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Nachrichten für Naunhof Sachs. Landeszeitung Amtlicher Anzeiger Slluste. Sonntagsbeilage Fernsprecher Rr.L r Theater Nr. 84 Freitag, 20. Juli 1917. 28. Jahrgang Ausruf! Ev. luth. Pfarramt Naunhof, den 18. Juli 1917 Amtliches nz L Eule in Naunhof Grimma, 16. Juli 1917. ä 1784. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Grimma, 16. Juli 1917. 978 ?1. iiler rffnungsloser h auf dieser och, um nie ischen Blättern zu- g seines früheren eine Fahrradtour >at sich eine Vcr- er Zar erlitt einen !r herbeigerufenen n seinem Hausarzt die Straßen, nn Mondlicht sie ein leiser chanern ließ. Attberg, mit inem Herzen Erwartung: se Treilimng. cd die Gela» stand Ritt- l Zuge nach, iesmal aber m erstell? die nd ivaS für nn seine seh- die Zeit, da gentum, das ine Daine zu ichtiger, ivenn ich oaterlicher Rückeil aber d dieser Blick zst in den Fe hl- Gespannt nte sie ja hv- atzen." lxr,a)eini wocheMlich dreimal: Dienslag, Donnerstag, und Sonnabend, abends 6 Uhr. Bezugspreis mit der Iltuslr. Sonntagsbeilage vierteljährlich IM k. 75 Psg., durch die Post bezogen 1 Mk. 90 Pfg. Anzeigenpreis: die fitnfgespaltene Korpuszette 15 Psg. Aintlicher Teil sechsgcspaltene Zeile 20 Psg. Reklamezeile 30 Psg. Beilagegebühr pro Tausend 10 Mk. Annahme der Anzeigen bis 10 Uhr vorm. h wohl ewig Iber warum ch nicht mal 231,20 lme beim ^er8 unci 18. Juli 1917. mperaturänderung, Der Bezirksverband der König!. Amtshauptmannschaft. Geh. Reg.-Rat v. Bose, Amlshauptmann. Leipzigs. .Die Mitternachts- Anton von Verdier, eschichte in 3 Akten ikert, sowie weitere Uhr: „Der Waffe». für die Gemeinden Albrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdorf, Erdmannshain, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz, Threna re. i6. .Die Magd Maria der Verfasserin des Mama", Drama mit e Filmaufnahmen. '»Straße 50. Die Angehörigen aller kriegsgefangenen, sowie in Feindesland internierten Glieder unserer Kirchgemeinde werden ebenso herzlich wie dringend gebeten, deren genaue Anschriften (Adressen) möglichst sofort und spätestens bis Montag, den SS. b. M, in der Kirchenexpedition schriftlich oder mündlich anzugeben. s-Gesuch ,ber 1917 eine - Wohnung röglichst mit elsk- fserten erbeten an nhof, Waidstr. 30. „Vas bucke Kulllancks?" »Wird die Offensive zum Stehen gebracht, so bedeutet das das Ende Rußlands/ So schließt der Be richt des Kriegsberichterstatters der Moskauer Zeitung „Ruskoje Slowo" ab, der angeführt hat, daß in den letzten schlachten viele Regimenter die Hälfte, eins sogar seine sämtlichen Offiziere verloren habe und daß manche Regi menter ohne Befehl wieder in ihre Ausgangsstellungen zurückgekehrt wären. Inzwischen ist die russische Offensive zum Stehen gebracht; mehr als das: es hat eine deutsche Gegenbewegung eingesetzt, von der noch nicht feststeht, in welchem Rahmen sie geplant ist, die aber jedenfalls die Russen bereits über die Lomnica geworfen und die Stadt Kalusch in deutsche Hand zurückgebracht hat. Das Ende Rußlands also? Verständigerweise wird man seine Erwartungen nicht zu hoch spannen. Doch offen liegt zutage, was das Moskauer Blatt veranlaßt hat, den angeführten Satz zu drucken. Wir wollen nicht das bekannte Bild von dem Galoanifieren einer Leiche gebrauchen. Was aber Kerenski gelungen ist, diesem dämonischen Manne, der, schwerkrank, ja ein nahem Tode Geweihter, trotz allem große Teile der russischen Armee noch einmal zu einer Offensive durch den Zwang seiner Persönlichkeit emporzupeitschen wußte — es war von vornherein zu kurzer Dauer verurteilt. Ja, wenn die angreifende Armee den Sieg an ihre Fahnen geheftet, der Erfolg ihr gelächelt hätte — daS hätte mög licherweise der Ausgangspunkt für eine dauernde Wieder belebung Rußlands werden können. Aber mit ungeheuren Blutopfern nur strategisch ganz belanglose Teilerfolge er kaufen, an den meisten Angriffsstellen keinen Fußbreit vor- ivärtskommen, wo aber ein belangloses Vordringen mög lich war, dieses alsbald sterben zu sehen — daran kann keine belebende Kraft ausgehen. Und an die Ratten, die das finkende Schiff verlassen, wird man erinnert, wenn man vom Rücktritt der drei russischen Minister liest. Auch er dürste eine Quittung unter den Fehlschlag der Offensive sein. Die erste; nicht die wichtigste. Obgleich es nicht leicht zu veranschlagen ist, wenn auS dem Koalitions-Kabinett des Fürsten Lwow mit einem Schlage drei den bürgerlichen Parteien ange hörige Minister ausscheiden; obgleich zum mindesten das Ausscheiden des Finanzministers Schingarew, eines ungewöhnlich befähigten Fachmannes, geradezu ein Schlag für die provisorische Regierung genannt werden muß. Was er hinter sich läßt, ist der nahende finanzielle Zusammen bruch. Steuern gehen so gut wie gar nicht mehr ein; die große innere Anleihe war ein vollkommener Mißerfolg; die treuen Bundesgenossen geben nichts her, weil sie nicht zu den Milliarden, die Rußland ihnen schon schuldet, noch mehr Geld auf ein mehr als gewagtes Spiel setzen wollen: welcher Finanzminister kann da retten? Und gleichwohl: diese erste Quittung auf den Fehl schlag der Offensive wird nicht die wichtigste sein. Die wird die Antwort des Volkes darstellen — der in dem Niesenreich zusammengeballten Völker. Sollte es sein, daß Kerenski die neue Regierung der Ukraine zu einem Kompromiß bereitgefunden hat in einem Augen blick, alS die große Offensive siegreich schien — was nun, da ihr Fehlschlag die glatte Machtlosigkeit der Leute in Petersburg erwiesen hat? Und Finnland? Nur die Furcht könnte die- nach seiner Selbständigkeit kühn greifende Land veranlassen, sie wieder fahren zu lassen. Und all die stannnesfremden, größtenteils mohammedanischen Völker in Zentralasien, im Kaukasus, die von jeher nur der überlegenen Macht sich gebeugt haben — was wird ihnen jetzt den Weg in die Freiheit verlegen können? Am allerbedenklichsten aber ist vielleicht, was in dem eigentlichen Großrußland oorgeht. Bauern, die die Felder nicht bestellen, aber die Herrensitze plündern, das Gutsland verteilen, die Wälder niederschlagen. In den Städten das Proletariat aufgepeitscht von anarchistischen und leninistischen Agitatoren. Unordnung, Blut, Gewalt tat überall; die Truppen im Hinterlande mehr als unzu- verläjsig, in vielen Städten — man denke an Kronstadt! — entschlossen, auf eigene Faust ein wenig Republik zu spielen: in diese Zustände hinein nach den jubelnden Kriegsfanfaren die Kunde von dem großen Mißlingen — was soll da werden? Von verschiedenen Seiten ist Klage darüber geführt worden, daß Frauen, denen Kriegsunterstützung gewährt wird, durch diese Tatsache sich abhalten lassen zu arbeiten. Ls wird darauf hinge wiesen. daß unter Umständen in den Fällen, wo Kriegerfrauen trotz angemessener Arbeitsgelegenheit — wie sie sich namentlich zur Zeit der jetzigen Ernte vielfach finden wird — die Arbeit verweigern, eine Unterstützungsbedürstlgkeit nicht angenommen werden kann und deshalb die Entziehung der Unterstützung streng erwogen werden wird. Aufrukr unä silittiäri-e volle. Wie weit die Dinge in Petersburg gediehen sein müssen und welche öffentlichen Exzesse die allgemeine Sicherheit und den Fortbestand des jetzigen Regimes be drohen, zeigt der Aufruf der VollziehungsauSschüsse deS Arbeiter- und Soldatenrates und des BauernkongreffeS an , abends. '/,9 Uhr: )S. '/i,9 Uhr: UebunzS- -I- In den Blättern machen mehrere Mahnungen »nd Warnungen Hindenburgs die Runde. Einer Menschen menge, die in Berlin ein Hoch auf den zum Großen Generalstab fahrenden Feldmarschall ausbrachte, rief dieser zu: »Wir müssen burchhalten; denn sonst würden unsere Feinde unS vernichten. Ich warne daher vor den unseligen Miesmachern; die laßt in eurer Mitte nicht hochkommen, die schaden Lem Vaterlande unendlich/ Dem Münchener »Volksausschuß für rasche Niederkämpfung Englands" ant wortete der Feldmarschall auf ein Hulüigungstelegramm: Menn daS ganze deutsche Volk einig bleibt im Willen zum Siege mit GotteS Hilfe, so kann die Welt voll Feinden ihn uns nicht mehr entreißen." — In einem Telegramm an den nationalliberalen Abgeordneten Bassermann mahnt der frühere Staatssekretär deS.ReichSmarineamtS v. Lirpitz, Meischzulage für Erntearbeiter. Erntearbeiter, d. h. Personen über 12 Jahre, die nicht nur tage- oder stundenweise mit Einbringung der Ernte beschäftigt sind, erhalten eine vom 16. d. M. an auf 5 Wochen berechnete besondere Erntearbeiterzulage von 100 g Fleisch mit Knochen wöchentlich. Die Zulagekarten sink von den Bezugsberechtigten Freitag, den 20. Juli d. I. vormittag 8 bis V Uhr im Meldeamtszimmer des Rathauses hier zu entnehmen. Naunhof, am 19. Juli 1917. Der Bürgermeister. Klippfisch-Verkauf. Auf der hiesigen Freibank wird von jetzt an wieder, soweit der Vorrat reicht, werktäglich von nachmittags 5 bis 7 Uhr Klippfisch zum Preise von 1 M. — Pfg. das Pfund marken frei verkauft. Naunhof, am 19. Juli 1917. Der Bürgermeister. Ausgabe der Zulkerkarten. Die für die Zeit vom 22. Juli bis 31. Ok tober 1917 gültigen Zuckerkarten werden Freitag, den LV. In« 1917 von vormittag 1V bis nachmittag 1 Uhr im Rathaussaal für die Einwohner der hiesigen Stadt ausge händigt. Die Kaushaltungsvorstände werden aufge fordert, entweder selbst oder durch zuverlässige Personen, die Auskunft über die zur Kaushaltung gehörigen Personen geben können, die Karten an der genannten Stelle zu entnehmen gegen Rückgabe der bisherigen Stammleiste. Naunhof, am 18. Juli 1917. Der Bürgermeister. Da es nicht möglich ist, das nötige Schlachtvieh im Wege des freihändigen Aufkaufs weiterhin zu beschaffen, müssen von neuem die Sachverständigen-Kommissionen sämtliche Vindviehslälle durch» gehen, um diejenigen Binder zu bezeichnen, die zunächst noch ent behrt werden können. Die Kennzeichnung geschieht wieder durch 1 oder 2 Haarschnitte auf der linken Hinterkeule. Die Diehbesitzer haben den Kommissionen den Zutritt zu den Ställen zu gestatten und alle erforderten Angaben wahrheitsgemäß und vollständig zu machen. Jeder Viehbesitzer, der ein nach den obigen Vorschriften ge» Kennzeichneles Rind abgibt, hat der Gemeindebehörde und dem Be- zirksoerbande sofort unter genauer Angabe des Namens und Wohn?, ortes so wie unter genauer Bezeichnung der Tierart, sowie des Käufers Anzeige zu erstatten. Dieselbe Anzeige mutz der Käufer sofort nach Abnahme des Tieres erstatten. Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafe bis zu 10000 M. und mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder einer dieser Strafen zu be- slrafen. Bei Fleischern und Viehhändlern wird die Entziehung der Kandelskarte erfolgen. chlosscu. r. Ocr Zigeunerprimas" W!« Obstgarten rd Beerenobst) gesucht. "MT m die Exp. ds. Bl. > - . ,—-— die Arbeiter und Soldaten der Hauptstadt. Es heißt darin: »Unbekannte Personen fordern euch in Widerspruch mit dem allgemeinen und einmütigen Willen auf, mit den Waffen in der Hand auf die Straße zu gehen und so gegen die Auflösung der Regimenter Einspruch zu erheben, die sich an der Front durch verbrecherische Verletzung ihrer Pflicht gegen die Revolution entehrt haben. Wir erklären alle, die sich den Befehlen widersetzen, für Verräter und Feinde der Revolution und treffen alle Maßnahmen, die uns zur Ver fügung stehen, um diesen Befehl Lurchzuführen." Gleichzeitig hat die Vorläufige Regierung die folgende Bekanntmachung anschlagen lassen: „Angesichts der be waffneten Kundgebungen gewisser militärischer Ein heiten am 16. Juli und in der Nacht zum 17. Juli, in deren Verlauf eine Anzahl von Personen verwundet wurde, werden alle Kundgebungen verboten." Andauernde Explosionen. über die anhaltend vorkommenden Explosionen in den verschiedenen Stadtteilen Petersburgs ist die Provisorische Regierung lehr erregt. Der letzten groben Explosion an der Marskajastraße, bei der mehr als 200 Menschen ver wundet und getötet wurden, folgte Ende voriger Woche eine erneute große Explosion an der LaboratoriuM-Chaussee im Lager Nr. 2, Las eine große Menge Sprengstoffe und Kriegsmaterial enthielt. Es sind wiederum eine Anzahl Personen getötet und verwundet woröen, der angerichtete Sachschaden ist sehr erheblich. Ermordung des Generals RoSkow. AuS Charkow wird berichtet, daß der General NoSkow, Mitglied der französischen Ehrenlegion, der im japanischen Krieg eine hervorragende Rolle spielte, in demselben Augen blick getötet wurde, als er ein zur Abreise an die Front brreitstehendes Regiment besichtigen wollte. Der Täter ist bisher nicht ermittelt. Die wachsende Anhängerschar Lenins. Englische Blätter sind besorgt über LaS Anwachsen der durch Lenin veranlaßten Bewegung in Petersburg. Nach „Daily Chronicle" gewannen die Leninisten im Arbeiter- «nd Soldatenrat ein Drittel aller Delegierten. Sie find jetzt SNO Stimmen stark. Lenin mit den von ihm geehrten Maximalisten, d. h. unbedingten Anhängern sofortigen Friedensschlusses, ver fügten bisher nur über 100 Stimmen. Der Widerstand gegen die von Kerenski und Brussilow angefachte neue Offensive hat die Partei Lenin in diesem Maße cm- schwellen lassen. Verschiedene Meldungen. Amsterdam, 18. Juli. Reuter meldet auS Petersburg» Verschiedene Tausend bewaffnete Soldaten mit Maschinen gewehren und Motorwagen werden heute abend eine Kund- gebung veranstalten. Stockholm, 18. Juli. „Nowoje Wremja" berichtet, daß ein Garde-Grenadierregiment aufgelöst wurde, weil eS sich weigerte, am Krieg teilzunehmen, Basel, 18. Juli. HavaS meldet auS Petersburg r Auf ein Telegramm BrnssilowS hin sind KriegSminiftes KerenSki und die sozialistischen Minister Skobelew und Ledebew mit Sonderzug an die Front abgereist. Stockholm, 18. Juli. Nach einer Meldung von ,Afton- bladet" aus Haparanda, mußte infolge der Krise in der Metallindustrie am 14. Juli di« große Fabrik Guschon in Moskau ihren Betrieb einstellen. AuS gleichen Gründen werden demnächst die Metallwarenfabriken Bari, Dunam und Bromley schließen. Petersburg, 18. Juli. Die „Prawda" und der „Nowoje Schisn", das Organ Gorkis, sind für die Unabhängigkeit Finnlands. Politische Kunälchau. Deutliches Ketek.