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4)aS ist immer so in einer Sntereffengemeinsckast, die auf Raub auszieht. Wer tnS Hintertreffen gerät, wird um den Beuteanteil geprellt. . Wieder ei« „Schutz" gege« die L-Boyte. Mn früher schon versuchtet Mittel, die angelsächsische Welt Über den schwindenden Schiffsraum zu verscheuchen, taucht in »The Melboure Age" auf. Dat Blatt berichtet, daß vor einiger Zeit im Parlamentsgebäude zu Melbourne ein neuet Schiffsmodell vorgeführt wurde. Die nach diesem System gebauten groben Schiffe sollen beinahe nickt, so heißt eS, durch Torpedierung zum Sinken ge bracht werden können. Die deutschen U-Boote werden sich kaum durch diese Schiffe, die auf dem Papiere beinahe nickt versenkbar sind, von ihrer Tätigkeit abhalten lassen. Alberne Erfindungen des „Telegraph". Die MontagS-Ausgabe des bekannten in Deutsckfeind- lichkeit schwelgenden Amsterdamer.Telegraph" vom 26. No vember läßt sich melden, daß die griechischen Truppen in Görlitz in deutschen Uniformen zuerst an der italie nischen und dann an der Balkanfront kämpfen sollten, daß aber die angeblich größtenteils venezilolistischen Offiziere dagegen^ protestiert hätten. Der .Telegraph" hat in feiner Verbissenheit schon so viel dummes Zeug verbrochen, daß man diese neue lächer liche Erfindung ruhig zu dem übrigen legen darf. Voit de« Kriegsschauplätzen. Amtlich, Großes Hauptquartier, IS. Dezember 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Sturm und Schneetreiben blieb die Artigerietätigkeit mäßig. An Flandern und westlich von Lamdrai trat am Abend geringe Feuersteigerung ein. Trkundunasabteilungen brachten an der englischen Front, nord- westlich von Mnon, auf de» Ostuser der Maas und südöstlich von Thann eine Anzahl Engländer und Franzosen «in. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nicht« Neues. Ma»edo«is»e Krönt. Im Lernabogen und zwischen Wardar und Doiran-See lebte dar Feuer zeitweilig auf. Italienische Front: Zwischen Brenta und Piave vielfach lebhafte Arttllerietätigkeit. Oestlich vom Monte Solarolo wurden Teile der feindlichen Stellung genommen. Der Erste Generalqnartiermeister Ludendorff. Hausfrauen, bewahrt die Kartoffeln gut auf! Kirchennachrichten. * E». Iiiaglingsoerein. Donnerstag, den so. Dezb., nachm. '/,g Uhr' Posauyenstunde. Spielplan der Leipziger Theater. Neues Theater. Mittwoch 7 Uhr: „Dir beiden Kl.ngSberg". Donnerstag 7 Uhr: „Moral", Altes Theater. Mittwoch und Donnerstag: Geschloffen. Neues Operetten-Theater. Mittwoch 7'/, Uhr: .Die EsardaSfürstin". Donnerstag 7'/, Uhr: „Hanuschka". Dttmigtt Lichtspielhäuser Leipzigs, ^»torla, Windmühlenstraße31. Ab heute .Der Mann ohne Gnade- Drama in vier Akten, mit Gunnar Tolnaes, ferner .Der Blusen- König', Lustspiel in 3 Akten mit Ernst Lubitsch, sowie wettere Film darstellungen. Dasselbe im iSklntsrgsrton, Eisenbahnstratze 56, und am Sonntag in der Ostpassage, Eisenbahnstratze 74. Ooloarsum, Rotzplatz 12—13. Ab heute: .Der Todesstern' (Stuart Webbs Abenteuer), Drama in 4 Akten, ferner .Lori L Lo., Filmspiel in vier Akten mit Lotte Neumann und weitere Kinoausnahmen. Dasselbe SelttoS l.incksnk«l», Larl-Keine-Straße 50. Druck und Redaktion : Rodert Gitnz. — Verlag: Gitnz L Eule in Aannhoi Große öffentliche Abeil-unterhaltung bestehend in ernsten »ad heiteren theatralischen Nardietanzen z«m Beste» der veranstaltet vom Stenographenverein,, Gabelsberger" zu Naunhof unter selbstloser Mitwirkung von Frau Stadtkassierer Müller abends 7 Uhr im Ratskeller Nannhof. Die geehrten Einwohner von Naunhof und Umgebung werden hierzu herzlichst etngeladen und um recht zahlreichen Besuch gebeten. Eintrittspreise: Saalplatz 75 Pfg„ Galerie 30 Pfg. Einlaß: '/,7 Uhr. Vorverkauf im Ztgarrengeschäst von E. Klette und im Ratskeller. Suche sofort einen MM WirPaftsHm Wege« Si»zieh««g zum Militär. Lsller, Maza. V-lt. Gelegenheitskauf! Paffendes Weihnachtsgeschenk 1 herrl. Symph. Musikwerk, tadellos erh. 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Roman von Jost Freiherrn von Steinach. 7 .Der Verbrecher schien Schliche und Listen anzuwen- den, die eS der Polizei fast zur Unmöglichkeit mach ten, ihren Ruf aufrecht zu erhalten und ihm ein neues Ruh mesblatt zuzuführen Als alles vergeblich schien, wandte sich mein Schwager, dem weniger an den» verlorenen Gelbe als an der Bestrafung deS Defraudanten gelegen war, an einen Herrn Satinar, der ihm von einem Berliner Geschäftsfreunde als äußerst scharfsinnig und raffiniert empfohlen worden war. Er sollte früher ein ganz romantisches Leben geführt haben und auch einige Jahre von der Schweizer Reaierung als überwachendes Organ über die zahlreichen, sich m der Schweiz aufhaltenden Anarchisten engagiert gewesen sein. Genug, damals befand er sich im Ruhestand «md verzehrte eine ziemlich geringfügige Rente. Er wohnt« zm Ze« in «n«r Vorstadt Berlins, die Adresse weiß ich allerdings nicht mehr, doch wird er wohl aufzufinden sein, mein Schwager wandte sich an ihn und erhielt eine zusagende Antwort. Ich kann Ihnen nur das eine verraten, birmen einer Woche war d« untreue Kassierer der Polizei überliefert; mem fand b« ihor noch über die Hälfte deS Veruntreuten vor, von dem Herr» Satinar wieder die Hälfte für seine Bemühungen erhielt, vier tausend Franks, die er sicher redlich verdient hatte. Gehen Tie zu, daß Sie diesen in seinem Fach geradezu genialen Men schen auftreiben können, und wenn mich nicht alles täuscht, so wird er Ihnen auch in Ihrem Falle beistehen können. In zwischen begrüße ich Sie sowie Ihre werte Familie. Adolph« Meunier." Der Geheinirat ließ das Schreiben finken, sein ganzes Wesen befand sich in wahrhaft fieberhafter Aufregung. Hier erwuchs ihm vielleicht Hilfe, die er bisher vergeblich gesucht datte. O Gott, wenn eS diesem Manne gelang, auch in flinem Falle zu reüssieren, er wollte ja kein« Kosten scheuen, um nur wieder in den Besitz seines Schatzes zu gelangen. Zuerst mußte man den jetzigen Aufenthaltsort dieses mysteriöse,» Menschen ausfindig machen, und damit wollte er schon heute beginnen. Er spann sich so iu seine Träume ein, die diesmal freudiger Natnr waren, daß fein Antlitz zum erstes Mal« wie wieder hoffen lasten. der das alte, liebe Lächeln zeigte, das seine Angehörigen so lange an ihm vermißt hatten. Die Gattin warf Magda be deutungsvolle Blicke zu, als sie diese plötzliche Umwandlung sah; wie aber ward ihnen zu Mute, als der Geheimrat ganz unbewußt ein Studentenlied zu summen begann, um sich dann unversehens zu erheben und im Walzerschritt das Zim mer zu durchmessen! Starr sahen sie dem fremdartigen Gebüh ren des Hausherrn zu und glaubten nicht anders, als der Gram um die verloren« Marke habe ihm den Verstand ge raubt. Da blieb er mitten in seinem Pas stehen und blickte sie lächelnd an. „Na, ich seh's Tuch an," n,einte er mit Humor, „Ihr denkt, der alte Vater hat einen Raptus bekommen, nicht, ist's nicht so? Na, beruhigt Tuch und lest das Schreiben, daS ich soeben erhalten habe, dann wird Euch mein Benehmen nicht mehr spanisch vorkommen." Die Rätin nahm eS an sich und flog eS durch. Während deS Lesens verfinsterte sich ihr Gesicht allmählich, und als sie bis zum Schluß gekommen war, meinte ste etwas gereizt: „Und Du willst Dich wirklich aus ein so vages Unternehmen einlasten, daS Dir noch Kosten obendrein machen wird, ohne daß es je zum Ziele führen kann? Es wäre doch Mr besten, wenn Du jetzt die unselige Sache, die Dir soviel Kummer be- rettet hat, auf sich beruhen lasten würdest, uni nur den einzi- gen Nutz«n daraus zu ziehen, daß es bester ist, seine Aufmerk samkeit, seine Zeit und sein Geld anderen Dingen zuzuwen den als solch törichten Liebhabereien." ,-Jch bin durchaus heute nicht dazu aufg-legt," erwiderte der Rat, ohne sei»« gute Laune zu verliere«, „mich mit Dir in Kontroversen einzulasten über Materien, worin unser Ge schmack diametral auseinand«rgeht. Ich laste Dich in jedem Punkte gewähren und kann dafür verlangen, daß Du auch meinen Geschmack respektierst." „Darf ich auch den Bri«s lesen, Väterchen?" fragte die Tochter, um dem Streit zwischen den Eltern ein Ende zu ma „Jeder nach seinem Geschmack, Alte," versetzte der Rat aur- geräumt, „wer zuletzt lacht, lacht am besten. Ich mache mich sofort auf und fahre zu Bergheims hin, ich muß mir schlen- , nige Gewißheit verschaffen, sonst bringe ich keinen Bissen her- einem "Schlage' unter, sonst verkomm« ich vor Neugier und Auflegung. Auf l Wiptzq^ehtz>»1" 242,2V chen. „Aber gewiß doch, mein Kind," entgegnete der Vater, „es steht nichts Böseß darin, im Gegentril, unser französischer Badesreund teilt mir Dinge mit, die mich mit einem Schlage „Ich fürchte, Du hoffst umsonst," brummte seine Gattin ärgerlich Als Magda an die Stelle im Briefe geraten war, wo Herr Meunier den Namen des schlauen Detektivs nannte, der seinen Schwager zu seinem Gelds verhalfen hatte, Sa tinar, begann sich ihr liebliches Antlitz mit einem purpurnen Rot zu bedecken, und sie wurde sichtlich verlegen. „Satinar?" wiederholte sie den Namen in Gedanken laut vor sich hin. Ein hübscher, junger Mann, ein flotter Studio, den ste im vorigen Winter kennen gelernt hatte, mit einem Keinen Schnurrbärtchen und feurigen schwarze,» Augen, stand plötzlich vor ihrem Geiste. Sie erinnerte sich sein«ß NamenS gar wohl und auch der lebendigen, geistvollen Unterhaltung, die er fast ausschließlich mit ihr geführt hatte. „Du sprichst diesen Namen so merkwürdig aus," sagte der Vater, „hast Du ihn denn schon irgendwo gehört?" „Ja, natürlich, Papa," erwiderte ste schnell, „ich lernte einen jungen Mann dieses Namens, einen Juristen, auf ei nem HauSkränzchen kennen, das meine FreMdin Eva, du Tochter des Kommerzienrats Bergheim, gab." Der Geheimrat packte ste aufgeregt beim Arm. „Täuschst Du Dich auch »licht? wirklich Satinar?" „Aber gewiß, das kann ich beschwören, daß dieser nette, junge Mann Satinar hieß." „Und Du weißt vielleicht gar seine Adresse?" fragte der Vater, vor Erregung zitternd. „Leider nicht, aber die Kommerzienrätin wird ste siche» kennen." „Was wiegst Du Dich umsonst in trügerische», Hoffnungen und Illusionen, Gottfried," »varf die Mutter indigniert da zwischen, „Du kannst mir ordentlich leid tu»» mit Deinen ewi gen Gemiitserschütterungen, die ja doch zu nichts führen."