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Sperrung ckev ruMkcken Grcnre für Nelmkekrencke- Stockholm, 11. Juni. Die Petersburger Telegraphen-Agentur bringt folgende aufsehenerregende Meldung unter dem Datum vom 11. Juni: „Rußkaja Wolja" will auS zustättdiger Quelle er fahren haben, bah die Zureise russischer Flüchtlinge auS neutralen Länder« auf dem Wege über Deutschland nach Ruhland untersagt werden wird, und zwar auf Grund eines bestehenden Gesetzes, das Personen, die sich in einem feindlichen Lande aufgehalte» haben, während des Krieges das Betreten russischen Gebietes ohne besondere Kontrolle und Untersuchung verbietet. Da die Petersburger Telegraphen-Agentur, die sich be kanntlich in den Händen der Regierung befindet, die Meldung bringt, muß man wohl annehmen, daß sie mit der Ansicht der Regierung übereinstimmt. Damit würden also tatsächlich die früher wegen ihrer antizaristischen Ge sinnung ins Ausland geflohenen Russen von ihrer Heimat auch unter der Revolutionsregierung ferngehalten. unä fern. o Stiftung eines Ackerknechtes. Der Knecht Georg Lorey, der lange ^ahre hindurch bei einem Landwirt in Flörsheim am Main im Dienst gewesen war, hat sein ganzes zusammengesparter Vermögen in Höhe von 10 000 Mark der Gemeinde Flörsheim vermacht. Die Gemeinde hat das Vermächtnis angenommen und gedenkt die Zinsen des ererbten Kapitals im Interesse bedürftiger Kranker deS Ortes zu verwenden. « Ein deutscher Erfinder gestorben. Newyorker Mattel melden den Tod des Erfinders Gathmann, dem der Zeit zünder für die großen Haubitzgefchosse zu verdanken ist. Er ist auch sonst auf dem Gebiete des Artilleriewesens mit Erfolg tätig gewesen. Gathmann stammte aus Deutsch land und war vor etwa 40 Jahren nach Amerika aus gewandert. Bon de« Kriegsschauplätze«. Amtlich. Großes Hauptquartier, 14. Juni 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Sowohl in Flandern wie im Artois war nur in einigen Ab schnitten der Artilleriekamps stark. Oestlich von Wern sprengten wir Minen, die in der englischen Stellung Verheerungen anrichteten. Zu kleinen VorfeldkSmpfen kam es südlich der Douve. Die Lage ist unverändert geblieben. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Bei Vauxaillon (nordöstlich von Soisson) griffen die Franzosen nach mehrstündigem Feuer an. Sie wurden zurückgewiesen. Sonst blieb die Artillerietätigkeit meist gering. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Nichts Wesentliches. Ein Geschwader unserer Großflugzeuge erreichte gestern mittag London, warf über der Festung Bomben ob und beobachtete bei klarer Sicht gute Treffwirkung. Trotz starken Abwehrfeuers und mehreren Luftkämpfen, bei denen ein englischer Flieger über der Themse adstürzte, kehrten alle Flugzeuge unversehrt zurück. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Gefechtstätigkeit hielt sich in den üblichen Grenzen. Die russischen Flieger sind in letzter Heil wieder tätiger geworden. Sie stießen mehrfach über unsere Linien vor: seit Anfang Juni wurden fünf abgeschossen. Bombenabwurf auf Tuckum wurde gestern durch Luftangriff auf Schlok vergolten. Mazedonische Front. Keine wesentlichen Ereignisse. Der erste Generalquartienneister Ludendorff. Aus den Verlustlisten. Auszug für Naunhof und Umgegend. Sächs. Verlustliste Nr. 4l4. Soldat Otto Weihmann, Brandis gefallen. Sächs. Verlustliste Nr. 4l5. Soldat Paul Gebhardt II. Beucha, 20. 4. 17 ins. Krankheit i. Rcs. Laz. Dortmund gestorben. Sächs. Verlustliste Nr. 416. Soldat Richard Quaas. Naunhof, l. v. Soldat Arthur Gäbler Beucha, l. verl. b. d. Tr. Obafr. Arthur Kind, Großsteinberg, l. v. Soldat Arthur Mühlberg, Threna, schw. v. Soldat Otto Naumann, Altenhain, l. v. Soldat Artur Pröhl, Köhra, schw. v. Gefr. Walter Wadewitz, Fuchshain, schw. o. u. gestorben. Sächs. Verlustliste Nr. 417. Objäg. Karl Rasch, Brandis, schw. v. Gefr. Richard Steger, Cämmerei, l. v., b. d. Tr. Kircheuuachrtchten. Sonntag, den 17. Juni (D. II. p. Trin.) Naunhof. Vorm. '/,l0 Uhr: Gottesdienst. — Abendmahl. — Taufen Klinga. Vorm. 7 Uhr: Gottesdienst. — Abendmahl. Katholische Gottesdienste. Sowohl in Wurzen wie Grimma um 9 Uhr. Spielplan der Leipziger Theater. Neues Theater. Freitaz 7'/, Uhr: „Mignon". Sonnabend 5'/, Uhr: .Tristan und Isolde". Altes Theater. Freitag 7'/, Uhr: „Die fünf Frankfurter". Sonnabend 6 Uhr: „Maria Stuart". Neues Operetten-Theater. Ferien bis einsüOicblich 26. Juni Redaktion; Robert Günz. — Druck und Vertag: Gü»z L Eule in Naunhol I» M kMM-f» IHM tz-b-nA"» Uh-^ V IN« MIN In Hausbaus! Hausgrundstück mit Obst-, Gemüsegarten und möglichst Feld von Eelbstßäufer in Naunhof oder Umgeg. im Preise von 12 bis 15000 Mir. zu kaufen oder zu Pachten gesucht. Angebote unter „ö. 8 575" bis 16. ds. Mts. an die Exp. ds. Bl. erbeten. Saubere bessere Fran als Aufwartung früh 2 bis 3 Stunden gesucht. Zu erfragen in der Exped. ds. 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Juni abends 8 Uhr im Ratskeller AM" auf das Meistgebot verpachtet werden. -HW I Sehen Sie sich vor j ß der Auswahl von Büchern doch auch einmal die ß k Buchromane an! Wenn Sie diese schmucken Bänd- I I chen in ihrer goldgeprägten Einbanddecke sehen, I V werden Sie sie sicher gern kaufen. Als Geschenk- ß V werke eignen sie sich bei allen Gelegenheiten ganz Z Z vorzüglich. Und der Inhalt der Bücher ist wert- ß Z voll, denn die Verfasser der Romane sind aller- ß Z erste und hervorragendste Schriftsteller von be- ß ß deutendem Rufe. Näh. durch die Geschäftsstelle ds. Bl. Z Wie macht man fein n- Testament ----- kostenlos selbst? Unter besonderer Berücksichtigung des gegenseitigen Testaments unter Ehe- leuten gemeinverständlich dargestellt, erläutert und mit Musterbeispielen ver sehen von Richard Burgemeister. Gesetzverlag L. Schwarz L Camp. Preis i Mart. Zu beziehen durch «Un- » »ule. ch* ** ** »» Für die anläßlich unserer f 1 Zilderbschreit dargebrachten j L Glückwünsche und Geschenke von L I lieben Freunden und Bekannten . sagen wir hierdurch 4 kepLlicststen Sank. j Naunhof, 14. Juni 1917. j u. ^rsu. l » ** ,, „ ,, 1, », „ .. .. - Im Schatten der Veterpauksfestung. Roman von Hermann Gerhardt. 41 „Aber, was in aller Welt hat das zu bedeuten? Wir haben uns nicht das Geringste zu schulden kommen lassen. Es ist mir vollkommen »mfaßlich, unter welchem Vorwande man uns verhaften will!" „Entschuldigen Sie, mein Herr, aber daS geht mich nichts an." „So hat dieser gottverdammte Schurke —" „Ich rate Ihnen, seien Sie vorsichtig, Monsieur," un terbrach ihn der Beamte; „eS ist meine Pflicht, jede Anklage meines Gefangenen gegen einen Dritten zu Protokoll zu brin gen! Wir halten uns auch unnötig damit auf." „Wenn Monsieur der Anklage, die gegen ihn vorliegt, nicht schuldig ist, so wird er bald wieder auf freien Fuß gesetzt; für den Augenblick aber ist er mein Gefangener, ebenso wie Ma demoiselle, seine Schwester." Erst bei diesen Worten scheint eS Rittberg zum Bewußt sein zu kommen, daß auch Margarete demselben Schicksal verfallen ist, wie er selbst. „Meine Schwester!" knirschte er, „eine Dame und Aus länderin? Ihr sollt sie, bei Gott, mit keinem Finger anrühren. Wer es wagt, komme ihr in die Nähe?" Schützend legte er den Arm um die zitternde Gestalt. „Monsieur, daS ist Heller Unverstand!" sagt achselzuckend der Beamte „Meine Instruktionen sind derart, daß ich sie un bedingt ausführen mutz, und durch Widerstand können Sie Ihre Sache nur verschlimmern. Wir würden dann genötigt sein, Gewalt anzuwenden." „Er hat recht, Werner," wirst Margarete ein, zum ersten Mal ans ihrer Apathie erwachend. Dteser letzte Schreck nach allem, was voraegang'en, hat ihre Empfindungen vollkom men gelähmt. „Wir wollen uns gutwillig fügen, da uns doch nichts übrig bleibt." „Sehr verständig von Mademoiselle," sagte der Beamte u nd griff an die Mütze. Mit schmerzlichem Stöhnen sinkt Werner auf seinen Sitz zurück. Die Polizisten flüstern miteinander, dann wird Rittberg aufgefordert, den Schlitte«» zu verlassen. Kaum ist dies ge schehen, so springt der Beamte auf und nimmt den leergewor denen Platz ein, indem er dem Kutscher befiehlt, zuzufahren. Boll Wut und Verzweiflung will Werner dem davon eilenden Gefährt nachstürzen; da wird er an beiden Arinen festgehalten, Handschellen werden ihm angelegt und er trotz heftigen Sträubens nach dem anderen Schlitten hingeschleppt. Der erste aber jagt mit Margarete und ihrem Begleiter der Stadt zu. Wie iin Traum hört sie, daß er mit glatten Worte»» auf sie einredet, fühlt sie, ivie er ihr den Mantel fester um die Schultern legt. Dann spricht er ein paar Worte mit den» Kutscher, und dieser biegt in eine schmale Gaffe ein. Bald geht es wieder durchtiefverschneite Fahrwege; kahle Bäume recken gespen stisch ihre Aeste zum Himmel. — Margarete ist zu Mute, als wäre sie seit Stunden unter wegs. Endlich lenkt der Schlitten in eine Allee, rechts und links von dichtem Strauchwerk eingefaßt, und vor ihnen liegt im Hellen Mondlicht ein einsames Haus. Hier hielte», sie an. Der Beamte stieg ab und klopfte ener gisch an die Tür; von innen öffnete jemand rasch aber behut sam, ein altes, runzeliges Weib spähte durch die Ritze. Auf einige aufklärende Worte seitens des Beamten entschloß sie sich jedoch, die Tür »veiter aufzumachen. In steigender Besorgnis hatte Margarete sich indessen »un gesehen; und als ihr Begleiter jetzt zu ihr zurückkehrte, drängte sich ihr die Frage auf die Lippen: „Wo sind wir? WaS ist haS für ein HauS? Doch kein Gefängnis?" 1 „Ein Arrestlokal, Mademoiselle, wo eS Ihnen an nichts fehlen wird," war die Antwort. „Aber ich würde bei weitem vorziehen, dort zu sein, wo mein Bruder ist! Seien Sie barmherzig, lassen Sie mich nicht hier, bringen Sie mich nach dem Gefängnis, wo mein Bruder ist! flehte sie jammernd. Der Mann wandte sich ab. „Ich muß m»ch genau an meine Jnstcnktion halte»»," aab er zurück. „Erlaube»» Sie, daß ich Ihnen bei»»» AuS- steigen behilflich bin. Da sie seine ausgistreckte Hand nicht beachtete, sondern nur stöhnend die ihrigen rang, nahm er sie kurz entschlossen auf die Arme und trug sie ins Haus. Im Flur speukete eine Hängelampe nur spärliches Licht und beleuchtete flackernd das scharfe Nnßknackergesicht der alten Hexe, deren Gebühren Margarete wie hypnotisiert ver folgte. Ununterbrochen vor sich himnurmelnd, schlurrte sie hierhin und dahin, und stellte endlich ei»» Teebrett mit eini gen Erfrischungen vor den Beamten hin. Dieser entkorkte eine Ehampagnerflasche und goß ein Glas voll, das er Marga rete reichte. Schaudernd kehrte sie sich ab. „Sie wollen nicht trinken?" fragte er. „DaS ist nicht recht; eS würde Ihnen gut tun." Margarete brach in wildes Schluchzen aus. „O, bringen Sie mich fort aus diesem schrecklichen Hanse!" schrie sie aufs höchste erregt; „bringen Sie mich zu meinem Bruder!" Der Mam» zuckte die Achseln; er hob daS GlaS an die Lippen und goß den Inhalt in einen» Zuge hinunter. Glas auf GlaS folgte, bis er die Flasche gelc.«.t hatte, dann stand er auf und ging zur Tür: „Gilten Abend, Mademoiselle," sagte er. Ohne auf Margaretes Jammerrnf zu hören, verließ er das HauS. Nachdem die Alte hinter ihm dieHaustnr zi,geschlossen hatte, trat sie, auf russisch unverständliche Worte schnatternd, zu Margarete heran. Erst als sie merkte, daß diese auf ihre Rede»» nicht reagierte, schlurrte sie ab, öffnete eine andere Tür nnd rief mit ihrer krächzenden Stimme: „Dmitri!" Eil» Mann in Uniform erschien, kräftig gebaut, mit groben Zügen in dem von Pickeln entstellten Gesicht, dein die kleinen, schräg stehenden Augen einer» unheimlichen und abstoßenden Ausdruck verliehen. Vor Entsetzen blieb Margarete das Wort in der Kehle stecken. Als sie aber den Menschen ans sich zu- kommen sah und er die Hand ausstreckte, uin ihre Schulter zu berühren, fuhr sie in die Höhe. „Was soll ich ?" stieß sie hervor. Er zeigte auf die Treppe. Wie von Furien gejagt, folgte sie der Weisung, mit schrillem Lache»» humpelte die Alte Hurter ihr her. Oben angelangt, drängte sich diese arr ihr vorbei, da sie zögernd stillstand, und öffnet« eine Tür. Will 'v- loS trat M a rg a rete ein, 281 20 m für die Gem Fuchshain, Erscheint wöchentlt Kor; Nr. 70. der Kar Derordnungsge Verfüttert« vor allgemein Verb Lassen sich Kai zur Verarbeitung in (z. R. Brennerei) ge Bezirksverbande um Gesuche sind durch pflichtmäßiger Beschei Versütterung m verbandes wird mit bis zu 10000 Ml», o Grimma, 11. Auf Anordnu» werden im Anschluß Monats an der Han ständige eine Anzahl werden. Die Viehbesitz« statten und alle von i vollständig zu machen Zuwiderhandlu und mit Gesängnis l bestraft. Grimma, 14. dl Zur Durchführ» Kommandos des XIX. holte Bestandserhebun raten aus Kupfer u lieferung von andere» legierungen (Messing, weiter bestimmt: Die Enteign» durch Zustellung von verbandes. Das Eigl aus den Aeichsmilitärs sitzer zugeht. Die Abttefern nung bestimmten Frist und in der Gemeinde 7 Der Ablieserer hat t Eigentümers der adg< lieferung erfolgt gege» wenn der Ablieferer ni machung) einoerstonde wird der darin festges daß über die Person nähme des Anerkennt kundung des Linverst kanntmachung und schlv Falls der Ablies 8 der Bekonnlmach» Ablieferung ausdrückli des Anerkenntnisschein Falle ist der Antrag vreises von dem Betro für Kriegswirtschaft. Bl Anträge ist beizusügen: onordnung, die von de Begründung der geslelll die Preisfestsetzung zu e Firma, das Baujahr w Apparates anzugeben enteigneten und abgeli Inanspruchnahme des keinen Aufschub. Denjl Uebernahmepreise eino> einen Anerkennlnisfcheii ausgezahlt. Wer die übere», angegebenen Zeit abge erfolgt die zwangS» Gegenstände auf Kosten zum Entfernen der enb Betrieben, zur Lntiern zwangsweise abzuholenk Einziehung Betroffenen Einverständnis mit den anspruchnahme des Re der Zwangsvollstreckung Summe in Abzug gebr eingczogen oder auf d vermerkt. Grimma, 11. I der