstärke zu bewahren, um den Anforderungen im Kampfe des alltäglichen Lebens und den mancherlei An fechtungen gegenüber gewachsen zu sein. — * Elbschiffahrtönotizen. Dom 3. 3. bis 9. 3. d. I. passierten das Kgl. Hauptzollamt sür den Schiffsver kehr in Schandau 76 mit Braunkohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 64 mit Stückgütern beladene Fahr zeuge. Dom 1. 1. bis mit 9. 3. d. I. sind insgesamt 488 beladene Fahrzeuge bei dem genannten Zollamte zur Abfertigung gelangt. —* Bon der Elbe. Durch das Ende voriger Woche eingetretene vollschiffige Wasser hat der Schiffahrtsbetrieb, hauptsächlich der Talverkehr, lebhaft eingesetzt, sodaß in den wenigen Tagen zirka 100 Talkähne mit Kohlen, Zucker usw. hier durchfuhren. Gestern hat die Vereinigte Elbcschiffahrtsgesellschast ab Laube das erste Kühlschiff mit 1500 Fatz Bier expediert, und nachdem auch der erste „Laubfrosch" (Personendampfschiff, so genannt wegen des grün-weißen Anstriches) hier passiert ist, so hat die Elbe nunmehr die alte Anziehungskraft wieder erlangt, um die uns so viele beneiden. — * Eröffnung der Personenschissahrt. Kommenden Sonnabend, 15. März, wird die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrts-Gesellschaft den Personen- und Frachten verkehr auf der gesamten Strecke Leitmcritz—Dresden— Mühlberg ausnehmen. Der Fahrplan weist der Jahres zeit entsprechend bereits reichliche Verbindungen auf und wird in Kürze — am 19. April d. I. — eine weitere Ausdehnung erfahren. Die Bekanntgabe der Fahrzeiten erfolgt in der bekannten umfangreichen Weise, durch Aus hang der Fahrpläne auf den Dampfer- und Bahnstationen, auf den Schiffen selbst, sowie in den Hotels usw., sodaß jedermann Gelegenheit geboten ist, sich schnell und aus bequeme Art informieren zu können. Die Verbindungen der neuen Fahrordnung sind wie in den vorhergegangenen Jahren so auch Heuer unter möglichster Rücksichtnahme auf die Eisenbahnanschlusse an den Hauptstationen sest- gelegt worden. — Rundreisebilletts, sowie alle sonstigen Abonnementseinrichtungen bleiben in Gültigkeit. — Ge heizte und gut ventilierte Kajüten bieten bei kühler und rauher Witterung, welche einen dauernden Aufenthalt aus Deck des Dampfers nicht ratsam erscheinen läßt, angenehme Unterkunft. Speisen und Getränke jeder Art sind bei anerkannt bester Qualität für billige Preise zu haben; die Restaurationen unterstehen einer regelmäßigen Kontrolle und haben sämtliche Waren dem Proviantlagcr der Gesellschaft zu entnehmen, welche den Einkauf nur von erstklassigen Firmen besorgt. — Frachtgüter finden auch weiterhin bei gewöhnlichen Sätzen „Expreß-Eilgut- besörderung." — * Bortrng. Der Gebirgsvcrein und der Ge- wcrbeverein veranstalten gemeinschaftlich am Donners tag abend in Hegenbarths Etablissement einen Vortrags abend, in welchem der zweite Vorsitzende der Ortsgruppe Dresden des Gebirgsvereins, Herr Waldemar Schmidt, über Rothenburg und Oberbayern unter Vorführung von 150 farbenprächtigen Lichtbildern sprechen wird. — * Das zweite Aboiilicinciitskoiizert unsrer Kurkapelle findet nicht, wie kürzlich gemeldet, am Donnerstag, son dern am nächsten Freitag im Kurhaussaale statt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Herr Musikmeister Hietschold auch für diese musikalische Veranstaltung wiederum ein in jeder Beziehung befriedigendes Programm aufgestellt hat, dem zu lauschen ein Vergnügen und Genuß sein wird. Demgegenüber aber ist es auch eine unabweisbare Pflicht des hiesigen musikliebcnden Publikums, durch recht zahlreichen Besuch seinerseits erfreuliche Vergeltung zu üben. — * In einen originellen Stil und in eine ebensolche Orthographie gekleidet ist ein gedrucktes Anschreiben, welches vom „Herausgabeburcau des Speziell. Verzeich nisses der russischen und auslaendischen Badeorten" in Kiew an die betreffenden Interessenten gelangt. Das Schriststück lautet wortgetreu wie folgt: „Hiermit haben wir die Ehre Ihnen allerhoeslichst zu proponieren, Ihre Annonce uns gefaellig zu anvertrauen wollen, welche zu drucken im" Speziellen Verzeichnisse der Russischen und Auslaendischen Kurorten", das aus ein hundert Haupt eisenbahnstationen, wie Petersburg, Moskau, Warschau, Kiew, Odessa, Wilno, Nasan, Kursk, Pensa, Kasan, Simbirsk, N. Nowgorod, Kaluga, Tula, u. s. w. des riesigen Russischen Reiches angeschlagt wird, bereit sind wir. Gleichzeitig erlauben wir uns auch Ihre gnaedige Aufmerksamkeit auf die Gelegenheit zu richten, daß die Zeilungsinsertionen koennen ja nicht mit dem Annoncen- Aushange auf die Stationen vergleicht werden, weil, die Zeitschrift nnr eine beschraenkte Zahl der Leser besitzt, wenn hingegen, die Anzahl der Personen die Eisenbahn ankuendigungen vorlesen, soll aus zehne Millionen be rechnet werden. Fuer jede 100 v/m des eingenehmenen Naums, fuenf und siebzig Kopeken von jede Station beim dreijachrigen Abonamente beziehen wir. Die uns fallende Forderung erhalten wir erst nach der Vorstellung des Bahnzeugnisses der entsprechender Bahnvermaltung, daß die Bestellung ausgefuehrt ist, und Ihre Annonce aus ein hundert Haupteisenbahnstationen Nußlands an- gcschlagt wurden. Im Falle wenn Sie dieser unsere Offerte zustimmen, bitten hoeslichst Ihrem Text uns ge faellig zusenden wollen zwecks Placierung im „Spezial Kurorten Verzeichnisse", und ersuchen auch uns von das Ausmessen der "Annonce in Centimeter gfl. zu verkuendigen. Wir bleiben der Meinung daß Sie der unsere vorteil hafte Offerte wiedersprechen nicht werden, und Ihrem werten Antworte entgegensehend, mit den besten Emp fehlungen dienstbereit verbleiben wir." (folgt Unterschrift.) —* Die geschlossenen Zeiten Vvr Ostern beginnen be kanntlich in diesem Jahre sür Sachsen mit Donnerstag, 13. März. Sie dauern bis zu und mit dcm ersten Oster- seiertage. In dieser Zeit ist die Veranstaltung aller öffentlicher oder geschlossener Tanzvcrgnügungen, auch in Privathäusern oder in Räumen geschlossener Gesellschaften untersagt. An den drei letzten Tagen der Karwoche sind auch Konzertmusiken und andere, namentlich die mit Musikbegleitung verbundenen geräuschvollen Vergnügungen an öffentlichen Orten, sowie die Aufführung von Theater stücken verboten, und zur Ausführung von Theaterstücken in der Zeit vom Palmsonntag bis zum Mittwoch in der Karwoche sollen nach der sächsischen Ministerialverordnung. vom 14. Februar 1911 nur ernste Stücke gewählt «erden. —* Der Landtsobstbanverkin hielt am vergangenen Sonnabend seine 50. Auvschußversammlung im Kaiser- Wilhelmsaale des Hauptbahnhofes Dresden ab. Der Vorsitzende, Herr Geh. Rrgierungsrat Dr. Uhlemann,, berichtete darüber, was auf Anregungen hin geschehen bez. was den Verein in seinen gemeinsamen bezw. Dor- standssttzungen beschäftigt hat, so u. a. die Amselsrage, die Sperlingsfrage, Anlegung von Schulgärten, Beteiligung am Deutschen Weinbauverband, Preisnotierung, Ver pachtung des Obstes an Staatsstraßen, Kirschenschauen, Sortenzüchtung, Edelreiserbezug, und gab bekannt, daß die Gründung einer Obstverwertungsgenossenschast im Werke und eine große Obstausstellung des Landes-Obst- bauvereins in Dresden — voraussichtlich in der Zeit vom 12. bis 15. Oktober — geplant sei. Er berührte sodann im allgemeinen noch den Vogelschutz, die Jugend pflege als Zweig des Obstbaues und empfahl für höhere Lagen, wo der Obstbau nur beschränkt möglich, den An bau von Beerenobst und sauren Kirschen. In der sich anschließenden Aussprache kam man bez. der Amselsrage darin überein, erneut beim Königlichen Ministerium des Innern vorstellig zu werden. Zu dcm Anträge des Be zirksobstbauvereins Tharandt, den Baumwärtern eine mög lichst gesicherte Existenz eventuell dadurch, daß ihnen auch die Straßcnarbeiten mit überwiesen werden, zu schaffen, wurde der Vorschlag des Gesamtvorstandcs, in „geeigneter Weise an die betreffenden Stellen hcranzutreten" zu« Beschluß erhoben. Schließlich hielt Herr Geschäftsführer Lindner einen Vortrag über Zolltarife, der lebhaften Bei fall fand. —* Unterlagen über Einlommcn und Wohnnngömiete« in den verschiedenen sächsischen Städten sammelt seit eini ger Zeit das Sächsische statistische Landesamt. Diese Unterlagen sind zur Beurteilung der ganzen Wohnungs frage außerordentlich wichtig, und daher kann die Bear beitung dieses bisher ziemlich brach gelegenen Gebieter nur begrüßt werden. I- Aus der sächsischen Schweiz. Der Senior derjenigen Geschäftsreisenden, welche alljährlich in dieser Eigenschaft die Sächsische Schweiz zu wiederholten Malen besuchen, Herr Kausmann Bruno Pietzsch (Veteran von 1870/71),. feierte dieser Tuge bei bestem Wohlsein sein 40jähriges Geschästsjubiläum. Herr Pietzsch ist Vertreter einer Mineralwasserfabrik in Dresden. Der im 64. Lebens jahr stehende Jubilar erfreut sich trotz der gehabten Strapazen noch großer körperlicher Rüstigkeit und Frische und besitzt einen seltenen Humor. Der Meißner Hochland-Tnrngan hielt kürzlich in Burkau bei Bischofswerda seinen diesjährigen Gautag bet einer Beteiligung von 97 Vertretern der einzelnen Turnvereine ab. Schandau war vertreten durch die Herren Köhler, Meyer, Hammer und Adler jun. Bei den in dieser Versammlung vorgenommenen Neuwahlen des Gauturnrates wählte man Herrn Fischer-Bischosswerda zum ersten Gauvertreter. Seit Bestehen des Gaues ist dies der dritte Gauvertrcter, denn Mißbach-Neustadt, der Gründer des Gaues, war es 32 Jahre lang, Gebler- Bretnig war 17 Jahre lang Gauvertreter. Die Herren Kove-Stolpen und Kahnt-Lohmen wählte man wieder, der bisherige Gauvertreter Herr Gebler-Bretnig wurde ein stimmig zum Ehrengauvertreter gewählt. — Der nächste Gauturntag wird 1914 in Bühlau bei Stolpen abgchalten. Nächstes Jahr findet auch eine Gauturnfahrt nach Lang- burkersdors bei Neustadt statt. Ic Station Schöna. Im Lause voriger Woche sind insgesamt 96 beladene Schiffe und 2 Flöße von Böhmen nach Deutschland eingesahren. Dom 1. Januar bis mit 10. März fuhren 361 Schiffe und 17 Flöße ein. Der Verkehr von Schandau nach den böhmischen Elbumschlage- plätzen vollzog sich bisher sehr mäßig. (D Neinhardtsdorf. Am Sonntag Palmarum abends 8 Uhr wird in dem Gasthof zu den 3 Fichten i» Neinhardtsdorf ein Familienabend abgehalten, zu dem die Konfirmanden der Parochie mit ihren Eltern herzlich eingeladen sind. Königstein. Ein Eiscnbahnunsall ereignete sich gestern vormittag zwischen 9 und 10 Uhr aus hiesigem Güter- bahnhos. Beim Rangieren eines Güterzuges passierte eine abgestoßene, mit Langholz beladene Lowry zu zeitig die Weiche und fuhr einem geschlossenen Güterwagen in die Flanke. Durch den Zusammenstoß wurde derselbe aus dem Geleise gehoben und umgeworsen. Eine Hilss expedition von Dresden traf bald ein und begann mit den Ausräumungsarbeiten. Zum Glück ist bei dem Zu sammenstoß kein nennenswerter Schaden entstanden. Auch konnte der Verkehr aufrecht erhalten werden. Gegen 3 Uhr verließ der Hilsszug unsere Station wieder. Pirna. Selbstmord verübte am Sonnabend nach mittag der im „Gasthof zum braunen Hirsch" wohnende Glasarbeiter K., der sich vergiftete. Trotzdem sofort ärztliche Hilse zur Stelle war und der Magen ausgepumpt wurde, starb der Mann, den Nahrungssorgen zu der Tat getrieben haben mögen. Er hinterläßt eine Frau und 6 unerzogene Kinder, von denen das älteste 10 Jahre alt ist. Der unglücklichen Frau konnte noch rechtzeitig das Gist entrissen werden, sonst märe sie in ihrer Ver zweiflung dem Gatten in den Tod gefolgt. — Einen Selbstmordversuch machte am Sonntag nachmittag ein in Hinterjessen wohnhafter Heizer, der sich erhängen wollte. Glücklicherweise zerriß der Strick und der Mann stürzte auf die Erde, wobei er eine Körperverletzung er litt. Mitglieder des Samaritervereins sorgten für seine Uebersührung nach dem städtischen Krankcnhause zu Pirna
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)