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Nachrichten für Naunhof : 04.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191704041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-04
- Tag 1917-04-04
-
Monat
1917-04
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 04.04.1917
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freilich wirb darüber änderet Meinung fein, und es fragt sich eben nur, welche der beiden Richtungen in Rußland schließlich die Oberhand gewinnen wird. Wir haben jedenfalls abermals unsere Schrüdigkett getan. Wie im Dezember von Regierung zu Regierung, so wird jetzt von Voll zu Boll der Z^rfrüh unternommen, dem grausigen Morden ein Ziel zu setzen — wenigstens soweit Rußland dabei in Frage kommt. Es ist jetzt frei, wirklich frei nach oben und nach außen hin in seinen Ent schlüssen. Es steht bei ihm, wie es von dieser seltenen Gunst des Schicksals Gebrauch machen will. Politiker Kunälckau. Deutle-«» keled. * DaS 20jährige Bestehen der preußisch-hessischen Eisenbahn-Gemeinschaft gab dem preußischen Eisenbahn minister Veranlassung, nach Mainz zu kommen, um bei der Gsmeinschaftsdirektion eine Sitzung abzuhalten. In einer Aussprache wies der Minister auf die großen finanziellen und wirtschaftlichen Erfolge hin, welche durch die Eisenbahngemeinschaft für das Hessenland erzielt seien. * Eine halbamtliche Erklärung der bayerischen Regie rung wendet sich gegen die angekündigte Erhöhung der Kartoffelration um Pfund pro Tag und Kopf -um Ausgleich der Herabsetzung der Mehlrationen. Die bayerische Regierung sei durch diese Maßnahme des Kriegsernäh rungsamtes überrascht worden. Die Kartofjelbestandsauf- nahme vom 1. März habe in Bayern einen so großen Fehlbetrag ergeben, daß eine Erhöhung der bestehenden Kartoffelration in Bayern ohne Zufuhr auS anderen Wirt schaftsgebieten unmöglich sei. Eine solche habe nun Bayern vom Kriegsernährungsamt in Berlin verlangt. Erfolge sie nicht, dann würden zum Ausgleich wieder wie bisher höhere Mehlzuweisungen in Bayern erfolgen. * Die Kriegsbeihilfen der Preußischen Beamte« find ab l. April erhöht worden. Für die Erhöhung sind drei Gehaltskategorien unterschieden worden, und zwar 1. Beamte mit einem Gehalt bis zu 2300 Mark einschließlich, 2. Beamte mit einem Gehalt von über 2300 Mark bis 4800 Mark einschließlich und 3. solche mit einem Gehalt von über 4800 bis 7800 Mark einschließlich. Je nach der Zahl der Kinder schwanken die Beihilfen zwischen 144 und 1224 Mark. 4- Unter der Überschrift: Kriegs- und Friedensfrage» hebt der Berliner Lok.-Anz. hervor, daß der Gedanke deS Grafen Czernin über eine Konferenz der kriegführenden Mächte bei vorläufiger Fortsetzung des Krieges nicht aus gesprochen worden wäre, wenn -er österreichisch-ungarische MinisterAes Auswärtigen sich nicht vorher darüber Gewiß- heit verschafft hätte, daß eine solche Anregung sich der Zu stimmung der übrigen Bundesgenossen erfreut. Sie ist jedenfalls geeignet, die Behauptung unserer Feinde, unser im vorigen Jahre an sie gerichtetes Friedensangebot sei nicht ehrlich gewesen und verfolge hinterlistige Zwecke, endgültig Lügen zu strafen und den aufrichtigen Friedenswillen unserer Völker von neuem zu bekräftigen. Diese übereinstimmende Auffassung zwischen Berlin und Wien «streckt sich, wie kaum gesagt zu werden braucht, auch auf die leitenden Kreise von Sofia und Konstantinopel und wird demnächst durch den Besuch einer hochgestellten Persönlichkeit auS der Donaumonarchie in Deutschland erneuten Nachdruck er halten. Je ungebrochener und stärker wir an allen unseren Fronten stehen und je mehr wir die Kraft in uns ver spüren, bis zum letzten Ende durchzuhalten, desto mehr dürfen wir auch aufrechten Hauptes unseren Feinden einen Frieden anbieten, der für alle Teile der gewaltigen Opfer wert ist, die von ihnen in diesem Kriege gebracht wurden Ostereeicb-Qngarn. ' X Der Kaiser hat allen sechzehn im Banjalukaer Hoch verratsprozeß zum Tode Verurteilten die Todesstrafe nachgesehen, und zwar wurden acht, darunter die ehe maligen Landtagsabgeordneten Bafilf Grgjic und Matija Popovic zu lebenlänglichem schweren Kerker, fünf zu zwanzigjähriger, zwei zu sechzehnjähriger und einer zu fünfzehnjähriger schwerer Kerkerstrafe begnadigt. X Ganz überraschend ist der österreichische Justiz- Minister zurückgetreten. Freiherr v. Schenk wurde als Zeuge in dem Kriegswucherprozeß Kranz vernommen, in dem es sich um kolossale Schiebungen bei der Lieferung von Bier und Limonaden an daS österreichische Heer handelt. Vor Gericht gab der Justizminister die Erklärung ab, daß er sein Amt in die Hände des Kaisers zurück- gelegt habe. Er habe das getan, um auch den Anschein zu vermeiden, daß er als oberster Leiter der Justizverwal tung den Gerichtshof beeinflussen könnte. Luülanck. X AlS erster der europäischen neutralen Staaten hat Schweden das neue Regiment in Rußland durch seinen Petersburger Gesandten anerkennen lasten. Die provi sorische Regierung ist im Hauptquartier in Mohilew ein getroffen und von General Alexejew, dem ganzen General- stab, der Garnison, Vertretern des SemstwoS, der Stadt und einer zahlreichen Menschenmenge empfangen worden. Miljukow und KerenSki hielten Ansprachen und wurden mit lebhaften Kundgebungen begrüßt. Die Todesstrafe soll aufgehoben werden, ebenso alle Ge setze, die mit religiösen Fragen zusammenhängen, z. B. gegen die Juden. Die ehemalige Zarin wird von den jetzigen Machthabern mit allem möglichen Haß bedacht und beschuldigt, die stärkste Stütze des alten System- ge wesen zu sein. Dem Vernehmen nach unterzog man st« einem Verhör. Im Bolle weiß man genau, daß di« Zarin seit langem eine kranke, schwer leidende Frau ist. Die britische OffizierSmisfion an der russischen Front sandte über den Zustand der russischen Frontarmee einen sehr ungünstigen Bericht und betonte, daß die Disziplin im russischen Heere sich stark verschlechterte. Amerika. X Pariser Blätter find angeblich schon in der Lag«, über Wilsons Botschaft an de« Kongreß Mitteilung« zu machen. Wilson überlaste eS der Entschsilmng des Kongresses, ob angesichts deS gegenwärtigen Kriegs zustandes eine sofortige Kriegserklärung erforder lich sei oder die einfache Gutheißung all^t bisher Geschehen« genüge. Worauf es Wilson weseuttich ankomme, das seien unverzügliche Beweise werk tätiger Sympathie für die Entente-Streitkräfte. In diesem Sinne sei Wilsons Anregung aufzufasten, au» Mitteln der Vereinigten Staaten für die Ausrüstung und Verpflegung einer Million französischer Soldaten zu sorgen, bis die Amerikaner mit eigenen Streitkräften am Welt kriege teilnehmen können. x Die früheren dänisch-westindischen Inseln soll« nach ihrem Übergang in den Besitz -er Vereinigt« § :Meh« den Namen Birgtu^-J-land führen. Wie der neue Z amerikanische Gouverneur" der Inseln James H. Oliver h mitteilte, sollen auf ihnen wichtige Befestigungen angelegt j werden. « Lu» In-un<t AuslmUt. Berlin, L April. Die Kaiserin hat au» ihrem Privat» besitz Juwelen von hohem Wert zwecks Veräußerung im neutralen Ausland« abliefern lasten. Detmold, L April. Prinzessin Marie zur Lippe, Herzogin ! zu Mecklenburg, Gemahlin des Prinzen Julius Ernst zur Lippe, jüngsten Bruder» de» Fürsten Leopold, ist von einem Prinzen glücklich entbunden worden. Wien, 2. April. Die auf drei Monate berechnete UriaubS- reile deS amerikanischen Botschafters nach Washington bedeutet keine Veränderungen in den diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten. Bern, 2. April. Laut «Journal des Debats* ist in Frank reich ein Dekret in Vorbereitung, das bestimmt, daß die Zeitungen nur noch viermal wöchentlich zweiseitig erscheinen oürsen. Die öffentliche Gasbeleuchtung werde durch Petroleum zu ersetzen sein, da die Kohlenankünste immer unsicherer würden. Soff«, L April. Ministerpräsident Radoslawow hat sich in der Sobranje mit den Erklärungen de» deutschen Reichs kanzlers und des österreichisch-ungarischen Ministers des Äußern betreffend Rußland namens der bulgarischen Regte- runa solidarisch erklärt. Alles wankt - Auf allen Krönten haben wir dem Gesner ungeheure Gebiete entrissen! Unsere V « Boote haben dem feindlichen Handel den Todesstoß versetzt! Oie Urheber des Kriegs, Grey und Asquith, Oelcasse und Briand find von ihren eigenen Völkern aus Amt und Würden gejagt! In Kußland: Revolution! Oer Zar: abgesetzt! Eins steht fest: Oie solide Grundlage des deutschen Staatsgebildes und die unversiegliche wirtschaftliche Kraft des deutschen Volkes. Darauf beruht auch die unaniastbare Sicherheit -er deutschen Kriegsanleihen! Hilf den Krieg gewinnen! Gib Dein Geld dem sichersten Schuldner der West, dem Vaterlands! «EUWWWMNMim--. Londou, 2. Aorll. Me verlautet, ist Lord Grey jetzt von vollständiger Erblindung bedroht, die «mch durch eine Operation nicht behöbe« werden kann. Dir Ärzte bezeichnen Greys Avsta»d tnsslge et«« binzugetretenen HerrkaMett als lebensgefährlich. Londo», L. April. Die Regierung ist besorgt üb« «in« großen Streik in den Maschinenfabriken von Barrow, d« die Munitionserzeugung stark beeinträchtigt. FüMlcke kostale lülttelluogen. Ramchvf, 3. ApM 1S17. Merkblatt für den 4. April. Sonnenaufgang 6*' I! Monduntergem« 4°' D. Kon nenn ntergono 6" » Mondaufgang 3" N. Vom Weltkrieg IVIS 18. 4.4. IBIS. Deutsche Truppen nehmen den Ort Drie Grachten am Westrand des Nserkanals. — IG I S. Die An griffe der Marine-Luftflotte auf England werden erfolgreich und ohne Verluste fortgesetzt. Befestigungsanlagen bei Great Narmouth werden mit Sprengbomben belegt. 1774 Englischer Dichter Oliver Goldsmith, Verfasser des .Land- Prediger von Wakefield", geft. — 1817 And:6 Mafisna, Marschall mm Frankreich, «est. — 1VSö Bildhauer mrd Maler Lonftauttn Meunier gest. o Die Zukunft unserer Jugend! Ostern steht vor der Lür! DaS dritte Kriegsostern! Wied« ist für Tausende von deutschen Jungen- und Mädel- die Schul- zett zu Ende. Wied« ist Re Frage des Berufe» b« der Schule entwachsenen Knab«, and Mädchen so manch« Krieg«Sfnm allem überlasten. Der Gatte «nd Bat« steht ja noch draußen tm Felde «b schützt di« deutsche Heimat. Der Heimat zu dienen, den MU« tm Felde nach Möglichkeit zu unterstützen, ist heute die «sie Auf- gab« auch unser« Jugend DaS beuttche Bo» braucht Westlicher Kriegt Zwischen Arra« In den Vorfeld Westfront bringen ui oder langsam weich weiter schwere Verlr Angriff in den Wal! Der äeuts Mi-nokmsnrm , Am Palmsom zu Naunhof 37 Km wärtsvenKonstrmani und 29 Mädchen eir Klinga fünf Knaben rend ein Mädchen w< erst später konfirmierl auch hierdurch noch b sam gemacht, daß ben an die sommerliche G Gottesdienst beginnt Klinga um 7 Uhr vm A. Vor einigen 2 zeichnete also aus dem Innern slammende Nc der ausgssührt wurde, v Versorgung der siädtitz immer mehr überhand gefährdet werde, indem bältnlsmäßig Wenige schwersten Benachteiligt!! Bezirks knüpft daran ! „Was von den einzelr Gutsbesitzern geholt wi es bedeutet aber eine g alle so schmalen Zetten den Anschein zu erwe rationierter Lebensmittz laubt oder könne doch ringsügigen Bedeutung schweigend geduldet w solcher Anschauungen rr gewirkt werden. Die 1 nur bei strengster Eintel bedeutungslos, wenn t auch nur mit kleinen N bricht, denn viele klein Reiche eine gewaltige nüaend Zeit und Geld k teile der Allgemeinheit, der erwerbstätigen Bev nicht über genügend Ge fügt, Vorteile zu, die Lebensmitteln im allgen ist nicht etwas Bedeutu schweigend vorübergehe! Lebensmittel (Butter, ( Erzeuger unter Verletz schritten kauft oder sor wenn er es nur für je nur In geringen Meng« der Landwirt, der solche! zuwider obgibt. Es k erwartet werden, daß si< bedingten Durchfuhr«!! siimmungen einfieht. - Mittweida, die dieser Tage hier sk< bliebenen, anstatt der so Lebensmittel aller Art nsw. erhalten. — Sei „Die Lebenden haben — Meißen. D! Straßenbahn ist am Stadtverordneten gen, wird vorläufig in der beirieben, sodann abe Zaschendorf (Kaserner werden, um den Verk beben. — Gemüsebau, merksam, daß der Lm Möhren - rote, gelbe, mch grüne Bohnen, die durch Anbauvertrö ch Ein Wort ge Kleidungsstelle weist d, ungen noch immer bei werden und wie noch unsere ernste Zeit hinei nehmen sich Modenarr Feldgrauen, wenn sie, bedeckt, zu uns auf ! Zwei Gegensätze, die r Männer, die für unser Tod vor Augen hoben nur aus ihr Wohllebe« auf ungesetzlichen We Keule sollte man doch nach dem bewerten, w ausgepicht hat, sonderi leistet. Schäbiger Ki fassung muh heute Al eine Ehre, ein vaterlm nicht mehr ganz neue. getragenen Sachen gul - Döbeln. W zum 3t. März 1917 Beg. t 39 ein größerer irgend welcher Abnahr eine kräftige und ardeitssreudtge Jugend: sie allein ist ja dazu berufen, deutschen Fleiß und deutsche Tatkraft auch fernerhin in der ganzen Welt zur Geltung zu bringen. Wenn einstens die Waffen rfihen werden, dann wird in «fier Linie auch die deutsche Jugend zu zeigen haben, waS sie gelernt und wie sie gelernt hat. Dann soll die Frucht aus reifen, die von den Vätern mit Gut und Blut besiegelt wurde. Das dritte Kriegsostern fällt m die Zeit echter deutscher Tatkraft. Die Heimat steht im Wetteifer mit ihren wackeren Truppen an allen Fronten. Draußen im Felde halten Millionen braver Krieger tapfere Wacht In der Heimat reicht sich eine ernst gewordene Jugend die Hand zu treuer Arbeit im Sinne ihrer Väter. Die äußeren Erinnerungszeichen an den Tag der Schulentlassung, der Konfirmation und ersten Kommunion bestehen heute nicht mehr in goldenen Ringen und Ketten. Das Gold braucht heute das Vaterland dringender als unsere Jugend. Wer es kann, gebe der Jugend eine Kriegsanleihe in die Hand. Damit sichert er die Zukunft unserer Jugend und unseres gesamten deutschen Volkes. Jede Bank oder Sparkasse wird bereitwilligst Auskunft darüber erteilen, wie auch die kleinsten Beträge nutzbringend in diesem Sinne an gelegt werden können. — Naunhof. Von der hiesigen Gasanslall sind im Monat März d. I. 18065 cbm. Gas abgegeben worden, gegenüber 19125 cbm. im gleichen Zeitraum des Vorjahres, demnach dieses Jahr 1060 cbm. weniger. — Landeslotterie. Die Ziehung der 5. Klasse der 170. K. S. Landeslotterie findet in der Zeit vom 11. April bis 30. Mai statt. Die Erneuerung der Lose ist zu bewirken. In Naun hof befindet sich die Kollekte bei Herrn Kurt Wendler. ch Das Gewissen des Volkes ist seine Presse. Noch nie haben die deutschen Zeitungen so einmütig nicht nur nach dem Inhalt, sondern auch nach der Form zum ganzen Volke gesprochen wie in diesen Tagen. Das Gewissen des Volkes spricht in diesen Aeutzerungen zu jedem einzelnen. Entziehe dich nicht der Gewissenspflicht, diese Kundgebungen — es sind sechs an der Zahl — zu lesen. Es gilt jedem Stand und Beruf, Alt und Jung, Vornehm und Gering. Wer aber diese Kundge bungengelesenhat, der ermahne Freunde, Nachbarn, Gesinnungs genoffen, seine ganze Umgebung, dieser Stimme des deutschen Volkes zu gehorchen und seine Pflicht zu tun gegen die Kämp fer draußen, gegen die Entsagenden daheim, vor allem aber gegen sich selbst. ch Keine Reisen zur Osterzeit. Die außerordentliche Ueberlastung der Eisenbahnen veranlaßt das stellv. Generalkom mando XU zur bevorstehenden Osterzeit die Bevölkerung immer wieder daraus hinzuweisen, daß alle Reisen, die nicht unbedingt notwendig find,unterlassen werden müssen. Insbesondere er fordert es die vaterländische Pflicht eines jeden Einzelnen, durch Vermeidung von Vergnügungsfahrten die Bahnen zu entlasten und dadurch die Beförderung von Transporten, die im Inier- effe der Landesverteidigung liegen, sicherzuslellen und die Beur laubung von Militärpersonen zu ihren Angehörigen, nachdem der Verkehr mit diesen durch längere llrlaubssperre behindert war, wenigstens in beschränktem Maße zu ermöglichen. Die Eisenbahnverwaltung beabsichtigt nicht — und ist auch gar nicht in der Lage — zu Ostern mehr Züge als sonst fahren zu lassen, und da auch in diesen Tagen alle in Industrie und Landwirt schaft Tätigen unbedingt zur Stätte ihrer Arbeit gelangen müs sen, so haben alle anderen Reisenden gegebenenfalls mit Zurück bleiben wegen UeberfMung der Züge zu rechnen. M. I. Eine in Dresdner Blättern angekündigte Vor stellung zum Besten der U-Boot-Spende gibt erneuten Anlaß mitzuteilen, daß der für Sachsen gebildete Landesausschutz der U-Boot-Spende erst von Mitte Mai dieses Jahres ab in die Werbetätigkeit eintreten wird, die vor diesem Zeitpunkt vom Ministerium des Innern nach der Bundesratsverordnung betr. Wohlfahrtspflege während des Krieges überhaupt nicht zuge- laffen ist. Auch die Reichspostanstatten, sowie die Reichsbank stellen und Nebenstellen sind hiervon mit dem Ersuchen in Kennt nis gesetzt worden, vorher kkeine Plakate auszuhängen oder Gaben anzunehmen. Mitte Mai wird der Landesausschutz mit eigenem Plakat heraustreten. A. Mit dem Eintritt der wärmeren Witterung, die, wie man «ohl annehmen kann, von Bestand sein wird, denkt jeder Garten besitzer daran, mit den Frühjahrsarbeiten bald zu beginnen. Mehr noch wie in den vorangegangeneu beiden Kriegssommern wird und mutz er bedacht sein, aus seinem wenn auch meist kleinen Fleckchen Erde, den größtmöglichsten Nutzen für sich und seine Familie zu ziehen. Je «her er selbst ernten kann, um so vorteilhafter für ihn und seine Mitmenschen, denn was er selbst zieht, braucht er nicht zu kaufen; es kommt dies anderen Leuten, die nicht Gartenbesitzer sind, zu Gute. In diesem Jahre gilt es, so früh wie möglich Massen heranzuziehen, Gemüse, die keine Leckerbissen und nur Beigaben sind, sondern solche, die mit nur wenigen oder auch ohne Kartoffeln genossen, ein nähr- Haftes und nachhaltiges Essen hergeben, wie Karotten, Kohlrabi, Erb sen, Bohnen u. a. Datz mit den Kartoffeln aus das allersparsamsie gewirtschaftet werden mutz, diese Erkenntnis wird wohl nun Jedem gekommen sein. 4 Monate bis zur neuen Ernte sind noch eine lange Zeit und auch dann wird die Zuteilung von Kartoffeln noch gering An. Detzhalb sei jeder Gartenbesitzer darauf bedacht, ein paar Zeilen Frühkartoffeln in seinen Garten zu legen. Die Reichskartoffelsielle kommt den Kteingartenbautreibenden in jeder Weise entgegen. So gestattet sie diesen Anbauern, datz sie die Kartoffelernte einer Ertrag- fläche bis 200 qm für den eigenen Gebrauch behalten können auch dann, wenn nach den bestehenden Verordnungen über die Verbrauchs- regelung die geernteten Mengen grötzer sind, als ihnen zukommi. Freilich Saatgut ist sehr schwer dafür zu beschaffen, wie wohl mancher Don zu feinem Bedauern erfahren haben wird. Für den Klein- gartenbautretbenden ist daher ganz bHonders dos Setzen von Kar- toffelpflSnzlingen zu empfehlen. Diese Pflänzlinge werden nach einer altbekannten, >ausgeprovten Methode aus Stecklingen herangezogen, die in gärtnerischer Kultur durch Antreiben der Saatknollen gewonnen werden. Das Verfahren, an sich sehr einfach, bedarf aber besonderer Pflege und Aufmerksamkeit, ist also den Laien, weil es zumeist mih- glucken wird, nicht zu empfehlen. Es wäre auch bedauerlich, wenn durch derartige unfruchtbare Versuche Saatgut vergeudet würde. Durch dieses Verfahren ist es möglich, aus einer Knolle ein Vielfaches an Pflänzlingen bis zur Pflanzzeit, Mitte Mai, heranzuziehen und es lst erklärlich, datz dadurch aus einem Zentner Saatknollen das 1v und mehrfache an Pflänzlingen gewonnen werden kann. Jeder Pflänzling «rieht aber eine Knolle und bringt auch den Durchschnitts- «trag «irrer solchen. Ein großer Teil der eingesessenen Gärtner Hal sich zur Anzucht solcher Kartoffelpflänzlinge bereit erklärt und nimmt Aufträge zur Lieferung im Mai schon jetzt entgegen, auch der Be- zirksverband zieht in einer Pachtgärtneret größere Mengen heran, so daß jede Nachfrage gedeckt werden kann. Der Preis stellt sich bis 100 SNick auf 8 Pfennig für 1 Stück, bet Abnahme bis 1000 Stück auf 7.50 Mk. für je 100 Pflänzlinge, 1000 Stück und darüber 7.00 Mk. für je 100 Stück. Dieser Preis ist in Anbetracht der Gestellungs- Kosten ein sehr mäßiger zu nennen und ist dem Entgegenkommen der Gärtner zu danken, die verettwilligst sich in den Dienst der guten Sache aus vaterländischer Pflicht gestellt haben.
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