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MW IM« ^Vogler, Invalidcudaiik und Rudolf Mosse 55. Jahrgang Nr. 91 Schandau, Dienstag, den 1. August 1911. KIM-KpMsE ru ^<;d«iilliiil Bei Wiederholungen ent sprechender piabnit. Alle 14 Tage: Landwirtsrh. Beilage In sc rn l cn - A n u o hin c st e l le n : In Sclnrndnn: t^rpedition Zonkcustrohe 134; in Dresden und Leipzig: die Rnnouccn-Burcnns von Honsenstein in Frankfurt n. M.: G. L. Daube er Co. Tel.-Adr.: Elbzeltung. Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Vl. von großer Wirkung, sind Montags Mittwochs und Freitags bis spätestens pormittags 9 Uhr anfzngcbcn. Preis für die 5 gespaltene Pctitzcilc oder deren Panin 15 Pfg. (tabel larische und komplizierte An zeigen nach Ucbcrcintuuft). Auswärtige Auzeigcn 20Pfg. „Ciugcsaudt" und „Reklame' 30 Pfg. die Zeile. Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsische Clbzcituug" erscheint Dienstag, Donncrs- tng und Sonnabend. Die .Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher nachm. 4 Uhr. AbonncmcutS-Prcis viertel jährlich 1.50 Mk, 2monallich 1 Mk, 1 inonallich 50 Pfg. Cinzclnc «Rnniincrn 10 Pfg. Alle kaiserlich. Postanstalteu, Postboten, sotvic die ZeituugSlrägcr nehmen stets Bcslcllnngcn auf die «Sächsische Clbzcituug" au. Tägliche Nomau-Bcilagc. SouuabeudS: „Illiistrlcrtce« UnterhaltnngiSblatt". Vcrauttvortliclicr Redakteur: Richard Oiürkc, Schaudan. — Druck inid Verlag: Legler Zcunei Raätt «kk.,ct für Einzahlungen «n icdcm Werktage vor,u. ° Mr Md n°ch»>. 2-1 Mr. Lmmv-nd- "0" , 5 c,-3 Uhr, für Niilhzahlttttgcn an jedem rinssu«» 3'/»°/a. uitlicher Teil. fällig und werden. des Königl. Amtsgerichts. Schandau, am 28. Juli 1911. meistbietend gegen Barzahlung versteigert S eh a n d a n, den 27. Juli 1911. Der Gerichtsvollzieher Einschränkung des Wasserverbrauches betr. Zusvlgc der aichnltcudcn Trvckciihcit schcii wir ims vcranlnßt, auf die Bcstimmmigc» in l! imscrcs Wasscrlcitiiiigsrcgiilnlivs niifmerksnm zu mnchcii, wvunch cs Nicmciiid gestattet ist, das Wasser uiiiivtigerweisc wcglaiifcil zu lassen und die Perschlnschähnc länger als nätig gevffnrl zu'hallen. Ferner sehen wir mw genötigt, die Bcnnhnng lwn ^citnngowasser zniti Besprengen der Gärten nsw. hiermit zn verbiete». Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zn 150 Mark oder entsprechender Haftstrase geahndet. Im Bcrtrancu aus die Einsicht der Einwohnerschaft erhoffen wir die genaue Be folgung der vorerwähnten Bcrbote. Gleichzeitig erinnern wir an die Borschrist, wonach die Aborte wöchentlich mindestens zweimal desinfiziert werden müssen nnd erwarten deren genaueste Befolgung umsomehr, als bei der henschcudcn Hihc diese Maßregel in sanitäcr Beziehung von größter Wichtigkeit ist. Bekanntmachung. D« MM- T.N.M d-- Ist cm AM.,» IM--- Der Stadtrat. Nich ter, stellv. Bürgermeister. Mittwoch, den 2. August 1911, vormittags 10 Uhr sollen in Krippen in dem als Bersteigcruugslokal bestimmten Gasthof zum Deutsche» Kaiser 2 K!eililen8k:k»*3nke, 2 Wssvkkommorlen mit 8pivge2 unll 3 Vie 8Mi8eke 8psi-!lL88e ru »olni8lein verzinst Einlagen mit N'/y Prozent. ... i',ll Der Stadtrat. Schandau, am 31. Juli 1 rci - KiuGirnukung des Wasserverbrauches. Die lauge Trvckeuheit läßt bei ihrer Fortdauer befürchtcu, daß der Zufluß der d°»°- Inc M-n-n In.---N° -Mch,. Mi. d-m «Mr" d-- Stadtlcltnttg wird hiermit bis ans weiteres untersagt. , Zuwiderhandlungen werden aus Gruud der Wasserwerksordnuug bestraft werden. Hohnstein (Sächs. Schweiz), am 29. Juli 1911. Der Bürgermeister. Politische Tagesübersicht. Dcr Reichskanzler v. Btlhmann Hollweg nnd der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes v. Kiderlen- Wächter trafen zusammen, von Berlin kommend, am Sonnabend nachmittag 4 Uhr 20 Minuten in Swinc- wünde ein, wo sie sich sofort an Bord der „Hohen- zollern" zum Kaiser begaben. Der Kaiser empfing dann zunächst den Neichskanzler und bald darauf den Herrn v. Kiderlen-Wächter zum Vortrag, der zweifellos den Stande der Marokko-Angelegenheit, gegolten hat. Um 5 Uhr unternahm der Kaiser eine Automobilfahrt mit den Herren seiner Umgebung. Der Reichskanzler be gleitete hierbei den Kaiser in dessen Automobil. Das Publikum begrüßte den Monarchen mit lebhaften Hoch rufen. An dcr Sachlage zwischen Frankreich nnd Deutsch land hat sich nach der Rede des englischen Premier ministers nichts geändert. Die Verhandlungen zwischen Herrn von Kiderlen-Wächter und Herrn Cambon sind zwar nicht aus einem toten Punkte angelangt, aber in keiner Weise gefördert worden. Die Schuld daran trägt in der Hauptsache die öffentliche Meinung Frankreichs, die fortgesetzt die Kompensationsfordcrungen Deutsch lands als übertrieben bezeichnet. Dabei darf nicht ver gessen werden, daß die deutschen Forderungen überhaupt bereits Mindestforderungen darstellen, und daß es schon ein Entgegenkommen der deutschen Negierung an sich war, die Frage des Ausgleichs auf ein neutrales Gebiet, wie es die Kompensationssorderungeu sind, zu verschieben. Um die deutsche öffentliche Meinung an diesen Gedanken zu gewöhnen, dazu hat es eines erheblichen Aufwandes von Arbeit bedurft. Operiert mau aber in Frankreich weiter mit der Behauptung, daß Deutschland seine Forde rungen übertreibe, dann könnte dadurch in Deutschland eine Stimmung geschaffen werden, die dem Fortgänge der Verhandlungen nicht eben günstig wäre. Es könnte nus diese Weise leicht dazukommen, daß Deutschland, um sich nicht dem Odium einer maßlosen Haltung aus zusetzen, seinerseits aus alle Kompensationsforderungen verzichtet, sich auf den Standpunkt der Algeciras-Akte zurückstellt und mit Nuhe abwartet, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Das „Echv de Paris" weiß mitziltcilcii, daß die Marokkoverhandlungen zu Berliu ihrem Abschlusse uahc seien. Eine Wiener Zeitung meldet auf Grund Pariser Informationen sogar, daß in Berliu eine Ueberein stimmung über die Hauptzüge eines neuen deutsch- . französischen Marokko-Abkommens bereits erzielt worden sei. Indessen dürfte es sich auch bei diesen neuesten Nichtamtlicher Teil. Preßauslassungen über Marokko nur um Kombinationen handeln. Vielleicht, daß von den Swinemünder Ver handlungen zwischen dem Kaiser, dem Reichskanzler nnd Herrn v. Kiderlen-Wächter ein erstmaliger Ausschluß über die Lage zu erwarten steht. Die »ugiinstigc» Nachrichten dcr lchlcu Zeit übcr das Befinden des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern sind von der offiziösen „Korrespondenz Hoffmann" in München prompt dementiert worden. Das offiziöse Dementi gibt lediglich zu, daß der Prinz-Regent unter der herrschenden abnormen Hitze zu leideu habe. Die Erklärung der „Korrespondenz Hoffmann" bezeichnet ferner auch die verschiedenen Nachrichten, wonach die bayerischen Prinzen München bis aus weiteres nicht verlassen dürsten, wonach ferner dcr deutsche Kaiser uud viele andere Fürstlichkeiten fortgesetzt Erkundigungen über den Gesundheitszustand des Prinz-Regenten einzögen usw. als ganz unbegründet. In einem Teile der bayerischen Presse, besonders in der Zentrumspresse, wird indessen bezweifelt, daß dies offiziöse Dementi den Tatsachen entspreche und weist man darauf hin, daß angesichts des hohen Alters des Prinz- Regenten die Lage doch keineswegs unbedenklich sei. Zum Fall des Pastors Äraatz von dcr Lmscnkirchc wird noch mitgeteilt, daß dem Kaiser von der Militär behörde ein eingehender Bericht über den peinlichen Bor gang erstattet werden wird. Im Snndfcld Südafrikas sind dcr bcrüchtigtc Hcrcro- kapitän Kanjemme festgenommen und mehrere Herero- werften aufgehoben worden. Aus Anzeige ziveier ins Sandseld gezogener Südwester, daß sich dort zahlreiche Hererowerften befänden, hatte das Gouvernement eine Patrouille in das Sandseld gesandt, die den gefährlichen Kapitän Kanjemme nebst 70 Hereros jetzt gefesselt in Windhuk eingebracht hat. Die Berliner „Post" veröffentlicht eine Verfügung des preußischen Kriegsministers v. Heeringen vom 8. Juli 1911, welche die Mitteilung enthält, daß einem Offizier des Veurlaubtenstandes, welcher bei einer Stichwahl zu einer parlamentarischen Körperschaft offen zur Stimm abgabe für den sozialdemokratischen Kandidaten aufge- sordert habe, der Abschied erteilt worden sei. Hiermit hat Herr v. Heringen jedenfalls seine persönliche Stellung zur Frage der politischen Haltung der Offiziere des Be urlaubtenstandes klar gekennzeichnet. (Was eigentlich selbstverständlich.) Für dic nächste Zeit sieht man dem Erlaß dcr ncncn Wahlordnung für Elsaß - Lothringen durch Order des Kaisers entgegen. Voraussichtlich noch im kommenden Herbst dürsten zum ersten Male die Wahlen zum neuen reichsländischen Landtage stattfinden. Die Breslauer Universität begeht heut nnd morgen die Feier ihres 100 jährigen Bestehens, an der auch in Vertretung des Kaisers der deutsche Kronprinz teilnimmt. Im Hausabnnd ist durch dic lchtc gcgrn dic Sozial demokratie gerichtete Erklärung des Präsidiums die Aus- trittsbcwegung zum Stillstand gekommen. Seit dem 20. Juni sind nene Austritte aus dem Bund des Präsidiums nicht zur Kenntnis gebracht worden. Dagegen sind in dem Zeitraum etwas über 200 neue Beitritts erklärungen zu verzeichnen. Dic Nachfvrschuugcu »ach dem Versteck dcr Näuber des Ingenieurs Richter konzentrieren sich zurzeit in der Gegend des griechischen Klosters Dionysios, das einige Wegstunden von Skala-Katerinis entfernt liegt. Von allen Seiten werden Truppen zur Umzingelung der Räuber iu dieser Gegeud herangezogen. Hamid Bei hat sich nach dem dünnten Kloster begeben, um persönlich die Verfolgung zu leite». Im Wahlkreise Eisleben fand am Freitag die Ersatz wahl zum preußische» Abgeordnetenhause für de» ver storbene» Abg. Reinicke (Kons.) statt. Sie ergab die ein stimmige Wahl des Landrats v. Hassel in Mansfeld (Kons.). Oesterreich-Ungarn. Das neue österreichische Abgeordnetenhaus hat bereits eine seiner gesetzgeberischen Ausgaben erledigt. Es ge nehmigte am Freitag die Bankvorlage in zweiter und dritter Lesung und nahm ferner auch die sonstige», »üt ihr zusa»cme»hänge»dc» Gesetzentwürfe der Negierung an. — Die kritische, parlamentarische Situation, welche in Ungarn durch die Obstruktion der Oppositionsparteien des Abgeordnetenhauses gegen die Wehrreform geschaffen worden ist, gestaltet sich immer haltloser. Es treten da her die Gerüchte, die Negierung des Grasen Khuen- Hederoary erwäge die Auflösung des Abgeordnetenhauses, stetig bestimmter aus. Holland. Die Königin Wilhelmina der Niederlande und der Prinz-Gemahl Heinrich sind von ihrem soeben abgestatteten Besuche nm Brüsseler Hose am Freitag abend wieder im Haag eingetroffen. Die Brüsseler Neise der nieder ländischen Herrschaften ist in der belgischen wie in der holländischen Presse einer sehr sympathischen Besprechung unterzogen worden, sodaß von dem Ereignisse vielleicht eine Aniiäherung zwischen Holland und Belgien zu er- warten steht. England. Dear augenblicklich in London weilenden spanischen . omgspaare wurde vom Exkönig Manuel von Portugal >u vou seiuer Mutter, der Königin Amalie, ein Besuch