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Nachrichten für Naunhof : 15.06.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191706159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-06
- Tag 1917-06-15
-
Monat
1917-06
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 15.06.1917
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getroffenen Regelung behält der russische Rubel die Eigen, schäft deS gesetzlichen ZMungLmittels unter Beibehaltung deS durch Verordnung am 21. Januar 1917 festgÄrgten Kurses von zwei Mark. Zu diesem UmrechrmngSLtrs« können auch früher entstandene Rubelforderungen vom Schuldner erfüllt werden, während für neu entstchende Rubelforderungen eS sowohl in der Wahl Le- Schuldners wie des Gläubiger- steht, Erfüllung in MarkwShrung zu leisten bzw. zu fordern. Deutsche Schuldner haben ihre Schulden stets in Darlehenskassenscheinen der Darlehens kasse Ost zu erfüllen, da sowohl die Markeinfuhr, wie auch MarküLerweisungen nach dem Gebiete Obost nicht gestattet find. Vermittlungsstellen sür Überweisungen sind die Reicksbank, die Bank für Handel und Industrie (Darm städter Bank), die Ostbank für Handel und Gewerbe, sowie die amtliche Hinterlegungsstelle in Bialystok. * Im Reichsamt des Innern sind Vorarbeiten für eine Novelle zur Reichsversicherungsordnung im Gange. Es handelt sich insbesondere um neue Bestimuuwgen be treffend die Einbeziehung der Hausgewerbetreibenden in die Reichsoersicherung, sowie um die Kriegswochenhilfe. Die Novelle dürfte aber dem Reichstag in diesem Jahre noch nicht zugehen, wahrscheinlich erst nach Beendigung des Krieaes. Ofterreick - Ungarn. X Die von allen Seiten mit großer Spannung er« wartete Programmrcde des österreichischen Minister präsidenten Grafen Clam-Martinic gipfelte in der Mahnung an die Parteien, das österreichische Problem durch den Ent schluß zu lösen: .Seien wir vor allem Österreicher!" Dem entsprechend bildete sein Hauptthema die nationalen inneren Fragen, besonders die nationale Exaltation der Tschechen. Nationale Sonderwünsche seien begreiflich. Aber die Grundlage d^r Monarchie hätte sich gerade in diesem Kriege zu wohl, bewertet, als daß daran gerüttelt werden dürfe. Vor allem müsse die Regierung gegen die Erörterung von politischen Zusammenhängen, die in die Sphäre der Verbündeten oder in die des anderen Staates der Monarchie übergreifen, nachdrückliche Verwahrung ein legen. Sie strebe die freie nationale und kulturelle Ent wicklung gleichberechtigter Völker an, und sehe in diesen drei Eigenschaften die großen, unverrückbaren Richtpunkte des österreichischen Staatsgedankens. Über den Frieden lehnte Graf Clam-Martinic jede Erklärung ab, die über die in der Thronrede enthaltenen Sätze hinausging. X Die ungarische Kabinettsbildung vollzieht sich langsam, da außer den persönlichen auch sachliche Schwierig keiten bestehen, die bisher nur teilweise beseitigt werden konnten. Infolge der Stellungnahme des Grafen Karolyi wurde in der Wahlrechtsfrage die geheime Abstimmung auf der ganzen Linie gesichert, wofür Graf Karolyi geneigt ist, seinen englandfreundlichen Sonderstandpunkt in der äußeren Politik für die Dauer seiner Teilnahme an der Regierung auszuschalten. In der Ausgleichsfrage bestehen die Schwierigkeiten fort. Hcsiveir. X Die Durchfuhr des für schweizerische Rechnung in Holland lagernden Javazuckers durch Deutschland nach der Schweiz ist von der deutschen Regierung ohne weiteres genehmigt worden. Die Frage ist jedoch, ob die Entente dem Transport des Zuckers nach der Schweiz keinerlei Schwierigkeiten in den Weg legen wird. HroÜbrirannie«. x Um den schweren Papiermangel zu bekämpfen, ist eine mit ganz außergewöhnlich richterlichen Befugnissen aus gestattete Kommission zur Regelung des Papierver brauchs im vereinigten Königreiche geschaffen worden. Sie hat das Recht, Zeugen unter Eid zu vernehmen, sie gegebenenfalls fogar sich zwangsweise oorführen zu lassen. Der Ausschuß darf ohne weiteres Einsicht in alle Geschäfts bücher, Verträge usw. verlangen und darf fogar zu ihrer Beschlagnahme schreiten. Blus Zn- unck Biuslanck. Bern, 13.Juni. Der Schweizer Nationalrat Grimm, der Chefredakteur der radikal-sozialistischen Zeitung »Berner Tagwacht" wird in Petersburg bleiben, wo ihm der Posten eines leitenden internationalen Sekretärs der Zimmerwalder Vereinigung in Aussicht gestellt wurde. Petersburg, 18. Juni. Die Schlüsselburger Ortsgruppe des Arbeiter« und Soldatenrates wählte Lenin als Vertreter in den Petersburger Arbeiter- und Soldatenrat. London, 13. Juni. Bei der Beratung der Wahl» reformen im Unterhaus entschied sich das Haus mit 149 gegen 141 Stimmen gegen den Grundsatz der Verhältnis wahl. bifaÜ^otkrmgensMsage an frank^eied Die gebührende Antwort auf Ribots Kriegsziele. Der französische Ministerpräsident Ribot hat in der französischen Kammer verkündet, daß Frankreich nicht eher Frieden schließen werde, als bis es die ihm „geraubten" Provinzen Elsaß-Lothringen wieder befreit und zurück gewonnen habe, und die englische Regierung hat dieses Ribotsche Kriegsziel auch als unabänderlich für sie bindend erklärt. Wie die Elsaß-Lothringer darüber denken, war den Herren in Paris schon kürzlich bei der Eröffnung des elsaß-lothringischen Landtags von den beiden Kammer präsidenten in aller Deutlichkeit gesagt worden. Da man in Paris aber fortfährt, sich als Befreier der unterdrückten elsaß-lothringischen Bevölkerung aufzuspielen, so ist am Schluß der Landtagstagung die Absage an Frankreich und das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue zum Deutschen Reich noch einmal in feierlicher Form wiederholt worden. Unlösbare Lugebönigkeit rum Veutfcken Keich. Der Präsident der Zweiten Kammer des Landtags von Elsaß-Lothringen, Präsident Dr. Rücklin, sagte in seiner Abschiedsrede an die Abgeordneten: Wir können nicht ausetnandergehen ohne dem Wunsch und der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß uns bald ein ehrenvoller Friede beschicken sein möge. Wir dürfen diesen Ruf nach Frieden laut und nachhaltig erschallen lasten, da unser Land und seine Bevölkerung unter diesem Kriege Un sägliches zu leiden haben, und immer offenbarer wird, daß die Loslösung Elsaß-Lothringens vom Deutschen Reiche unter den gegnerischen Kriegszielen eine hervorragende Stelle ein nimmt. Daher halte ich es für unsere Gewissen-Pflicht zu er- klären, daß das elsaß-lothringische Volk de» Gedauke«, daß um seinetwillen dieses entsetzliche Blutvergießen fortgesetzt wird, mit aller Entschiedenheit zurückweist (lebhaftes Bravo) und nicht- auderes erstrebt, als in seiner unlösbare« Zu gehörigkeit zum Deutschen Reiche seine kulturelle, wirt schaftliche «ud staatsrechtliche Zukunft unter vollster Auf- rechterhaltnug seiner berechtigten Eigenart zu pflegen und zu fördern. (Lauter Beifall auf allen Bänken des HauseS.) Lar Präsident sprach die Hoffnung aus, baß baS deutsche BoL den zurückkehmnGn Maß-lothnngsichen Helden seinen Dank dadurch abstatten daß a» M als OM- und voll berechtigte StaatGSraer empfängt. Er sMoß mit einem Hoch auf VlaK-LMnnsen. das deutsche Reich und den deutschen Kais«: Do» Frantfumto» KrinbeuSvertrug ouL-ülbWe- Rocht. Der Präsident der ersten Kammer Dr.Hoeffel stellte als allgemeine Überzeugung des Landes fest, daß für Elsaß- Lothringen eine ersprießliche, friedliche Zukunst nur im Verband mit dem Deutschen Reiche, zu dem es treu stehe, zu erhoffen ist. Es sei 1871 durch einen völkerrechtlichen Friedensoertrag dem Deutschen Reiche einverleibt worden. Dieser Friede ist ein völkerrechtlicher Akt, welcher endgültig Recht geschaffen und dauernd Elsaß-Lothringen mit dem Deutschen Reiche ver bunden hat. Unter der Aegide desselben habe das Land während 43 Jahre die Segnungen des Friedens genossen und den größten Aufschwung erlebt. Es miste, was es am Deutschen Reiche habe. Es wäre Undank, das nicht an erkennen zu wollen, Elsasi-Lothringens deittsche Rationalität. Es ist nie so viel vom Nationalitätenprinzip geschrieben und geredet worden wie heute. Die Nationalität hat ihre Grundlage in Abstammung und Sprache. Die amtlichen Er mittelungen, die auf Volkszählungen beruhen, auf eigenen Angaben der Bevölkerung, ergeben in Elsaß-Lothringen 87 Prozent deutschsprecheude, 12 Prozent französisch, sprechende und 1 Prozent fremdsprachige Einwohner. Wo das Nationalitätenprinzip hin gravitiert, -eigen diese Zahlen zur Genüge. Präsident Dr. Hoeffel schloß mit den Worten: Wir hoffen, daß der gute Wille, den unser Kaiser zum Prinzip seiner Politik vor einigen Monaten proklamiert hat, bald allgemeines Verständnis finden möge. Ihm aber, den Landesherrn Elsaß-Lothringens, den Kaiser des Deutschen Reiches möge Gott weiter schützen und leiten. Seine Majestät der Deutsche Kaiser, er lebe hoch, hoch, hoch! Zeitgemäße Anträge de- Vereins der Fortschritt liche« Bottspartei in Leipzig. In seiner letzten Versammlung beschloß dieser Verein an den Landesausschuh das dringende Ersuchen zu richten, bei allen mahge- benden Stellen und mit allem Nachdruck auf eine ausreichende Ver sorgung der Bevölkerung mit Kausbrand- und Industriekohlen hin zuwirken, ferner an das Landeslebensmittelamt die Aufforderung zu richten, dafür zu sorgen, dah mit dem Grundsatz, bei Sonderzuwei sungen von Lebensmitteln nur die Kandarbeiter zu berücksichtigen und die Angestellten und Beamten auszuschließen, gebrochen wird. Die Gepflogenheit, nur die Kandarbeiter als Schwerarbeiter anzusehen und die geistig Arbeitenden ohne Rücksicht auf die Länge ihrer Arbeitszeit von den Svnderzuweisungen auszuschließen, hat zu den größten Kärten geführt, unter denen besonders die Teile der Bevölkerung zu leiden haben, die ohnehin von der Teuerung am stärksten betroffen werden, weil ihr Einkommen entweder garnicht oder doch nur unzulänglich gestiegen ist. Ferner soll beim Ministerium des Innern und dem Landes- lebensmittelamt mit aller Entschiedenheit gegen die mangelhafte und durchaus unzulängliche Belieferung der sächsischen Großstädte mit Kartoffeln Einspruch erhoben werden. Es muß verbitternd wirken, wenn die sächsische Bevölkerung erfährt, daß eine preußische Groß stadt wie Magdeburg wöchentlich noch 7 Pfd. Kartoffeln ausgibt, zu einer Zeit, wo in Leipzig und Dresden überhqupt keine Kartoffeln ausgegeben worden sind. Weiter empfiehlt der Leipziger Verein dem Landesverband, alle Bestrebungen zu unterstützen, di« geeignet find, die gegen den Kandel erhobenen unbegründeten Angriffe und die wirtschaftsschädi gende Auslegung der Kriegswuckergesetze abzuwehren Der Verein der Fortschr. Volkspartei in Leipzig steht auf dem Standpunkt, daß noch wie vor der Wucher 'Mft aller Tatkraft und mit allen Miktesn bekämpft werden soll. Der Kampf gsgm den Wucher darf aber nicht so geführt werden, daß dadurch die volkswirtschaftlich unentbehrliche Tätigkeit des ehrlichen Kandels gelähmt wird. Das Ziel des Kampfes gegen den Kriegswucher mutz es sein, die Preise medrig zu halten. Dieses Ziel kann aber nur dann erreicht werden, wenn den Lebens bedingungen des Kandels Rechnung getragen wird. Endlich beantragt der Verein noch, der Landesausschuß wolle bei Erörterung der Umgestaltung des Wahlrechts auch die Erteilung politischer Rechte an die Frauen in Erwägung ziehen. SSckMcks und Lokale Mitteilungen. Naunhof, 14. Junk 1917. Merkblatt für beu LS. Juni. Sonnenaufgang 4" !l Mondaufgang 1- v. Sonnenuntergang 9" ü Monduntergang 5" N. 1850 Mediziner Ernst Echweninger geb. — 1885 Prinz Friedrich Karl von Preußen gest. — 1888 Kaiser Friedrich Hl. gest., Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. — 18S5 Operettenkom ponist Richard Gene« gest. — 1805 Afrikasorscher und ehemaliger Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Hermann v. Wißmann gest. — 1915 Russischer Dichter Großfürst Konstantin Konstantinowitsch gest. — Englischer Durchbruchsoersuch bei La Basier ge- scheitert. — Deutscher Luftangriff aus die englische Nordofiküste. o Einschränkung des Papierverbrauches. Das Kriegs amt steht sich zu folgender Warnung veranlaßt: „Immer wieder wird die Wahrnehmung gemacht, daß behördliche wie private Stellen im täglichen Schriftverkehr die Not wendigkeit fparsamen Papierverbrauches völlig außer acht lassen. Nach wie vor werden in zahlreichen Fällen die sogenannten „Respektbogen" verwendet, ebenso werden für kurze Mitteilungen, für die kleine Halbfolioblätter genügen, große Bogen gebraucht. Angesichts der bestehenden Papier knappheit ist es dringend erwünscht, daß alle in Betracht kommenden Kreise sich auch für den Schriftverkehr größte Einschränkung hinsichtlich deK PapierverbraucheS auf erlegen." o Pakete a« deutsche Kriegsgefangene in Rußland werden außer bei den Postansimten auch bei dem Zentral komitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz, wie dieses mitteitt — Abteilung für Gefangenenfürsorge, Ab- geordnetenhaus, Berlin, Obergeschoß, Zimmer 18 — zur Wetterbeförderung ang«rammen, wo sie mit der russischen Adresse in zuverlässiger Weife versehen werden. Die Adressen dürfen jedoch, da dabei in letzter Zeit Unzuträg lichkeiten hervorgetreten sind, nicht auf den Paketen auf geklebt werden, sondern wüssen unmittelbar auf die Ver packung geschrieben werden. AuS diesem Grunde sind für die Verpackung nur Helle Stoffe (keine Sackleinwand) zu verwenden, um nicht die Lesbarkeit der Adressen zu beein trächtigen. Die Pakete dürfen keine Gegenstände enthalten, deren Sendung verboten ist, z. B. keine Backwaren, keinen Süßstoff, kein Schweinefleisch. Schriftliche Mitteilungen dürfen den Sendungen nicht beigefügt werden, Bücher, deren Sendung nur zuläM ist, wenn sie vor 1914 er schienen und nicht gebunden sind, dürfen nicht mit anderen Gegenständen zusammen verpackt werden, sondern sind in besonderen Paketen zu schicken. 4- Wie dar KriegSernährungSamt bekanntgibt, hat sich nach erfreulicher Beendung der Frühjahrsbestellung Sü den verbleibenden Beständen der alten Ernte und der Ein fuhrmöglichkeit auS Rumänien ergeben, daß die derzeitig« Bratratio« Li- zur «ex« Ernt« «ustrrki«-- gelassen werben kE: Dagegen wird es in vielen BerdAm niM mehr möglich sein, die 5-Mmd-Kartoffelratio« aufvechst zuBchvltcn. An dem Grundsatz, daß für fehlende Kartoffeln Mehl ober Brot M liefern ist, wird feftgehalten werden, die Lage der Brotgetreidebeständ« macht es aber nötig, die Erfatzmenge vorsichtig zu bemessen. 4t Keine Beschlagnahme der diesjährigen Obstemtte. Die jüngst verbreitete Nachricht, wonach die Reichsstelle für Gemüse und Obst die gesamte Obsternte zu beschlagnahmen beabsichtige, ist nach einer Erklärung der Reichsstelle nicht zutreffend. Eine solche Maßnahme sei nur als äußerstes Notstandsmittel für den Fall in Aussicht genommen, daß es nicht gelingen sollte, das für die Musherstellung erforderliche Obst im Wege von Lieferungsverträgen m beschaffen. — Die große Trockenheit hält an. Etwas weniger blauer Himmel und Sonnenschein wäre uns aber nun lieber. Was jetzt dringend not tut, ist ein tüchtiger, durchgreifender Landregen, denn Flur und Feld lechzen danach. Die Hoffnung die man alle Taye hegt, die HiA würde zur Bildung von Ge wittern und zu Niederschlägen führen, täuscht immer wieder. Die Wetterwarten kündigen auch für die nächsten Tage an „Keine wesentlichen Aenderungen". — Naunhof. Nachdem der Ausbau der 70 zinnernen Prospektorgelpfeifen durch den Erbauer der Orgel, Orgelbau meister Ladegast yus Weißenfels vorgenommen worden ist, fand gestern in der Kriegsbetstunde die Verabschiedung von diesen statt. Zu gleicher Zeit erfolgte die Verabschiedung von unserer Taufglocke. Das Klingaer Gotteshaus mußte eben falls seine zwei großen Glocken dem Kriegsdienste opfern. Auch diesen, die so manches Mal in guten und bösen Tagen zu der Gemeinde gesprochen haben, widmete Herr Pfarrer Herbrig noch schöne Worte des Abschieds. — Naunhof. Wir werden daraus aufmerksam gemacht, daß Schulkinder die kaum der Blüte entsprungenen kleinen Aepfel von den Bäumen abpflücken, in Säcken sammeln und dem Dich als Futter oorsetzen. Man kann nur annehmen, daß diese Kinder von den Mem zu solchem nichtswürdigen Treiben un gehalten werden. Im Interesse der Allgemeinheit wäre es zu wünschen, diese Rangen sofort festzunehmen und sie der Polizei zuzusühren. A, Der Kgl. Bezirkstierarzt Reg.-Vet.-Rat Deich ist vom 13. bis 27. Juni beurlaubt. Die Stellvertretung ist dem Kgl. Bezirkstierarzte Aeg.-Vet.-Rate Hartenstein in Döbeln Übertrags. A. Der Bezirksverband erhält demnächst einen größeren Posten Rübensouerkraut. Bestellungen können an die Bezirks verteilungsstellen gerichtet werden. — Don der Reichsstelle für Gemüse und Obst find die Erzeugerhöchstpreise für Erdbeere» 1. Wahl auf 55 Pfg., 2. Wahl auf 30 Pfg. und Walderdbeeren auf 1 Mk. festgesetzt worden. Das König!. Sächs. Ministerium des Innern hat von der Ermächtigung Gebrauch gemacht, für die ersten 14 Tage nach dem Erscheinen der Früchte auf dem Markte den Höchstpreis zu erhöhen und den bis zum 16. Juni 1917 zu lässigen Zuschlag auf 50 Prozent festgesetzt. Bis dahin gelten folgende Erzeugerhöchstpreise: bei 1. Wahl 83 Pfg., bei 2. Wahl 45 Pfg. ünd bei Walderdbeeren 1.50 Mk. -- Leider werden auch hier wie allenthalben die Erdbeeren zu höheren Preisen angeboten, als ob keine Höchstpreise existierten (wie man hört, das Pfund 1. Wahl zu 1.50 Mk.) Es wird also auch hiermit KriegSwncher getrieben! Aber vor allen Dingen: wo bleibt da die Rücksicht aus die doch bereit- vorgeschriebenen Höchstpreise? M. I. Die gegenwärtige im Gange befindliche Beest«igeruuq von Obstvlanrage« hat wiederholt zu Klagen über die Sieiaerung der Pachtbetrög« gegenüber früheren Jahren geführt. Die Pächter müssen bei ihren Angeboten dem Umstand Rechnung tragen, daß sie als Erzeuger tm Sinne der Reichskanzler-Derordnung vom 3. April 1917 gelten und daher nur die von der Reichsstelle oder der Landes stelle Mr Gemüse und Obst festgesetzten Erzeuqer-Köchstpreise fordern dürfen. Es fallen ihnen die gesamten Unkosten zur Last, und auch die Risiko-Prämie der Pächter haben sie zu tragen. Grok- bezw. Kleinhandelspreise dürfen sie nur dann fordern, wenn sie die sonst dem Groß- bzw. Kleinhandel obliegende Tätigkeit selbst über nehmen. Die Anlieferung der Ware durch den Erzeuger genügt dazu allein nicht: hinzukommen mutz noch die Verteilung der Er zeugnisse an die Älttnyändler bezw. Verbraucher. Mach! der Pächter beim unmittelbaren Verkauf an den Verbraucher keine anderen Auf wendungen als die für die Beförderung zur nächsten Verladestelle und für die Verladung, fo darf er nur den Erzeugerpreis fordern. Diese Gesichtspunkte müssen von den Pächtern sehr wohl beobachtet werden, sonst laufen sie Gefahr, durch zu hohe Pachtangeboie sich er- heblichen Verlusten auszusetzen Dem Bestreben, hohe Pachtpreise durch Umgehung der behördlich festgesetzten Köckstpreis« für den Trotz- und Kleinhandel decken zu können, wird mit allen zu Gebote stehenden Mitteln entgegengewirkt werden. — Die Ueberschreitung der Höchstpreise. Die Reichs stelle für Gemüse und Obst steht sich durch zahlreiche, bei ihr aus den Nachgeordneten Stellen täglich eingehenden Beschwerden über Nichteinhaltung der Höchstpreise erneut zu dem Hinweis veranlatzt, datz derartige Eingaben nur dann ihren Zweck er reichen können, wenn sie die Einzelheiten, vor allem die Namen der Personen, die die Preise überschritten haben sollen, und die geforderten Preise möglichst genau angeben, so datz ein Einschreiten erfolgen kann. Allgemein gehaltene Klagen und Beschwerden ohne Angabe solcher Einzelheiten sind ohne jeden Wett. M. I. Obst-Pachtvertrag kein Lieferungsvertrag Es sind Zweifel darüber laut gemorsten, ob Pachtverträge über Obst- Nutzungen den Vorschriften der Reichskanzler-Verordnung vom 3. April 1917 über Obst, Gemüse und Südfrüchte unterliegen und daher der Schriftform und ster Genehmigung bedürfen. Nach Auskunft der Reichsstelle für Gemüse und Obst ist dies nicht der Fall. Wohl aber stellen die von Pächtern abgeschlossenen Verträge über die aus der Obstplantage zu erwartend« Ernte Lieferungsverträge dar und be dürfen mithin der schrifittchm Form und der Genehmigung, da der Pächter als Erzeuger im Sinne der Verordnung vom 3. April 1917 gilt. — Zur Beachtung für Biehßatter! Veterinärrät Enders warnt als Kreistierarzt für Stadt- und Landkreis Weißenfels alle Landwirte vor derMöglichßttt, datzgefangeneFranzosen Knoblauch, Pfeffer und andere Gewürze, die sie in groben Mengen geschickt bekommen, dazu verwenden, die Milchkühe und andere Nuhtiere schwer zu schädigen. Die Landwirte werden gebeten, in dieser Hinsicht aufmerksam zu sein. — Mitteilusge« über Zustände in den Gefangenen lagern. Die Angehörigen von Gefangenen werden ersucht, zur Unterstützung der Wahrnehmung der Interessen der Gefangenen die Briefe und Karten der Gefangenen, in denen sich diese über die Zustände in den Gefangenenlagern, gleichgültig ob in günfllgem oder ungünstigem Sinne aussprechen, der örtlich nächll- gelegsren Auskunfts» oder Orksstelle für einige Zeit zur Der- fllgMG zu stellen.
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