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zu wiederholen, wie der Briesschrciber die Zustände aus malt, die sich dort alsbald entwickeln mühten. Jedenfalls könnten sie dort stimmen, soviel sie wollen! * Die Marconi-Gesellschast ist, wie man aus London meldet, so entrüstet Uber die Untersuchung des Parlaments- Komitees Uber das Zustandekommen ihrer Kontrakte mit dem englischen Postamt, daß sie diesem alle Verträge gekündigt hat. Es handelt sich um die Herstellung einer das ganze britische Weltreich beherrschenden drahtlosen Verbindung, die sUr die Marconi-Gesellschaft nach Meinung des Parlamentes allzu einträglich gewesen wäre. Die Marconi-Gesellschast hat indessen gut kun digen; denn keine britische Behörde wUrde es wagen, den Kontrakt der ausländischen Konkurrenz zu Überlassen. Amerika. 's' Mit dem Amtsantritte des Präsidenten Wodrow Wilson, der am 4. März ersolgt, wird ein umfangreicher Wechsel in den diplomatischen Vertretern der Vereinigten Staaten stattfinden. Für den zuritcktretenden Berliner Botschafter Leishman wird als Nachfolger Frederick C. Penfield genannt, der in Germantown (Pensylvania) große Fabrikanlagen besitzt und als sehr reich gilt. Penfield war einer jener Leute, die die Wahl Wilsons mit großen Mitteln unterstützten. Zurzeit wird in Trenton, dem derzeitigen Amtssitze des neu erwählten Präsidenten, die „Teilung der Beute" vorgenommen, d. h. alltäglich treffen in Trenton Personen aus allen Teilen des Landes ein, um mit dem neuen FUHrer Uber die Vergebung der hohen diplomatischen Aemter und Uber die Besetzung der einflußreichsten Staatsstellungen zu beraten. Die Kan didaten sUr die hohen diplomatischen Posten gehören fast ausnahmslos der Geldaristokratie an, was schon daraus erklärlich ist, daß die diplomatischen Vertreter der Ver einigten Staaten verhältnismäßig schlecht bezahlt sind. Nur sehr reiche Leute können sich den Luxus gestatten, Botschafter in Loudon, Paris, Berlin, Wien oder Peters burg zu sein. Die meisten Kandidaten sUr diese Posten sind auf diplomatischem Gebiete gänzlich unerfahren, denn die demokratische Partei, der diese Leute ausnahms los angehören, war seit 16 Jahren kalt gestellt und kann erst jetzt niit dem Amtsantritte eines demokratischen Präsidenten in wichtige Stellungen vorritckcn. Praktisch ist dies aber nicht von Belang, denn die Amerikaner sind wcltcrsahren und gerieben genug, um binnen kurzer Zeit den gelernten Diplomaten ihre Finten abzugucken und mit Erfolg nachzuahmen. 's Eine deutsch-amerikanische Schiffahrts- gesellschast. Die Bildung einer Schiffahrtsgesellschaft durch die Hamburg-Amerika-Linic und die amerikanische Atlantic and PacificTransport Company mit 160 Millionen Kapital zur Besorgung des Dampserverkehrs zwischen der West- und der Ostküste Amerikas durch den Panama kanal wird angekündigt. Mexiko. 's Der frühere Präsident Madero und der frühere Vizepräsident Suarez wurden am Sonntag erschossen, als man bei ihrer Uebersührung nach dem Gesängnisse den Versuch machte, sie zu bcsrcicn. Von den Angreifern wurden beim Kugelwechsel zwei Mann erschossen. Von Huerta wurde diese Nachricht bestätigt. China. * Die Kaiserin-Witwe Lung Pü ist am Sonn abend srüh nach kurzer Krankheit gestorben. Die Regierung ließ telegraphisch den Vormund des Kaisers kommen, der morgens in Peking eintras. Am Nachmittag verschlimmerte sich der Zustand der Kaiserin. Nach ihrem Tode gingen zunächst Gerüchte, daß sie Selbstmord be gangen habe, weil die kaiserliche Familie in den ver botenen westlichen Stadtteil übersiedeln und der Negierung den östlichen Stadtteil abtreten sollte. Es scheint jedoch, daß die Kaiserin-Witwe mit diesem Wechsel sehr einver standen war, da sie ihn selbst vorgeschlagen hatte. Diese Umstände lassen das Gerücht von einem Selbstmord gänzlich unhaltbar scheinen. Zur Balkanfrage. — Während man mit der Möglichkeit zu rechnen hat, daß eine griechische Landung südlich der Dardanellen gelingt, ist jetzt zum zweiten Mal ein türkischer Landungsversuch am Marmarameer im Rücken der bulgarischen Stellungen an der Gallipoli-Halbinsel miß glückt. Hierüber wird aus Konstantinopel berichtet: Ueber den neuen Landungsversuch erzählt ein Schifss- kapitän, einige tausend Mann unter Enver Bey seien sieben Kilometer nördlich von Gallipoli gelandet, durch eine List der Bulgaren ins Innere gelockt, niit heftigem Artilleriefeuer angegriffen und unter beträchtlichen Ver lusten zurückgetrieben worden. Damit ist wohl jede Hoffnung, die rückwärtigen bulgarischen Verbindungen bei Gallipoli zu stören, hinfällig geworden. Nach einem weiteren Telegramm aus Konstantinopel stehen etwa 30 Transportschiffe mit den türkischen Truppen, die den vergeblichen Landungsversuch unternommen hatten, vor Gallipoli aus der Gallipoli-Halbinsel selbst, um dort die türkischen Truppen zu verstärken. Sic warten daraus, an Land gebracht zu werden. — Der offizielle Kriegsbericht aus Konstantinopel besagt: Gestern hat der Feind das Bombardement von Adrianopel fortgesetzt. In der Ostfront sand ein Artillerikampf statt. Dor Bulair sind keine Ver änderungen eingetreten. An der Tschata ldschalinie beschäftigt sich der Feind damit, die im Westen von Tschistliköj gelegenen Anhöhen zu befestigen. Unsere Rekognoszierungskolonnen sind in Tätigkeit. — Eine Personalunion zwischen Montenegro und Albanien wird in Paris gewünscht. Ein entsprech ender Vorschlag wird dort sehr ernsthaft erwogen. Das Pariser Blatt „Eclair" meint, König Nikolaus von Montenegro sei zurzeit die einzige Persönlichkeit, die geeignet wäre, das in Bildung begriffene Fürstentum Albanien einer gedeihlichen Zukunft zuzuführen. Aus Stadt und Land. sckanda», den 24. Februar 1813. —* Wetterprognose der Landeswetterwartc für den 25. Febr.: Südliche Winde, Zunahme der Bewölkung, leichter Anstieg der Temperatur, meist trocken. —* Recht merklich länger werden schon die Tage und im Lause einer Woche nehmen sie schon um je eine Viertelstunde früh und abends zu. Die Sonne geht in dieser Woche bereits vor 7 Uhr auf und erst gegen '/r6 Uhr unter. Das ist nicht nur an sich sehr angenehm, denn kein künstliches Licht kann nur Halbwegs das Tageslicht ersetzen, sondern auch wegen der Ersparnis an Ausgaben für die Beleuchtung »in erfreulicher Umstand. —* ElbschifsahrtSnotizk». Dom 16. 2. bis 22. 2. d. I. passierten das Kgl. Hauptzollamt sür den Schiffsver kehr in Schandau 25 mit Braunkohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 19 mit Stückgütern beladene Fahr zeuge. Dom 1. 1. bis mit 22. 2. d. I. sind insgesamt 300 beladene Fahrzeuge bei dem genannten Zollamte zur Abfertigung gelangt. —* Neucrungcn im Eistiibqhndrrkehröwcst». Im Anschluß an unsere Mitteilung in letzter Nummer Uber Einstellung von Personenwagen mit neuem selbsttätigen Sicherungs-TUrverschluß wird uns mitgeteilt, daß der artige Wagen aller Klassen auch auf der hiesigen Strecke seit einiger Zeit lausen, ebenso auch neue Wagen 4. Klasse, die mit Nichtraucherabteilen und Aborten versehen sind. — * Lom Morgen diö znm Abend. Aus alten und neuen Weisen hat Fr. Nagler ein Festspiel über das Tagesleben des Kindes geschaffen, von dem man, wie es im Schlußliedc heißt, wirklich sagen kann: „In herz licher Freude der Tag ist vergangen, so schwindet zu schnelle die Kindheit dahin, — doch nimmer verschwinden kann Frohsinn und Jugend, bewahren wir ins Alter den kindlichen Sinn." Und dieser Weckruf dürfte gelungen sein. Nach reichlicher und zweifellos auch mühevoller Vorarbeit gelangte am Freitag erstmalig und gestern abend wiederholt dieses Festspiel im Kurhaussaale zur Aufführung, das seitens der Leitung und des Lehrer kollegiums als Elternabend der vereinigten Bürgerschulen geboten wurde. Dom frühen Morgen, ivenn „die Sonn' erwacht", von dem Schulgang, der Arbeit der Schule selbst und in der Schule, dem Schulschluß, dem Mittag, der Arbeit der Kinder fürs Haus und im Hause, dem Spiel im Freien, der Desperzeit, von der Dämmerstunde, vom Abende und in Großmutters Stübchen dein: Märchcn- erzählen, die der Kinder Phantasie wie deren patriotisches Denken und Fühlen erwecken, von all dein ziehen in Deklamationen, Liedern und lebenden Darstellungen sinnige Bilder vor unserem Auge vorüber, die unser Herz erquickten und uns zurückriefen in die Tage der Jugend. Verbietet es sich nicht schon an sich, die Dor- tragsnummern zu kritisieren, so würde es noch mehr die Fülle des Dargebotenen tun. Die Deklamationen ernsten und heiteren Charakters, die Einzel- und Gruppendar stellungen zeugten von vielem Fleiß, von Auffassungsgabe, von Lust und Liebe zur Aufgabe, aber auch von Arbeit der dabei beteiligten Herren des Lehrerkollegiums, die rückhaltlose Anerkennung verdienen. Einen breiten Raum nahmen selbstverständlich die Gesänge ein, die ein- bis vierstimmig unter kundiger Leitung ausnahms los zu wirkungsvollem Dortrage gelangten und die übrigen Darbietungen angenehm umrahmten. Daß alles wie am Schnürchen ging, dafür sorgten eine gute Regie und noch andere hilfsbereite, unsichtbare Hände, die sich in den Dienst der guten und schönen Sache gestellt hatten und an dem Erfolge ihren unbestrittenen Anteil haben. Die überaus große Zahl der Zuhörer, die an beiden Tagen den Saal füllte und gestern sogar ein ausver kauftes Haus zeitigte, sodaß Dielen leider kein Einlaß gewährt werden konnte, ist wohl der beste Beweis des Gelingens und der schönste Lohn in dem Bestreben, Schule und Elternhaus in innigere Berührung zu bringen. Hoffentlich ist auch der mit der Veranstaltung verfolgte Zweck, aus dem Reinertrag beider Ausführungen die Anschaffungskoste» sür einen Lichtbilderapparat sür die Schule zu erhalten, erreicht worden. — * Der Bezirk Polenztal des Rad- und Motorfahr- klnb Sächsische Schweiz beging gestern im Gasthos zu Prossen unter sehr reger Beteiligung sein Stiftungsfest, auf das wir in nächster Nummer ausführlicher zurück kommen werden. — * Um bei borkoninitndtn UngliickSsällcn, die sich bei der Ausübung des Klettersportes in den Schrammstein gebieten ereignen können, die nötigen Transport- und Derbandsmittel zur Hand zu haben, hat die Königliche Nevicrverwaltung die Genehmigung erteilt, daß der Sachs. Bergsteigerbund direkt am Ausgange zum Wildschützen steig ein kleines Blockhaus an der Felsenwand errichten lassen kann. In dasselbe wird eine Trage, einige Seile usw. und diverses Verbandszeug untergebracht resp. ein gestellt. Die Kontrolle über diese Räume und Gegen stände übt der Samariterverein Schandau aus. — Mit einem weiteren Ansuchen ist die Kletterabteilung der „Gamsspitzler" an die Behörde herangetreten. Sie möchten gern in einem der Postelwitzer Brüche eine Schutzhütte errichten. —* Der LnndcSslimaritcrbelbqnd im Königreich Sachsen wird seine Jahreshauptversammlung am 3. und 4. Mai in Plauen abhalten. Der Verband, der eine Haupt aufgabe in der Sicherstellung einer sachgemäßen und schnellen ersten Hilse bei Unglücksfällen und den richtigen Transport Verunglückter erblickt, hat angesichts der Frei willigkeit und Gemeinnützigkeit seines planmäßigen Wir kens im ganzen Lande auch dieses Jahr wieder eine nicht unbeträchtliche Beihilfe aus der Staatskasse erhalten. —* Die Sterblichkeit in Sachsen war im Dezember des verflossenen Jahres zwar etwas größer als in den vorhergegangenen Monaten, aber doch geringer, als in den Dczembermonaten des neuen Jahrhunderts. Die Gesamtsterblichkeit (auf 1000 Einwohner und das Jahr berechnet) betrug in Schönefeld 10,5, Reichenbach i. B. 12,2, Bautzen 12,2, Wurzen 12,5, Döbeln 12,5, Lripz«, 13,2, Meerane 13,4, Plauen i. D. 13,5, Zittau 13,7, Meißen 14,0, Crimmitschau 14,2, Annaberg 14,3, Werda» und Chemnitz 14,4, Dresden 15,3, Aue 18,5, Mittweid« 16,6, Glauchau 17,2, Limbach 17,9, Zwickau 18,1, Oclsnitz i. Erzgeb. 18,3, Hohenstein-T. 18,5, Pirna 18,7, Falkenstein i. D. 19,1, Freiberg 19,3, Riesa 26,4. Besondere Krankenkassen siir Unterbenmte der RtichSpost treten vom 1. März ab im Bezirk jeder Oberpostdirektion in Wirksamkeit. Diese Einrichtuuß entspricht einem langjährigen Wunsche der Postunttr- beamten. Die neuen Krankenkassen gewähren in Er- krankungssällcn den Unterbeamten, soweit sie nicht kranken versicherungspflichtige Mitglieder derPostkrankenkasse sind, gegen mäßige Beiträge und mit Hilse eines Reichsz«- schusses ärztliche Hilse, Arznei und Heilmittel sür ihre eigene Person und die Angehörigen ihres Hausstandes. Beigetreten sind der neuen Einrichtung schon jetzt 54 008 Unterbeamte und mit Einschluß ihrer Familienmitglieder nahezu 200 000 Personen. —* Gedanken beim Fischessen. Irgend ein Witzbold hat einmal gesagt: Den Fischen sei das Fasten weit weniger gefährlich als die Fasten. Beim Fischessen soll man nicht sprechen; bei großen Fischen, weil es schade um die Zeit ist, bei kleinen, weil sie nicht der Rede wert sind. — Ist der Fisch im Wasser, so ist er in seine» Element, ist er in der Sauce, so bin ich in meinem Ele ment. — Die Fische gleichen den Heiligen, selten werden sie verehrt, wenn sie eines natürlichen Todes gestorben sind. — Im Sachsenlande werden die Fische von Angel sachsen gefangen. — Krätchen im Halse, Faust im Rücken. — Die größte Sehenswürdigkeit wäre ein ertrunkener Fisch- — Im Leben verlangt der Fisch Wasser, im Tode aber Wein. — Es gibt Fische, die nur lebend Verehrer finden, das sind die Backfische. — Ein kluger Mann gibt der Frau viel Fische zu essen, weil diese stumm sind. Aus drr Sächsische» Schweiz. Am 13. April d. I. werden sich die Delegierten der einzelnen Ortsgruppen vom Gebirgsverein sür die Sächsische Schweiz nach Pirna begeben, um die diesjährige Frühjahrsvcrsammlung ab zuhalten. Dieselbe findet im Hotel „Weißer Schwan" statt und ist auch an diesem Tage das Gebirgsvereins museum für die nach Pirna kommenden Gebirgsverelnler geöffnet. Die für diese Versammlung ausgestellte Tages ordnung enthält sechs Punkte. — In diesem Jahre wird an der Bootsstation an der oberen Schleuse wieder ein neues Boot eingestellt, das Herr Schiffsbaumeisler Schöpps in Postelwitz baut und nach dort überführt. — Die Dresdner Gcbirgsvereinsmitglicder werden im Monat März viermal die Sächsische Schweiz aufsuchen und dabei zweimal den Klettcrsport ausüben, sowie zwei Herrcn- wandcrungen au-sllhreu. Außerdem werden im März auch die Mitglieder aus Pirna, Neustadt und Sebnitz im oberen Gebiete Wanderungen vornehmen. Am 1. März werden die Mitglieder des Sächsischen Bergstcigerbundes am Belvedere bei Niedergrund-Elbleithen ein Bergfest veranstalten. Dresden. Am 28. Februar wird PrinzFriedrich Christian mit seinen Studiengenossen die mündliche Reifeprüfung ablegen, am darauffolgenden Tage findet in Gegenwart des Königs die feierliche Entlassung aus der Prinzenschulc statt. Prinz Friedrich Christian wird hieraus eine zweimonatliche Reise nach Spanien und Algier unternehmen und dann in das Lcibgrendierregiment zum aktiven Dienst eintreten. — Am Bußtage wurde ein Einbruch in das Kontor der Maschinenfabrik von Hauswald tu der Bienertstraße 9 ausgeführt. Der Täter war, nachdem er einige Fensterscheiben zertrümmert hatte, eingestiegen, hatte den Geldschrank erbrochen und 400 Mk. erbeutet. Die Kriminalpolizei ermittelte den Einbrecher in der Person des 19jährigen Schlossers Brunner, der verhaftet wurde. — In der Nacht auf Freitag wurde bei der Darmhandlung von Hermann Pieschel in Dresden-N. ein großer Einbruchsdiebstahl verübt. Die Täter erbrachen den Keller und entwendeten daraus Därme im Wert« von über 5000 Mk. Dresden. Das Schlußkapitel der Liebesromane der Kammersängers Burrian. Die vielfach erörterten Liebes abenteuer des sächsischen Kammersängers Karl Burriax haben einen tragischen und jähen Abschluß gesunden. Als Burrian sich vor fünf Jahren von seiner Gattin, der Hofopernsängerin Jellinek, trennte, trat er mit der Tochter eines Chemnitzer Industriellen in nähere Beziehungen. Burrian reiste alsbald nach Amerika zu einem Gastspiel an der Metropolitan-Oper in New-°Pork. Die Geliebte begleitete ihn dorthin, fand aber dort einen jähen Tod. Während Burrian eines Abends unter stürmischem Beifall im „Tannhäuser" sang, erkrankte die Geliebte an Austern vergiftung, und als nach Schluß der Oper der Sänger in sein Hotel zurückkehrte, lag die Geliebte auf dem Sterbebette. Burrian hat dann die Leiche mit nach Deutschland gebracht, um sie in heimatlicher Erde be statten zu lassen. Ein ähnliches Schicksal ist jetzt der zweiten Geliebten des Liebeshelden beschieden worden. Burrian entbrannte, wie noch erinnerlich sein wird, vor drei Jahren in heißer Liebe zu der Ehefrau eines Dresdner Chemikers. Die erst 21jährige bildschöne Frau war nicht zu bewegen, den Sänger trotz seiner zahlreichen anderen Liebesabenteuer auszugeben und sie folgte ihm jetzt als seine „Sekretärin" von Wien nach New-Dork,. wo Burrian abermals an der dortigen Oper ein Gast spiel zu absolvieren hatte. Schon auf der Seereise machte sich ein Gehirnleiden der Begleiterin Burrians bemerkbar, und in New-PorK mußte sie ein Krankenhaus aussuchen. Während am 30. Januar in Boston die Opernsängerin Fremstadt als Isolde im Liebestod über der Leiche Tristans (Burrian) zusammenbrach, verschied im Hospital an der 90. Str. und Central-Park West die Geliebte des gefeierten Künstlers an Gehirn-Tuberkulose. Damit hat auch der jüngste Liebesroman des berühmten Heldentenors ein unerwartetes tragisches Ende gefunden.