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18. Wilsdruff. 18V«. MmHMicht MlM MM Wochenblatt fnr Wilsdruff bhait»40erzelchuis: Zum Anbau der Melone, von Paul Gründler (unt S Akblldungenl. Veredelung des Getreides in der eigenen Wirtschaft. Zur Steigern» b« Erträge in der Landwirtschaft. Vertilgung bet Unkrautes. Las Äser» Plock». Di« Malzketm«. Wie ist es zu ermöglichen. Laß Deu^hland seine» Bedarf «» SrzruguH» brr Geflügelzucht selbst erzeugt? »gqqutz betreffend. Pflücke^ Sortiere» mck keromke» de» LafttobstrS. Umpflanz« der Palmen. Arbeits-Kalender st» dm Monat vSeptembm, von A VLPH, Dortmund. Margarine «S Der Wert «ine» Obstbaumes. Große Suanolager. Für das Dorr« von Birnen. Rhabarbersaft einzmaachm. Vergoldete Rahm« aufzufrische». Briefkasten. Vexierbild. Fig. 4. Algier-Kantakupe. zuzuwenden. Derselbe erstreckt sich hauptsächlich auf die Fig. s. Aucker-Kantalupe. Fig- 6. Melone von Konflenr. selben mit einem Knäulchen Moos. Ms Stecklinge kommen nun in einen Schwitzkasten, in ein Vermehrungs- oder in ein Mstbeet und werden nach dem, Stecken überbraust und in der ersten Zeit dunkel gehalten. Nach etwa vierzehn Tagen haben sie Wurzeln gebildet und können dann in kleine Steck ¬ bau treiben will. Die Stecklinge haben nämlich die Eigenschaft, daß sie nicht so sehr ins Kraut schießen und die Ranken bleiben gedrungener und tragen zeitiger und auch mehr Früchte. Zu Stecklingen wählt man die stärksten Triebspißen, welche man, wie Figur 1 zeigt, etwa 20 om lang dicht unter einem Blatt ab schneidet. Nach Entfernung des untersten Blattes bestreut man die Schnittflächen mit Holz kohlenstaub und umwickelt die- Entspitzung des ersten Triebes, welchen man so weit ab schneidet, daß nur zwei rauhe Blätter stehen bleiben. Den kleinen Zapfen bestreut man mit Holzkohlenstaub oder Kalk pulver. Durch die Entfernung der Triebspitze werden die zwei Augen in den Blattwinkeln zum Austreiben gezwungen und müssen dann sorgfältig als Betriebe behandelt werden. Will man Melonen nur zum eigenen Bedarf ziehen, so ist der Garten der geeignetste Platz, weil man in dem selben die verschiedenartigsten Schutzmittel anbringen kann. lingstöpfe, welche mit Melonenerde gefüllt sind, gepflanzt werden. Bis zum Auspflanzen bedürfen aber die jungen Pflanzen, mögen sie aus Samen oder Stecklingen gezogen sein, noch guter Pflege, und hat man besonders dem Schnitt, welchen Figur 2 und 3 veranschaulichen, seine Aufmerksam- keit ' ' Me Melonen können auch durch Stecklinge vermehrt werden, und eignet sich diese Methode nicht nur für Treibereien, sondern auch, wenn man im Freilande Melonen- Aum Anbau der Melone. Von Paul Gründler. . Die Melone gehört zu denjenigen Gewächsen, welche ^en in unseren ländlichen Gärten anzutreffen sind. Zwar Men viele Handels- und Kunstgärtner aus dem Verkauf ? Früchte, die als Kompott und Gelee sehr begehrt find, Mn hübschen Gewinn, und auch in den Gutsgärten, in Mn ein sachkundiger Gattner seines Amtes waltet, be- Met man der Melone; aber in meisten Privatgärten sucht man Wo-, Mbe vergebens. Es kommt dies Dr, daß man vielfach der Anficht / ? unser Klima sei für den Anbau M Frucht nicht geeignet, und dann — n - die Kultur derselben auch wenig A ^nt. Im nachstehenden will ich Uer näher auf den Anbau der ^lone eingehen. .. Die Melone, Ouonmis Ns1o D., sie in der Botanik heißt, stammt dem heißesten Teile Asiens, von aus sie schon in alten Zeiten Griechenland und Italien, und auch nach Frankreich und Mchland und selbst nach England Fig. i. Wel-nenfleLa«s. pflanzt wurde. Obgleich sie dem- Der Strich «zeigt die Stelle, U ein Kind des Südens ist, das Blatt abgeschnitten >t sie auch bei uns überall dort werden muß. A wo der Wein noch reif wird. Unsere Kunstgättner nämlich durch ihren unermüdlichen Fleiß, den sie ^der künstlichen Befruchtung anwandten, im Laufe der Sotten erzeugt, welche auch noch im Freien bei uns ? Reife gelangen. Will man Melonen bauen, so muß sich zunächst die nötigen Pflanzen beschaffen. Kann A dieselben von einem Gärtner nicht erhalten, so muß sie selber heranziehen. Es geschieht dies am besten hinein einfenstrigen Kasten, welcher mit Pferdedünger ^rmt und mit guter, lockerer Erde versehen ist; daß Abe sich in einer geschützten und recht sonnigen Lage Aen muß, versteht sich wohl von selbst. Als Erde Kt sich besonders solche aus Erlenbrüchen oder kräftige An- und Lauberde, die je nach Bedarf mit altem Lehm O scharfem Flußsand versetzt werden kann. Auch alter A Schaf-, Tauben- oder Hühnermist, in geringen Mengen Mischt, ist von Vorteil. Das Auslegen der Samen Mht gleich nach Neujahr, in 4 ora Entfernung, damit ^.später die jungen Pflanzen ohne Beschädigung der und Blätter herausnehmen und verpflanzen kann. AAr in kleinem Umfange Melonenbau treiben will, die Anlage eines solchen Kastens zu umständlich die Pflanzen auch in der Stube in Samen- - Blumentöpfen, kleinen Holzkisten u. s. w. heran- Az' i^doch ist ein öfteres Pikieren oder Umpflanzen en stets von der größten Wichtigkeit. Fig. 2. M Melonenpssanze vor dem Schnitt. Fig- 3. Zunge Metoneupssan,« «ach dem Schnitt. Fig. 7. Notfleischige Malteser Winter-Melone. Aber auch im freien Felde, auf Hügeln und Erdrücken, in Gräben und im Verein mit Beerenobst baut man neuer dings Melonen mit Erfolg. Natürlich ist es mir nicht möglich, in einem Artikel auf alle diese Anbaumethoden einzugehen. Ich empfehle aber den Lesern ein Buch, welches soeben bei I. Neumann in Neudamm zum Preise von 1,60 Mk. erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen ist. Es führt den Titel: „Me Melone, Tomate und derSpeisekürbis. Ihre Kultur im freien Lande, unter Anwen dung von Schutzmit teln und unter Glas, sowie die Verwertung ihrer Früchte. Von Josef Barfuß." Der Leser findet in dem selben alles, was er, falls er bei dem An bau der genannten Früchte Erfolge sehen will, unbedingt wissen muß, und die 48 Ab bildungen veran schaulichen das Ge sagte in so klarer Weise, daß es Bäume Fig. 8 Hrünfleischige Malteser Winter-Melone. in den Wald tragen hieße, wenn ich hier noch näher auf den Anbau der Melone eingehen wollte. Es sei mir daher nur noch vergönnt, einige Melonensorten kurz zu erwähnet:. Da sind zunächst die Kantalupen. Diese haben ihren Namen von dem Orte Kantaluppi in Italien, woselbst sie zuerst gezogen sein sollen. Das Fleisch dieser Früchte ist schmelzend und zuweilen zuckersüß. Figur 4 zeigt uns eine Algier-Kantalupe, welche 2 bis 3 LZ schwer wird. Figur 5 stellt eine Zucker-Kantalupe dar, welche sich namentlich zum Anbau für das Freiland eignet. Zum Anbau auf dem selben eignet sich auch die Melone von Honfleur, welche in Figur 6 abgebildet ist. Figur 7 und 8 zeigen uns Malteser-Melonen von bedeutendem Umfange, von denen sich aber die letztere nur für den Süden eignet. Doch genug davon! DaS erwähnte Buch, dem diese Abbildungen entnommen sind, führt uns nicht weniger als etwa 60 bis 80 Melonensotten vor, unter denen auch die allerneuesten Arten berücksichtigt find, und die Beschreibungen derselben sind so genau, daß jeder Leser wohl selber diejenigen Sorten herausfinden wird, welche sich für seine Verhältnisse eignen. In anderen Ländern wird dem Melonenbau in neuerer Zeit viel Aufmerksamkeit und Fleiß zugewandt. In Oesterreich hat sich sogar ein Melonenzüchter-Verein gebildet, der sich die anerkennenswerte Aufgabe gestellt hat, die Melonen kultur zu fördern und den Züchtern gute Sorten zu em pfehlen. Möchte auch bei uns bald die Zeit kommen, in welcher die in Rede stehende köstliche Frucht nicht nur in dem Hause des Wohlhabenden, sondern auch auf dem Tische des minderbegüterten Mannes zu finden ist! Wenn dazu die vorstehenden Zeilen eine Anregung gegeben haben sollten, so wäre der Zweck derselben erreicht. W Landwirtschaft. M Veredelung der Getreides in -er eigenen Wirtschaft. Im Hinblick auf die demnächst uns, wieder bevorstehende Bestellzeit der Winterhalmfrüchte, für die ja schon jetzt in jeder geordneten Wirtschaft in fürsorglicher Weise das beste Ernteprodukt zur Aussaat reserviert wird, entnehmen wir folgende beachtenswerten Anregungen der „Deutschen Land wirtschaftlichen Presse," die um so wichtiger sind, als wir dadurch wohl in die Lage kommen, etwas den Reinertrag unserer Wirtschaft zu erhöhen resp. den Verlust, mit dem wir heute leider rechnen müssen, zu vermindern. Die Neuzüchtung vorzüglicher Getreidenovitäten und die Veredelung schon bestehender Sorten, die sogenannte „Hochzucht" erfordert viel Arbeit und Kenntnisse und einen eigens darauf zugeschnittenen Wirtschaftsbetrieb. Daher kommt es, daß die eigentliche systematische Getreidesamen zucht vornehmlich in den Händen einzelner Landwirte liegt,