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Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tage?. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinens. Nr. 149. 23. Jahrgang. Sonntag den 15. Dezember 1912. Städtische Sparkasse Naunhof. Wegen des Rechnungsabschlusses bleibt die hiesige Sparkasse für Einlagen und ungekündigte Rück Zahlungen vom LS. bis mit SL Dezember LSLS geschlossen. Einlagen auf neue Sparkassenbücher können auch während dieser Zeit bewirkt werden. Hypothekenzinsen werden an jedem Wochen tage angenommen. Spareinlagen werden mit S///»verzinst. Täg liche Verzinsung. Naunhof, am 3. Dezember 1912. DieSparkassenverwattttng Freistelle an der Fiirstenschule. Von Ostern L8LL ab ist die von hier zu vergebende Naunhofer Freistelle anderweit zu besetzen. Bewerbungen um diese Stelle werden bis zum LS. d. M hierher erbeten. Naunhof, am 14. Dezember 1912. Der Stadtgemeinderat. Bekanntmachung. Nr. 8 des Verordnungsblattes vom Jahre 1912 des Ev.-luth. Landeskonsistoriums für das Königreich Sachse« ist eingegangen und liegt für die Mitglieder der Kirchgemeinde Naunhof zur Einsicht aus. Naunhof, am 12. Dezember 1912. Der Kircheuvorstaud. Politische Kunäsekau. Deutsches Kelch. 4- Die Herbstarbeit des Reichstages hat diesmal nur etwa zwei Wochen gedauert. Die Zahl der Gesetzentwürfe, die in diesen Wochen verabschiedet worden sind, ist nicht sehr groß. Der Reichstag hat nur einen Nachtragsetat für 1912 und einige kleine Gesetzentwürfe vollständig er ledigt. Von den ihm neu zugegangenen Gesetzentwürfen - ist das Postscheckgesetz in der Kommission erledigt worden. Die Gesetzentwürfe über die Kindersaugflaschen und die zeitweise Herabsetzung des Fleischzolles sind von den Kommissionen noch nicht beraten worden. Die meiste Zeit nahmen Interpellationen in Anspruch, die sich um Fragen wie die Fleischteuerung und das Koalitionsrecht der Staatsarbeiter bewegten. Die Etatsberatung hat nur kurze Zeit gewährt, bei ihr wurden hauptsächlich nur zwei Fragen erörtert, die Balkanfrage und die Jesuiten frage. 4- Die Gemeindekommission des preußischen Abgeordneten hauses hat Petitionen um Verleihung des passive» kommunalen Wahlrechts an die Lehrer der öffentlichen Volksschulen der Regierung als Material überwiesen. Ähnliche Petitionen haben den Landtag bereits in früheren Jahren beschäftigt. Regierungsseitig wurde zu den Wünschen der Lehrerschaft dieselbe ablehnende Stellung eingenommen wie in den Vorjahren. Es wurde wiederum hervorgehoben, daß es die Verhältnisse der Elementarlehrer nicht für angemessen erscheinen ließen, sie weiter in das Getriebe der Kommunalverwaltungen hineinzubringen. Es sei unberechtigt, diese Angelegenheit zu einer Standesfrage der Lehrer zu machen, der Lehrerstand könne in seinem Ansehen nicht herabgedrückt werden, wenn er ebenso be handelt werde, wie Geistliche, Richter und Staats anwälte. 4- Das über 6000 Morgen große Gut Taczanowski im Kreise Kosten in der Provinz Posen ist in deutschen Besitz übergegangen. Ein Pole hatte für das Gut 3 560 000 Mark geboten und zwar in der Subhastation. Kurz vor der Zuschlagserteilung verkaufte Herr o. Tacza nowski aber die Herrschaft freihändig an den Großherzog von Sachfen-Weimar. Er erhielt dadurch 80 000 Mark mehr. Das Besitztum wird die Ansiedlungskommission übernehmen. 4 Die deutsche« Städte und das Jubiläum des Kaisers anläßlich seiner 25jährigen Regierungstätigkeit im kommenden Jahre war eine Frage, die die Städte längere Zeit beschäftigt hat. Sie haben sich jetzt dahin geeinigt, dem Kaiser bei dieser Gelegenheit eine künstlerisch ausgestattete Adresse zu überreichen. Außerdem wurde beschlossen, eine eigene KriegSoeteranenstiftung inS Leben zu rufen, aus der Beihilfen für die Kriegsoeteranen aus gegeben werden sollen. Die Adresse soll nicht weniger wie 80000 Mark kosten und die Wappen aller 176 kreisfreien deutschen Städte tragen. Ursprünglich sollte diese Huldigungsadresse nur die Hälfte kosten. Graudenz, 18. Dez. In Deven- sind die drei Kinder des Arbeiters Stahnke bei einem Stubenbrand erstickt. SäckMcke Lokale Mitteilungen. Naunhof, den 14. Dezember 1912. Merkblatt für den LS. und 16. Dezember. Sonnenaufgang 8°^ (8°^) II Mondaufgang 12" (12") N. Sonnenuntergang 8" (3") II Monduntergang 10°° (11°°) R. 16. Dezember. 1776 Französischer Komponist Franyois Boielbieu in Rouen geb. — 1784 Schauspieler Ludwig Devrient in Berlin geb. — 1804 Bildhauer Ernst Rietschel in Pnlsnitz geb. — 1815 Dichter Heinrich Kruse in Stralsund geb. — 1832 Schau spieler August Junkermann in Bielefeld geb. — 1842 Dichter Karl Stieler in München geb. — 1861 Maler Karl Hellqvist in Kungsör geb. — 1864 Maler Richard Friese in Gumbinnen geb. — 1860 Schwedischer Mediziner Niels Finsen, Erfinder der Lichtstrahlen therapie, in Thorshavn geb. 16. Dezember. 1742 Gebhard Leberecht Fürst Blücher in Rostock geb. — 1770 Komponist Ludwig van Beethoven in Bonn geb. — 1836 Chirurg Ernst v. Bergmann in Ruyen geb. — 1842 Norwegischer Maler Otto Sinding in Königsberg geb. — 186S Sprachforscher Wilhelm Grimm in Berlin gest. — 1871 Roma».- schriftsteller Wilhelm Häring (Willibald Alexis) in Arnstadt gest. — 1878 Dichter Karl Gutzkow in Sachsenhausen gest. — 1897 Franzö sischer Schriftsteller Alphonse Daudet in Paris gest. — 1901 Literarhistoriker Heinrich Düntzer in Köln gest. — 1909 Schrift stellerin Lina Morgenstern in Berlin gest. — 1910 Afrikaforscher Major Hans Dominik an Bord des Dampfers »Eleonore Woer- mann" gest. — Postalische-. Für den Weihnachts-Paketverkehr ist hinsichtlich des Bestelldienstes folgendes angeordnet worden: Am 15. uud 22. Dezember werden für Empfänger im Orts- und Landbestellbezirke auch die Pakete mit abgetragen. Am 25. Dezember findet im Orte eine einmalige Brief-, Geld- uud Paketbestelluug statt. Die Landbestellung ruht am 1. Weihnachtsfeiertage. Am 26. Dezember findet im Orte nur eine einmalige Briefbestellung statt, dagegen werden für die Empfänger im Landbestellbeztrke auch Geldsendungen und Pakete mit abgetragen. — Naunhof. Gegen die geplante staatliche Pferde versicherung in Sachsen machen die privaten Viehversicherungs- Gesellfchaften mancherlei für den Versicherungsteilnehmer wichtige Bedenken geltend; am Schluffe einer ausführlichen Erklärung heißt es wörtlich: Daß der Versicherungsbetrieb in StaatShänden keinen Vorteil bedeuten kann, zeigen die bisherigen staatlichen Versicherungseinrichtungen in der Schlachtviehversicherung, die andauernd einen hohen StaatSzuschuß erfordern, und ist bei der vorhandenen Sachlage nicht anzunehmen, daß die staatliche Pferdeversicherungsanstalt günstigere Resultate erzielen wird. Im Interesse der Pferdebesitzer liegt es daher, sich mit den Einrichtungen der bestehenden soliden, privaten Pferdeversiche- rungsanftalten vertraut zu machen, welche die Versicherung in erheblich großem Umfange und ohne lästige Beschränkungen bieten, und bei denen vor allen Dingen eine individuelle Tarifierung des einzelnen Risikos zu mäßigen Beiträgen erfolgt. -f- Was das Deutsche Reich leistet, um die wirtschaftlich Schwachen, die Klaffen der Hand- wie Kopfarbeiter, vor den Folgen von Krankheit und Unfall, von Invalidität und Altersschwäche zu schützen, erhellt am anschaulichsten aus den gewaltigen Summen, die jetzt in einem Jahre für die verschiedenen Zweige der staatlichen Zwangsversicherung aufgewendet werden. Während die Versicherungskosten im Jahre 1906 sich auf rund 750 Millionen Mark beliefen, im Jahre 1909 auf rund 900 Millionen stiegen, werden sie im nächsten Jahre, das das neue Gesetz über die Privatangestellten- Vecficherung in Kraft treten läßt, rund 1400 Millionen Mark betragen. Dann werden täglich an Versicherungslasten rund 4 Millionen Mark aufgebracht werden. Das ist aber nur der eine Teil der deutschen Arbeiterfürsorge. Der andere, nicht weniger bedeutsam und segensreich, umfaßt den Arbeiterschutz, das heißt die gesetzlichen Maßnahmen, die vor gewissenloser Ausbeutung der Arbeitskräfte, vor gesundheitswidriger Beschaffen heit der Arbeitsräume, vor Gefahren, denen das Leben der Arbeiter ausgesetzt ist, und vor der rücksichtslosen Ausnutzung der Kinder- und Frauenarbeit schützen. -s- Ankauf von Uhren. Allgemein hört man Klagen über die viele geringe Ware, die zurzeit im Handel ist. Fach leute erkennen den Schund schon von weitem. Nicht so das allgemeine Publikum, für welches diese Sorten Waren extra von schlauen Fabrikanten auf außen fix unk innen nix fabri ziert werden. Verkauft werden sie hauptsächlich von den auf dringlichen Detailreifenden (meistens Ausländern), die jetzt Haus für Haus absuchen. -j- Schutz des Mittel st andesinSachsen. Die Abgeordneten Bär, Biener, Nitzschke und Opitz haben in der Zweiten Kammer einen Antrag auf Bereitstellung von Mitteln zur Bekämpfung des Borgunwesens im Handwerk und Kleingewerbe eingebracht. Die Finanzdeputation hat den Antrag geprüft und befürwortet ihn. Dieser verlangt, daß die König!. Staatsregierung nach Einholung von Gutachten Amtliches Sitzungsbericht. In der gestrigen 30. diesjährigen Sitzung wurde folgendes beraten und beschlossen. 1. Das Gesuch des Herrn Gärtnereibesitzers Schneider um Genehmigung zur «eiteren Benutzung der im Dachgeschoß seines Grundstücks befindlichen Wohnung wurde befürwortet. Der Eigentümer des Grundstücks Wiesenstraße 5 6 soll zur Freilegung des bereits abgetretenen und zur Wiesenstraße kommenden Landes aufgefordert werden. An Herrn Foll in Nerchau kann nunmehr die Aushändigung einer Löschungsurkunde für die auf dem Grundstück Grimmaer straße 177 eingetragene Sicherungshypothek mit dem vom Rechtsanwalt vorgeschlagenen Inhalt erfolgen. Das Gesuch um Gestundung der Straßenbaukosten für das Grundstück Leipzigerstraße 48 L wurde in der er betenen Weise bewilligt. 2. Von dem Gesuch des Verbandes für Jugendpflege in Dresden um Bewilligung eines Jahresbeitrags nahm man Kenntnis. Die Bewilligung eines Beitrags und ebenso der Bezug der angebotenen Zeitschrift wurde abgelebnt. 3. Auf das Gesuch des sächsischen Volksheilstätten-Vereins in Chemnitz um Bewilligung der Mittel zu Freistellen wurde beschlossen, bis auf Weiteres einen jährlichen Beitrag von 20 Mark zu bewilligen. 4. Zuber am 17.Dezember d.J.in Leipzig stattfindenden Verbandsversammlung des Elektrizitätsverbandes Borna—Grimma —Rochlitz soll der Bürgermeister abgeordnet werden. 5. Von der Einladung des Landespensionsverbandes sächsischer Gemeinden zur Verbandsversammlung in Dresden nahm man Kenntnis., 6 Einige Anwohner der Melanchthonstraße haben um Aufstellung einer Gaslaterne gebeten. Es soll zunächst Be sichtigung und alsdann Entschließung durch den Gasanstalts ausschuß erfolgen. 7. Von der Auskunft des Gemeindeversicherungsverbandes in Leipzig über die Unfallversicherung der freiwilligen SanitätS- kolonne wurde Kenntnis genommen und beschlossen, von der Eingehung einer Unfallversicherung abzusehen, vielmehr der be reits bestehenden Rücklage für Unfälle der freiwilligen Feuer wehr aus dem entstehenden Sparkaffenreingewinn weitere 500 M. zuzuführen und diese Rücklage für Unfälle beider Körperschaften gelten zu kaffen. 8. Das im Emtwurf vorliegende, «ach den Verhandlungen der Königlichen Amtshauptmannschaft, des Bezirkstierarztes, mit den hiesigen Fleischern und dem Tierarzte aufgestellte Orts- gefetz für die Fleischbeschau in Naunhof wurde abgelehnt und der Widerspruch des Stadtgemeinderates gegen den abweisenden Beschluß der Anushauptmannschaft aufrechterhalten. Ueber die Königliche Amtshauptmannschaft soll bei der Königlichen Kreis hauptmannschaft Beschwerde geführt werden, weil sie bisher noch keine Entschließung auf den Beschluß des Stadtgemeinderates gefaßt und trotzdem mit den Fleischer« und dem Tierärzte verhandelt hat. 9. Man nahm Kenntnis von den mit den Fuhrleuten seinerzeit getroffenen Vereinbarungen wegen Vergütung der Spritzenfuhren bei auswärtigen Bränden und den tatsächlich gezahlten Vergütungen und ließ es dabei bewenden. 10. Von den Ausführungen des Gemeinderates zu Erd- mannshain auf den vom Stadtgemeinderat eingewendeten Rekurs in der Angelegenheit wegen Ausgleichung der Parthensohle am Ende der Berichtigung in Erdmannskain wurde Kenntnis ge nommen und die wörtlich vorgetragene hiesige Auslastung gut geheißen. 11. Die Vergebung der Hausnummeranbringung soll im hiesigen Blatte ausgeschrieben werden. 12. Die Angelegenheit wegen Erwerbung des alten Gottes ackers soll nunmehr als endgültig erledigt erachtet werden. In geheimer Sitzung wurde der Bewerber Taubert als Expedient gewählt, dem Verkaufe eines Teiles der Feuerwehrwiese an Herrn Ganz zugestimmt, die Anordnung eines Schankstättenverbotes ver fügt, in einer Besitzwechselabgabensache, wegen Verteilung der WeihnachtSstiftungSgelder und in drei Armensachen Entschließung gefaßt. Naunhof, am 14. Dezember 1912. Der Stadtgemeiuderat. Vereinsbank Naunhof verzinst Spareinlage« mit 4°/g mit günstiger Kündi gungsfrist Naunhofer Nachrichten Mit ei«er vierseitige» tzkuftrierte» Eo»«ta-»veiraOe Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshai», Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljährNch. Ankündigungen: Für Inserenten der AmtShauptmann- schast Grimma 12 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtig« 15 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verlag und Druck: Gü«z L Eule, Nauuhof. Redaktion: Nsvert DÜNA, UgmchOß.