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Sie ich er Zeit die Sprache ein, und am letzten Sonntag schien da- Ende gekommen zu sein. Plötzlich aber wurde das blasse Angesicht van einem frohen Lächeln erleuchte^ sie hob die Haude empor, setzte sich auf und sagte: »Ich bin gesund; ein Engel hat mich geheilt." Nicht nur die Sprache, auch das Gesicht hatte Dorothea plötzlich wieder erlangt; sie kannte alle Anwesenden. Sie erhob sich, iund zum ersten Male seit fünf Jahren wanderte sie wieder durch da- Haus. Die Kunde der wunderbaren Heilung verbreitete sich schnell durch die Stadt und erregte überall grenzenloses Erstaunen ** Die Oeneralversammlnns der Bereinigung für exakte StrtschastSf»rfch»»S fand jüngst in Berlin statt. JnS Leben gerufen von Professor Ehrenberg (Rostock), hat die Ver ewigung eS verstanden, schnell sich viele Freunde und An hänger im stillen zu gewinnen, so daß sich ihre Mitglieder- zahl mehr als verdoppelt bat. Ju der Versammlung hielt zunächst Herr Kammerherr Dr. o. Frege einen Vortrag über Heimatpolittk. Das Heimatgefübl ist zu stärken und die Liebe zur Heimat zu pflegen. Justizrat Dr. Baumert hob in der Besprechung hervor, daß, wenn man der Landflucht entgegenarbeiten wolle,man eher für möglichste ParzellierungS« freiheit einzutreten habe. Als zweiter Vortragender erörterte Geheimer Baurat Schrey die Tarifverträge. Er führte aus, daß die Tarifverträge dem kleinen Handwerker vielleicht keinen Schaden dringen, daß aber die Fabriken mit ihren ständig wechselnden Erfindungen, wechselnden Maschinen, wechselnden Fabrikaten und wechselnder Arbeitsfertigkeit sich . langjährigen Tarifverträgen nicht unterordnen könnten, wenn sie nicht das Gedeihen und Fortbestehen der Fabrik in Frage stellen wollten. MS letzter Berichterstatter hielt Dr. Stein mann (Bucher) einen geistreichen Vortrag über .Probleme der Bevölkerungsbewegung'. ch Eine vollständige Umgestaltung der Kultur des EtchS- feldeS ist geplant, weil der dort betriebene Ackerbau immer mehr zurückgebt Es soll dafür Viehzucht eingeführt werden. Dieser Vorschlag der Landwirtschastskammer für die Provinz Sachsen wird von der Staatsregierung gebilligt. Sie hat sich verpflichtet, die Durchführung der erforderlichen Meliorationen durch Gewährung einer Beihilfe von 300 000 Mark zu fördern. Die Verhandlungen sind noch nicht ab geschlossen, da über die Vorbedingung des Staates, dah sich auch die Provinz an dem Werke mit dem gleichen Betrage beteilige, von der Provinztalregierung noch kein Beschluß gefaßt worden ist. Sobald dies geschehen, soll ein .Not standsfonds für daS Eichsfeld' aufgestellt werden. Aürtch, 21. Febr. Heute morgen S Uhr ist der Durch schlag des Tunnels Jungfraujoch glatt erfolgt. Damit ist die wichtigste Etappe der Jungfraubahn glücklich beendet. Kalkutta, 21. Febr. DaS Schleppschiff „Chinchow" der Jrawaddy Flottilla Company scheiterte einige Meilen von Rangoon wohl in einem starken Strudel. Ungefähr fünfzig Personen ertranken. Mexiko, 21. Febr. In Puebla versuchten Gefangene aus dem Gefängnis zu entfliehen: es entspann sich ein Kampf, wobei 27 Gefangene und Wächter ums Leben kamen. Etwa 20 Gefangenen gelang es, zu entkommen. Gabriele d'Slnnunzio, ein besonders in Deutschland sehr überschätzter italienischer Schriftsteller, der mehr mit einer kolossalen Selbstüberhebung als mit dichterischer Kraft begabt ist, h<^t sich in einem neuen Buche über den Krieg von TrHolis verbreitet. So verkehrt seine Urteile find, so beleidigend sind seine Bemerkungen über Österreich und Deutschland. Er spricht vom .Eklen Doppeladler", .der einem Geier gleiche, der das unver daute Fleisch der verschlungenen Leichen wieder ausspeit". Von Deutschland wird gesagt, dah es .blau vor Galle im Gesicht, mit dem Schopfe im blutigen Bier über den Rhein herüber grinse, wo es 1870 Greise und Weiber nieder gestochen habe". Was vom Kaiser Franz Josef gesagt wird, ist aus Anstandsrüäfichten nicht wiederzugeben. Da die bedeutenden Blätter Italiens dem Geifer des Herrn d'Annunzio ihre Spalten versperren, ergibt sich, dah der Dichter auch in seinem Vaterlande nicht mehr ernst ge nommen wird. Sonderbarer chinesischer General. Ein gewisser Luigi Savoldi aus Brescia, der sich vor längerer Zeit nach China begeben hat und in einem Hotel in Schanghai als Kellner beschäftigt war, richtete an seine Angehörigen einen Brief, in welchem es lautet: .Ich habe das Hotel, in welchem ich als Kellner angestellt war, verlassen. Die Führer der revolutionären Bewegung haben mir nämlich einen glänzenden Antrag gemacht. Da sie erfahren hatten, dah ich fast zehn Jahre bei der italienischen Kriegsmarine gedient habe, fragten sie mich, ob ich mich fähig fühlte, die Rekruten zu unterweisen und bei dem Sturm auf Peking das Kommando über ein Bataillon von Auf ständischen zu übernehmen. Die Bedingungen sind sehr gut: 600 Taels pro Monat. Wenn ich nach einem Probemonat den gehegten Erwartungen entspreche, soll ich 1000 Taels pro Monat erhallen. In Aussicht gestellt sind mir ferner: eine Entschädigung von 10 000 Taels, wenn ich in der Schlacht verwundet werden sollte, und 60 000 Taels für meine Familie, wenn ich fallen sollte. Endlich soll ich, wenn die revolutionäre Regierung auS dem Feldzug auf der ganzen Linie siegreich hervorgehen sollte, eine Dotation von 100 000 Taels und einen hoben Rang in der Armee der Republik bekommen." Wir wollen hoffen, daß die schöne Geschichte von dem Kellner-General sich mcht zuletzt als eitel Flunkerei erweist. Kirchennachrichten. Naunhof. Freitag, 23. Februar, vorm. 10 Uhr. Passionswochenkommunion. — Anmeldung vorher in der Sakristei. Dom. Invocaoit, den 25. Februar 1912. Nsunhos. Vorm. ', -U Uhr: Gottesdienst mit Predigt des Herrn St. theol. Stange. — Vormittag 12 Uhr: Taufen. Klinga. Vorm. 7„n Uhr: Gottesdienst mit Predigt des Herrn St. theol. Stange. Spielplan der Leipziger Theater. Neues Theater. Freitag: Die lustigen Weiber von Windsor. Sonnabend: Die fünf Frankfurter. Altes Theater. 4 Freitag: Glaube und Heimat. Sonnabend: Die schöne Helena. Die Vorstellungen im Reuen Theater beginnen, wenn nichts andres angegeben, um 7 Uhr, im Alten Theater ° ,8 Uhr Battenberg-Theater. Freitag, Sonnabend: Die Vettel-Baronesse. Schauspiel in 9 Verwandlungen. Sonnabend und Sonntag, den 24. und 2S. Februar VE" Lo«lLbiorko8l. Im Saale humoristisches Konzert. Schneidige Bedienung. Mützen «. Rettig gratis. Gelbstgebackene Pfannkuchen. Es laden freundlichst Otta Lvkiuuun U. L^uu. Haus und Grundbeßher Derein Naunhof. Montag, den 26. Februar, abends >/z9 Uhr im Rothenburger Erker AM- ^usgvrvrüvutlivli« "WU Uonat8-Vor8amm1unK. Tages-Ordnung: Ttadtverordneten-Wahlen. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. ver Vv«au>tvorgt»uü. Holhfeinc Margarine (Ersatz für Butter) ä Pfd. 90 Pfg-, auf jedes Pfund 1 Pfund gem Zucker gratis SchMlNtschMh rein I« Pfund 70 Pfg. verkauft O. Vvtkiuunu Schellfisch^,^ Goldbarsch grüne Heringe empfiehlt Kurl ^vuülvr. Hochfeine Apfelsinen 4 Stck. IO Pf. Dtzd. LS Pf. Hochfeine Zitronen Stck. « Pf. Dtzd. 5» Ps. kttnukoker kruftiE. Holz-Auttion auf Ammelshainer Revier. Dienstag, den 27. dS. Mts., von vormittag /ztO Uhr an sollen ISS Rm. fichtene Rollen, 2 Meter lang, sehr gut zu Zaunlatten paffend, 22 dürre fichtene Langhanfen und 200 fichtene Stange«, 8 9 cm meistbietend versteigert werden. Bedingungen vor der Auktion. Versammlung an der Gaubach, Abtl. Birken am Kirchenlehdeuwege > Mo rorstvvrvaltuoß. Tochter 16 Jahre alt, Stellung in Naun hof. 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