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Heftiger Artillenelampf Im Westen. Mitteilungen de- Wolffschen Telegraphen-Burenust. GrssteS Hauptquartier, 22. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kraupriu- Rupprecht. I« Flandern schwoll gestern per Aeuerkampf vom Hout- houlster Walde bi- zum Kanal Coniines-Hpern wieder zu großer Stärke an und blieb, vielfach zum Trommelfeuer gesteigert, bis zum Morgen heftig. Heute früh haben nach bisher vorliegenden Meldungen zwischen Draaibank und Poelkapelle französisch-englische Angriffe eingesetzt. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Die Artillerteschlacht zwischen Atlette.Grund und Braye wurde unterstärkstemGinfatz allerKampfmitteltagSüberuudmit nur wenigen Pausen auch während der Nacht weitergefiihrt. — Im mittleren Abschnitt des Chemtn-deS-Dame- war besonders bei Cerny da- Feuer zeitweilig sehr lebhaft. — Auch in der Champagne und an der Maas hat sich die Kampftättgrett verstärkt. 12 feindliche Flieger und 1 Fesselballon wurden gestern zum Absturz gebracht. östlicher Kriegsschauplatz. Die ganze Insel Dagö ist in unserem Besitz. Mehr als 1200 Gefangene und einige Geschütze wurden einge bracht. grobe Vorräte erbeutet. In v Tagen führten Armee und Marine die Operationen über See gemeinsam durch, die Osel, Moon und Dagö, die Schlüsselpuukte der östlichen Ostsee, tu deutsche Hand brachten. Ein neuer Beweis der Schlagkraft unseres Heeres und unserer Marine ist erbracht; ihr Zusammenwirken auch hier kann vorbildlich genannt werden. Makedonische Front. Im Skumbi-Tale entrissen unsere und der Verbündeten Truppen den Franzosen im Angriff einige Höhenstellungen und hielten sie gegen starke Gegenstöße. — An der Straße Monastir—Resna wieder holte Angriffe des Gegners. — Der Feuerkampf blieb hier und in breiten Abschnitten auf beiden Wardar-Ufern stark. Der Erste GeneralqvartiLrmeister Ludendorff. * Kaiser Wilhelm auf der „Goebeu". Von der Dardanellenfahrt des Kaisers wird noch be richtet. Nachdem der Kaiser am 17. Oktober in Begleitung von Enver Pascha an Bord der „Goeben" Gallipoli und die Stätten der schweren Dardanellenkämpfe unserer tür kischen Bundesgenossen besucht hatte, traf er am 18. wieder in Konstantinopel ein. Er sprach zu den Offizieren und Mannschaften der „Goeben", und, wie sehr es ihn erfreut habe, auf dem Boden des Schiffes stehen zu können, das durch seine kühne Durchbruchsfahrt in die Dardanellen seiner Zeit den Grundstein zu der bundesbrüderlichen Ein heit gelegt habe, und dankte der Besatzung für ihre bis herigen Leistungen. Darauf fuhr der Kaiser zur asiatischen Küste nach Haidar-Pascha, begrüßte dort versammelte deutsche Truppen mit einer längeren Ansprache und ver teilte an Offiziere und Mannschaften verschiedene Aus zeichnungen. Meine Kriegspost. Haag, 22. Okt. Englischen Blättern zufolge hat Amerika der russischen Regierung abermals 50 Millionen Dollar ge liehen. Rußlend schuldet jetzt Amerika nahezu 1'/» Milliarden Mark. Bern, 22. Oft. Ein Erlaß der russischen Regierung ordnet an, daß die Mönche und Nonnen in Rußland im Alter bis zu 43 Jahren zum Sanitätsdienst in den Milttärlazaretten einberufen und alle Klöster in Rußland als Lazarette ein gerichtet werden. Der Lustschiffangnff auf England. 26000 Kilogramm Bomben abgeworfe«. In der Nacht vom 1v. zum 20. Oktober griff ein Marineluftschiffgeschwader England besonders erfolgreich an. Mit rund 26000 Kilogramm Bomben wurden die Industrieanlagen folgender Plätze belegt: London, Manchester, Birmingham, Nottingham, Derby, Lowestoft, Hull, Grimsby, Norwich und Mappleton. Gute Spreng- und Brandwirkung wurde überall beobachtet. Der Luft schiffkommandant Kapitänleutnant Freiherr Treusch von Buttlar-Brandenfels fuhr mit feiner bewährten Besatzung den 14. Angriff gegen England, davon vier gegen London. Auf dem Rückmarsch von glänzend durchgeführter Unter nehmung find vier Luftschiffe unter Führung ihrer er probten Kommandanten, den Kapitänleutnants Stabbert, Kölle, Gayer (Hans) und Schwanker, infolge außergewöhn lich starker Windoersetzung und dichten Nebel-, der die Orientierung unmöglich machte, über daS französische Kampfgebiet geraten und dort, wie aus franzöfifchen Nach richten hervorgeht, abgeschofsen oder zur Landung ge zwungen worden. Näheres über da- Schicksal der ein zelnen Schiffe und ihrer Besatzungen ist zurzeit noch nicht bekannt. Der Chef deS AdmiralstabeS der Marine. Feindliche Darstellungen. Nach englischen Berichten find bei dem neuen Lust- schiffangriff 27 Personen getötet und 53 verwundet worden. Es wird amtlich sogar zugegeben, daß einiger (l) Sach schaden angerichtet wurde. Entgegen den französischen Meldungen, daß auf der Heimkehr sechs Luftschiffe abgeschofsen bezw. -um Landen gezwungen wurden, muß auf den deutschen amtlichen Bericht verwiesen werden, der nur den Verlust von vier Luftschiffen meldet. Eine amtliche Pariser Meldung be sagt, daß die Besatzungen von zwei Luftschiffen ihre Fahr zeuge in Brand gesteckt haben. Den Mannschaften der anderen Lenkschiffe gelang angeblich die Zerstörung der Fahrzeuge nicht. Neue Ll-Boot-Heldentaten. Über 46 000 Tonnen versenkt. Amtlich wird gemeldet: Im Mittelmeer find durch zielbewußte Leitung und frischen Wagemut unserer Unter seeboote, aller feindlichen Abwehr zum Trotz, wieder 12 Dampfer und drei Segler mit über 46 000 Br.-Reg.-To. versenkt worden. Ein U-Bootkommandant, Oberleutnant zur See Korsch, schoß im Golf von Genua aus einem nach Italien be stimmten, gesicherten Geleitzug von 7 Dampfern in 18 Mi nuten drei beladene Dampfer heraus. Ein anderes U-Boot, Kommandant Kapitänleutnant Maxfchall, vernichtete zwei große, tiefbeladene Kriegs- materiattranSvorter. die fick in stark geschützten Geleitzügen auf dem Marsch nach Ägypten befanden. Einer davon mit Munition und Flugzeugen als Ladung, flog nach dem Torpedotreffer mit gewaltiger Detonation in die Luft. Dasselbe U-Boot kämpfte den bewaWeten englischen Patrouillendampfer H. M. S. „Charlesiu" im Artillerie gefecht nieder und erbeutete Kriegsflagge und Komman- bantenwimpel. Der Chef deS AdmiralstabeS der Marine. Unsere Erfolge in der Rigaer Bucht. Nach finnischen Berichten haben die Rusten die Handelsstadt Hapsel (an der estnischen Küste des Moon- sundes) geräumt. Die Regierung hat ferner die Weisung erteilt, Kronstadt und Baltisch-Port zu räumen. Nach Schweizer Meldungen sind einige russische Schiffseinheiten, denen die rechtzeitige Flucht nicht mehr möglich war, in der Bucht von Pernau eingeschlossen. Italienische Phantasien. Tin englischer Zeitungsbericht vom 11. Oktober meldet: Ein italienischer halbamtlicher Bericht gibt an, daß bis heute mit Sicherheit festgestellt ist, daß im Adriatischen Meere 11 feindliche Unterseeboote versenkt worben find, nicht zu erwähnen zahlreiche andere, deren Verlust nicht ganz sicher ist. Demgegenüber kann festgestellt werden, daß die öster reichisch-ungarische Kriegsmarine seit Kriegsbeginn noch nicht die Hälfte der angegebenen Zahl von Unterseebooten verloren hat, während die Kaiserlich deutsche Marine in diesen Gewässern den Verlust eines einzigen Untersee bootes zu beklagen hat. Vom Tage. Wie in der ersten Septemberwoche 1914. Wie die Eroberung der russischen Inseln durch die Deutschen gewirkt hgt, ersieht man aus einer Draht nachricht, die der Londoner Korrespondent des „Secelo" an sein Blatt seudet. Die Meldung lautet: Die Situation in Rußland nimmt einen dramatischen Charakter an, der an die erste Septemberwoche 1914 erinnert, als man den deutschen Anmarsch in Paris er wartete. In London rechnet man jeden Augenblick mit der Nachricht von der Wegnahme der blockierten 20 russischen Kriegsschiffe. Die aus Petersburg fliehende Bevölkerung verbreitet eine ungeheure Aufregung. Tie Panik erstreckt sich bis in die weitesten rückwärtigen Landesteile. Französische Anerkennung. Trotz aller Bestürzung kann das Pariser.Journal des Dubais" seine Bewunderung der Leichtigkeit, Ordnung und hervorragenden Organisation nicht unterdrücke:», welche die deutsche Heeres- und Marineleitung bei den Operationen um Osel bewiesen hätten. Die Seeschlacht sei ein treff licher Nachweis für die unerschütterliche Leistungsfähigkeit der deutschen Flotte gewesen. Ziemlich unverhohlen wendet sich das Blatt an die englische Flotte und fragt, warum sie nicht in ähnlicher Weise gegen die deutschen Inseln vorginge. Diese naive Frage wird wohl keine Antwort erhalten, obwohl die Engländer wahrscheinlich ganz genau wissen, warum sie der Aufforderung nicht Folge leisten. Die guten Freunde Rumäniens. Der Vorsitzende der rumänischen Delegation in Peters burg, Bratianu, hat dem russischen Handelsminister Kono walow eine Note überreicht, wonach die russischen Truppen in Rumänien fast alle rumänischen Waren und Industrie- Produkte vernichtet oder weggeführt haben. Konowalow hat schleunigste Behandlung des Verlangens der Delegation angeordnet, nach dem die rumänische Bevölkerung einen An teil der russischen Vorräte erhalten soll. . Bei dieser Behandlung wird es wohl bleiben und die Rumänen dürfen dank ihren guten Freunden weiterhungern. Auch Amerika gegen den Separatfrieden? ,TimeS" wissen wieder einmal zu melden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten gelegentlich ihrer Teil nahme an der Pariser Ententekonferenz dem Londoner Separatfriedensabkommen beitreten werde. Vor einigen Tagen wurde mit gleicher Bestimmtheit berichtet, Wilson gedenke sich freie Hand zu sichern und werde dem Abkommen nicht beitreten. Ob bei den „TimeS" der Wunsch der Vater deS Ge dankens gewesen ist oder nicht, sie dürfen überzeugt fein, daß Wilson unbekümmert um ihre Hoffnungen sich nach der Richtung entscheiden wird, die ihm das beste — Geschäft zu sichern scheint. Warum Ribot nicht zurücktrete« will. Einen sonderbaren Grund gibt der frühere Minister präsident und jetzige Minister des Äußern Ribot in Frankreich für die Notwendigkeit seines Verbleibens im Amte an, trotzdem gerade besonders an ihn die Frage nach dem Meiterbestehen des jetzigen Kabinetts Painleoö ge knüpft wird. Herr Ribot meint in edler Bescheidenheit, einen Staatsmann von seinem Range könne man nicht ohne weiteres in die Versenkung fallen lassen. Ribot ist ein alter Herr von 76 Jahren und man kann ihm auch diesmal ebensoviel nachsehen, wie bei seinen kürzlichen Reden, in denen er jedeSmal unentwegt Deutschland bis auf Stumpf und Stiel verzehrte. Aber im übrigen kennzeichnet diese Art, die eigene Person über das Allgemeininteresse zu stellen, ganz die in der fran zösischen Republik beliebte Auffassung der Geschästspoli- tiker, die sich um die Staatskrippe in wildem Konkurrenz kampf drängen. Volls- und Krieaswirischaft. Ein SchleichbandelSamt In Sachsen. Um dem Schleich, handel nachdrücklich zu begegnen, hat man in Sachsen dem KriegSwucheramt eine Abteilung angegliedert, deren Tätigkeit lediglich die Bekämpfung des Schleichhandels bezweckt. Die Tätigkeit dieses Schleichhandelsamtes soll in der Hauptsache in unvermuteten Revisionen bestehen. In erster Linie dürfte sie sich den immer mehr Überhandnehmenden Geheimschlächtereien zuwenden. In Verbindung hiermit werden Revisionen der Gast- und Schankwirttchaften, Fremdenhöfe und Pensionen vorgenommen werden. Auch auf den immer noch blühenden Schleichhandel mit Zucker werden die Revisoren der Sckleich- bandelsstelle ihr besonderes Augenmerk richten. * Beschlagnahme de- Zigarettentabak-. Durch eine BundeSratsverordnung wird der im Inland vorhandene oder aus dem Ausland zur Einfuhr gelangende Ziaarettenrohtabak ebenso wie der nach Inkrafttreten der Verordnung aus dem Ausland eingeführte, feingeschnittene Tabak zugunsten der deutschen Zigarettentabak - Einkaufsaesellschaft m. b. H. in Dresden beschlagnahmt. Soweit oie Gesellschaft käufliche Überlastung nicht verlangt, dürfen trotz der Beschlagnahme Hersteller von rigarettensteuerpflichtigen Erzeugnisten ihre im Inland befindlichen Vorräte sowie ihre Vorräte, die fick zwar beim Inkrafttreten der Verordnung noch im Außlande be finde», jedoch schon aus dem Erntejahr 1S16 oder einem früheren Erntejahr stanmien, verarbeiten. Für die Verarbeitung von Zigarettenrohtabak kann der Reichskanzler Höchstmengen festsetzen. Wer beschlagnahmten Tabak in Gewahrsam hat, ist verpflichtet, den Tabak aufzubewahren und pfleglich zu behandeln. Amtlicher Wäscheeinkauf. Die Knappheit an Wäsche stoffen veranlaßt die Retchsbekleidungssteüe, zur Deckung des dringenden Bedarf- der bürgerlichen Bevölkerung die Bett-, Haus- und Tischwäsche, die in Gastwirtschafts- und ähnlichen Bettieben, sowie Wäscheverlethgeschäften beschlagnahmt ist, aufzukaufen. Eine zwangsweise Enteignung der beschlag, nahmten Bestände ist vorläufig nicht in Aussicht genommen. Weil die in den Bettieben lagernde Wäsche aber für die Zwecke der Volkswohlfahrt dringend notwendig ist, sollen diese Stücke an Bett-, Haus- und Tischwäsche im freihändigen Auflauf zu angemessenen Preisen der Allgemeinheit nutzbar gemacht werden. Angebote sind zu richten: An den amtlichen Einkäufer für Wäsche, Herm Wolfgang Müller. Berlin NW 7, Unter den Linden 40/41, von dem auch die näheren Be dingungen zu erfahren sind. SSckMcke unä Lokale Mitteilungen. Naunhof, 23. Oktober I9l7. Merkblatt für de« L4. Oktober. Sonnenaufgang 4» i! Mondaufgang 2« N. Sonnenuntergang 4" ü Monduntergang — »848 Westfälischer Friebe: Ende deS dreißigjährigen Krieges. — 17S5 Dritte Teilung Polens. — 1892 Komponist Robert Franz gest — 1912 Die Bulgaren schlagen die Türken bei Kirk- Kitisse; die Serben schlagen die türkische Warbararmee bet Ku. manowo; Beginn der Belagerung von Skutari durch die Monte« negriner. — 1914 Der Dser-Dpern-Kanal wird von den Deutschen überschritten.— 1915 Besetzung von Valjeoo durch die Österreicher. O „Auslandsware!" Sie schmeckt nicht anders, ähnelt den einheimischen Fabrikaten wie ein Ei dem anderen, nur ist sie entsprechend teurer. Denn das einzige Kennzeichen richtiger Auslandsware ist der gepfefferte Preis. Obst, das aussieht, als ob es hinter dem Hause gezogen sei, Käse, der dem einheimischen Quark wunderbar ähnelt, Süßigkeiten, die genau so viel Mehl und andere Ersatz stoffe enthalten, wie die derzeitigen deutschen Fabrikate, alles ist Auslandsware, wenn es mit entsprechenden Preisen ausgezeichnet ist. Für den, dem es nicht aufs Geld ankommt, ist eben noch alles da, er braucht ja nur „Auslandsware" zu kaufen. Neuerdings, bei der herrschenden Tabakknappheit, macht sich die Auslandsware auch in der Kautabakindustrie bemerkbar. Nordhausen, das sich bei fast allen Tabakbauern eine- guten Rufes erfreut, wird verdrängt durch Kopenhagen. Auch hier verdammte Ähnlichkeit. Aber es ist Auslandsware! In einem speziellen Falle sah die so aus: der Kautabak war fein säuberlich eingewickelt in bedrucktes Papier, auf dem zu lesen war, daß es kwe sei, hergestellt von der Firma Hanewacker, Kopenhagen. Nun wird allgemein dem deutschen Kautabak innen ein kleiner Zettel beigefügt, der den Namen des Fabrikanten trägt. Als dieser „Auslands twist" auSgewickelt wurde, fand sich der bekannte Zettel, auf dem zu lesen war: G. A. Hanewacker, Nordhausen. — Wann wird diesem miserablen Unfug gesteuert werden, mit dem die Käufer vielerorts ausgebeutet werden.^ M. I. Verteilung fetthaltiger Hülsenfruchtsuppen. Aus der Landesrücklage find den Kommunaloerbänden aus den Kopf der fletschvollkartenberechtigten Bevölkerung 125 Gramm fett haltige Hülsenfruchtsuppen mit der Anweisung zugeteilt worden, diese zur Schonung der Fleischvorräte auf 2 gültige Reichs fleischmarken auszugeben und dafür die Fleischzuteilung um etwa 50 gr in der Woche vom 22. bis 28. Oktober zu kürzen. ch Ein strenger Winter war von mehreren Meteoro logen angekündigt worden. Ihrer Meinung stehen die Ansichten eines alten Försters entgegen, der 50 Jahre lang das Wetter studierte, Aufzeichnungen darüber gemocht hat und zu dem Schlüsse gelangt ist. daß dasselbe Wetter immer nach einer Reihe von Jahren wiederkehrt. Nach den Aufzeichnungen dieses För slers haben wir einen mehr nassen als kalten Winter zu erwarten. Es heißt dort: Es reist und stiert zeitig, doch mit mittelmäßiger Kälte. Oktober und November bringen viel Regen und Schnee. Einige Tage tm November find schön warm wie im Sommer. Dezember und Januar sind sehr unfreundlich und unbeständig Nebel, Regen, Schnee. Der Dezember bringt einige Tage grimmige Kälte. Februar beginnt mit schönem Wetter. In der zweiten Hälfte des Februar und in der ersten Hälfte des März wird es wieder sehr Katt werden. In den Aufzeichnungen, die sehr gewissenhaft vorgenommen wurden, wird das Jahr 1918 als ein gesundes reiches Obstjahr bezeichnet. ch Aussicht auf Wäschestärke. Auf die Vorstellung des Reichsverbandes deutscher Slädle hat dieKarloffeltrocknungs- gefellschast sich bereit erklärt, den Städten Wäschestärke zur Ver teilung an die Ortsbewohner abzugeben. — A. Sonnabend, den 27. dieses Monats, nachmittags 4 Uhr, in der Gollersburg hier wird auf Ersuchen des Amts hauptmann Schuldirektor Oßwold-Glauchau, der kürzlich auf Einladung des Königlich Sächsischen Kriegsminislerlums an einer Reise an die Westfront teilgenommen hat und als packender Redner bekannt ist, einen Vortrag über das Thema: „Im Bkrgerkleide auf Besuch bei den Feldgrauen des Westens im Juli 1917 hatten". Ist der Dortrag auch in 1. Linie für die Ortsausschüsse für Kriegshtlfe bestimmt, so ist doch auch Jeder mann sonst der Zutritt kostenlos gern gestattet. M. I. Fettabscheider. Nach einer Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 3. Moi 1917 können Gast- und Schank- wirtfchasten, Schlachthöfe und ähnliche Betriebe ongehalten werden, zur Gewinnung des für technische Zwecke sehr wert vollen Fetts ihrer Abwässer Fettabscheider selbst aufzustellen oder deren Ausstellung zu gestatten. Mit Rücksicht auf die durch den Krieg ohnehin bedrängte Lage des Goslwirtsiandes soll den Inhabern von Gast- und Schankwirlschafken im Königreich Sachsen nicht angesonneu werden, diese Apparate auf eigene Koste« aufzustellen, vielmehr sollen sie nur verpflichtet sein, den Einbau der Fettabscheider durch die damit beauftragte Firma unter gewissen Bedingungen zu dulden. — Pfiichtlieferuugen an Lprisrkartoffelu. Es ist nicht ausgeschlossen, daß in diesem Wirtschaftsjahre bei dem günstigen Ausfall der Kartoffelernte der für Speisezwecke nicht erforder liche Resi der Kartoffeln den Landwirten zu freier Verwendung in der eigenen Wirtschaft belassen werden wird. Eine Ent scheidung hierüber wird voraussichtlich Anfang Dezember er folgen. Voraussetzung für eine solche Erleichlerung, die wieder eine planmäßige Viehwirtschaft ermöglichen würde, wird jedoch sein, daß die Kreise ihren Pflichtanteil für den Herbst- und Winterdedors der Gemeindeoerbände voll erfüllen.