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Verteuerung des Petroleums eintreten darf. Soviel steht jetzt schon fest, das; tatsächlich aus dem Gebiete des Leucht ölhandels etwas zu Stande kommen wird. Darin sind sich V,-, der Kommissionsmitglieder einig. Wie dieses „etwas" aussehen wird, weiß allerdings vorläufig noch kein Mensch. * Der Bezirkspräsident von Lothringen hat den Verein Souvenir Alsacc Lorraine auf Grund des 8 2 des Reichsvereinsgesetzes aufgelöst. Oesterreich,Ungarn. f Der Zustand des von einer schweren Influenza befallenen greisen Erzherzogs Rainer von Oesterreich, des ältesten Mitgliedes des habsburgischen Herrscherhauses, gilt als hoffnungslos; die Darmtätigkeit hat fast gänz lich ausgesetzt. Der Eintritt der Katastrophe wird täglich besllrchtct. Ruhland. * Ein Sensationsprozetz gegen russische Beamte. Dor dem Bezirksgerichtshos in Petersburg hat ein Sensations- prozeß gegen mehrere Ingenieure des Derkehrsministeriums begonnen, die unter der Anklage des Betrugs und der Unterschlagung stehen. Ingenieur Saleski hat allein den Staat bei Chaussecbauten in der Umgebung von Peters burg im Verlauf eines Jahres um fast zwei Millionen Mark bestohlen. Die Unterschlagungen wurden durch Fälschungen aller Rechnungen, durch Ansllhrung von Hunderten von Arbeitern, die garnicht existierten, aus- gefiihrt. Es sind über 100 Zeugen geladen. Schweden. 's Zu der vor kurzem zwischen Schweden, Norwegen und Dänemark abgeschlossenen Neutralitätsvereinbarung gab in der schwedischen Zweiten Kammer der Minister des Auswärtigen eine Erklärung ab. Ihr zufolge ist die getroffene Vereinbarung lediglich aus Zweckmäßigkeits gründen zustandegekommen und besitzt keinen weiter- gehenden politischen Charakter. Rumänien. * Bei der Taufe des jüngst geborenen Sohnes des rumänischen Kronprinzenpaarcs, die am 2. Februar in Bukarest stattfindet, sind Taufpaten König Carol und Kaiser Wilhelm, der durch den Prinzen Litel Friedrich vertreten wird. Jur Wcrl'kanfruge. — Die am Mittwoch nachmittag in Konstantinopel abgehaltene türkische Nationalversammlung hat den Entschluß der Regierung, unter Abtretung Adrianopels in den Friedensschluß zu willigen, einstimmig gutgcheißcn. Wie eine weitere Meldung aus Konstantinopel besagt, wird die Pforte in ihrer Antwort aus die Kollektivnote der Mächte deren Annahme im Prinzip erklären, jedoch nähere Aufklärungen über die Garantien für die Wahr ung der mohammedanischen Interessen in Adrianopel und über die Lösung der Frage der Aegäischen Inseln seitens der Mächte verlangen, sowie ferner die Erwartung aussprcchen, daß sie die Unterstützung der Großmächte zur Aufnahme einer großen Anleihe erhalten werde. — Diese friedliche Wendung in den bisher so schwankenden Entschließungen der Pforte ist gewiß nur mit Genug tuung zu begrüßen, wenngleich nicht verkannt werden darf, daß sie nur unter dem Drucke der Verhältnisse, nicht zum wenigsten unter der Drohung Rußlands, cvent. einen Teil der kleinasiatischen Gebiete der Türkei be setzen zu wollen, sich vollzogen hat. Wie sich im übrigen die Verteilung der bislang von den Truppen des Balkan bundes besetzten Teile der europäischen Türkei an die einzelnen Partner des Bundes vollziehen wird, das muß noch dahingestellt bleiben; sicherlich gibt es hierbei noch Schmierigkeiten zu überwinden. Zunächst steht wohl zu erwarten, daß auch die Känipse zwischen den Türken und den Griechen im Epirus endlich aushören. Sehr energisch nimmt die Pforte Stellung gegen die Ansprüche Griechenlands auf die Aegäischen Inseln. Sie richtete ein Rundschreiben an die Mächte, in welchem diese griechischen Ansprüche als durchaus unberechtigt bezeichnet werden. Ein Militärputsch in Konstantinopel. Konstantinopel, 23. Januar, i/s4 Uhr nachmittags drang Enver Bey mit 300 Mann in die Pforte ein und verlangte den Rücktritt des Kabinetts. Die neueren Meldungen über den Stand der ru mänisch-bulgarischen Verhandlungen lauten fort gesetzt günstig, sie lassen einen Ausgleich in den durch die rumänischen Kompensationsforderungen zwischen Bul garien und Rumänien entstandenen Schwierigkeiten er warten. Was die Frage der Abgrenzung des künftigen autonomen Fürstentums Albanien anbelangt, so ist die Botschafter - Konferenz zu London am Mittwoch in die Beratung dieser Angelegenheit eingetreten; in diplo matischen Kreisen glaubt man, daß auch diese schwierige Frage eine befriedigende Lösung finden werde. — Die Gesamtverluste der bulgarischen Armee betragen nach der Meldung eines Londoner Blattes aus Sofia an Gefallenen 284 Offiziere und 21018 Mann schaften, an Verwundeten oder Kranken 876 Offiziere und 5 l 000 Mannschaften. Der Cholera, an der vor Tschataldfcha 3!» 000 Mann erkrankten, erlagen angeblich 3000 Vulgaren; indessen dürfte diese letzte Ziffer zu niedrig bemessen sein. WnMt MW des AMmarktiMWims am 23. Januar 1913, Das Stadtvcrordnetenkollegi»»,, von welchem die Herren Aor- stcber Kaul, Stadtv. Arnold und Dr. Hoffmann als entschuldigt fehlen, hatte heute eine recht umfangreiche Tagesordnung zn er ledigen. Die Leitung der Acrhandlungcn lag in den Händen des stellvertretenden Vorstehers Herrn Gundermann. 1. Dem Beschlusse des Badcvcrwaltungsausschnsscs und des NatSkollcginms entsprechend, stimmt auch das Kollegium iu Rück sicht auf die hohen Unterhaltungskosten der Anlagen des Bades einer Erhöhung der Kurtaxe von 1.50 M. ans 2.— M. für Erwachsene und von 1.— M. auf 1.2b M. für jedes weitere Familienmitglied über 1b Jahre zu. Als Einnahme hieraus sollen im Etat für 1913 danach 7500 M. eingestellt werden. 2. Die durch eiuc zu Kohe Veranlagung des BadcgrundstückcS seitens der Staatskasse zuviel crholnmcu uud jetzt zurückgczahltcn Abgaben in Höhe von 577.02 M. sollen einem Vorschläge des BadcverwaltnngSanSschusses und einem RatSbcschlussc zufolge für Rcklamezwcckc oder zur Anlage eines Teiches im Nenparl Verwendung finde». Auf Antrag des Herrn Vorstehers und ans Befürwortung auch von anderer Seite beschliesst das Kollegium, diese Summe unter Hinznnahmc einer der Stadt früher vermachte» Loreuzstiftung in Höhe von über IbOO Mark in letzterem Sinne zu verwenden. Durch die Anlage eines solchen Teiches, der eine Länge von etwa 90 Meter nnd eine Breite von 30 Metern erhalte» könne nnd vielleicht 2500 Mark Kosten verursache, würde nicht nur durch Fischzucht, EiSgewinunng usw. eine Einnahme ge schaffen, sondern auch einem schon lange gehegten Wunsche auf Schaffung einer geeigneten Eisbahn entsprochen. 3. Für teilweise Erneuerung deS Mobiliars im städt. Kurhause und Parkhotcl werden antragsgemäß 2500 M. bewilligt, deren Verwendung sich infolge der stattgchabteu Ucbcrnahme durch den neuen Pächter schon jetzt notwendig macht, während die Summe nudcrusallS im Etat hätte «»gefordert werde» müsse», weil Ncuanschafstmgc» »»umgänglich seien. Die Bewilligung er folgt unter der Bedingung, daß die Lieferung hiesigen Geschäfts leute» übertragen wird. 4. Ohne weitere Debatte wird ans die Eingabe des Bade meisters dem NatSbeschlnssc bcigctrcten, für den Gasverbrauch deS Genannten anstatt 30 M. jetzt 40 M. jährlich und die Erstattung der Koste» für RcnovicrnugSarbcitc» der Wohnung zu bewilligen. 5. Anstelle des verstorbenen Vorarbeiters Petters nnd infolge Vermehrung der Arbeiten beantragt der Stadtrat, einen Park- wärtcr mit gärtnerischen Vorkcmstnisscn und einen städtischen Vor- arbcitcr mit je 90 M. Mouatögebalt anznstcllcn, ersteren, außerdem 10 M. Bcklcidnugsgeld zuznbilligcu. Nach regem Austausch der Meinungen für nnd gegen diese Vorlage stimmt das .Kollegium einem Anträge zn, der dahin geht, nur einen städtischen Vorarbeiter mit gärtnerischen Kenntnissen anstelle des verstorbenen Promenade», wärters unter den Bedingungen des Rates anznstellen nnd dem Betreffenden die gesamte Aufsicht über die städtischen Arbeiter zu übertragen. 6. Den in anderen Badeorten bestehenden Einrichtungen ent sprechend, beschließt daS Kollegium auch für hier die Gewährung freier Kurmittcl an Acrztc nnd außerdem auch an verunglückte Flugzeugführer. 7. Die vom Stadtrat beantragte Zahlung des gesamten Bei trages eines in Diensten der Stadt stehenden, zur Angestelltcn- vcrsichcrnng Verpflichteten wird der Konscgncnzcn wegen abgelehnt. 8. In zustimmendem Sinne wird zur Kenntnis genommen, daß die allgemeine Ortskrankenkasse Schandan ans deren Gebiet selbst beschränkt bleibt und sich auch keiner Landkrankcnkassc ail- jchließt, nachdem seitens der Kgl. Amtshanpstnannschaft die Ein beziehung von Rathmannsdorf und Krippen abgclchnt worden ist. 9. Als Ersatzmann für den in das Ratskollegium cingctrctencn Herrn Baumeister Neudel, der als Stadtverordneter nur noch ein Jahr zu fungieren hatte, wird durch das Loö Herr Fährmcistcr Schmidt bestimmt, der sich also bei der nächste« Wahl derselben wieder zn unterziehen hat. 10. Antragsgemäß wird ein Schiffer in die Stciierrcstantcii- listc ausgenommen, hierbei gleichzeitig eine scharfe Kontrolle bei Abgabe von Spirituosen nsw. an Restanten empfohlen. 11 Kenntnis nimmt das Kollegium vom Kircheuhaushaltplau für 1913, der insgesamt ein Mindcrcracbnis von 10862 M. zeigt, sodaß auf jedes Gcmeindcglied 85,2 Psg., ans die Stadt Schandau also 6181.25 M. entfallen, die durch die Stadlkassc gedeckt werden. 12. Bezüglich der Bierstcncr macht der Stadtrat dem Kollegium Mitteilung, daß von einigen hiesigen Gastwirten Flaschenbiere ver kauft worden seien, die irrtümlicherweise nicht versteuert wurden. Da die Beträge zu gcringsügig sind, wird auch vom Stadlvcrord- uctcu-Kollcgium keine Nachcrpcbnng beschlossen. Für die Folge wird natürlich auch alles Flaschenbier zur Verstcucruup gelangen. Der öffentlichen Sitzung schloß sich dann noch eine geheime Beratung au. Aus Stadt und Land. Schaudan, den 24. Januar 1913. —* Ungewöhnlich schroffe und in Rücksicht auf die gesundheitlichen Verhältnisse durchaus nicht angenehme WittcrnnjMmschliM haben die letzten Tage gezeitigt, die nach starkem Frost plötzlich Tauwetter, dann Schnee nnd nunmehr sogar einen intensiven Landregen brachten, der die in letzter Nacht noch gefallenen Schneemassen, die auf den Bergen eine Höhe von ^4 Meter erreichten, sehr schnell wieder zum Schmelze» bringt. Was danach kommen mag, wird selbst der kundige Wetterprophet schwerlich verraten wollen. —* Prognose der Landcswcttcrwarte für den 25. Ian.: Nordostwinde; wechselnde Bewölkung; kälter; zeitweise Niederschlag; meist Schnee. —* Hinsichtlich der Ncinigmig der Bürgersteige von Schnee und Eis verweisen wir noch besonders auf die in heutiger Nummer enthaltene amtliche Bekanntmachung. —* Eine Schulfeier aus Anlaß des Geburtstages Sr. Maj. des Kaisers findet am Montag vormittag 10 Uhr in der Aula der 2. Bürgerschule statt, zu welcher außer den Behörden auch die Eltern geladen sind. —* Postalisches. Am Geburtstage Sr. Maj. des Kaisers, am Montag, 27. Januar, sind die Schalter von 8—9 und 11—12 Uhr vormittags und von 5—7 Uhr nachmittags geöffnet. Es finden im Orte 2 Bries bestellungen, sowie eine Geld- und eine Paketbcstellung vormittags statt. Nach den Landbezirken werden am Vormittage Postsendungen jeder Art abgetragen. Im Orte werden die Briefkasten wie werktags geleert, in den Landbezirken nur am Vormittage. —* DaS Stiftungsfest und zugleich die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers begehen in diesen Tagen sowohl der hiesige Militär- wie auch der Kriegerverein. Ersterer hält diese Feier, bestehend in Konzert, Theater und Ball, am Sonntag abend im Schützenhause ab, letzterer hat zu dieser Doppelfeier Hegenbarths Saal und den Montag, 27. Ian., bestimmt. —* Zum Tanzstuudcn-Schlustball fanden sich am Mittwoch abend die Schüler und Schülerinnen des Herrn Tanzlehrers Lieske in Hegenbarths Etablissement ein, mit ihnen aber neben den Eltern und Geschwistern auch noch eine recht ansehnliche Zahl geladener Gäste. Der Kreis der jungen Damen in ihren duftigen Balltoiletten und der jungen Herren war, wenn auch wie ja leider fast immer nach Zahl nicht ganz gleichmäßig abgemessen, doch ein so vollkommener, daß er für sich ein hübsches Bild bot. Die Reihe der Tänze, die an diesem Abend das Fazit des während des Tanzkursus Erlernten zeigen sollten, eröffnete eine Polonaise, der sich dann die ver schiedenen bunten Tänze, in sehr sicherer und graziöser Form ausgesührt, anschlossen. Besonderen Beifall fanden der spanische Walzer, die phantasiereiche Gavotte für 12 Paare und natürlich der Kotillon, der um einen mit zwei lieblichen Elfen besetzten, prächtig ausgeschmückten Lohengrinkahn ausgesührt wurde und zahlreiche Ueber- raschungen brachte. Ein festliches Mahl beendete den programmgemäßen Teil, der Herrn Lieske und seiner ihm zur Seite stehenden Tochter volle Anerkennung für ihre Bemühungen gebracht und auch alle Zuschauer be friedigt haben dürste. —* Invalidenrenten. Quittungsformulare älterer Art über Invalidenbezüge sind nicht mehr zur Zahlung zn- gelassen. Die Invalidenrentencmpsänger haben sich des halb bis zum 1. Februar d. I. die vorschriftsmäßigen neuen Quittungsformulare zu beschaffen. Weitere Aus kunft erteilen die Postämter. —* Es kommt häufig vor, daß brasilianische Familie« von Deutschland ans Dienstboten, Gouvernanten und dergl. mit nach Brasilien nehmen. Ist über das Dienstverhält nis ein schriftlicher Vertrag gemacht worden, so hat er in Brasilien nur dann Gültigkeit, wenn er von einem in Deutschland amtierenden brasilianischen Konsul legali siert worden ist. Eine solche Legalisation unterbleibt jedoch fast immer und zwar wegen durchaus entschuld barer Unkenntnis auf Selten des Dienstboten. Wenn es dann später in Brasilien zu Differenzen zwischen Herrschaft und Dienstboten kommt, so ist letzteren der geschriebene Vertrag völlig nutzlos. Da es zudem eine Dienstbotenordnung, Gesinderecht oder dergl. dort nicht gibt, und jeder Dienstbote jeden Tag ohne Anspruch auf Entschädigung sofort entlassen werden kann, — allerdings steht ihm selbst das entsprechende Recht zu, jederzeit zu gehen -- so ist ein ausländischer Dienstbote pp. einer sofortigen Entlassung gegenüber völlig rechtlos. Wenn gleich es ihm nun, selbst beim Vorltcgen eines konsularisch legalisierten Vertrags meist unmöglich sein wird, seine Rechte Im Prozeßwcge geltend zu machen, so gibt doch ein sormgerechter Vertrag immerhin eine Handhabe, gegebenen Falls einen gewissen Druck aus die betreffende Herrschaft auszuüben. Es liegt daher im dringenden Interesse von Angestellten und Bediensteten, die sich nach Brasilien verpflichten wollen, einen sormgerechtcn schrift lichen Vertrag abzuschließen und für dessen Legalisation durch einen in Deutschland amtierenden brasilianischen Konful besorgt zu sein. Solche finden sich in Dresden, Leipzig und Hamburg. Gohrisch. In diesen Tagen hat der hiesige Gcmeindc- diener und Ortswächter Herr Hermann Weidner sein 25 jähriges Dienstjubiläum begangen. Die Königliche Amtshauptmannschaft verlieh dem Jubilar eine Ehren urkunde, welche ihm Herr Gemeindevorstand Becker unter herzlichen Worten der Anerkennung überreichte. Der Gemeinderat, der bei der Feier vollzählig zugegen war, bedachte Herrn Weidner außerdem mit einem nam haften Geldgeschenk. Coflitz. In der Nacht zum Mittwoch gegen 12 Uhr wurde aus hiesiger Polizeiwache ein in einem Bogen aus der Elbbrücke gefundener Winterüberzieher nebst Hut ab gegeben. Die Taschen des Ueberziehers enthielten eine Uhr nebst Kette und eine Brille, sowie 2 an Frau Kirschncr-Neuudors und Artur Kirschner-Dresden adressierte Briese. Jedenfalls dürste ein Lebensmüder den Tod in der Elbe gesucht haben. Wie die Nachforschungen er gaben, handelt es sich um die Sachen jenes Steinarbeiters, der am Dienstag in Pirna in einer Restauration eine größere Zeche gemacht hatte und dann angab, ihm seien 300 Mk. abhanden gekommen. Die Sache erwies sich als haltlos, doch vielleicht aus Reue darüber, das Geld, das er erst kurz zuvor ausgezahlt erhalten hatte, leicht sinnig vertan zu haben, mag er den Tod in der Elbe gesucht haben. Solange aber der Leichnam noch nicht angetricben und geborgen ist, kann man die Annahme nicht von der Hand weisen, daß es sich um eine Täuschung der Angehörigen handelt. Dresden. Se. Maj. der König führte vorgestern in Begleitung Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde den Herzog und die Herzogin von Sachsen-Koburg-Gotha nach Meißen, um seinen Gästen die Hauptsehenswürdig keiten der alten Markgrasenstadt zu zeigen. Die Fürstlich keiten trafen mit Gefolge um 1 Uhr 38 Min. mittels Sonderzuges aus dem Meißner Bahnhofe ein und fuhren zunächst nach der Albrcchtsburg. Der König und sein Gast wurden auf der Fahrt vom Publikum ehrfurchtsvoll begrüßt. Nach der eingehenden Besichtigung der Albrechts burg fand ein Besuch des Domes statt und hieran schloß sich ein Besuch der König!. Porzellanmanusaktur. Um 44/2 Uhr nachmittags wurde mittels Souderzuges die Rückfahrt nach Dresden augetrcten. Im Königlichen Nesidenzschlosse sand abends der 3. Hof- (2. Kammer-) Ball statt. Se. Majestät der König erschien mit Ihren König!. Hoheiten dem Herzog und der Frau Herzogin von Sachsen-Koburg und Gotha, dem Kronprinzen, Prinzen und Frau Prinzessin Johann Georg und Prin zessin Mathilde um 8,45 Uhr zu einem Cercle im Marmorsaale. Hierauf verfügten sich die hohen Herr schaften in den großen Ballsaal, wo alsbald der Tanz begann. Dresden. Das preußische Kriegsministerium hat, nach der Besichtigung des zur Anlage eines Luftschisshäsens in Aussicht genommenen Geländes in Dresden-Kaditz- Mickten-Uebigau durch sachverständige Offiziere, dem Rate der Stadt Dresden mitgeteilt, daß dieses Gelände zu Ausstellungen keinen Anlaß gibt. Dresden. Am Dienstag abend kurz vor 11 Uhr trat im Arbeitsraum des Elektrischen Lichtwerkes an der Wettiner Straße Kurzschluß ein, wodurch ein Arbeiter schwer verbrannt wurde. Ein zweiter Arbeiter erlitt leichtere Brandwunden. Durch den Unglücksfall trat eine die ganze Stadt umfassende Störung in der öffent lichen elektrischen Beleuchtung ein, so daß alle Straßen in Dunkel gehüllt wurden. Die verletzten Arbeiter wur den nach dem Friedrichstädter Krankenhaus befördert: Der 45 Jahre alte Maschinist Stolle ist noch in derselben Nacht den furchtbaren Verletzungen erlegen.