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Beilage zu Ro. 103. Sonnabend, den 3. September 1896. Vaterländisches. Wilsdruff, 4. September. Wir verfehlen nicht, an dieser Stelle unsere Leser und alle patriotisch gesinnten Bürger nebst deren Frauen darauf aufmerksam zu machen, daß morgen Sonnabend Abend im „Hotel zum Adler* seitens des königl. sächs. Militärvereins für Wilsdruff und Umgegend eine Sedan nachfeier geplant ist, zu welcher durch die morgen eintreffende Einquartierung militärischer Besuch in Aussicht steht und des halb der Abend um so mehr an Interesse gewinnen wird. — In gleichem Lokal findet Sonntag, ebenfalls durch die An wesenheit des Militärs hervorgerufen, großes Militär-Konzert statt. Die Aussührenden sind die Mitglieder der Kapelle des königl. sächs. 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 unter Leitung des königl. Muflkdirigenten C. Gietzelt; dieser Kapelle geht ein guter Ruf voraus und dürste den Konzertbesuchern ein sehr genußreicher Abend bevorstehen. — Am heutigen Vormittag wurde der angeblich am lh. September 1860 in Bruda in Holland geborene Friedrich Wilhelm Steiger, welcher einem hier arbeitenden Maurer Namens Giovanni Berra gegen 80 Mark gestohlen haben soll, zur Haft gebracht und in das hiesige königl. Amtsgericht eingeliefert. — Die Bezirksarbeitshäuser sind den arbeitsscheuen Subjekten in der Seele zuwider; anstatt aber durch gute Führung Ms die Entlassung aus denselben hinzuarbeiten, begehen diese arbeitsscheuen Menschen lieber ein Verbrechen, um im Gefäng- »iß oder Zuchthaus Aufnahme zu finden. So meldete sich am Dienstag Abend bei der Polizei in Treuen der ehemalige Hand arbeiter und jetzige Häusling Johann August Horn. Er war am 22. August aus der BezirksanstaltSorga entwichen, hatte sich einige Zeit in der Treuenschen Gegend Herumgetrieben und drei Stunden vor seiner Selbstanzeige einen großen, dem Fabrik besitzer Kunz gehörigen Strohfeimen angezündet. Sein Wunsch, M's Zuchthaus zu kommen, wird nun vielleicht erfüllt; ist di.se Strafe ve-.büßt, so bringt man ihn doch wieder — in de Beziikoanslalt! — Ali dem Raubmörder Kögler dürfte, neueren Meldungen zufolge, das gegen denselben im Mai d. I. gefällte Todesur- tdeil kaum vollstreckt werden. Der „ReichenbergerZeitung* wird nämlich aus Thun in der Schweiz berichtet: Die öster- Enchische Gerichtsbehörde in Reichenberg hat beim hiesigen Ge- We nm Auskunft gebeten, ob die Strafe, welche Josef Kögler kUn des aus dem hiesigen Gefängnisse zethanen Fluchtver- ^He8 erlitt und welche er in der Dauer von zehn Tagen vom b- bis 10. Februar 1896 im Thuner Bezirksgefangenhause ab büßte, nach unseren, den Schweizer Gesetzen, eine gerichtliche, "der blos eine Disziplinarstrafe war. Die Auskunft soll dahin bautet haben, daß nach dem Schweizer Strafgesetze diese Strafe üne gerichtlich verhängte war. — Ist dies thatsächtich der Fall, s° darf bekanntlich nach dem österreichischen Strafgesetz nicht auf Todesstrafe erkannt werken. Weiteren authentischen Mitthcilungen b> rüber darf man mit Spannung entgegensetzen. — Wie sehr sich die Lotterie der Sächsischen Hand- werksausstellung der Gunst des Publikums erfreut, geht daraus hervor, daß die 1. Serie derLoose — 100000 Stück — "ahezu vergriffen ist. Wie bei jeder Lotterie, locken die Haupt- üüvirme und regen zum Kaufen an. Als die fünf Hauptge- k-NNe sind bestimmt worden: 1. Im Werthe von 10000 Mk.: une Wohnungseinrichtung, bestehend aus einem Wohnzimmer, Einem Speisezimmer, einem Herrenzimmer, einem Schlafzimmer; 2- im Werthe von 3000 Mark: ein halbverdeckter Wagen b^ylord), ein Damenkutschirwaqen, ein Einspännergeschirr; im Werthe von 1000 M.: a) ein Wäsche- und Gardervbe- Awnk mit vollständiger Wäschrausstattung (310 Stück), b) ein v-anmo in Rokokogehäuse; 4. im Werthe von 500 M.: a) ein Polstergarnitur mit rolhem Plüschbezug (Sopha, zwei Lehnsessel, "jtt Stühle), b) eine goldene GlaShütter Taschenuhr; 5. im Fritze von 300 M.: a) ein eiserner Kassa-und Dokumenten- Wenk, 5) ein Persianer Pelzkragen mit Hermelinkrause, c) eine Gewanne mit Ofen. Da das Loos 1 M. kostet, wird der Me Rest von Loosen bald vergriffen sein. Das königliche Ministerium des Innern hat bereits eine zweite Serie — gleich es 100000 Stück — genehmigt. . —Reichenbach. Plötzlich verschwunden ist seit Sonntag Nach hier zum Flurschutz abkommandirte Soldat vom 133. Piment. Der Soldat stammt aus dem benachbarten Rode rich. — Aus dem Vogtlande; 3. September. Einen über senden Beweis für den unaufhaltsamen Rückgang der Ein- ^Nerzahl und die Entwerthung des Bodens im südlichen und - ffllichen Vogtlande erbrachte vor kurzem die gerichtliche Ver hüttung eines Hausgrundstückes in Troschenreuth zum Zwecke Er Erbregelung. Auf das in gutem Zustande befindliche, aus Hohnstube, Stallung und Gärtchen bestehende Anwesen, welches H Mchtsseitig schon sehr mäßig (auf 480 M.) geschätzt worden ", bot ein Kauflustiger — hundert Mark, und als das rundstück dem einzigen Bieter für diesen lächerlich niedrigen rö^ iugeschlagen wurde, wäre er gern von dem Gebote zu- zAelrcten; er hatte gar nicht die ernstliche Absicht gehabt Haus- beb , wErben. Nun mußte der Ersteher fr.ilich das Haus fallen; er hat dasselbe dann abtragen lassen und die Steine, kl. Fenster, Thüren u. dergl. einzeln verkauft. Auf die die, bind in einem Jahre allein in Troschenreuth noch ii»d °a^re Hausgrundstücke vom Erdboden verschwunden; es d, (ich in diesen entlegenen Dörfern keine Abmiether mehr, Uid y Webersannlien, welche früher dort wohnten, nach OelS- rc. verzogen sind und sich dort lohnender i>Uick widmen. Der Niedergang der Handweberei ist kem Mittel mehr aufzuhalten. — AuS der Lommatzscher Pflege, 2. September Die Erntearbeiten, welche durch die anhaltend ungünstige Witte rung ungewöhnlich lange verzögert wurden, haben bei dem seit Freitag emgetcetenen heiteren Wetter nunmehr fast durchgängig beendet werden können. Glücklicherweise ist trotz des langen Lagerns nur wenig Getreide bis zur Unbrauchbarkeit verdorben, auch haben sich die bezüglich der Kartoffelfäulniß gehegten Be fürchtungen als vielfach übertrieben erwiesen. Mit dem Obste ist es in diesem Jahre nicht befriedigend bestellt. Birnen und Aepfel sind zwar meist reichlich vorhanden, jedoch durch Regen und Kälte, sowie durch sog. Lohe in der gesunden Entwickelrmg vielfach behindert worden, und Pflaumen, die im vorigen Jahre eine überreiche Ernte gaben, fallen in.diesem Jahre fast ganz aus. — Dresden, 25. August. Eine passende Antwort. Dem Einberufer einer Versammlung der streikenden Bildhauer ging folgendes Schriftstück von den Bildhauern der Firma Herrmann und Söhne in Neucoschütz zu: „Dem Herrn Ein berufer zur gefälligen Kenntnißnahme, daß wir von der Ein ladung Kenntniß genommen haben und von einem Besuche der angekündigten Versammlung abstrahirten. Die Gründe, welche Sie veranlaßten, einen Streik zu provoziren, sind uns bekannt, wir theilen aber durchaus nicht Ihre Ansicht, uns an einem in höchst frivoler Weise in Szene gesetzten Streik zu betheiligen. Uns gefällt es bei der Firma Herrmann und Söhne sehr gut; wir sind mit Lohn, Behandlung u. s. w. sehr zufrieden, und sollte wirklich dem einen oder anderen Herrn von uns irgend etwas nicht — conveniren, so wird er die Arbeit niederlegen, ohne Kommissionsbeschluß der Herren Streikenden. Im Uebrigen ersuchen wir die Herren, uns nicht weiter zu behelligen, wir haben Verstand genug, um ohne Ihr Dazuthun zu wissen, was wir zu thun und zu lassen haben. Auf Grund der bereits Ihrerseits gefallenen Aeußerungen werden wir vielleicht Veran lassung nehmen, nach Berlin zu berichten, aus was für Gründen Sie streiken und das schwere Geld in Empfang nehmen, was andere Kollegen verdienen. Gehen die Herren nur ruhig in die Fremde, hier sind sie übrig. Wir haben die Welt kennen gelernt und schätzen eine Werkstatt wie die der Firma Herrmann und Söhne, wie es sich gebührt. Im Namen der sämmtlichen Bildhauer der Firma Herrmann und Söhne. Der Ausberufer." — Raubanfall oder Betrug? Ein vorläufig nochräthsel- hafter Fall hat sich kürzlich Abend in der elften Stunde in dem bekannten Vergnügungslokale „Donaths Neue Welt" in Tolkewitz zugetcage». Eben, als die letzte Nummer des Kon zerts zur Beendigung gelangt war, wurde der laute Beifall des Publikums von den aus dem Hintergrund des Gartens ver nehmbaren Hülferufen übertönt. Als man nach der Richtung geeilt war, fand man die sonst beim Weinzelt beschäftigte Büffet mamsell bewußtlos am Boden liegend, in nächster' Nähe die kleine Handkaffe ihres Inhaltes von über 120 M. entleert und der anscheinend Ueberfallenen, die am Kopfe einige größere Beulen und Hautabschürfungen aufwies, Uhr, Ring und sonstige Werthsachen gestohlen. Von einem Thäter war trotz der um fassenden Recherchen keine Spur zu finden. Das Mädchen, das Sonnabend, Vormittags, seitens der Gendarmerie vernommen wurde, behauptet, von rückwärts überfallen und sodann mit einem schweren Gegenstand geschlagen worden zu sein. Wie nun genaue Haussuchen ergaben, ist ein Theil des geraubten Gutes im Grundstück selbst verborgen worden. Der Fall ist um so räthselhafter, als sich in nicht allzu großer Entfernung bereits die mit Gästen besetzten Tische befanden, dürfte aber vielleicht insofern eine baldige Lösung finden, als es sich vor aussichtlich als ein raffinirt abgekarteter Schwindel herausstellen dürfte, der zur Aneignung des Geldes dienen sollte. Wie näm lich seitens des Gemeindeamtes in Tolkewitz mitgetheilt wird, erweisen sich die Wunden als überaus leichte und erfreut sich die angeblich überfallene Büffetmamsell wieder eines ungestörten Wohlbefindens. Der Vorfall über den die Erhebungen noch im Gange sind, hat sowohl bei den Gästen, als auch Tags darauf im Orte lebhaftes Aufsehen erregt. — Wie vom Ge meindeamt Tolkewitz mitgetheilt wird, hat das Mädchen bereits gestanden, den Anfall erlogen zu haben, um dadurch das Geld an sich bringen zu können. — Die zusammengebrochene Spar- und Kreditbank, die über so viele Familien in Glauchau und der Umgebung Kummer und Sorge gebracht hat, ist mit der Regelung ihrer Verhältnisse nunmehr fertig. Bei der Zusammenstellung von Schulden und Vermögen der Bank, die der Konkursverwalter im Jahre 1891 einer Generalversammlung vorgelegt hatte, stellte es sich heraus, daß von den 281 Vereinsmitgliedern die Summe von 666243,94 Mark aufgebracht werden mußte. Da jedoch 102 Mitglieder zahlungsunfähig waren, so mußten die übrigen 179, je nach ihren Vermögensverhältnissen, für den Fehlbetrag aufkommen. Der niedrigste Beitrag war 3,50 M., der höchste 11 733,34 M. Später stellte es sich heraus, daß die von den Mitgliedern erhobene Summe zu groß war; es verblieb noch ein Rest von 71250 M., der, trotz des Widerspruchs von 95 Genossenschaftern, an 28 Mitglieder, die den höchsten Beitrag zu bezahlen hatten, zurückerstattet wurde. Die Rechnung ist nunmehr richtig gesprochen und die Liquidation damit beendet. Manches Mitglied hat dabei sein ganzes Ver mögen verloren. Veranlaßt war der Krach dadurch, daß von drei dortigen Firmen eine 110333 M., eine andere 4L860 M., eine dritte 41 750 Mk. der Bank schuldeten, daß eine Firma in Ernstthal 51500 Mk., eine in Schneeberg 40000 Mk. und eine in Hohenkirchen 32 200 Mk. geliehen hatten, und daß noch viele andere uneinbringliche Forderungen vorhanden waren. — Beim Bezahlen von Rechnungen achte man auch auf die kleineren gedruckten Bemerkungen. Ein Bäckermeister, der von einer Halleschen Maschinenfabrik eine Teigteilmaschine be zogen chatte, bezahlte auch die geforderten 120 Mk. sofort an den^Agenten, der keine Jnkassoberechtigung hatte, wie auch auf der "Nota bemerkt war. Der Agent ist verschwunden, und der Bäckermeister muß die Maschine nochmals an die Firma be zahlen, die sich auf ihre Bemerkung auf der Nota beruft. Vermischtes. * Eisenberg in Sachsen-Altenburg, 1. September. Kaum ist die Aufregung über die Mordthat einer Wahnsinnigen an ihrem eigenen Vater geschwunden, so durcheilt unsere Stadt schon wieder die Kunde von einem Morde. Als gestern Abend nach Schluß der Ci-kusvorstellung eine Anzahl junger Burschen aus dem benachbarten Etzdorf heiter und vergnügt ihren Heimweg am Turnergarten und der Echn-eckenmühle vorbei antraten, gingen sie an dec Wohnung des Schlossergesellen Bräunlich, der zum Fenster hinausschaute, vorüber. Ob die jungen Burschen den Bräunlich geneckt haben, oder was sonst die Veranlassung gewesen ist, kurz, Bräunlich sprang den Burschen nach und stach den 20jährigen Sohn des Bauern Pinkert in Etzdorf mit einem Messer ins Genick, so daß der tödlich Getroffene sofort zusammenbrach. * Ein Hund als Wächter bei der Leiche seines Herrn. Aus Laibach wird eine kleine rührende Geschichte über einen Absturz und die Treue eines Hundes gemeldet. Nachmittags am 24. August hörten die Grundbesitzer Franz Rozmann und Vincenz Notsch in der Nähe der Svetschiza-Alpe ein entferntes eigentümliches Hundegebell. Es schien aus einem tiefen Ab gründe zu kommen. Da das Gebell anhaltend und sonderbar klagend war, schlossen die beiden sofort, daß sich etwas Be sonderes ereignet haben müsse. Sie gingen dem Gebell nach und mußten tief klettern, um in den Abgrund zu kommen, von wo das Gebell kam. Sie waren nicht wenig überrascht und erschrocken, tief unten eine Leiche zu finden, die sie als die des Wirthes Andreas Notsch aus Karnervellach erkannten, der offenbar von den steilen Hängen abgestürzt war und Wunden auf dem Kopfe, an der Stirn und den Füßen hatte. Neben der Leiche hielt der Hund des Verunglückten Wache, dessen Gebell erst verstummte, als dje Leiche aufgefunden ward. Der Verunglückte, ein 36jähriger, kräftiger Mann, war Tags zuvor um 6 Uhr Morgens vom Hause weg auf die Svetschiza-Alpe gegangen. Er ist wahrscheinlich ausgeglitten und an dem steilen Bergabhange über 400 Meter tief in den Abgound gestürzt, wohin ihm sein Hund folgte, um Tag und Nacht, (30 Stunden lang) unter klagendem Gebell bis zur Auffindung der Leiche an derselben Wache zu halten. * In einer schlesischen Dorfschule rief ein ABC-Schütze: „Lahrer (Lehrer), kum amol har!" — Lehrer: „Nun, was giebt es denn?" — Schüler: „Wos is denn doas für ein Hoka (Haken)?" — Lehrer: „Das ist ein „i" !" — (Füqf Minuten Pause.) Schüler: „Lahrer, kumm ock noch aunst har!" — Lehrer: „Was hast Du denn schon wieder?" — — Schüler: „Was is denn doas für ein Hoka?" — Lehrer: „Das ist auch ein „i"!" — Schüler: „Ich ducht meHch!" * Ueber Verheerungen in Italien als die Folge ununter brochener Regengüsse liegt folgende eingehende Meldung vor: Zwischen La Porretta und Vergato ist die Eisenbahnbrücke zu sammengebrochen, etwa 100 Meter Eisenbahnschienen sind von den Fluthen weggerissen, zwischen Liffano und Riola ist eine Lawine auf den Schienenweg gestürzt. Der direkte Eisenbahn verkehr zwischen La Porretta und Bologna ist vorderhand un möglich geworden. Noch schlimmer lauten die Nachrichten aus den Ebenen, wo der Reno bei Ferrara zwischen Zena-Vecchia und Codifiume den Damm gesprengt hat, der allerdings aus „ökonomischen Rücksichten" seit langer Zeit in einem ziemlich verwahrlosten Zustande belassen worden war. Bis jetzt haben die Gewässer sich schon über eine Strecke von 5000 a üppiger Felder, Weingärten und Reispflanzen ergossen und dadurch olle Aussichten auf die Ernte vernichtet. Die Bewohner jener Gegenden sind durch die Ueberschwemmung in ihren Wohnungen blockirt, während man mittelst Rettungsbooten sie aus den infolge des unterwühlenden Wassers mit Einsturz bedrohten Häusern wegzuführen bemüht ist. * Berlin. 23^ Jahre verlobt zu sein, dürfte sich wohl selten ein Brautpaar rühmen können. Im Jahre 1872 ver lobte sich der Agent L. mit einer entfernten Verwandten, Fräu lein Marie H. Die Tante der Braut, eine sehr vermögende Dame, war mit der Wahl ihrer Nichte aber nicht einverstanden und erklärte, daß letztere von dem ihr sonst allein zufallenden Erbe keinen Pfennig bekommen würde, wenn sie den Willen der Tante nicht respektirte. Diese Tante war aber nicht mehr jung und fortwährend kränklich, das Brautpaar beschloß daher, die Verbindung bis nach dem Ableben der alten Dame zu v«- schieben. Diese kränkelte weiter zum großen Leidwesen des standhaften Paares und starb endlich in der vorigen Woche im Alter von 78 Jahren. Laut Testament fällt das gesammte Vermögen thatsächtich an Fräulein H. Das alte Brautpaar will nun noch bis zum Januar 1898 warten. Erstens wollen sie der Trauer um die Verstorbene genügen und zweitens ihre Hochzeit am Tage ihrer „silbernen Verlobung" feiern. Der Bräutigam ist zur Zeit 47 und die Braut 42 Jahre alt. * Königshütte, 26. August. Ein schweres Unglück hat, wie aus Oberschlesien geschrieben wird, den auf der Gräfin Laura-Grube beschäftigten Arbeiter Anton Maniura ereilt. Er kam am Montag voriger Woche iu der Dunkelheit nach seiner in Königshütte belegenen Wohnung. Dort ergriff er ein Wasser glas, in dem seine Schwester 24 Nähnadeln aufbewahrt hatte, füllte es mit Wasser und trank daraus, wobei er die 24 Näh-