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01-Ausgabe Naunhofer Nachrichten : 28.01.1912
- Titel
- 01-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-19120128013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-1912012801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-1912012801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Naunhofer Nachrichten
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-01
- Tag 1912-01-28
-
Monat
1912-01
-
Jahr
1912
- Titel
- 01-Ausgabe Naunhofer Nachrichten : 28.01.1912
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Befinden deS österreichischen Minister- de» Grafen Aebrenthal, der seit einiger Zeit doch befindet Gefahr. * In dem heißen Sommer», wird auch in den Waldungen Elsaß'Lothrtngen» beobachtet. Allein in den Dag»burger Waldungen sind mehrere hundert Festmeter, zum Teil sehr starke Tannen, abgestorben. Der Gebrauchswert de» Holze» ist infolge der Bohrlöcher des Käfers ein sehr geringer. * Der Staatssekretär de» ReichSkolontalamt» Dr Soli ist von England nach Berlin »urückgekebrt. * Der österreichische Erzherzog Joseph, der bereit» Paare finden sich, Gruppen lösen sich auf, und bald fleht man die sonderbarsten Pärchen durch den Saal schweben. Hier hat ein „Affe" ein „Wäschermädel" im Arm, dort hupft ein ehr samer „Kreuzritter "mit einer reizenden „Brieftaube" und dagar ein Tchornsteinfeger"miteiner„Schwiegermutter". Man lacht und scherzt und neckt flch und knüpft manch zartes Band. Man trinkt und singt und ist guter Dinge. Und dann punkt >/, 11 Uhr erfolgt die DemaStterung. Die Masken fallen, und erstaunte Gesichter schauen sich an. Mancher ist erfreut, manch einer weniger. Aber ein jeder schickt sich in sein Los und das Fest nimmt seinen weiteren Verlauf, bis die frühe Morgenstunde Feierabend bietet. — Sonntag den 21. Januar, fand im Erdmauushainer Gasthofe eine Sitzung des Obst- und Gartenbau Vereines statt. Aus dem Berichte über die Obsterträge der Mitglieder des Vereines wurde hervorgehoben, daß sich von allen Aepfel- korten im Jahre 1911 die Wintergoldparmäne in Bezug auf Qualität und Quantität am besten bewährt habe. Unter den Birnen stand die gute Luise oben an. Vor Ostern wird für die Mitglieder ein eintägiger Kursus über Schnitt der Obstbäume gehalten werden. Dieser wird vom Obstbauwander lehrer der Kreisschule zu Wurzen geleitet. Die Hauptversammlung findet in Albrechishoin statt, in welcher über Obstbau in der Landwirtschaft gesprochen werden wird. Auch hat der Vorsitzende des Vereins einen Bericht über seine Reise nach Dänemark zu gesagt. -f- Se. Maj. der König hat sich am Freitag zur Feier des Geburtstages Sr Majestät des Kaisers nach Berlin begeben. Am Sonntag wird Se. Maj. der König als Pate der Taufe des jüngstgeborenen Sohnes der Kronprinzen des Deutschen Reiches beiwohnen. Montag früh wird Se. Majestät zu einem dreitägigen Besuche in Leipzig ein treffen. -s- Die sächsischen Ministerien der Kultus und der Justiz haben an die höheren Schulen eine Verordnung erlassen, in der sie aufs dringlichste vor der Ergreifung des Oberlehrerberufs ihrer Ueberfüllung wegen warnen. Der Kultusminister selbst kennzeichnet in einer Landtagsrede die Lage, indem er darauf hinwies, daß das starke wissen schaftliche Proletariat, das jetzt heranwachse, das Volks leben aufs äußerste gefährde. In der Genehmigung zu neuen höheren Schulen werde die Regierung in Zukunft sich nur auf das notwendigste beschränken. Weit richtiger wäre es, wollte der Mittelstand seinen Nachwuchs wieder mehr dem Handwerk zuführen, als einer ungewissen Zukunft in den akademischen Be rufen. -f- Morgen Sonntag den 28. Januar, ist nach Verord nung des Landeskonsistoriums für den Kirchenneubau in Colmnitz (Großenhain) eine Kirchenkollekte einzusammeln. Die Gemeinde ist der Unterstützung bedürftig. Ihr Kirchlein stammt nach sachverständigem Urteil aus dem 12. Jahrhundert, wurde im 14. Jahrhundert durch Umbau vergrößert, 1566 erneuert, brannte 1634 mit dem gesamten Dorfe ab und wurde 1674 gründlich »repariert". Die auch jetzt beabsichtigte und bereits begonnene Erneuerung erwies sich als unausführbar. Der Ge danke, das Gotteshaus vollends niederzureißen und die Kirche zu Bauda mitzubenutzen, wurde unter ausdrücklichem Hinweis auf das allen Widerwärtigkeiten irotzbietende treue und tapfere Verhalten der Altvorderen einstimmig zurückgewiesen. Möge der kleinen, schwachen Gemeinde eine reichliche Beihilfe zu teil werden. -f- Auf der Spruchliste der Geschworenen für die soeben beginnende erste Sitzungsperiode des Schwurgerichts zu Leipzig stehen u. a. folgende Name« verzeichnet: Neumann, Fabrikmit besitzer in Pegau; Bode, Buchvruckereibesitzer in Grimma; Keil, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand in Köhra ; Dittrich, Guts besitzer in Holzhausen; Teichmann, Kaufmann in Geithain. -f- In Kreisen unserer Billardspieler wird folgende Nachricht lebhaft interessieren und großes Beileid auslösen; Berlin, 26. Januar. In einem Krankenhaus in Schöneberg ist gestern der jugendliche Billgrdkünstler Egon Kerkau, 25 Jahre alt, einem schweren Lungenleiden erlegen. — Kerkau gehörte zu den besten Billardspielern der Gegenwart und ist wiederholt als Billardkünstler ausgetreten. -f- Ringkampf. Ringwettkämpfe, die in Fischers Sport halle in Dresden veranstaltet wurden und bei starkem Besuch zum AuStrag kamen, sind jetzt beendet. Die Preist kommen wie folgt zur Verteilung: 1. Preis Fischer, 2 Preis Metzner, 3. Preis Rosch und 4. Preis Smith. — Grimma. Vor dem Schwurgericht zu Lripig wurde gegen den Pächter der Waldschenke Dressel verhandelt, der am 24. Oktober in der 5. Morgenstunde die Schenke in Brand gesetzt hatte. Er hatte dies getan, um von der Versicherungs gesellschaft eine namhafte Summe zu erhalten, denn er haue sein geringes Inventar, seine Vorräte, die zudem überhaupt im Oktober nicht mehr vorhanden waren, mit 3720 M. versichert. Dressel wurde zu einem Jahre Gefängnis verurteil!. Davon gelten zwei Monate als durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Wurzen. In unserer Stadt wird die Gründung eines städtischen Vereins vorbereitet, in welchem alle nationalen Bewohner der verschiedensten Parteirichtungen Aufnahme finden können. Der Zweck des Vereins soll eine Sammlung des nationalen Bürgertums sein, damit bei Wahlen eine Stimmen zersplitterung möglichst vermieden würde. — Se. Maj. der Kaiser und König von Preußen hat den König!. Sächs. Wirklichen Geheimen Rat Prof. Dr. Wundt in Leipzig nach erfolgter Wahl zum stimmberechtigten Ritter de» Orden» pour ls msrits für Wissenschaften und Kunst er nannt. — Leipzig. Die Stadtverordneten in Leipzig bewilligten für die Errichtung einer Kinder-Milchanstalt in Leipzig einen einmaligen Beitrag von 10000 M. und einen jährlichen Zu schuß von 5000 M. — Bekanntlich hat der Rat der Stadt Leipzig in seiner großen Theatervorlage den Stadtverordneten vorgeschlagen, einen durchgreifenden Umbau des Alten Theaters, der städtischen Schauspielbühue, zu bewilligen. Indessen scheint aber die Neigung des Stadtoerordnetenkollegiums für dieses Projekt nicht allzu groß zu sein. Die Stimmen mehren sich, die darauf Hinweisen, daß ein Umbau nur kostspieliges Flickwerk sein wird, und eine wirkliche Besserung der Verhältnisse nur von einem Neubau zu erwarten ist. Dieser Ansicht hat der Ra« schon von vornherein Rechnung getragen, indem er neben dem Umbau- auch zwei Neubauprojekte hat ausarbeiten lassen und zwar von der Firm» Weidenbach L Tichammer in Leipzig, den Bauleitern der Inter nationalen Baufachausstellung Leipzig 1913, und von Professor zweimal an Blinddarmreizung litt, hat sich bei dem neuen schweren Anfall einer sofortigen Operation unterzogen. Der Zustand de» Patienten nach der Operation war befriedigend, "sich der Erzherzog noch immer nickt außer verdien X Sehr bedenklich haben sich in letzter Zeit wieder die Verhältnisse in Serbien gestaltet, denn mehr al» drei Viertel des serbischen Offizierkorps konspiriert gegen Vie Dynastie «arageorgewitsch. Weder König Peter, noch Prinz Georg, noch Kronprinz Alexander konnten sich die Gunst der Bevölkerung erwerben, und der Geheimb ind .Die schwarze Hand', der anfangs nur ein Schutzbündnis der serbischen Offiziere gegen die Machenschaften der nächsten Anhänger der KarageorgewitschS war, ewinnt immer größere Ausdehnung. Es gehören ihm Militär- aller Chargen an, vom General bis zum Unteroffizier. Allein auch angesehene Zivilpersonen sind in letzter Zeit dem Geheimbund beigetreten. Man bereitet einen Militärputsch vor, der früher oder später zur Ausführung gebracht werden soll. Jedenfalls find die Aufsichten für das serbische Königshaus nicht» weniger al» beruhigend. Äußeren, deS . an einem Nierenleiden schwer erkrankt ist, bat sich auch in den letzten Tagen nichts geändert. Da der kurze Aufenthalt auf dem Semmering nickt die gewünschte Erholung bewirkt bat, erscheint es nicht ausgeschlossen, daß die Ärzte dem Minister den Rat geben werden, sich vom Amte zurück- zuziehvn. kokale lw6 SScklllLe Mitteilungen. Naunhof, den 27. Januar 1SU. Merkblatt für den L8. und LS. Januar. Sonnenaufgang: 7" s7") j! Monduntergang 2"B. Sonnenuntergang 4" (4") I! Mondaufgang LS. Januar. S14 Kaiser Karl der Große gest. — 183» Komponist Franz Wüllner in München geb. — 1841 Komponist Viktor Neßler in Baldenheim i. E. geb. — Englischer A fr ika- reisender Henry Stanley in Denbigh geb. — 1SS8 Dichter Adalbert Stifter in Linz gest. — 1004 Schriftsteller Kart Emil Franzo» in Berlin gest. 2S. Januar. 14SS Martin Luther» Gattin Katharina, geb. ». Bora, geb. — 1782 Französischer Komponist Daniel Franyoi» Auber in Caen geb. — 1860 Dichter Ernst Moritz Arndt m Vonn gest. — 1906 König Christian IX. von Dänemark gest. — 1911 Maler und Radierer Heinrich Eickmann in Berlin gAt. — Naunhof. KaiserS-GeburtStagsfeier geht in unserm Städtchen nie ohne Teilnahme vorüber. Heute früh noch ganz im Dunkeln wurden die Bewohner durch Musik ge weckt. Unsere Stadtkapelle, begleitet von Militärvereinsmitgliedern durchzogen die Straßen der Stadt und eröffneten den Tag mit Reveille. — Aus Anlaß des Tages finden auch sonst noch verschiedene Kundgebungen statt. Der Flottenverein und der König l. Sächs. Militärverein Kameradschaft sammeln heute abend zu fröhlichem Beisammensein und der König!. Sächs. Militärverein für Naunhof und Um gegend feiert Kaisers Geburtstag morgen Sonntag im Saale des Ratskellers durch Konzert, Theater und Ball. — Naunhof. Zu ihrem diesjährigen Stiftungsfeste ver sammelten sich am Mittwoch die Mitglieder des Schützen bundes im Saale des Ratskellers. Das Fest bestand aus Tafel und Ball. Es nahmen fast 100 Personen an dem Feste teil. Die Tafel- und Ballmusik führte die Blohmsche Kapelle aus. Die Pausen zwischen den einzelnen Gängen, die sich in Güte einander übertrafen, wurden durch allerhand launige An sprachen und Tafellieder ausgefüllt. In den Reden wurde be sonders des neuen Ehrenvorsitzenden, Herrn Karl Kaufmanns und de» Seniors des Schützenbundes, Herrn Moritz Böhnischs gedacht. Auch dem Vorstande, sowie dem Vorsitzenden Herrn Hermann Tritzschler, den Damen und so manchem anderen Schützenbruder, der sich um die Gesellschaft Verdienste erwarb, wurden stürmische Hochs gewidmet. So geschah es, daß die Tafel erst gegen Mitternacht aufgehoben werden konnte. Nun ging« an Len Ball. So mancher alte Herr, den man sonst nie sich drehen sah, besann sich seiner Jugend und wurde an diesem Abende zum fleißigen Tänzer. Zwei Stunden Ball er schien schließlich allen Anwesenden viel zu wenig. Den Antrag, bis 5 Uhr zu tanzen, lehnte man zwar ab, aber bi» 3 Uhr dehnte man den Tanz doch au». Zu Anfang de» Balles, in die Polonaise eingeflochten, wurde die Verpflichtung der neu eingetretene» Mitglieder, diesmal eine recht stattliche Zahl, vor genommen. Während des Balles kreisten nun die vom Schützen- bunde errungenen Pokale. Immer und immer wieder fanden sich edle Spender, die die Becher füllen ließen, so daß sich gar bald alle in der fidelsten Stimmung befanden. Als um 3 Uhr der Ball ein Ende nahm, zeigte sich wenig Lust, heim zu gehen Man schloß noch el»« Kaffeetafel an, die sich fast ins Endlose verlor. Hoffentlich ist der Tag allen gut bekommen: Zufrieden war ganz gewiß jeder! — Vom 29. Januar 1912 an werden in Naunhof Arbeiter-Wochenkarten IV. Klasse nach Borsdorf zum Preise von 1,00 Mk. ausgegeben. Die Karlen gelten zu einer täglichen Hin- und Rückfahrt an sechs hintereinander folgen den Werktagen, und zwar zur Fahrt von Naunhof nach Bors dorf zu allen Zügen, die vor 9 Uhr vormittags verkehren und zur Fahrt in umgekehrter Richtung zu allen Zügen, die nach 2 Uhr nachmittags verkehren. -f- Kommenden Donnerstag werden sich die Pforten im Vasthof zu» .gvldeuen Ster«" öffnen, Prinz Karneval schwingt sein Szepter. Hei — da geht's lustig zu! Blendende Licht fülle fluiet durch den Saal und phantastisch geschmückte Ge stallen treiben dort ihr Wesen. In klirrenden Rüstungen schreiten Rlttergestalten des Mittelalters einher, buntgekleidete Spanier mit langen Stoßdegen umiänzeln ein blondes Gretchen oder eine dralle Schweizerin. Ein Harlekin, ein Llown, macht seine Scherze, allerlei Vertreter der Tierwelt stolzieren umher; es ist ein toller Trubel und Jubel. Dem Griesgram hat man die Tür versperrt und nur der Freude Einlaß gegeben. Dazu herrscht Maskenfreiheit. Das steife „Sie" ist durch da» trau lichere »Du" ersetzt. Da ziehen lockende Töne eines Walzers durch den Saal, und e» kommt Ordnung in den bunten Haufen, Littmann in München. Sollte das Neubauprojekt eine Mehr heit unter den Stadtverordneten finden, was voraussichtlich er folgen wird, so gedenkt der Rat, den Littmannschen Entwurf zur Ausführung zu bringen. — Leipzig. Arbeitslose versuchten Donnerstag mittag in Leipzig vor dem Rathaus eine Demonstration. Als die zum Oberbürgermeister Dr. Dittrich entsandte Deputation eine zufriedenstellende Antwort erhalten hatte, ging die Menge wieder ruhig aüSeinander. — Borna. Verschiedentlich wird verbreitet, die Nach prüfung der Wahlergebnisse im 14. sächsischen Reichstagswahl kreise (Borna) habe ergeben, daß nicht der Reichsparteiler Generalleutnant v. Liebert, sondern der Sozialdemokrat Ryssel gesiegt habe, und zwar mit acht Stimmen Mehrheit. Wie an amtlicher Stelle mitgeteilt wird, ist auf Grund der vorläufigen Resultate, die sich au» den Protokollen der einzelnen Wahlvor steher ergeben, General v. Liebert mit 24 Stimmen Mehrheit gewählt. Die amtliche Feststellung des Wahlresultats erfolgte am Mittwoch mittag durch den Wahlvorsteher. — Am Mittwoch wurde bei der von dem königlichen Kommissar in Rochlitz vor genommenen amtlichen Prüfung des Stichwahlergebniffe» im 14! Reichstagswahlkreise Borna-Pegau festgestellt, daß für von Liebert 13081 und für den sozialdemokratischen Parteisekretär Ryssel 13 058 Stimmen abgegeben wurden. Herr von Liebert ist demnach mit einer Mehrheit von 22 Stimmen gewählt. — Dresden. Das Patengeschenk des König» von Sachsen für den jüngsten Sohn des deutschen Kronprinzenpaares ist nun mehr fertiggestellt. Es ist ein schwerer, silberner, vergoldeter Becher, ein Kunstwerk der sächsischen Gold- und Silberschmiede kunst. Sechs flache Säulen tragen die sächsische Rautekrone, aus der der Becher mit der Chiffre des Königs und dem Wappen in reicher Verzierung mit Perlen und Halbedelsteinen herausragt. — In Zwickau und Umgegend haben besonders viele Sekten ihren Sitz, die unablässig bestrebt sind, neue Anhänger zu erwerben. Die evangelische Geistlichkeit der Stadt Zwickau hat au» diesem Grunde einen Aufruf erlassen, in dem sie namentlich vor den Sekten der Adventisten und Mormonen ein dringlichst warnt. — Der älteste Wähler im S. Wahlkreise dürfte wohl der frühere Mühleubesitzer Privatu» Friedrich August Oehme in Oberreichenbach sein, der trotz seines hohen Alters von 93 Jahren noch von seinem Wahlrechte Gebrauch machte. Herr Oehme ist geistig und körperlich noch frisch und rüstig. — Anuaberg. In einer hiesigen Wohnung war eine zugeschraubte Wärmflasche in den geheizten Ofen gestellt worden. Nach kurzer Zeit explodierte die Wärmflasche und unter lautem Getöse stürzte der Of^n zusammen .dessen Teile die Möbelstücke beschädigten. — Oberwiesenthal. Dem lebhaften Verkehr nach unserer Stadt entsprechend, ist beabsichtigt, auf eine Vergrößerung des hiesigen Bahnhofes zuzukommen und möglichst sämtlichen Eisen - bahnzügen aus dem Niederland in Buchholz bezw. Cranzahl Anschluß nach Oberwiesenthal zu geben. — Au» dem Erzgebirge. Das schöne Gasthaus auf dem Keilberge genügt den Ansprüchen de» außerordentlich ge stiegenen Fremdenbesuches nicht mehr und wird vom SrzgeblrgS- verein St. JoachimSthal nach den Plänen des Wiener Archi tekten Burian bedeutend erweitert. Die Baukosten sollen ein schließlich Zentralheizung und Wasserleitung 75 000 Kronen beiragen. Der Keilberg wurde im vorigen Jahre von 35 000 Personen besucht, von denen 1542 übernachteten. Wie man sieht, besteht zwischen den beiden Oberhäuptern des Erzgebirge», dem böhmischen Keilberge und sächsischen Fichtelberae, ein edler Wettbewerb, der dem Fremdenverkehr sehr förderlich ist. 1 x Eiseuberg. Einem Herzschlage erlag infolge großer Aufregung in Etzdorf der 78jährige GutSauSzügler Franz Zausch, der im dortigen Gasthofe die Wahlergebnisse entgegengenommen hatte und nach Mitternacht heimkehrte. In seiner Wohnung brach er tot zusammen. Der kockbetagte Mann hatte an den Feldzügen 1864, 1866, und 1870/71 teilgenommen. Eingesandt! Am I5. Dezember wurde vom Stadtgemeinderat, bestehend aus dem Bürgermeister, 3 Stadträten, 4 Stadtverordneten, gegen die Stimme eines Stadtverordneten, der lm Rumpfstadtgemeinderat laut abgegebener Erklärung nicht mehr mit abstimmt, beschlossen, ohne vorherige Kenntnisgabe an alle Stadtverordneten, das Wahl- recht zu ändern. Am 17. Dezember wurde dagegen Protest eingelegt und an die Amtshauptmannschaft das Ersuchen aerichtek. sofort die Ersatzwahlen vornehmen zu lassen, um den gesetzlichen Bestimmungen genügen zu können. Am 24. Januar erklärte der Amtshauptmann in einer Besprechung verschiedener Eingaben, es käme darauf an, dem Königlichen Ministerium die Meinung der Bürgerschaft zur Kenntnis zu bringen Jehl werden Unlerschristen gesammelt für dos Klassen wahlrecht. Ich frage die Kerren Stimmensammler: „Ist den um Unterschrift ersuchten Kerren mitgeteilt, das; von den von der Bürgerschaft gewählten Stadtverordneten nur 3 hiermi! einverstanden und 5 noch nicht wiedergewählt waren? Und ferner frage ich, märe es nicht besser, da der Zwist schon in die Vereine übergreift, also ein tiefgreifender ist, wenn die Kerren die Stimmen fär und wider in einer öffentlichen Naunhofer Bürg er Versammlung sammelten, um beurteilen zu können, welcher Meinung die meisten Bürger zu- stimmen? Friede tut not und eine gute Sache braucht das Ächt der Oeffentlichkett nicht zu scheuen. Vlr. Eingesandt! Seit einigen Tagen sind die Sendboten einer kleinen, aber sehr rührigen Gruppe des Hausbesitzervereins unterwegs, um Unterschriften zu Gunsten des Klassenwahlsystems zu sammeln, und der AmtShauptmannschaft zur Verfügung zu stellen. Unser schönes und friedliches Städtchen, dessen Einwohnerschaft neben einer kleinen Anzahl ruhiger und intelligenter Vertreter der Arbeiterpartei, ausschließlich aus Angehörigen des bürgerlichen Mittelstandes besteht, ist nämlich den Verwaltungsbehörden als Herb der Sozialdemokratie denunziert worden. Es gilt nun, den nicht gerade leichten Beweis dafür anzutreten. Möge Jeder, der unterschreibt, bedenken, daß er damit unserem Ort dürft schädigt, daß er die Behörde in ihrer durchaus falschen Beurteilung der Sachlage bestärkt, endlich daß er eine große Anzahl respek tabler Gewerbetreibender, die da» doch wohl nicht ganz gering fügige Einkommen von M. 2500.— versteuern, zu Mitbürgern dritter Klaffe degradieren hilft. U K Freispruch gertcht des Be klage des Mo und die der geb. Domscheti Geschworenen standen unter Dabendorf ve amtssekretär l Behm brach b, Kolbe blieb ur Spielpli Sonntag: spenstigen Zähme Säkkingen. Sonntag r abends '/F Uhl Dienstag: Die L <^01^ vünxung ijinxl ßcd. V« ! Lvßv »«oft „Kaarelemenl". Schuppen. Besöi wuchs, K Flasche Otto Strick-l Wollen
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