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MO MM F'Utsprechstelle ^S22. AmtsblM Mit Humor. Beilage „S«if-ttbras>rr Mit „Landwirtscycestk. ZSeikag«". Mit „Illustrirt. Sonntagsktatt' 47. IllhlgMg «r. »SSV Schandau, Donnerstag, den 5. November 1903 Schandau, am 3. November 1903. Beez. Looff. er. v. sittetc) Die Mannschaften werden ans die bei den Stadt- und »r. katau. torb, stellrng »'er tgliedern enzel. abends aut und «tn«. en wirk, land. Kien - steinburgl u. Mar ht nur entläßt Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Elpedition Zaukenstratze 134, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BureauS von Haasenstcin L Bögler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Fronkiurt a. M.: K. L. Daube L Eo. raut mnsbönii ?er amer Ortsbehörde», sowie au Plätzen im Orte aushängenden öffentlichen Bekanntmachnnsten, welche Zeit und Oct der Kontrollversammlungen enthalten, ganz besonders auf merksam gemacht. Diese Bekanntmachungen gelten als Befehle. Gestellungsbefehle werden nicht aus- gegeben. Die Militärpapiere und Kriegsbeor derungen bez. Paßnotizen sind mitzubringen. Nichterscheinen wird mit Arrest bestraft. Ferner wird daraus ansmerklam gemacht, das; diejenigen Mannschaften, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1901 eingelrcten sind, an der dieSjähiigen Herbstkontrollversamm- lung teilzunchmen haben. — Wie geschrieben wird, besteht der Plan, im Ober laufe der Elbe, kurz unter ihrem Austritt aus dem südlichen Teile des Riesengebirges, eine Talsperre zur Aufnahme des überschüssigen Wassers bei Hochwassern anznlegen. Die Vorbereitungen sind bereits über das eiste Stadium hinaus gediehen und werden jetzt weiter in der Fluß- regulierungs- und Hochwasserschntzableilung der Prager Statthaltern erörtert. Die Sperre soll 5 Kilometer ober halb der Stadt Köiiiginhof errichtet werden. Die Breite der Sperrmauer an ihrer Sohle beträgt nach den j tzigen Plänen 36 Meter, au ihrer Krone 5 Meter. Sie soll 30 Meter hoch und 196 Meier lang werden. Stützen soll sie sich aus die an beiden Seiten der Elbe befindlichen Sandsteiufelstn. Es ist berechnet worden, daß das so ent- stekende Sammelbecken 9'/, Millionen Kubikmeter Wasser fassm würde. Die Herstelluugszeit ist auf vier Jahre, der Herstellungspreis auf vier Mill. Krone« (3400000 Mk.) veranschlagt. Man hofft, mit Hilfe der angesammelten Wassermengen den weiteren Lauf der Elbe derart regulieren zu können, daß der Fluß in Zukunft schon von Jaromir- Josesstadt, statt, wie bisher, erst von Melnik (am Einfluß der Moldau) ab schiffbar sein werde. Durch die Anlage dieser Talsperre, die von höchster Bedeutung für die ganze Elbschiffahrt wäre, würden Aenderungen bereits abge schlossener Pläne sür Eisenbahn- und Wegrbauten, sowie die Aufgabe verschiedener industrieller Etablissements not wendig werden. — Mit dem 1. November hat die Schonzeit für Krebse, die bis Ende Mui des nächsten Jahres andauert, begonnen. Während der genannten Schonzeit dürfen Krebse weder gefangen noch feilgeboten werden. Für weibliche Krebse ei stricki sich dieses Verbot auf das ganze Jahr. Viele Flüsse und Bäche haben lange nicht mehr den Reichtum an Krebsen wie früher, zum Teil liegt dies an den vielen Fabrikanlagen, die nut Wasserkraft arbeiten. Man ist aber jetzt bemüh', Wandlung zu schaffen. So hat man schon mit dem Wlederbesetzrn fließender und stehender Gewässer mit Krtbsen recht nennenswerte Ersvlge erzielt, und zwar nicht nur iu der früher so außerordentlich kcebsrerchen Oder und der Spree, sondern auch in vielen kleineren Gebirgsbächen Sachsens, Schlesiens, Bayerns u. s. w. Schließlich sei noch bemerkt, daß von den Edelfischen die Forellen, die seit dem l. September geschont werden müssen, noch bis Schluß dieses Jahres, die Maränen, Lrchssorellen und Schnepel aber, die nm 15. Okrober in die Schonzeit getreten sind, bis zum 1b. Dezember gesetzlichen Schutz genießen. — Bibelübersetzung und Bibelrevision. Auf dieses wichtige Werk werde» wir besonders in diesem Jahre hin gewiesen, welches das Vorjahr ist der 100jährigen Jubiläums feier der reichgesegucten Britischen Bibelgesellschaft im März 1904. Drese gibt j-tzt die Bibel ganz oder doch Teile derselben in etwa 360 verschiedenen Sprachen heraus und hat durch Unterstützung des Werkes der Bibelübersetzung Lokales und Sächsisches. Schandau. Vom 26. Okivber bis mit 1. Novemberd.J. passierten das König!. Hanptzcllamt Schunduu, ZoUabseitig- ungSstelle für den Sch sswerkeh 227 mit Braunkohlen, Saiid- und Basaltsteinen, sowie 127 mu Stückgütern beladene Fahr zeuge. Vom 1. Januar bis mit l. November d. I. sind insgesamt 10293 beladene Fah zeuge beim Königlichen Haupt zollamte Schandau, Zollabfertigungsstelle für deu Schiffs verkehr zur Abfertigung gelangt. — Die Mitglieder des hiesigen Gewerbevereins seien nochmals auf den heute Dvnneislag abend 8's^ Uhr im Hotel „Lindenhos" stattfindenden Vortrags-Avend auf merksam gemacht. — Die Königlichen Ministerien des Innern und der Finanzen haben verordnet, daß vom 1. November 1903 au der HochwasserbeobachtungS- und Meldedienst für die Wasserläufe im Königreiche Sachsen gleichmäßig und ein heitlich zu regeln ist. Politisches. Der Kaiser traf am Dienstag vormittag mit giößerem Gefolg-, darunter auch der Reichskanzler, in Homburg vor der Höhe ein, wo er den Stand der Arbeiten auf der Saalburg einer etwa zweistündigen Besichtigung unterzog. Dann reiste der Monarch nach Wiesbaden weiter und traf daselbst in der zw iten Nachmiltagsstunde ein. Am Dienstag abend wohnte der Kaiser der Vorstellung im Wiesbadener Hoslheatcr bei. Heute Mittwoch nachmittag empfing er den Besuch des Kaisers von Rußland. In Berlin sand am Montag nachmittag za Ehren des Reichsbankpräsidenten On. Koch, welcher an diesem Tage sein bOjähciges Dienstjabiläum feierte, ein Festmahl statt. Bei demselben hielt Reichskanzler Graf Bülow eine Ansprache, in w lcher er den Jubilar namentlich als leben den Z-mgen und Mitbegründer des gewaltigen Aufschwunges der Reichsbank feierte und im weiteren auf den im allge meinen wachsenden Wohlstand des deutsch n Volkes hin- wics. Der Kanzler schloß mit einem Hach aus den Kaiser. Dann brachte der Präsident des Reichsschatzam'es Freiherr von Stengel in längerer Ride, hierbei ein ausfühl liches Bilk des Lebens nud des Wirkens vr. Kochs zeichnend, einen Trinkspruch auf den Jubilar aus; letzterer dankte in bewegten Worten sür die beiden Kundgebungen. Vom Kaiser wurde l)r. Koch anläßlich seines Dienstjubüäums durch Verleihung des Roten Adler-Ordens erster Klasse ausgezeichnet. Der preußische Jnsthministcr lln. Schönstedt feierte am 1. November sein 60jähriges Dumstjubitäum. Die Ausgaben der bevorstehenden ersten Session des neugewählten Reichstages dürsten sich, nach üverein- stnnmenven Meldungen von verschiedenen Seilen, in einem sehr begrenzten Rahmen bewegen. In ihrem Mittelpunkte wird die Beiatung des ReichshanShaliselalS stehen, im ivesteren sollen nur noch kleinere Vorlagen sozialpolitischen Inhalts zur E öcterung gelangen. Demnach würden die neue Militär-Vorlage nnd die Entwürfe der künfiigen Handelsverträge erst sür die zweite Session des Reichs tages zn erwarten sein. Die in Berlin geführten Unterhandlungen wegen eines neuen Handelsvertrages zwischen Deutschland und der Schweiz sind einstweilen wieder znm Abschluß gelangt. Sie hwen gezeigt, daß auf beiden Seiten der redliche Wille zu einer Versta digung vorhanden ist, allerdings gingen aber die Forderungen der beiden Teile trotzdem noch erheblich auseinander. Es sollen nunmehr die Jn- terisseutcu in beiden Ländern um ihre Anschauung gefragt werden, worauf der Beginn der zweiten Lesung des Ver- üagseMwurss in Aussicht genommen ist. Es wird für mög lich gehalten, den neuen Vertrag ungeachtet dec bestehenden Schwierigkeiten doch noch vor Ende des laufenden Jahres definitiv fertig zu stellen. Zwei Wahlfälschnngöprozesse spielten am Montag gleich zeitig vor verschiedenen Geuchishöfen. Vor der eisten Strafkammer des Landgerichts zu Köslin wurde gegen oie Rittergutsbesitzer O>tv nud Gustav Käding in G°oß-Sulspe Verhandelt, sie waren augeklagt, bei der letzten RuchSlags- wahl im KöSliner Wahlkreise vierzig sür deu freisiunigeu Kandidaten Or. Barlh abgegebene Stimnnn zu gunsten des konservativen Kandidaten unterschlagen zn haben. Die Veihandlnng endete damit, daß die beiden Angeklagten zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt wurden. Weiter ver handelte die Strafkammer d>s Lancg-'richls Konitz gegen den Wahloorstand des Wahlbezukes Damerau, Semrau, welcher beschuldigt ist, einen antisemitischcn Stimmzettel durch einen polnischen Stimmzettel ersetzt zu haben. Der Angeklagte erhielt ebenfalls sechs Wochen Gefängnis. Das Obcrkricgögericht zu Karlsruhe stoß das Urteil des Heidelberger KuegSgeriaues, wvdmch die Soldaten Keinath z>hn, Oehler und Habicht je sechs nud Feinauer drei Jahre neun Monate Gefängnis wegen Mißhandlung von Unteiofsizieren im Manöver erhielten, um und ver schärften die Strafen wegen Meuterei nnd militärischen Aufruhres gegen Keinath auf acht und Feinauer auf sechs Jahre Zuchthaus. O hier und Habicht ei hielten je sechs Jahre Gefängnis. Das Urteil erregte großes Aussehen. In Ungarn verhandelt das neue Ministerium Tisza hinter Ken Koubssen mit der Kvssuthpariei, um dieselbe zur Aufgabe ihrer bisherigen Oppofitionsstcllung zu be wegen. Die Verhandlungen sollen Aussicht auf Erfolg bieten; einen entschiedenen Entschluß über ihre Stellung nahme zur TiLzascuen Regierung will indessen die Kossuth- Partei erst noch fassen. In der Pariser Arbeiterschaft gährt es neuerdings Wieder, wie schon die neulichen Straßenkrawalle vor der Nichtamtlicher Teil. Arbeitsböcse bewiesen. Wegen de« hierbei erfolgten Ein dringens der Polizei in die Arbeiterbörse fanden am Mon tag abend zwei vom Exekntiv-Komitec des ArbeitersyndikatS des Seine-Departements einbcrufene große Protestversamm- luugen statt, in denen außerdem auch Stellung gegen die StellungSuecmiltclungS - BureauS genommen wurde. Zu Ruhestörungen scheinen diese Versammlungen nicht gesühnt zu haben. — Die onfgetauchten Gerüchte über die Nück- trittsabsichten des Ministerpräsidenten Combes werden vielfach ernst genommen; Herr Combes soll tatsächlich wegen verschiedenen parlamentarischen Vorgängen ver stimmt sein. Die vorgenommenen Neuwahlen zur bulgarischen Sobranje haben den selbstverständlichen Sieg der Regier ung ergeben. Es wurden 146 Anhänger der Regierung und 43 Oppositionelle der verschiedenen Gruppen gewählt. Zur politischen Lage auf der Balkanhalbiiiscl hat sich der neue diplomatische Agent Bulgariens in London, Tzokow, ziemlich pessimistisch ausgelassen. Er erklärte in einer Unterredung, cs sei nicht die geringste Besserung in der Lage Mazedoniens zu verzeichnen. Ec glaube nicht, daß der neue Nesormplan Ruhe bringen werde, weil an der Spitze der mazedonischen Negierung ein türkischer Unter tan stände, der trotz der zwei ihm beiznordnenden europäi schen Beisitzer noch direkte Befehle von der Pforte erhalte, und außerdem, weil keine Bestimmungen für eine Amnestie getroffen seien. Wegen des nahen Winters ließen die Revolutionäre die Waffen zeitweilig ruhen, aber von dem bulgarischen Volke könne die Lage nicht länger ertragen werden. Wenn man auch sehr wohl wisse, wie verhäng nisvoll ein Krieg sein würde, so würde man doch gezwungen sein, zn den Waffen seine Zuflucht zu nehmen. Selbst wenn Bulgarien unterläge, sei dies bisser, als die wirtschaft liche Krists, die jetzt durch die Notwendigkeit, 160000 maze donische Flüchtlinge in Bulgarien zu unterhalten nud durch das vollständige Stocken des Handels herbcigesührt worden sei. Wie die „Morningpost" aus Washington meldet, wurde der Gefaudte der Vereinigten Staaten in Bogota, Beauprö, abberufen als Zeichen des Mißfallens der Ver einigte» Staaten an dem Vorgehen Colnmbiens in der Angelegenheit des Kanaloertrages. Die Tatsache jedoch, daß die diplomatischen Beziehlingen abgebrochen wurden, war dem Publikum nicht bekannt, da das Staatsdeparte ment am Sonnabend bekannt gab, daß Beaup-o in die Ferien gehe. Infolge Ermmdung des Gouverneurs von Asir (Arabien) nud dec dort herrschenden Uuluhen sind vor- läufiz zwei Bataillone von Hedschahs nnd eine Redisbcigade aus Adana, die schon vor fünf Jahren eine» i» Asir aus- gebrochene» Ausstand bekämpft hat, zur Verstärkung der dortigen Garnison abgeschlckr. An der Spitze des Aus standes steht der Kalifenpcätendent Scheck Hamid Eddi». Laut einem amtlichen Bericht ans Wiju (Korea) sind die Russen dabei, sich von Nvngawpho znuickpizuh n, die Festung zu schleifen und nur eine kleine Wachmann- schatt dort zn lassen. Im Sommerpalast bei Peking fand am 2. November eine Konferenz zwischen dec Kaiserin- Witwe von Cgina und mehreren Hoh » chincsifchen Staats beamten statt, in welcher die Wiederbesitzung von Mnkden duich die Russen erörtert wurde. Inzwischen sollen die Russen die Ausbeutung bedeutender Steinkohlenlager in der koreanischen Provinz J.schwau begonnen haben. An geblich verlangten Japan, England und Nordamerika die Einschließung dieser Provinz. Inserate, bet der weiten Verbreitung d. Vl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochSundFreitags bi» spätesten»vormittag» 3 Uhr auf,»geben. Preis für die gespaltene CorpuSzeil« oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und kompliziert, nach Übereinkunft), „Eingesandt" unterm Strich 30 Pf. die Zeile. — Kontrollversammlungen. Die diesjährigen HerbstkoMrollversammlnngen, zu welchen sämtliche Reser visten, Dispositions-Urlauber und zur Disposition der Ersatzbehörden Entlassenen zn erscheinen haben, finden im Bezirk des Hanptmeldeamts Pirna in folgender Zeit statt: Am Fernsprechstelle 22. Lie „Sächsische Elbzeitung" «scheint DienStag, Donners tag und Sonnabend. Die iluSgabe des Blatte» erfolgt Lag» vorher Nachm. 4 Uhr. «bonnementS-PreiS viertel- Mich 1 Mk. 60 Pf., ,wei- aionatlich 1 Mk., einmonat lich 50 Pf. rinplne Nummern 10 Pf. post»eitung»bestellltste 6S4S. Ille kaiserl. Postanfialten, Postboten, sowie die gettungSträger nehmen stet» Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitung" an. Holzverßeigerilllg: Dttendorser Ztlintsforllrcuicr. Donnerstaa. den 12. November 1W3, vormittags '/UO Uhr, im Hotel „Sächsischer Hof" iu Sebnitz: 22 233 Weiche und 26 harte Klötzer. Agl. Forstrevierverwaltung Ottendorf zn Schandau u. Agl. Forstreutamt Im hiesigen Güterrcchtsregister ist verlautbart worden, daß die Eheleute Her mann Max Dresjler, Rangierer und Anna Selma verehelichte Dreßler geborene Protze in Krippen durch Vertrag vom 26. Oktober 1903 Gütertrennung vereinbart haben. Schandau, am 3. November 1903. Königliches Amtsgericht. »bl« ,t. I9Ü3 Mate: für das MG. Amtsgericht und den Liadtrat fn Schandau, somle für den Ktadlgemelndernl ,n Wnstelu. 16. ! Rov. 9 V. 11 V. in Pirna, Schützenhaus, 17. „ 9 11 1 N, 19. „ 10 12 M. „ Stolpen, 20. „ 10 12 „ „ Neustadt, „ 2l. „ 10 12 „ „ Sebnitz, „ 23. „ 9 11 V. „ Schandau, „ 24. 9 1'1 „ „ Königstein, „ 25. „ 11'° „ Berggießhübel, Gast hof znm Stern, 26. „ 9 11 „ 1 N. „ Mügeln, Gasthof zum deutschen Haus, 27. „ 1V'° 12° °N. Dohna, Gasthof zum Husch.