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Nachrichten für Naunhof : 06.04.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191704064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-04
- Tag 1917-04-06
-
Monat
1917-04
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 06.04.1917
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durch Verlegung de nahmen, abgcschwää Richtung ist nachdrit A' Die Hilf! datz sie jeden Wec! schäfttgungsstellen! am dritten aus der behörde persönlich Wohnortes hat di« ort zu erfolgen. t von der Mrldepsli vorstehen, dann, n Befreiter seine Tät dritten darauf folg termeldung an de Beschäftigungen in dienste hat der u machen. M. I. Kei führen! Es sind Arbeitskommando Arbeitgebern mit Kriegsgefangenen verboten und die unterschreibenden Gebotes zu verhin gewissenhafter Erfl sich Schädigungen Kriegsgefangenen , werden, den Krieg! bene Behandlung — Die Mar im Königreich Sa« Gehöften amtlich s gen Monats war l — Die Wr verschoben Die Wiedereröffnung d April bezw. l. Mc legung des umfang baugefetz nicht früh — Gesangs« Domchor zu Leipzi 6 Uhr im Völkers führung wird vom Chormeisters des^H ausgesührt. Die t und Frau Else Tit sagt. Der Vortrw Chor: „Christ uni „Karwoche" von L Malling. 4. Sopra Müller. — Einlatz der Hofmustkalienh und am Völkerschl führung am Völk 1 Mark. - Leipzig, wie alle staatlichen r lichen Zuschuß — d Da im Interesse d< Zuschusses erwünsch Theater, auch der der Rat sowohl ein rechtspreise. Die für einige teuere Pi Karten in Kürze, b in Kraft treten, von rund 170 000 — Leipzig. Verwaltung der eig verwertungsges Gesellschaft wird gei Bezugsscheinverfahi arbeitet als Organ Reingewinn erziele der R, „Da stimme lächelnd zur Ar blick, als em« r Aber eben diese! Anzug stets der i Hierauf fand ja dem Präfekten leid das kleine Schmuck förmlich Endlich hielt tale. Bei«» Lett schleunigst entfett „Du wirst g ten," sagte er, „ mährend die be er der schlanken bewnndeknden B „Hier ist Jh erstickter Stimm« Willensanstrengr „Armes Kint fühlen sich nicht n bedürfen wirklich „Ja, ja, mir i Damit eilte Katn Margarete ab inar in der Tat wünschen konnte. Dennoch, als M und fiir einen M Sinnen. Die P« zu denken gab. kühnen Blicke un! in ihr em unkla Das deutsche Krieg-ziel. Di« Freigabe der Kriegsziel-Erörterung hat den wohl vielfach erwarteten heftigen Zusammenprall der unterschiedlichen Meinungen nicht gebracht. Während am Biertisch und in anderen Gemeinschaften die verschiedenartigen Ziele, wie schon vordem, in lebhaftem und temperamentvollem Kin und Ker der Ansichten erörtert werden, ist es in der Presse nerhältnismätzig ohne Kampf geblieben. Die einen haben ihre alten Ansichten vom .Groß-Deutschland' gewandelt ent- sprechend unserer militärischen Lage, die uns Belgien, Nordostfranb- reich und Litauen zu nehmen und Polen als Vasallen-Köniareich ein zusetzen gestatte. Die anderen meinen, daß bei gerechter Würdigung der Feindeserfolge in unseren Kolonien, die gleichsam als Faust- Pfänder unsere Gegner besitzen, der feindlichen Erfolge gegen unsere ja mit uns nachgerade zur Einheit verbundenen Waffenbrüder und der noch vorhandenen größeren Ailfsmögltchtzeiten miftrer Feind« (Amerika, China als neuere Quellen) — die anderen meinen, datz wir uns mit einer Remispartie abzufinden hätten, bei der dte Grenzen unverändert bleiben und jeder ferne Kosten selbst begleicht. Welche Meinung die recht» ist, wo zwischen den beiden Extremen das Richtige liegt, wollen wir an dieser Stelle nicht untersuchen. Wir kennen nicht alle die Faktoren, die zu unseren «Künsten und anderseits zugunsten unserer Feinde vorhanden und deren gegenseitige Abwägung erst das richtige Kriegsergebnis zu ziehen, die Friedensbedingungen aufzu stellen gestattet. Bei dem Vielerlei der Stimmungen und Meinungsäußerungen darüber, was wir einmal, wenn — und das kann plötzlich und schnell sein — das Ende sich zeigt, fordern dürfen und sollen, über dielen Erörterungen sollte aber nicht vergeßen werden, daß alles getan werden muß, uns in der jetzigen Lage des starken Kontrahenten zu erhalten. Achtunggebietend und stark, wie wir es bisher auf dem Schlachtfeld gewesen, müßen wir unsere Friedensfordernngen anmelden dürfen. Militärisch (zu Lande und zu Wasser) und wirtschaftlich un gebrochen — nur so werden wir auch das letzte Ende, da mir vor dem Ziel des Krieges stehen, für uns günstig gestalten können. Die -rautzen an den Fronten, auf und unter -em Wasser und in den Lüften — sie geben uns durch ihre bisherigen Taten Bürgschaft da für. datz sie durchhallen bis zur Erreichung eines großen deutschen Arieasziels, eines unsere nationale Fortentwicklung völlig sichernden Friedens. Nun sollen aber auch die vielen hier «tunen das ihrige tun. Das Gelingen der 8. Kriegsanleihe, für die es wirklich alle Mittel aufzubringen gilt, wird der Beitrag der Keimst sek, zm Er reichung eines ehrenvollen, unserer Knegsiaten «tkchigen Kriegsziels, eines baldigen deutschen Friedens. 4- Gegen bie Gründung eines Verbandes wirtschaftlicher Vereinigungen Kriegsbeschädigter für daS Deutsche Keich, die zu Ostern in Eßm erfolgen soll, wendet sich eine ÄMd- gebung der sämtliche» Mheiter- und Angesteütenorgomi- sationes. In ihr heißt es, daß die Zentralstellen her Ge werkschaften und Angestelltenoerbände mit der bürgerlichen KriegSbeschüdigtenfürsorge bereits gemeinsame Einrichtungen getroffen haben, die auf den Gebieten der Berufsberatung, Berufsausbildung, Arbeitsvermittlung. Ausgestaltung her Renten, Abwehr der Anrechnung der Renten auf das Ar beitseinkommen usw. den besonderen Aufgaben der Kriegs beschädigtenfürsorge gewidmet sind. Die Kriegsbeschädigten würden daher ihrer Sache am besten dienen, wenn sie die von den Gewerkschaften und Angestelltenverbänden ge schaffenen Einrichtungen in Anspruch nehmen. Grollbritannlen. X Wie die Engländer die von ihnen so hoch gepriesene neue russische Freiheit auffassen, geht von neuem deutlich hervor aus der Tatsache, daß die Anmusterung der russischen Untertanen in England Tatsache werden soll. Das be treffende Gesetz ist bereits fertiggestellt. Es handelt sich um 25 000 Personen. England hält es für selbstverständ lich, daß die neue russische Regierung ebenso wie die alle nichts dagegen einzuwenden haben wird. Die Freiheit der Völker besteht für England seit altersher darin, daß sie das Recht und die Pflicht haben, für Englands Zwecke zu arbeiten und zu kämpfen. Sckuvelr. x Gegenwärtig werden in Bern Verhandlungen zur Erneuerung des deutsch-schweizerischen Wirtschafts abkommens geführt. Deutscherseits werden die Verhand lungen von den Mitgliedern der Handelsabteilung der deutschen Gesandtschaft geführt. Sie werden voraussichtlich mehrere Wochen dauem. X Viele Nachrichten stimmen darin überein, daß die Lage der neuen Regierung höchst unsicher sei. Justiz minister Kerenski sagte einer Abordnung der Schwarz meerflotte, man möge nichtI'glauben, daß die Regierung die eroberten Voltsrechte amanen dürfe. Geschehe das, so würde er sofort freiwillig zurücktreten. Einer Ansprache des Vorsitzenden des Arbeiterausschusses Tscheidie an eines der vor dem Taurischen Palaste erschienenen Regimenter entnimmt der „Petit Parisien- folgenden Schlußsatz: »Ver trauet immerhin der provisorischen Regierung, aber ver trauet nicht blindlings, sondern überwachet ihreHandlungen!* Minister des Äußern Miljukow erhielt ein Telegramm aus Taschkend, in dem gefordert wird, daß die Grundsätze der Befreiung auch auf die unterdrückten Einwohner von Chanate Buchara und Chiva angewendet werden soll. Die Turiner „Stampa" zeigt sich sehr beunruhigt, alles gehe in Rußland drunter und drüber. Alle Mahnungen zur Mäßigung seien vergebens, sogar bei den gebildeten Klassen, die doch auS der Geschichte wißen sollten, daß auf revolutionäre Exzesse stets wieder die Reaktion folge. Die furchtbaren Ereignisse in Rußland müßten mit tiefer Besorgnis erfüllen. Ganz Südrußland wird als unsicher angesehen. Die Dörfer veranstalten große Kundgebungen gegen die jetzige Regie rung. Man verlangt von Petersburg sofort Antwort auf die Frage, was mit den riesigen Gütern geschehen soll, die dem Zaren gehören, sowie mit der kaiserlichen Apanage. Von der Front sind bereits zahlreiche Bauern zurückgereist, weil sie fürchten, daß sie bei der Teilung des groben Landbesitzes zu spät kommen. An eine Vor bereitung der Feldbestellung denkt gegenwärtig niemand. Die Aufruhrbewegung unter den Soldaten in Petersburg wird ständig schärfer. Die Soldatenabteilung des Arbeiterrats stellte die Forderung auf, daß die Über führung von Heeresabteilungen an die Front nur mit Zu stimmung der Soldatenmehrheit geschehen darf. Klus In- unck Ausknck. Berlin, 4. April. Ein Korps der Altersfreiwilligen ist gegründet worden. Es besteht aus den Über-Sechzig- jährigen, die freiwillig am Hilfsdienst teilnehmen. Das Korps hat auch uniformierte und bewaffnete Abteilungen. Stockholm, 4. April. Nach einer Meldung traten sämt liche polnischen Mitglieder aus dem russischen Reichsrat und der Reichsduma mit der Begründung auS, daß Polen als selbständiger Staat nunmehr von Rußland ge schieden sei. Basel, 4. April. Infolge der ungenügenden Getreide zufuhr aus dem Mittelmeer wird wahrscheinlich auch die Schweiz zur Einführung von Brotkarten schreiten müssen. Madrid, 4. April. Wie amtlich gemeldet «wird, herrscht Ruhe in ganz Spanien. Graf Romanones erlläck, im Falle der Aufrechterhaltung der Ordnung würben die kürzlich verhafteten Arbeiter sämtlich wieder freigelaßen werden. Sage nicht: Andere haben mehr Geld und verdienen mehr als ich- die sollen Kriegsanleihe zeichnen! Gage auch nicht: Was machen meine paar hundert oder paar tausend Mark aus, da doch Milliarden gebraucht werden! Und sage noch weniger: Ich habe schon bei früheren Anleihen gezeichnet und damit meine Pflicht getan! Blicke vom Schützengraben nach der Heimat richten und im Geiste seinen Liebling auf dem ersten Gang zur Schule begleiten. Die gute Mutter hat daheim den Kleinen ja treulich behütet. Wie mannigfaltig find doch die Gefühle und Gedanken, die gerade zur Osterzeit dte Herzen so vieler Eltern bewegen. I» der einen Familie rüstet man sich zur Entlassung deS .Ältesten', und in der anderen freut man sich auf den ersten Schulgang des „Jüngsten-. Wenn Palmarum vorbei war, da traten zu Friedenszeiten die „Zuckertüten- in den Vordergrund vieler Schaufenster. Heuer wird's knapp werden mit der Füllung für die Tüten. Wo heute verständige Etter» und Verwandte sich über den ersten Schulgang eines Kindes freuen, da wißen sie auch, wie sie ihrem Liebling neben einer kleinen süßen Freude einen viel größeren Dienst erweisen können, den der Kleine heute freilich noch nicht verstehen kann. Aber in späteren Jahren wird es die deutsche Jugend sicherlich einmal ihrm Eltern danken, daß diese im dritten Kriegsostern 1917 die Zeit zu nützen verstanden haben. Wo es sich ermöglichen läßt, sollten Eltern, Paten und Verwandte unseren Schulrekruten Heuer eine Kriegsanleihe kaufen. Das ist die beste „Versicherung- sür unsere Jugend. Und wie schnell sind bei den bequemen Zahlungsbedingungen im Verwandten- kreise 100 Mark aufgebracht! Wo ein Wille, ist auch ein Weg! o Landwirtschaftliche Arbeit a« Sonn- und Feier tagen. Die Arbeiten der Feldbestellung, Saat und Ernte, beS Einfahrens, AusdreschenS, Düngerfahrens sowie alle Erd-, Kultur- und sonstigen Arbeiten in Feldern, Gärten, Wiesen, Weinbergen, Forsten und Anpflanzungen usw. find während der KriegSzett auch an Sonn- und Feiertagen gestattet. ES ist, wie von amtlicher Seite betont wird, vaterländische Pflicht, durch Ausnutzung der Zeit zum Ge linge« der Ernte und -Eit zur Sicherung der Bskkd- ernäbrung beizutragen. StwMibe mU Lokale MIttelluage». Dannhos, S. April 1U7. MurWta« fttr den 6 und 7. April. Sonnenaufgang ö" G") s Manduntergang 4M (4") V. Sonnenuntergang 6«» K") ö Mondaufgsng v" (7'H N. Ba« Weltkrieg 1VIS 1« 6 4. 1V15. Die Russen werd«, in de» Karpathen an mehreren Stellen geschlagen. — 1blß. Jtulienischr Nieder lage im Suganatal. 7.4. ISIS. Seegefecht zwischen englischen Geschwader« bei Bergen. — 1916. Die Deutschen erobern den „Termiten- hügä- nordwestlich Verdun. S. April. 1528 Maler Albrecht Dürer gest. — 1807 Dte Schweben besetzen Rostock. — 1884 Pichler Emanuel Geibel gest. — 1909 Peary behauptet, den Nordpol erreicht zu haben. — 1916 Der Bundesrat beschlietzt dte Einführung der deutschen Sommerzeit. 7. April. 1814 Napoleon l. entsagt der Kron« und wird nach Elba verbannt. — 1875 Dichter Georg Herwegh gest. — 1881 Johann Hinrich Wichern, Begründer der inneren Mission in Deutschland, gest. — 1898 Otto Baensch, Erbauer des Nordost seekanals, gest. — 1906 Ende der Marokkokonseren, in Algeciras. o Für unsere Schulrekruten 1 So ist daS Leben! Die einen gehen, die anderen kommen! Tausende er wartungsfroher Kinderherzen sagen zur Osterzett der Schule und damit der schönsten Zeit ihres Lebens Ade, und Tausende munterer Plappermäulchen betreten, geführt von liebender Mutterhand, zum erstenmal das Schulhaus, mit dem sie ein« jahrelange treue Freundschaft schließen sollen. Manch deutscher Nater wird in diesen Tagen seine Auf Dich kommt es an! — Am 2. Feiertage nachmittags 3 Uhr findet in der Kirche zu Albrechtshaiv zum Besten für den Leimatdank ein Kirchenkonzert uiü«r Mitwirkung des L«rn und Frau Pastor, einiger Damen und des Schülerchors statt. Den Be suchern werden außer Orgel- und Solovorkägen, auch 8 und 4fiimmige Sieder, sowie ein Chorgesang der Schulkinder ge- botm. Zn Anbetracht des guten Zweckes wäre zu wünschen, daß sich eine große Zuhörerschaft einfände. — Klinga. Freitag, den 30. März abends pünktlich ^8 Uhr fand im Gasthof zu Klinga für die Gemeinden Klinga und Staudtnih ein Vaterländischer Abend mit Vorführung von Licht bildern statt, der recht gut besucht war. Nach Begrüßung der zahlreich Erschienenen seitens des Herrn Pfarrer Herbri g-Naun- hof sprach Herr Kapitän a. D. Nohle aus Naunhof in markigen Worten über den Weltkrieg und über die Bedeutung der See macht in früherer Zeit und in der Gegenwart. Er veranschaulicht die Entwickelung der Flolte durch wohlgelungene Lichtbilder, die mit regem Interesse von den Anwesenden ausgenommen wurden. Die Ausführungen des Herrn Vortragenden klangen aus in einem Hoch aus Heer und Flotte, ty das die Zuhörer begeistert einstimmten und in dem Lied: „Deutschland, Deutschland über alles. — Nun ergriff Herr Postassistent Flemming aus Colditz das Wort zu seinem Vortrage über Deutschlands Finanzkraft. Redner herstand es seine Zuhörer stark zu fesseln. Er wies sie auf die Pflicht eines jeden Deutschen hin in der gegenwärtigen Zeit die Kriegsanleihe nach Kräften fördern zu helfen. Er berichtete an der Hand von Lichtbildern vornehmlich über die volkswirtschaftliche und geschäftliche Seite der Kriegsanleihe. Eingerahmt wurden beide Vorträge von patriotischen Liedern, die von der Oberklaffe hiesiger Schule zum Dorttag kamen. Zum Schluffe dankte Herr Pfarrer Herbrig den beiden Rednern und sprach die Hoffnung aus, daß von den hiesigen Einwohnern jeder das Seine beitrage, der Kriegsanleihe zu einem glänzenden Resultat zu verhelfen. — Die Zeichnung der Schulkinder und der Fortbildungs schüler von Klinga zur 6. Kriegsanleihe beträgt 1000 Mk. ch Osterverkehr. Die Staatseisenbahnverwaltung macht folgendes bekannt: „Die Eisenbahn dient gegenwärtig in erster Linie der Kriegführung. Auch zu Ostern können für den Per sonenverkehr in der Hauptsache nur die fahrplanmäßigen Züge befördert werden. Reisende, die in den verfügbaren Zügen keinen Platz finden, müssen Zurückbleiben. Für jeden, der nicht reisen muß, ist es vaterländische Pflicht, hieraus zu verzichten. - Hierbei macht die Generaldirektion der Staatseisenbahnen noch besonders darauf aufmerksam, datz bei Ueberfüllung einzelner Züge unter Umständen zur Vermeidung wetteren Zudranges der Fahrkartenverkauf eingestellt werde n mutz und datz Reisende, die wegen Platzmangels zurükbleiben müssen, obwohl ste bereits Fahrkart«, besitzen, das Fahrgeld, soweit dies nicht sofort mög lich ist, nach dem 11. April am Fahrkartenschalter zurückgezahlt erhallen. A. Künftig dürfen nach einer Bekanntmachung des Generalkommandos Eisenbahn-Güterwagen an Sonn- und Fssttagrn nicht blotz entladen, sondern auch beladen werden. Die Ent- wie Beladearbeiten müssen bei dem herrschenden Mangel an Arbeitskräften, wie an Wagen unbedingt auch am Karfreitag und an den kommenden Ofiertageu vorgenommen werden. A. Damit besonders die Frühjahrsbestellung allenthalben rechtzeitig und vollständig durchgeführt wird, können in Not fällen von den Ersatztruppenteilen Leute und Gespanne zur HUfserkeit in der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt wer den. Anträge find an die Königliche Amtshauptmannschaft zu richten. -j- Am 5. April ist eine Bekanntmachung erschienen, durch welche sämtliche vorhandenen und weiterhergestellten Rohdach pappe», Teerdachpappen und teerfreie Dachpappe« jeder Art und Stärke beschlagnahmt werden. Trotz der Beschlagnahme bleibt jedoch die Beriiußerung zur Erfüllung eines Auftrages Kes Königlich Preußischen Ingenieur-Komitees, sowie auf Grund eines Freigabescheines erlaubt. Ebenso dürfen aus den vor handenen Vorräten Aufträge, welche bis zum 5 April von einer staatlichen oder kommunalen Behörde erteilt waren, erfüllt werden. Ferner ist trotz der Beschlagnahme die Verarbeitung vsn Rohdachpappen.zu Dachpappen und die Verarbeitung der jenigen Mensen, deren Veräußerung und Lieferung gestaltet ist, sowie den Gelbstverarbeitern und Selbstverbrauchern die ein malige Verarbeitung einer Gesamtmenge von je 2000 pm Roh- dachMppe und Dachpappe aus den eigenen Vorräten erlaubt. Gleichzeitig find die beschlagnahmten Gegenstände einer Melde pflicht und Lagerbuchführung unterworfen. Der Wortlaut der Bekanntmachung, der für die in Betracht kommenden Kreise wichtig ist, ist bei den Polizeibehörden einzusehen. A. Treibriemen sind beschlagnahmt und meldepflichtig. Meldescheine sind bei der Riemen- Freigabrstelle, Abt Be schlagnahme, Berlin W. 35 PotSdamerstr. 122 a/b anzufor dern, die auch sonstige auf diese Beschlagnahme bezügliche An fragen und Anträge erledigt. Die Meldungen müssen nach dem Stande vom 15. März spätestens bis 15. April 1917 von Betrieben mit mehr als 300 Riemen bis 30. April 1917 an die obengenannte Stelle eingesandt werden. Der Bezug von Treibriemen durch Vermittlung dieser Stelle ist auf grund einer Bescheinigung über die Dringlichkeit und den Umfang des Antrages möglich. Diese Bescheinigung wird von der Gewerbe- inspektton, für landwirtschaftliche Betriebe von den Stadträten oder der Amtshauptmannschaft ausgestellt. — Die Sommerzeit. Die sächsischen Ministerien veröffent lichen eine Verordnung Über die Einführung der Sommerzeit, die bekanntlich am !6. April vormittags 2 Uhr nach der gegenwärtigen Zeitrechnung beginnt und am 17. September vormittags 3 Uhr endet. Die öffentlich angebrachten Uhren sind am 16. April vormittags 2 Uhr aus 3 Uhr vorzusiellen, am 17. September vormittags 3 Uhr im Sinne dieser Verordnung auf 2 Uhr zurückzuskellen. Von der am 17. September doppelt erscheinenden Stunde von 2 bis 3 Uhr vor mittags wird die erst« Stunde als 2 2-^1 Min. usw. bis 2 -V SS Min., di« zweite als 2 8, 2 81 Min. usw. bis 2 8 59 Min. bezeichnet. Die den Slaatsmtnisterien unterstellten Behörden und öffentlichen Derkehrsanstalten werden angewiesen, die erforderlichen Anordnungen zu treffen, damit sich auch m diesem Jahre der Ueber- gang in die n«ie Zeitbestimmung ohne Störung vollzieht. Insbc- slmdere sind all» Uhren an den öffentlichen Gebäuden (Kirchen, Dtenfi- gibäu-en, Verkehrsanslolten, Schulen usw.) zu der gegebenen Zeit umzustellen, auch ist die Oeffentlichkeit vorher durch Belehrung auf die Veränderung tunlichst hinzuweifen. Dann heißt es in der Ver- ordnung: .Ein großer Teil der im Jahre 1S1S heroorgetrelenen nach teiligen Wirkungen twr Sommerzett kann durch geeignete Verwaltungs- matzreAckl beseitigt »erdens Die Entschließ«»« hierüber bleibt den einzelnen DelWoltungsministerien überlassen. Soweit von den Einzel- Ministerien nicht solche besondere Anordnungen getroffen worden sind, dürft« die Wirkungen der Verordnungen in keiner Meße, etwa Auf jede Mark kommt es an! Es ist wie bei der Nagelung unserer Kriegöwahrzeichen- jeder einzelne der vielen tausend eisernen Nagel ist winzig. Aber in ihrer Gesamtheit umfangen sie das Gebilde mit einem ehernen Panzer. So muß auch unser deutsches Vaterland geschützt und gesichert werden durch das freudige Geldopfer der großen und der kleinen Sparer. Jetzt, in der Stunde der Entscheidung, dars keiner zögern und keiner fehlen!
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