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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 15.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189609157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960915
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-15
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Monat
1896-09
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Jahr
1896
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8. Oktober wohnt der Czar einer Parade der Pariser Garnison bei, Nachmittags wird er in Versailles weilen, wo großartige Feste geplant sind. Abends besichtigen die Majestäten von einem geeigneten Punkte aus die Illu mination von Paris, worauf die Abreise erfolgt. Paris, 10. September. Ein Wirbelsturm, der gestern über Paris hinraste, ist eine hier beispiellose Erscheinung. Er begann am Eaint-Sulpice-Platze, durchzog Paris von Süd südwest nach Nordnordost und endede in den Gärten des Saint- LouiS-Krankenhauses. Sein Weg. durch erstaunliche Verwüst ungen bezeichnet, ist etwa 3 üm lang und zwischen 50 und 150 m breit. An drei Stellen erhob die Windhose sich über den Erdboden und drehte sich in der Luft, ohne die Erde zu berühren. An diesen drei Stellen zeigt die Zerstörungsbahn heile Lücken. Auf dem Wege des Wtrbelsturmes sank das Barometer plötzlich von 748 auf 742 mm und stieg nach dem Vorübergehen der Erscheinung ebenso plötzlich auf 749. Außerhalb der Sturmbahn, am Eiffel-Thurme, betrug die Windstärke 8 m in der Sekunde, auf der Sturmbahn am Saint-Jacques- Thurme erreichte sie eine Gewalt, welche die dort aufgestellten Werkzeuge nicht mehr messen konnten, die jedoch von den Meteorologen der Anstalt auf mindestens 100 m in der Sekunde geschätzt wird. Die Wirkungen der Windhose waren unglaublich. Auf ihrer Bahn wurden die Bäume entwurzelt, die Laternen pfähle ausgerissen, die Schornsteine geschleift, die Dächer obge- deckt, die schweren Omnibus umgestürzt, die leichten Droschken mit Pferd, Kutscher und Fahrgast emporgehoben und bis 120 m weit durch die Luft getragen. Auf der Seine wurden die Schiffe gegeneinander geschleudert, drei zertrümmert, darunter das Kohlenschiff „La Revanche". Im Gerichtspalast krachte das Gerüst der Samte Chapelle zusammen, die Gerichte mußten ihre Sitzungen unterbrechen, weil Thüren und Fenster der Gerichtssäle aus den Angeln gerissen wurden. In der Polizei präfektur wurde ein Schilderhaus durch die Luft davongetragen, der Posten mit Gewehr befand sich plötzlich am Ende eines Korridors, wußte aber nicht zu sagen, wie er hingekommen war. Ein Vortragender Rath sah mit einemmal sein Fenster sich öffnen und einen starken Baum mit Besten und Wurzeln hereinfliegen; fein Zimmer liegt zwei Treppen hoch. Zwei Personen wurden auf der Straße mit Schädelbruch todt auf gehoben, gegen fünfzig mit Schädel- oder Beinbrüchen, doch auch mit leichten Verstauchungen und Quetschungen in die Krankenhäuser gebracht. Vier der vom Wirbelsturm in Paris Verwundeten sind gestorben, die Zahl der Toden beträgt 6. Der Sachschaden wird wohl übertrieben auf 5 Millionen geschätzt. Die endliche Beilegung der kretensischen Wirren wird durch eine den Botschaftern in Konstantinopel zugegangene Note der Pforte besiegelt. Die Note zeigt die Bekannt gabe der Zugeständnisse für Kreta an und dankt den Mächten für ihre Vermittelung. Ferner wurde den Bot schaftern auf mündlichem Wege die Wiederernennung Bero- witsch Paschas znm Gouverneur von Kreta mitgetheilt. — Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht eine länger, ihr von türkischer Seite zugegangene Auslassung über die armenischen Metzeleien, in welcher ausgeführt wird, daß die bekuudete Reserve der Botschafter nöthig gewesen wäre, da sonst ein furchtbares Blutgericht über Hunderttausende von Christen in der Türkei hereingebrochen sein würde. Vaterländisches. Wilsdruff, 14. September. Zu der gestern Sonntag Vormittag '/ZI Uhr im Saale des „Hotels zum goldnen Löwen" anberaumten Generalversammlung des Sängerbundes des Meißner Landes waren 33 Deligirte erschienen, welche durch den vom Bundesliedermeister, Herrn Schuldirektor Gerhardt, dirigirten, von den Sängern der hiesigen Bundesvereine aus geführten Weihegesang von Abt stimmungsvoll begrüßt und hierauf vom Vorsitzenden, Herrn Fabrikanten Krippenstapel, in kurzer Ansprache herzlich willkommen geheißen wurden. Mit dem Wunsche, daß auch diese Verhandlungen dem Bunde zum Segen gereichen möchten, ging der letztgenannte Herr zur Er ledigung der Tagesordnung über. Aus derselben sei an dieser Stells das Bemerkenswertheste und Interessanteste hierselbst angeführt. Der Sängerbund des Meißner Landes zählt gegen wärtig 27 Einzelvercine mit 801 Mitgliedern. Im Verlaufe der Jahre 1894 bis 1896 wurden 22 Bundesvorstandssitzungen abgehalten, 13 Rundschreiben ausgesendet und 1325 BundeS- liederhefte bestellt. Aus der von Herrn Stadtrath Kaufmann Goerne vorgetragenen Bundesrechnung ist zu ersehen, daß den Einnahmen von 1791,35 Mk. eine Ausgabe von 1778,18 Mk. gegenüber stand und somit der Kassenbestand 13,17 Mk. beträgt. Der Männergesangverein zu Herzberg wurde einstimmig in den Bund ausgenommen. Als nächster Vor- und Festort wählte man Mühlberg a. E. und wurde als Zeit der Abhaltung das Jahr 1898 in Aussicht genommen. — Die Hoffnung, in Oberhermsdorf ein ergiebiges Kohlenlager zu erschließen, ist seit einiger Zeit recht im Schwinden. Man hat die Teufungsarbciten des dortigen Prinz Friedrich-Cristian-Schachtes seit einiger Zeit ein gestellt, nachdem die Schachttiefe, einschließlich eines Bohrloches auf 124 Meter gebracht worden ist, ohne bestimmten Anhalt für vorhandene Kohlen zu gewinnen. Die Teufungsarbeiten wurden stets durch große Wassermassen ungemein erschwert und hatte man ein starkes Dampfpumpwerk Tag und Nacht in Be trieb zu halten. Der gegenwärtige Wafferstand im Schachte beträgt ca. 60 Meter Höhe. Wenn die Arbeiten wieder aus genommen werden sollten, wird es vieler Mühe bedürfen, um den Schacht wasserfrei zu bekommen. — Eine interessante Naturerscheinung wurde am Freitag Nachmittag in der Gegend von Soppen, Krögis, Miltitz Pis kowitz, Weitzschen beobachtet. Es war eine sogenannte „Wetter säule" oder, wie die Erscheinung auch bezeichnet werden kann, ein Dreh- oder Wirbelsturm (Windhose). Ein Augenzeuge schildert den Vorgang wie folgt: In der Gegend von Barnitz- Soppen senkte sich, wie aus den Wolken kommend, ein fort während rotirender und sich langsam von Nordwest nach Süd ost fortbewegender Dunstkegel von ziemlich großem Umfange nach der Erde nieder. Ueber die erstgenannten Orte ging es hinweg, ohne daß von den Bewohnern irgend welches Geräusch oder stärkere Luftbewegung rc. bemerkt wurde. Zwischen Krögis und Miltitz schlug jedoch der Blitz mitten in "die W-ttersäule hinein, die nun die Erd- erreicht- und ihre Zerstörungöarbeit begann. In Roitzschen wurden im Obstgarten des Gutsbesitzers Zschoche mehrere starke Obstbäume buchstäblich abgedreht. In anderen Gärten wurden hochstämmige Rosenbäumchen abgebrochen, auf den Wiesen wurden Grummethaufen in die Höhe getrieben und mitgeführt. Besonders arg soll der Drehsturm auch in den Ortschaften Sönitz, Piskowitz, Weitzschen gehaust haben. Einzelheiten fehlen jedoch noch. Der Gang der Weittrsäule von Krögis bis Piskowitz dauerte über eine volle Stunde. Unser Gewährsmann beobachtete, daß die Wettersäule, als sie in das Triebischthal kam, durch die dortige Luftströmung oben recht winklig gebogen wurde. Die äußere Dunstschicht drehte sich langsam im Kreise, im Inneren der Säule schien aber Alles untereinander zu wirbeln. — „DieLampe brennt nicht hell" ist einebeständige Klage und doch fehlt es dabei meist nur an Kleinigkeiten und an Sorgfalt Die Lampe ist abends der Mittelpunkt und unentbehrlich im Zimmer und bedarf einer angemessenen Berück sichtigung. Mit einer Mischung von Soda oder Pottasche, Seife und heißem Wasser reinige man alle drei bis vier Wochen die Bassins sorgfältig, lasse sie gründlich trocknen und fülle sie hierauf erst mit Petroleum. Für den frischen Docht und für den gebrauchten, an welchem sich Unreinigkeit festgesetzt hat, empfiehlt es sich, ihn tüchtig zu waschen, zu trocknen und dann ungefähr eine Stunde lang in Essig zu legen, um ihn schließlich, abermals getrocknet, wieder in die Lampe zu ziehen. Auch die Petroleumkannen müssen wie oben gereinigt werden und man wird an der Lampe seine Freude haben. — Im Berufe getödtet wurde am Mittwoch Abend gegen dreiviertel 10 Uhr auf dem Hauptbahnhofe in Reichenbach i. V. der aus Gelobtland bei Marienberg gebürtige, im 26. Lebensjahre stehende Rangirer Hermann Neubert. Er war von einem Rangirzvge in der Fahrtrichtung abgesprungen, hatte aber nicht bemerkt, daß auf dem Nebengleise unmittelbar hinter ihm her eine leere Maschine fuhr, unter welche er zu liegen kam, eine Strecke weit geschleift, dann überfahren und gräßlich verstümmelt wurde. Beide Beine waren ihm fast gänzlich vom Rumpfe getrennt worden. Neubert, der sich demnächst verheirathen wollte, lebte nach dem Unfälle noch einige Minuten und war bei vollem Bewußtsein, so daß er von seinem gleich herbeige eilten Bruder, der Bremser ist, noch Abschied nebmen und den selben beauftragen konnte, seinen Eltern und seiner Braut den letzten Gruß zu überbringen. — Tin furchtbares Gewitter, wie es in gleicher Stärke während des ganzen Sommers nicht aufgetreten ist, entlud sich am Donnerstag Abend gegen 9 Uhr über Frankenberg. Blitz folgte auf Blitz, die Nacht taghell erleuchtend, fast un unterbrochen erdröhnten krachende Donnerschläge, während ein wolkenbruchartiger Regen herniederfiel. Ein Blitzstrahl hatte das Wohnhaus des Leschschen Gutes im benachbarten Mühlbach getroffen und gezündet. Trotz schnellen Eingreifens der Octs- feuerwehr brannte das stattliche Haus vollständig nieder. Dagegen gelang es, die anderen Gutsgebäude zu schützen. — Ein Opfer der Unsitte, Obstreste auf Dielen oder Pflaster zu werfen, ist der Turnlehrer Heinrich Frieß in Freiberg geworden. Er trat auf ein Obststück und kam so unglücklich zu Falle, daß er sich schwere innere Verlltzungen zuzog, denen er erlegen ist. — Als am Donnerstag Nachmittag über Dorfhain bei Tharandt und Umgegend ein Gewitter zog, traf ein Blitzstrahl die von dort gebürtige, auf der Wiese beschäftigte unverheirathete Hulda Ilgen so schwer, daß das 29jährige Mädchen auf der Stelle getödtet wurde. Dicht daneben arbeiteten noch eine Frau und ein Mädchen, welche jedoch keinen Schaden erlitten. — In Remtengrün bei Adorf wurde ein 20jähriges Mädchen Namens Kreisig auf dem Kartoffelfelde vom Blitz erschlagen. — Bautzen. Ein unheimliches Unglück ist es, das die Familie des Schmiedemeisters Benofsky in Diehmen verfolgt. Seit über zwölf Jahren ist die Mutter gelähmt, so daß sie sich nicht mehr frei bewegen kann Durch einen Fehltritt stürzte der Vater voriges Jahr auf der Tenne und wurde Halbinvalid. Als am 1. August d. I. das furchtbare Unwetter über die Ober lausitz zog, traf ein Blitzstrahl das Haus BenofSkys und brannte dasselbe mit allen Nebengebäuden nieder. Nur mit Mühe ge lang es dem Sohne, seine kranken Eltern zu retten. Der Gasi- hofsbefltzer Steglich überließ in menschenfreundlicher Weise den schwergeprüften Leuten sein Ausgedingehaus als Wohnung. Hier starb nach drei Wochen der Schmiedemeister Benofsky. In der Nacht zum 5. September vernahm man plötzlich einen Donnerschlag. Der Blitzstrahl war in das Haus des Gast hofsbesitzers Steglich gefahren, hatte ein Schwein getödtet und einen kleinen Brand verursacht. Der Sohn Benofsky, wollte seine Mutter in Sicherheit bringen, stürzte aber mit ihr, wobei die arme Frau ein Bein brach. — Schwarzenberg, 11. September. Nach dem Vor gänge anderer Städte der Umgegend haben die städtischen Kollegien beschlossen, vom Beginn des nächsten Jahres ab den Zinsfuß für die Einlagen bei der hiesigen Sparkasse von 3'/^ auf 3'Z Proz. herabzusetzen. Voraussichtlich muß der Zinsfuß noch weiter erniedrigt werden, da den Sparkassen eine nutz bringende Beleihung, namentlich aut landwirthschaftliche Grund stücke, durch die übergroße Koukurrenz anderer Geldinstitute immer schwieriger wird. — Glauchau, 11. September. Gestern ereignete sich auf Jerisauer Flur ein höchst bedauerlicher Jagdunfall. Der Kondrtor und Restaurateur, Herr Christian Friedrich Illing aus Glauchau, wollte bei der Hühnerjad einen Graben überspringen. Dabei entlud sich das Gewehr und die volle Schrotladung traf Herrn Illing unterhalb des Herzens in den Leib. Der Be- dauernswerthe ist seinen Verletzungen erlegen. — Ein älterer geisteskranker Herr in Dresden sprang am Mittwoch Nachmittag vom Dache des von ihm bewohnten Grundstückes in den Hofraum. Er war sofort todt. — Nossen, 10. November. Gegen Mitternacht von gestern zu heute ist in Oberstößwitz das Hensel'sche Haus abge brannt. Die Hausbewohner aus dem Schlafe aufgejchreckt, ver mochten, nur dürftig bekleidet, ihr Leben zu reiten. Ihre ge- sammte Habe ist verbrannt. Nur ein Schwein und eine Ziege wurden in Sicherheit gebracht. — Adorf. Ein hiesiger Arbeiter Haase hatte zu Beginn dieses Jahres in einer Restauration öffentlich erklärt, daß er vom Herrn Bürgermeister 50 M. bekäme, wenn er die an der Bahnhofstraße stehende Uhlmann'sche Scheune anzündete, Die Aeußerung gab dem Vorsitzenden des hiesigen Arbeitervereins, Haselbauer, Gelegenheit, in einer Versammlung abfällig über den Herrn Bürgermeister zu urtheilen. Deshalb wurde gegen beide Strafantrag gestellt und Haase wurde zu sechs Monaten Gefängniß, Haselbauer zu 50 M. Geldstrafe verurtheist. To? an der Behauptung des Haase kein wahres Wort war, versteht sich von selbst, sie hat aber dennoch hier Aufregung verursacht, weil es wiederholt zu Lichtmeß hier gebrannt hat. — Am Donnerstag wurde in Meißen der 11 Monatt alte Knabe einer Korbitzer Familie durch Ueberfahren getödtet. Der Knabe hatte mit einem 1 ^jährigen Mädchen in einem Kinderwagen gesessen, den die Mutter des Mädchens fuhr. Der Kinderwagen war in ein Lastgeschirr gerathen. — In Kratzau i. V. ereignete sich am Sonnabend früh ein Mord und ein Selbstmord. Der 62jährige Weber P>M lebte seit Jahren mit der Hausirerin Hiebet und deren Tochter zusammen. Mit letzterer hat er ein Liebesverhältniß haben an knüpfen wollen, ist aber abgewiesen worden, da dieselbe bereits einen Bräutigam besessen und denselben bald zu heirathen beab sichtigt hatte. Nach dem Weggänge des Bräutigams am Sonn abend früh und in Abwesenheit der Mutter des Mädchens hat nun Pischel die Tochter überfallen und nach kurzem Kampfe ihr mit einem gewöhnlichen Taschenmesser einen tödtlichen Stich in den Hals beigebracht. Die zurückkehrende Mutter schrie um Hilfe, während Pischel sich auf den Oberboden flüchtete, in eine Kammer einschloß und durch Erhängen seinem Leben ein End! bereitete. Bei Eintreffen der GerichSkommission lag das Mädchen, das sich tapfer gewehrt hatte, wie mehrere Schnittwunden an den Händen bezeugen, todt in einer Blutlache. — Am 9. dieses Monats hat eine abermalige Ausloosmig Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die 3prozentigen Staatsschulden-Kassenscheine voni Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Inhaber der ge nannten Staatspapiere werden hieraus noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leimiger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämmtlichen Bezirksstcner-Einnahmen und Gemeindevor ständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausgclegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die iu früheren Terminen ausgelosten, aber noch nicht abgehobenen Num mern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Ausloofimgen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarM werden, sich dem Jrrthume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelooster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindct, so werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachtheile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Ein sicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restireiidcn Nummern) schützen können. Der Haide-Baron. Roman von Emilie Heinrichs. (Nachdruck verbot ni (Fortsetzung.) „Beim Pfarrer, im Wirthshause und meistens im Freie»' Uebrigens werde ich jetzt nach Düffeldorf zurückkehren." „So, so, Du willst wieder fort! Hast Du denn Dein berühmtes Bild schon verkauft?" „Das ist mir unverkäuflich, obwohl mir von einem russi- schen Fürsten und von einem amerikanischen Geldp.otzen bereit große Summen dafür angeboten worden sind." „Na, na, wieviel denn wohl?" „Dreißigtausend Tahler —" Der Alte starrte ihn eine Weile wortlos an. „Schämst Du Dich einer solchen Aufschneiderei nichts brach er endlich zornig los. „Es ist Wahrheit, Großvater!" erwiderte der Künstler lächelnd, „erkundige Dich, bitte, bei der Ausstellung- Kommission." „Und Du willst es für ein solches Vermögen nicht lo»- schlagen? Hoffst am Ende noch mehr zu bekommen." „Das Bild soll in Deutschland bleiben oder nicht verkausi werden, wie ich bereits bemerkte. Will ein deutscher Kunst freund oder ein deutsches Museum cs erwerben, dann schlag ich für die Hälfte los, weil es echt deutsch ist." „Hm, dann brauchst Du freilich nicht auf Erbschaften g spekuliren," brummte der Alte, einen sonderbaren Blick aus di" Enkel werfend, da ihm die Geschichte doch sehr flunkerhast vor kam. „Wieviel L-inewand hast Du denn zu Deinem Bi^ gebraucht?" setzte er spöttisch hinzu. „Ziemlich viel," lautete die trockene Antwort, „auch ei»t ganze Menge Farbe, doch lohnt es sich trotzalledem, wie D» siehst. Und nun, lieber Großvater, erlaubst Du wohl, dost ich mich von D>r verabschiede." , „Nein, erst sollst Du einen Teller Suppe mit mir esst», sprach der Alte entschieden. „Es läuft mir so mancherlei no« im Kopfe herum, was ich mit Dir besprechen möchte." In einem kleinen Nebenzimmer war bereits gedeckt und schweigend, wie eS des Großvaters Art war, wurde das ein fache Mahl eingenommen, worauf bei einem Krug schäumenden Bieres die Zungen wieder gelöst wurden. „Wenn Du soviel mit Deinem Pinsel verdienst, rvoo mir eigentlich ein Räthsel ist," begann er, „dann wundert e mich , daß Du Dir nicht schon lange einen Hausstand gegründe hast. Kannst doch eine Frau ernähren?" „Das kann ich allerdings und denke auch recht stark dar» Großvater!" versetzte Gerharo mit einem kühnen Entschluß „Den Gedanken mit Meta mußt Du ein für allemal ausgebe - weil ich bereits eine Braut besitze." , „Und wolltest Dich doch vorhin auf meinen Vorschlag sinnen," knurrte der Alte unwillig , „das ist kein ehrliches SpM „Verzieb, ich mochte Dir die Freude nicht gleich verder ' Willst Du ihr Bild sehen? Es ist allerdings nur eine stift-Zeichnung, aus dem Gedächtniß hingeworseu, die iy Liebreiz nicht wiedergeben kann." „Eine vornehme Dame, wie ich mir denken kann, habe kein Verlangen, ihr Bildniß zu sehen." , „Du irrst, sie ist ein schlichtes Bürgermädchen, Großvater!" Blair S seim i „das i rubig i em N schwärr T starr a: junge"! Einzelh c halblau bitte, "b g »/^ Karn ü „r G-rh-rt D c>, «lammt, Mann die klein einige 2 an den . »T Wre > Haidebai daß ich . "E Gerhoid »un aucl ,T l ei» Hau: Hause al »hle, d lucht. L besuchen. G als ru 2 ^„Jc geh' mit „D- wandte si Als seltsame l erklären Lusöhnu: lau, und bis Groß Eine Wenn G Ur Flami Wieder en: andern Gi Ä ahnte abend au 'We volle an dem ( lieb gehab Charakter wußte do ländern n ivrücklassei bedurfte. Wie gelegt, de 'd wie st ^nem Lei Hand gelt 'r seinen keile zur w seiner 2 wollte. 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