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Fernsprechstelle Nr. 22. Die .Sächsische Elbzcitnng" erscheint Dienstag, DonnerS- tag und Sonnabend. Die Ausgabe dc^BlattcS erfolgt Tags vorher nachni. 4 Uhr. MvnncnlcntS.PrciS viertel jährlich 1.50 Mk, 2monatlich - .1 M5, 1 monatlich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Illlc kaiserlich. Postanstalten, Postboten, sowie die Zcitungöträger nehmen stets Bestellungen auf die ..Sächsische Elbzcitnng" an. Tägliche Noman-Beilagc. Sonnabends: „JllnstrlerteS klnterhaltnngSblatt". ÄUisEkLItztitilW. AmtZdlütt sör ks Uchliche Amls«niKl, iss KchlW H»,^j»sl»mi «»!> de» Aadinii j» Aj»«d»», , ss»ie für de» LlMWckiM z» Hchnsiei». Verantwortlicher Redakteur: Richard Gürke, Schandau. — Druck und Bcrlag: Legler L Zeuner Nachf. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Anzeigen ,bei der weiten Ver breitung d. Bl. von grober Wirkung, sind Montags. Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags 0 Uhr anfzugeben. Preis für die 5 gespaltene Pctitzcilc oder deren Nanni 15 Pfg. (tabel larische und komplizierte An zeigen nach Ucbcrcinkunft). Auswärtige Anzeigen 20Pfg. .Eingesandt" und.Reklame" 30 M. die Zeile. Bei .Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwirtsch. Beilage". Jnscratcn'Aunahmcstcllcn: In Schandau: Expedition Zankenstrabc 134; in Dresden und Leipzig: die AnnoncewBnrcaus von Haasenstciu K Vogler, Jnvalidcndank und Rudolf Mosse; .... in Frankfurt a. M.: G. L. Daube k Co. Nr. 1. 55. Jahrgang. Schandau, Dienstag, den 3. Januar 1911. England' * Politische Tagesübersicht. Das Ncujnhröfcst a>» kgisrrlichen Hofe ist in dt;r hcr- köminlichcn Weise begangen worden. Den Mittelpunkt der gesamten Neujahrsseier bildete, wie immer, die große Gatnlationscour vor dem Kaiserpaare im Berliner Residenzschlosse. Auch der gesonderte Empfang der kommandierenden Generäle und der fremden Botschafter fand, wie üblich, statt. — Der deutsche Kronprinz ver-- lebte das Neujahrsfest, wie schon Weihnachten, noch auf indischem Boden, in Agra. Der Kaiser hat die General-Obersten Graf b. Schlicsfeit* v. Bock und Polach und v. d. Goltz zu General-Feld- marschällen ernannt. Der Kaiser hat den General-Obersten v. Lindequist und v. Plesscn den Rang eines Gencral- Feldmarschalls verliehen. Am Silvesterabend besuchten der König Friedrich August und die Prinzen und Prinzessinnen des König!. Hauses den Gottesdienst zur Iahresschlußseier in der Hofkirche. — Der Neujahrstag am königlichen Hose . wurde in üblicher Weise durch Beglückwünschungscouren und eine glänzende Abendgesellschaft festlich begangen. Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Pmizessiu Johann Georg und Prinzessin Mathilde nahmen in ihren Palais in der Zinzendorfstraße und Taschenberg gleichfalls die Beglückwünschungen der Damen und Herren des früheren und des jetzigen Dienstes sowie zahlreiche Damen und Herren der Hofgesellschaft entgegen. Für Deutschland hat sich der Ucbergaug aus dein Jahre 1910 in das neue Jahr 1911 ohne irgendwie hervorragendere Ereignisse vollzogen. Noch immer von sich reden macht die bekannte Affäre des Prinzen Max von Sachsen, obwohl sie doch in Hinblick auf die feier liche Widerrufserklärung des prinzlichen Priesters und seinen nachgesolgten Empfang seitens des Papstes als erledigt gelten kann. Aber offenbar wird der gesamte Zwischenfall noch mancherlei Nachwirkungen zeitigen; speziell gilt die Stellung des sächsischen Hausministers v. Metzsch im Zusammenhang mit der Angelegenheit des Prinzen Max als ernstlich erschüttert. Meldungen von unterrichteter Dresdner Seite versichern, Herr v. Metzsch werde in einiger Zeit von seinem Ministeramte zurück treten, obwohl einstweilen die ihn betreffenden Nücktritts- gerüchte dementiert worden sind. Ferner dürfte der Zwischenfall eine genauere Abgrenzung der Befugnisse des sächsischen Hausministers in seiner Stellung zum Gesamt ministerium nach sich ziehen. Ueber die Eingeborenen - Revolte ans den Karoline» liegen einstweilen noch keine weiteren Nachrichten (vor, HchmsltWW A LMMiM NmlssMckr. Restaurant „Elysium" iu RtiuhardtSdorf-Krippcugrnnd, Dienstag, den 10. Januar 1911 von norm. 10 Uhr an: 15,5 rm h. u. 12 rm w. Brennschcite, 10,5 rm h. u. 125,5 rm w. Brennknüppel, 6,5 rm h. u. 2,5 rm w. Zacken, 226 rm w. Aeste, 12 rm w. Stöcke, Gasthof zum „Deutschen Kaiser" in Krippen, Donnerstag, den 12. Januar 1911 von vorm. >/?1O Uhr an: 4275 w. u. 19 h. Stämme, 228 w. u. 126 h. Klötzer, 2163 w. Stangenklötzer, 99 w. Derb- u. 3300 w. Reis slängen. In den Kahlschlägen der Abt.: 7, 73 u. 103, sowie in den Durchforstungen der Abt: 6, 21, 29, 103 u. 104. Königl. Forstrevierverwaltung Reinhardtsdorf u. Königl. Forstrcntamt Pirna. was mit der mangelhaften Verbindung nach den Karolinen zusammenhängt. Der Moabiter Krawall-Proziiß soll endlich noch im Laufe der ersten Januarwoche zuni Abschluß gebracht werden. Zett hierzu wäre es in der Hat! In Bayern spitzt sich der entstandene Konflikt Mischen den Bischöfen und der Lehrerschaft zu. Das schroffe Vorgehen des Episkopats gegen den bayerischen Leyrer- verein hat jetzt die unerwartete Folge gehabt, daß sich jetzt auch solche katholische Lehrex. dem Verein änschlteßen, welche ihm bislang fern geblieben waren. So sintr in jüngster Zeit Beitrittserklärungen katholischer Lehrer aus der Nheinpsalz, Mtttelfrankeu und Oberpfalz zum Lehrer verein erfolgt. Die nächsten Ncichstagswahlen finden, wie die „Dresdner Korrespondenz" von wohlinsormierter.Seite erfährt, nicht im Herbste 1941, sondern erst inz-Januar 1912 statt. Der Grund hierfür' liege darin, daß im nächsten Herbste der- Reichstag nochmals zu einer kürzeren Nachsession einberäfcn werden soll, in -er noch verschiedene wichtige Vorlagen zur Erledigung, kommen werden. Als Nachfolger des vczstorbcucn Grucrals v. Spitz ist zum Vorsitzenden des Prellßischen Landes-Kricgerver- bandes und des Deutschen Kriegerbundes Generaloberst v. Lindequist, Gencraladjutant 8es Kaisers, ernannt worden. Oesterreich,Ungarn. Die finanzpolitische Krisis in Böhmen ist noch nicht beseitigt. Der Landesausschuß, hatte beschlossen, die Landesumlagen um zehn Prozent zur Deckung der not wendigsten BcPfrfnisse zu erhöhen, welchem Beschlusse aber die. Regierung jetzt die Gc. ;qhmlgung versagt hat. In dem betreffenden Negicrungebeschsid an den Landes ausschuß heißt es. daß die Zurückweisung des genannten Beschlusses auf Grund reiflicher Erwägungen erfolge und sich durchaus innerhalb des gesetzlichen Rahmens halte. In tschechischen Blättern wird- bereits behauptet, die Negierung sei durch ihre ablehnende Haltung gegenüber,, dem Beschlusse des Handesausschusses de«. Eröffnung, der deutschen Obstruktion in der Pragxr' Lbndcsstube^ ent gegengekommen, woran man natürlich.regierungsseitig gar nicht denkt. . > In England wolltc^nan wieder einmal ciken deutschen ,Spion erwischt haben. Verschiedene Bläster wußten! zu melden, es sei .Adi Dauer' ein gutgekleideter Mann voll mutmaßlich' deutscher -NcltiouMät verhaftet., worden, welchen man dabel betroffen'chabe,' als er in der Nähe des Forts Bourgöyne ein >Fcrnglas benutzt und sich Aufzeichnungen, gemacht habe.^ Nach weiteren Meldungen über diesen Vorfall 'hat indessen gar keine Verhaftung stattgefuiidciu Der betreffende Fremde wurde lediglich angehalteit». weil ex'allerdings ein ^Fernglas benutzt und sich Notizen gemacht chatte.^ Aber die Prüfung dieser Aufzeichnu'ygen.ergab nichts Verdächtiges, der Mann hatte nur Vögel Peobrchtet und. sich hierüber Notizen ge macht. Ob der in Perdacht geratene Fremde überhaupt ein Deutscher bislang vorliegenden Meldungen über deU Zwischenfall nicht des näheren hervor. ^Portugal. Für das neue republißaniuhe.Regime, in Poxtugal scheint eine kritische'Periode kegouneichzu haben. Zwar haben die AlarmnachAchtön von per angeblichen Ent deckung einer royalistischen Perfchwörung H diäscm Lande bis jetzt noch keine Bestätigung gesunden,. es wird in neueren Meldungen über .die Hage in ^Portugal sogar bestritten, daß dort überhaupt ciye Krists bestehe. In dessen kann es doch kaum einens Zweifel 'ünterliegen, daß die junge republikanische Regierung in Portugal tatsäch lich mit gewissen Schwierigkeiten zu Kämpfen hat. Nach Privatbertchten aus Lissabon herrschen, in der portu giesischen republikanischen Partei Spaltungen und Kon flikte, außerdem mßt die finanzielle Lage zu wünschen übrig. Die größte Gefahr für das jetzige Regime dürfte jedoch in der Unzufriedenheit der arbeitenden Klassen des Landes liegen, die sich in ihren materiellen Erwartungen durch die gegenwärtigen Machthaber in Lissabon und ihr Regiment empfindlich enttäuscht sehen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß eine populäre Persönlichkeit, etwa Machado Santos, der Führer der aufständischen Truppen bet der Oktoberrevolution in Lissabon, diese unzufriedenen Elemente sammelt, um dann zü versuchen, mit ihrer Hilse den Sturz der jetzigen Regierung herbeizuführen, zumal letztere weder der Landtruppen noch der. Marine sicher sein soll. Üebereinstimmend versichern jedoch alle HchmslkWM WMrfn AMMkM. Mittwoch, den 11. Januar 1911, vorm. '/«1O Uhr im Hotel „Sächsischer Hof" in Sebnitz: 981 w. Stämme, 1925 w. u. 81 h. Klötzer. Kahlschlag, Abt. 33, Dürchfolstungs- nnd Einzelhölzcr, Abt. 80, 81, bcz. 7, 9, 11, 12, 15, 16, 26, 38, 79. Königl. Forstrevtervcrwarinng Ottendvbf u. Königl. Forstrcntamt Schandau. Nichtamtlicher Teil. Aus Stadt und Land. Schandau, de» 2. Januar 1911. -* Einweisung der Stadtverordneten. Heute (Mon tag) nachmittag 5 Uhr findet die Einweisung dec neu- resp. wiedecgewählten Stadtverordneten statt. Daran schließt sich eine öffentliche Sitzung. 25 jähriges Jubiläum. Am 31. Dezember konnte der Kassierer der hiesigen Ortskrankenkasse Richard Thomas, hier, auf eine 25 jährige ununterbrochene Tätigkeit in . seinem Amte zurückblicken. Möge es dem treuen Be amten, der sich hier allgemeiner Hochachtung und Be liebtheit erfreut, noch recht lange vergönnt sein, seines Amtes zu walten. —* Die Ziehung der 2. Klasse der 159. Königl. Gächs. Landeslotlerie findet am Mittwoch den 1J. und Donnerstag den 12. Januar 1911 statt. Än größeren Hauptgewinnen wird in dieser Klasse je ein 40 000 Mark-, 30000 Mark-, 20000 Mark- und 10000 Mark-Gewinn ausgespielt. —"MwerbSgehilstn-Fortbildungsverciu „Union". Am Neujahrstage hielt der vorgenannte Verein in Hegen barths Etablissement sein Neujahrsvergnügen ab, das aus Konzert, Theater, Verlosung und Ball bestand. Der Konzertteil wurde von der Schildbachschen Kapelle aus- gesührt, die Theaterauffllhrung von Mitgliedern des Vereins. Erst vor kurzem hatten wir Gelegenheit zu be merken, daß oft Dilettanten sich an recht große Auf- / gaben heranmachen — mit mehr oder weniger Erfolg/ Auch hier hatte man sich mit dem Halbeschen Drama „Der Strom" eine solch' schwierige Ausgabe gestellt und —— Berichte aus Lissabon, daß an die Wiederherstellung der Monarchie im Ernst nicht zu denken sei. — Die spanische Negierung soll in Hinblick auf etwaige überraschende Ereignisse in dem benachbarten Portugal die Ansammlung erheblicher Truppenmasscn an oer spanisch-portugiesischen Grenze verfügt haben. Amerika. Das zurzeit" in den europäischen Gewässern weilende Kreuzcrgeschwader der Union hat telegraphisch Ordre er halten, sofort direkt nach Amerika zurückzukehren. Es sollte, nachdem cs den französischen Kriegshafen Cherbourg und weiter England besucht, auch in deutschen Häfen einen Besuch abstatten, welcher aber plötzlich definitiv abgesagt worden ist. Die Absage der Unionsregierung ist niit der gegenwärtigen „rauhen Jahreszeit" begründet, die eine Befahrung der Nord- und Ostsee durch dis amerikanischen Kriegsschiffe als bedenklich erscheinen lassen soll. . —- --- ... - ---- --—— MMt ZisW SkS Freiing, dc» 30. Dezember 1910. Anwesend sind die Siadiverordneien Meutzner, Dor», Petrich, Stephan, Hering, Homann, Nickel, Hanschlid, Michael, Schuridt; am Ratstischc Stadtrat Gärtner. Da der Stadtverordneten - Vorsteher Stephan am Erscheinen verhindert Ivar, eröffnet sein Stellvertreter Stadtv. Homann die Sitzung. Eingegnngen ist ein Danks.brclbcn des Atadlratü Kämpfer anlässlich seiner Wiederwahl zum Stadtrat, wovon die Versamm lung KenntttiS nimmt. Punkt 1 der Tagesordnung: llcbcrlassuttg des Erlöses ans dem Berkans eines alten Sägegatters an dcn Stadtmühlcnpächtcr wird vorläufig znrückgcstcllt, da die Angelegenheit noch einer Aufklärung bedarf. < Erklärung des Privatiis Ernst Huüsei, die König Albert - Straßc bctreffcnd. Nach längerer Debatte, während welcher der Natsvorsitzcndc Bürgermeister Dr. Voigt erscheint, werden die Beschlußfassung der vorigen Sitzung in dieser Angelegenheit aufgehoben und die 72 Mark bewilligt, mit der Bc- mcrknug,. dass dieselbe» nicht auch eine Abfindung für solche Schäden sind, die etwa »och durch die Schleuse eutstehcn können. , Ein >2 teuerer lauge such wird von der Versammlung in: Sinne des NatsbeschlusseS. genehmigt. Der Vervielfältigung des Haushaltplanes wird ebenfalls, in der vom-Stadtral vorgcschlagcncn Weise zugestimmt. Nach Beschluß des Kollegiums wird nqchmalS in die Be sprechung des Punktes 1 (bctr. Sägegatter) eiilgctrcteu und nach- . dem Bürgermeister Dr. Boig 1" die Rechtslage des Falles erklärt, -dim Natsbcschluss, den Erlös aus dem Verkauf des alte» Sägc- gättcrs dem S)adtmühle»pächter als Entschädigung für ander- weite Reparaturen zu überiasscu, zugestimmt. Ei» lpcsuch des neuen Wassermeilters, ,ihm auch für die sechsmonatige Probezeit den betreffenden Teil deö JahrcsgehaltS von 1200 Mark zn bewilligen, wird angcnommcii. Nachdem die Tagesordnung erschöpft ist, spricht der stell-, vertretende Stadtverorductcn-Vorstehcc den ausschcidenden Stadt verordneten Dorn, Meutzner, Stephan I und Stephan U den Dank aus für deren bisherige Mitarbeit zum Wohle der Stadt- Nach Verlesung des Protokolls schließt der Stadlvcrordmücn- Vorstehcr-Stellvertrcter Homann die Sitzung.