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tzteglerim« ««ter Wchttin, vo« Lloy» George de« Gr« W«lkeu etneS^-rechten doll- S^rDs st, ist Sr Mrch »i« «rxrstr Ae»r tzM MgMche« «sltefett. GG »Mtt», tz»H KP erst f-tt ß«M A«k M A» SftstWt -Or Retch-re-Wt*ng getreten bin, daß mir aber mMre bisherige Stellung Gelegenheit gab, die auswärtige Palitik «einer BorgLnger und der verbündeten Staatsmänner von einem besonders guten Beobachtungsposte» ans zu verfolge«. Und da kann ich als Staatsmann and Historiker, der ein langes Lebe« de« Forschen «ach ge schichtlicher Wahrheit gewidmet HM, anerkennenr DaS deutsche Gewisse« ist rein. Nicht wir waren es, die den Mord von Sarai«»» in« szcnterte«. Der Prozeß Suchomlinow t« Petersburg hat baS, was wir seit Ende Juli 1914 wußten, der Welt «tt absoluter Deutlichkeit Kargele-tr die Ursache des EüeltkrtegS, den de« Zaren Nikolaus H. von gewissen tose» Ratgebern abgenbtigtrn Befehl z»r Gesamtmobil- tnächuNg, der «k- de« Kampf nach zwei Fronte» anf, zwang. Bor wexigen Tage« war es ein Jahr, daß wir mit unseren Verbündete« de» Feinde« die Hand zn« Frieden boten. Sie wnrde zurückgestoßen. Inzwischen hat unsere Untwort anf die Papstnote unseren Standpunkt erneut ausgesprochen. In dem Augenblick, wo ich die Nachricht erhalte, daß die Waffenruhe, die schon -wischen unserem Sstlichen Nachbarn und u»s bestand, in einen förmlichen Waffenstillstand übergegangen ist, wird mir dMRede de» englischen Premierministers, von der Sie spWhen, vor- gelegt. Sie ist die Antwort des heutigen engltfche» Kabinetts a«f die Papstnote. Unser Weg im Weste« ist demnach klar. Nicht Lloyd George ist der Weltrichter, sonder« die Beschichter ihre« Urteil können wir, wie a« S. A»g«st 1V14, so auch heute mit Ruhe entgegensehe«. Diese ruhige und mannhafte Erklärung beS Deutschen Reichskanzlers Grafen Hertling ist die beste Antwort auf die Hetzrede deS englischen Premierminister-, den die Furcht vor dem Zusammenbruch seiner Politik zu un- finnigen Schmähungen treibt. Caillaux vor -er Anklage. 'Paris. 17. Dez. Der Kammerausschuß j hat mit neun Stimmen bei zwei Stimm ¬ enthaltungen der Aufhebung der parla- ! mentarischen Immunität von Taillaux und Loustalot zugesnmmt. Die Kammer wird ohne Zweifel diesem Beschluß zu- stimmen und damit hat Ministerpräsident Clemenceau zunächst einen parlamentarischen und einen persönlichen Sieg über seinen Gegner Caillaux errungen. Caillaux und mit ihm der Abgeordnete Loustalot werden beschuldigt, in dem Jahre 1916 und 1917 gewisse Machenschaften gegen Frankreich unternommen zu haben, die letzten Endes darauf abzielten: 1) Italien zu einem Sonderfrieden zu be wegen, 2) Frankreich nach diesem Friedensschluß eben falls zum Friedensschluß zu bringen, um barm mit Deutschland, Italien und Spanien ein Bündnis gegen England und Rußland zu schließen. Den anderen Teil der Anklage, daß Caillaux nämlich (in Verbindung mit Bolo Pascha und Almereyda) di« Widerstandskraft Frank reichs geschwächt haben soll, scheint man, wie der Pariser Hetzprefse zu entnehmen ist, fallen zu lassen. Die ent scheidende Verhandlung in der Kammer wird wahrschein lich am Donnerstag stattfinden. Wieder einmal brodelt eS also im Hexenkessel der parlamentarische» Küche Frank reichs, und wenn nicht alles täuscht, wird daS Süppchen, daS Ministerpräsident Clemenceau seinem leidenschaftlich gehaßten politischen Gegner, dem ehemaligen Finanz- Minister und Ministerpräsidenten Caillaux einzurühren ver stand, mit seinem Men Dust bald ganz Frankreich er füllen. Die Vorgeschichte. Don einem Politiker, der seit Jahren die Hetze gegen Caillaux aufmerksam verfolgt, wird unS geschrieben: Wenn man sich klar werden will, wie Clemenceau, der ohne Zweifel ein guter Kenner der Seele seines Volkes und — auch der Feind muß eS ihm zubilligen — ein glühender Patriot ist, einen Streit entflammen konnte, der schon heute, noch im Anfangsstadium, all« innerpolitischen Leidenschaften Frankreichs aufgewühlt und daS Land in zwei feindlicheLager gespalten hat, muß man weit zurückgreifen. Caillaux wird heute daS Opfer seiner Erfolge als Minister präsident, al- welcher er bekanntlich den Agadir-Streitfall zu einem für Frankreich durchaus nicht ungünstigen Abschluß brachte. Caillaux war es, der damals während feiner kurzen MinisterprSsidentschast (28. Juni 1911 bis 10. Januar 1912) für Frankreich daS Protektorat über Marokko errang, wofür eS allerdings an Deutschland als Ausgleich ein Stück Französisch-Kongo abtrat. Damals begann der Kampf, eine wüste Hetze setzte ein. Die Nationalisten, die damals schon zum Kriege drängten, beschuldigten Caillaux des Vaterlandsverrats und wenn Clemenceau in jener Zeit noch -urückhielt, so geschah eS, well er, der 1906—1909 Ministerpräsident gewesen war, «och immer auf die Rückkehr zur Macht hoffte. Desto toller trieb eS die nationalistische Clique. Da Caillaux politisch unangreifbar war, mußte sein Privat leben herhalten. Die Boulevardblätter, denen jeder Skandal recht ist, erschienen allwöchentlich mit einem pikanten Aben teuer deS angefeindeten Ministers, der übrigens kein Hehl daraus machte, daß er gern in jener Welt lebte, in der man sich nicht langweilt. Die laxe Ebemoral, die feit Napoleons Tagen zum guten Ton in Frankreich ge hört, schien dem Ministerpräsidenten eine Art Freibrief auSzustellen. Der damals 51jährige war erstaunlich ver gnügungssüchtig, unerhört ausdauernd und selbst für französische Verhältnisse überraschend wenig wählerisch in seinem Umgang. So kam eS, dß er in einer berühmten — oder soll man sagen — berüchtigten .Zylinderdestille" die Bekanntschaft von allerhand Leuten machte, deren Persönlichkrtt und deren Erwerb zumindest zweifelhaft war. In diesen Kreisen lernte er u. a. auch Amereyda kennen, der daS Blatt „Bonnet rouge" herauSgab. Der erbittertste Gegner Caillaux war der Redakteur deS »Figaro" Calmette, der „Agadir" einen verlorenen Feldzug und Caillaux einen verräterischen Feldherrn nannte. Calmette veröffentlichte um die Jahreswende 1913/14 die berühmte Artikelserie, die Caillaux mit Bazaine verglich und in der Androhung der Veröffentlichung intimer Briefe gipfelte, Lie Caillaux und seine Frau bloßzustellen geeignet Waren. Die Verzweiflungstat der Frau Caillaux, die Calmette am 16. März niederschoß, fetzte den Angriffen zunächst ein Ziel, und »«Mittelbar auf daß freisprechende Urteil des Gerichts folgte der Krieg. In jener denk- würdigen Verhandlung, in der Laillaux'S Privatleben an HW Prang« der OffenKchkeit gezerrt würde, tat der Ge schmähte den Ausspruch, al» man ihm vorwarf, er habe Son gewisser Seite Geld genommen: „Seit Ser Panama- Affäre ist der Scheck ein gefährliche, Selbstmordinstrument geworden." AIS Frau Caillaux von der Anklage deS Morde- frei- gesprochen war, fand in seinem Hause ein kleiner Empfang der Intimen statt. An ihren Gatten geschmiegt, sagte sie: »Mir ist alle-wie ein böser Traum. NurLaboriS Verteidigungsworte klirren Mir noch wie eine süße Me lodie iM Ohr." Und Caillaux fügte prophetisch hinzu: -Wir werben Labori noch öfter brauchen!" Der berühmte Verteidiger ist tot. Caillaux aber scheint seinerseits zum Angriff übergehen zu wollen. „Mich wird kein Scheck ent leiben!" sagte er seinen Getreuen. „Und Almereyda schreckt mich nicht." — In Frankreich aber herrscht eine Stimmung» wie zur Zeit des ersten DreyfuSprozefseS. Die NationalistM brauchen ein Opfer, dem sie die Schuld aufbürden, daß auch 1917 der Krieg nicht gewonnen ward. politische Rundschau. Deutsches Reich. 4- Der Reichstags- «nd Landtag-abgeordnete GieS- bertS ist, wie schon vor längerer Zeit angekündigt worden ist. jetzt in daS Reichswirtschaftsamt al- sachverständiger Berater deS Staatssekretärs für die Nrbeiterinteressen ein getreten und der sozialpolitischen Abteilung deS Amtes zugeteilt. Sein Arbeitsgebiet wird die Fortbildung des ArbeitSnachweiSwesenS, die ArkeitSlosenfürsorge, di« Er richtung von Arbeitskammern, di« Förderung deS gewerb lichen EintgungSwesenS u. a. umfassen. 4- Die französische Regierung hat verboten, den krieg-, gefangene« »nd zivtlinternierten Deutschen ZinSscheine französischer und aach russischer Wertpapiere auSzuhändigen. Dtn Angehörigen Kriegsgefangener und Ztoilinterniertrr wirb daher empfohlen, derartige ZinSscheine auf diesem Wege nicht mehr nach Frankreich zu senden. Sine ent sprechende Anordnung gegen die feindlichen kriegsgefan gene« und zivilinternierten Franzosen in Deutschland ist veranlaßt worden. * In der Antrittsrede de- «eue« bayerischen Ministerpräsidenten v. Dandl in der ReichSratSkammrr wie- er daraus hin, daß in der Übergangswirtschaft di« freie Entwicklung der wirtschaftlichen Kräfte möglichst wenig gehemmt werden dürften. Die Friedenskund gebungen bet russischen Volke- könnten unmöglich ohne Nachhall bleiben, dagegen höre man nach wie vor im Westen da- schärfste Bekenntnis zum KriegSwillen. Deutschland muß in stählerner Ausdauer zusammen- halten, dann muß der gute AuSgang kommen. Dem konservativen Führer, Freiherr o. Würtzburg, der sich gegen die Neu-Orientierung ausgesprochen hatte, erwidert« der Ministerpräsident: Man würbe nicht alle Bestrebungen zum Ausbau deS Staate- ablehnen. Von einer ab schüssigen Bahn könne keine Rede sein, auch im Reiche nicht, dafür sorge schon Hertling. Italien. X AuS b«r Geheimsitzmrg der Kammer machen di« Blätter interessante Mitteilungen, obwohl eine strenge Zensur die Veröffentlichung von Einzelheiten verhindert. Die Organe der Rechten weisen übereinstimmend darauf hin, baß sich die Lage deS Kabinetts außerordentlich schwierig gestattet habe, was darauf schließen läßt, daß di« Kriegsgegner, wenn auch nicht di« Oberhand, so doch zu mindest an Einfluß gewinnen. Die Hetzpresse mache Gioltttt für diese Wendung der Dinge verantwortlich und fordert baS Kabinett auf, da- Parlament zu befragen, ob e- für oder gegen die Regierung sei. Wenn aber daS Parlament ein Vertrauensvotum auSspreche, so müsse die Regierung mit aller Energie gegen die Zerstörer der inneren Einheit vorgehen. Mit anderen Worten, die Friedensbewegung in Italien ist in schnellem Wachstum begriffen. Sroßbritaunte«. x Die London« Press« klagt über die zunehmenden Lransportschwierigkeiten aus den Eisenbahnen. Der -Economist" meint, der Eisenbahndienst lasse Brauchbarkeit oe- Material- und Pünktlichkeit in steigendem Maße ver missen. Erneuerung oder Reparaturen seien au-geschlossen. Somit aber sei eine regelmäßige Fahrplanerledigung nickt möglich, was wiederum Stockungen in großen Fabrik betrieben im Gefolge habe. — Wie fern sind jene Zeiten, da England behauptete, der Krieg würde eS kaum wesent lich in Mitleidenschaft ziehen. Asts In- und Ausland. Berit«, 17. Dez. Der Kaiser bat den Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, StaatSmtnister v. Dr. von Trott »u Solz »um Senator der Katser-Wilhelm-Gefellschaft ,ur Förderung der Wissenschaften für die Zett bis Ende Mär, 1921 ,u berufen gembt. Berlin, 17. De». Biiekanrler v. Payer hat daS Amt al» Vorsitzender und Mitglied des Aussichtsrats der Württem- bergischen Hypotbekenbank niedergelegt. Bonn, 17. Dez. Bei der RetchstagSersatzwahl im Wahlkreise Bonn-Rheinbach ist (als Nachfolger SpahnS) Rechts anwalt Henry (Ztr.) gewählt worden. Sternberg (Meckl.), 17. De». Die mecklenburgischen Regierungen haben in einem Erlaß die Stände aufgefordert, Vertreter »ur Wiederaufnahme der Verfassungs-Verhand lungen ru ernennen. Stockholm, 17. Dez. Eine javanische Finan,gruppe bat dar Nutzungsrecht auf ein großes Gebiet im Urwald Kamtschatkas erworben. Gens, 17. De». Heute sind 167 der in belgischer Gefangen- schaff gewesenen Ostafrikaner hier angekommen und nach kurzem Aufenthalt wettergefahren. Madrid, 17. De». Der frühere Präsident der Republik Portugal Machado ist mit feiner Familie in Madrid an gekommen. Deutscher Heeresbericht. Mittetlun,«« de» Wolsfschen Telesraphen-Vure««». Sr»steS Ha«Pts«»rtier, 17. Dezemb«». GSsftllcher Kriegsschauplatz. Heer»-gruppe Kr»«prinz Rupprecht. Nus dem Südufer der bcarpe und in einzelnen Ab schnitten südwestlich von Cambrai lebhafte Feuertätigkeit. — Starkes Artillerie- und Minenfeuer lag aus der Süd front von St. Quentin. HeereS-ruppe Herzog Albrecht. Nördlich von St. Mihiel und im Sundgau war die französische Artillerie tätiger alS an den Vortagen. Leutnant Müller errang seinen 88. Luttsieg. Östlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neue-. M«ed»«ische Fr»»t. Zwischen Wardar Mb DoW»« G« stteß «ft» er 'ische Kompagnie krMger F«M- wiMng m>r. — Im Gefecht mtt Lutzarftchm Voße» w«-- sie abgewiese«. Italienische Front. Zwischen Brenta und Mwe bauerten in einzelnen Abschnitten heftige Artillertekämpfe an. In erfolgreichen Unternehmen brachten österreickisck- ungarische Truppen südlich vom Col Caprile mehrere Hundert Gefangene ein. Italienische Vorstöße gegen unsere Linien südlich von Monte Fontana Secca scheiterten. Ler Erste Ge«eralguarttermeister Ludentzorsf. A«Mch wird gemeldet: Re« U-B»ot.Erf»lge im Sperr, gebiet «m England LI OVO Br.-Reg.-To. Davon wurden 6 Dampfer und 1 englisches Fischer- fahrzeug mit rund 11000 Br.-Reg.-To. im Ärmelkanal trotz stärkster feindlicher Gegenwirkung vernichtet. Unter den versenkten Schiffen befanden sich zwei bewaffnete tief- beladene Dampfer und der englische Dampfer „Eagle". Der Chef des Admiralstabe- der Marine. Wie«, 17. Dez. Der amtliche Heeresbericht meldet Waffenstillstand vom östlichen Kriegsschauplatz imd Ge- fangennahme von 400 Gefangenen zwischen Brenta und Piave. Weiter östlich scheiterten feindliche Angriff«. Meine Kriegspost. BerN«, 17. De». Der russisch« General bkalon, der an den Waffenstillstand-Verhandlungen teilnahm, hat sick — wahr scheinlich infolge eines nervösen Zusammenbruch» — erschossen. Haag, 17. Dez. Die Londoner -Daily NewS" teilen mit, daß die deutschen U-Boote von Mitte Februar bi» Mitte November 1910 britische Schisse, darunter 668 über 1800 Tonnen versenkten, ausgenommen die Ftscherschiffe. Stockholm, 17. Dez. Ein Kongreß von Frontvertretern behandelt zurzeit in Petersburg die DemobilisierungS- frage. Der bisherige Admiralttät»rat wurde aufgelöst. Amsterdam, 17. De». Nach einer Bekanntmachung d«r englischen Admiralität ist ei» Luftschiff deS ntchtstarren Systems in der südlichen Nordsee von einem feindlichen Seeflugzeug zerstört wrrden. Ein andere» Luftschiff derselben Art mußte auf holländischem Boden landen. Amsterdam, 17. Dez. General Nowttschi, der Befehls haber der Nordffont, ist verhaftet und in die Peter-PaulS- festung gebracht worden. Petersbnrg, 17. Dez. General Tfcherbatschew hat in yocsani zwilchen der rumänischen Armee der rumänischen Front und den deutschen, österreichisch-ungarischen, bulgarischen und türkischen Armeen einen vorläufigen Waffenstillstand geschlossen. Athen, 17. Dez. Nach der Zeitung -Patti»' wird Sarrail wahrscheinlich durch Gourreaud im Oberkommando der Eierten Kräfte in Macedonien ersetzt werden. Oie neue Zeit in Rußland. Trennung von Kirche und Staat. Die VolkSbeauftragten haben nach Stockholmer Blättern einen Erlaß herausgegeben, der die Trennung von Kirche und Staat festsetzt und gleichzeitig die Kirchen- und Kloster güter, sowie Gold, Silber und Edelsteine in den Mitren und Kreuzen der Geistlichkeit einzieht. Ferner wird di« Geistlichkeit verpflichtet, i« den nicht zum Kampfe ver wandten Teilen deS HeereS zu bienen. Ferner teilt der Volkskommissar für Unterrtchtswesen mit, daß alle Schüler vom 18. Jahre an ihr volles Bürgerrecht ausüben können. Er rate ihnen, an den Gemeindewahlen und den Wahlen für die Verfassunggebende Versammlung teilzunehmen. Kongrest der Sozialrevolutionäre. Der in Petersburg tagende Kongreß der Sozial revolutionäre faßte eine Entschließung, in der es heißt: Jeder Versuch einer Umgestaltung der Verfassunggebenden Versammlung in eine Kampforganisation gegen die Sowjets und die Abgeordneten der Arbeiter und Soldaten, die die Organe der Macht bilden, wird als ein Anschlag gegen die Errungenschaften der Revolution betrachtet werden, und eS wird als dringend notwendig erachtet, entschlossen vor zugeben. DaS revolutionäre russische Volk wird seine Mission erfüllen, wenn die Regierungsgewalt ausschließ- »ich und unwiderruflich in den Hände« deS Volke- liege« wird. — Damit hat die Macht der Maximalisten bedeutend gewonnen. Kaledin verhaftet. Nachdem General Patotzky, der Stabschef Kaledins, verhaftet worden war, ist nunmehr auch General Kaledin selbst in der Nähe von Moskau verhaltet worden. Wie über Haparanda gemeldet wird, soll Kaledin schon vor feiner Verhaftung seine Unterwerfung angeboten haben. Trifft diese Nachricht zu, so dürften die Maximalisten keinen ernsthaften Gegner mehr haben; denn der Anhang KerentkiS reicht wohl kaum auS, dem ehemaligen Diktator dir Re- gierungLgewalt zurückzugewinnen. SückMcke und Kokale Mitteilungen. Naunhof, 18. Dezember 19! 7 Merkblatt fR« de» 19. Dezember. Sonnenaufgan, 8'° f Mondaufgans 10°" V. Gonnenuntergan« S" i Mond'untergans 10" N. 1878 Amerikanischer Schriftsteller Bayard Taylor gest. — 1914 Der Khedto, Abba» Hilmi Pascha von Ägypten wird von den Lngländern für adgesetzt erklärt und durch den ägyptischen Prinzen Hussein Kiamil ersetzt. o Nähgaruverteilung i« Aussicht. Die Versorgung der bürgerlicken Bevölkerung (einschließlich Anstalten, Be triebe usw.) mit Näh-, Strick- und Stopfgarn wird zurzeit bei der ReichSbekleidungSstelle vorbereitet. Eine Bekannt machung über die Verteilung von Baumwollnähfäden usw. wird in kurzer Zeit veröffentlicht werden. Vorherige An fragen und Anforderungen find zwecklos und können nicht beantwortet werden. O Paketsendungen an Krieg-gefangene. Auf der kürzlich im Haag in Gefangeuenfragen zwischen Vertretern der deutschen und englischen Regierung stattgehabten Kon ferenz wurde zur Sprache gebracht, baß die Beschädigung von Postpaketen und die Verzögerung ihrer Auslieferung an die Kriegsgefangenen dadurch hervorgerufen würde, daß der Inhalt dieser Pakete einer besonder» strengen Prüfung unterzogen werden müßte, da Grund zu dem Verdacht besteht, daß die Pakete Gegenstände enthalten, die »ur Vernichtung von Leben und Eigentum bestimmt find. Die britische Regierung hat nun eine Presse- Veröffentlichung veranlaßt, worin sie erklärt, daß sie eine Schädigung der Gesamtheit der Kriegsgefangenen darin erblickt, wenn solche Gegenstände irgendwelchen Paketen an Kriegsgefangene beigefügt werden, und baß ste däher »tm fvlche Maßnahme durchaus mißbilligt und verurteilt.