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Nachrichten für Naunhof : 19.01.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191701193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19170119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19170119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-19
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 19.01.1917
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— Naunhof. Die Erziehungsaufgabe der Mutter ist im Kriege zweifellos ganz beträchtlich gewachsen. Dos Kind lebt für den Tag: die Schwere der Zeit, die auf uns Erwachsene ohne-Ausnahme lastet, wird nicht von allen Kindern empstm- den. Dazu sind die Erziehungsmächte, die in ruhigeren Zei ten das Kind in Zucht nehcken und das Verhalten der Kinder überwachen und schon durch ihr Dasein regeln, in ihrer Wirk samkeit geschwächt oder verhindert. In Kunderttausenden von Käufern fehlt der Vater: der Kriegsdienst hält ihn, oft schon seit Jahren, dem Kaufe fern. Wohl ist der Vater auch in Friedens zeiten den größten Teil des Tages nicht zuhause, aber er kehrt doch zur Mittagszeit oder wenigstens in den Abendstunden in das Kaus zurück, und schon das war für das Kind von heil samem Einfluß und unterstützte in wirksamer Weise die Zucht der Mutter. Der kindliche Uebermüt, der tagsüber der Mutter das Erziehungsamt so ost erschweren wollte, fand dann spätestens am Abend mit der Keimkehr des Vaters seine Sühne: ausgeschoben ist nicht aufgehoben, wie oft erfuhr das das Kind zu seinem Keil. Auch die Erziehungsmacht der Schule ist durch den Krieg geschwächt worden. Wer von den Lehrern irgendwie die Waf fen tragen kann, ist zum Keeresdienst einberufen. Manche Schule auf dem Lande ist ganz verwaist, und die Kinder sind den Nachbarschulen zugewiesen oder werden von den Lehrern benachbarter Schulen unterrichtet. Auch in den Städten sind die Klassen erheblich stärker beseht, als in Friedenszeiten, die Stundenzahl der Lehrer ist erhöht, die Kinder haben weniger Unterrichtsstunden als sonst. Es ist nur natürlich, daß unter solchen Umständen der persönliche Einfluß des Lehrers auf das einzelne Kind, auf den es für die Erziehung so viel ankommt, an Kraft verlieren muß. So führen die Verhältnisse im Kaufe und in der Schule dazu, daß die Aufgabe, Kinder in Zucht und Ordnung zu halten, mehr und mehr den Müttern im Kaufe zu- fällt. Auf den Müttern lastet die schwere Verantwortung, die mit dieser Aufgabe gegeben ist. Die Erziehung der Kinder zum Gehorsam aufs Wort, zur Achtung vor den Erwachsenen, die Erziehung der Kinder zur Ordnung in ihren Sachen, zur Rein lichkeit an Kand und Mund, dies alles ruht jetzt mehr als sonst auf der Mutter im Kaufe. Mit mütterlicher Schwäche, die dem Kinde so gern mancherlei nachsieht, sind hier Erfolge nicht zu erzielen, das Kind merkt solche Schwäche gar bald und beutet sie aus. Auch bei der Erziehung im Kaufe muß die Mutter jetzt des Vaters Stelle vertreten und mit väterlicher Strenge über den Kindern wachen. Wir find gewiß, keine Mutter wird es an der Ausübung der ihr zufallenden Erzieh ungspflicht fehlen lassen, wenn sie sich nur erst des Ernstes und der Größe der Aufgabe bewußt geworden ist: sie ist das schon dem Vater im Felde schuldig. O Aufnahme der Vorräte g« Brotgetreide usw. Um einen Überblick über die vorhandenen Vorräte an Brot getreide und Mehl, Gerste, Hafer und Hülsenfrüchten zu gewinnen, soll am 15. Februar 1917 eine Bestands aufnahme bei den Erzeugern und Kommunaloerbänden stattfinden. Zu diesem Zweck ist eine Verordnung des Reichskanzlers ergangen, über die Einzelheiten der Er hebungen werden die Landeszentralbehörden das Er forderliche alsbald bekanntgeben. Um eine möglichst voll ständige Erfassung der Bestände ficherzustellen, ist dem Kommunaloerband zur Pflicht gemacht, bis Ende Februar eine Nachprüfung der gemeindeweife erfragenden Erhebung der Vorräte durch Beamte oder beringte Vertrauensleute vorzunehmen. Unrichtige Angaben der Anzeigepflichtigen sind mit Strafen bedroht. Aber auch abgesehen von der Strafandrohung darf damit gerechnet werden, daß jeder Betriebsinhaber seiner Anzeigepflicht im vaterländischen Interesse mit peinlicher Genauigkeit nachkommen und soweit Schätzung ungedroschener Vorräte in Frage kommt, diese gewiß schwierige Aufgabe so sorgsam und gewissenhaft wie irgendmöglich erfüllen wird. Die Erfassung aller und richtiger Einheiten der für die menschliche Nahrung und die Heerespferde erforderlichen Körnermenge, die von der genauen Bestandsaufnahme ab hängt, ist unbedingt geboten, um uns die Sicherheit des Durchhaltens bis zur neuen Ernte zu geben. Wer bei der Bestandsaufnahme nicht voll seine Pflicht tut, selbst wenn er nur, um ja nicht in der eigenen Wirtschaft zu kurz zu kommen, die Vorräte fahrlässig zu niedrig abgibt, schädigt das Vaterland und hilft dem Feinde, der uns vernichten will. Jeder muß deshalb in seinem Kreise aufklärend in dieser Hinsicht wirken, damit die Aufnahme richtig gelingt. O Pakete an Kriegsgefangene in Kingston (Kanavaj. Das amerikanische Konsulat in Kingston hat vor einiger Zeit gebeten, auf allen Paketen, die unter seiner Adresse an deutsche Gefangene in diesem Distrikt gerichtet werden — insbesondere kommt das Fort Henry in Frage — auf der Umhüllung den genauen Inhalt anzugeben. Dadurch wird die dem Konsulat obliegende Durchsicht der Pakete er leichtert und ihre schnellere Beförderung ermöglicht. -i. Zum Entladen von Eisenbahnwagen, das zwecks be schleunigten Wagenumlauss allerseits mit größter Eile vorzu nehmen ist, werden von den Garnisonkommandos Mannschaften erforderlichenfalls auch an Sonn- und F.irrtagen zur Ver fügung gestellt. h Auskunftsstelle für Verwundete usw, lieber Verwundete, Gefangene und Vermißte erteilen Auskunft, l. die amtliche Auskunftsstelle: Nachweisebüro des Kgl. SSchs. Kriegsministeriums, Dresden, Königstraße 15:2. die Auskunfts- i und Ortsstellen vom Roten Kreuz in Dresden, Taschcnberg 2. ' Nachrichtenstelle fürVerluste imFelde, Auskunstsstelle vom Roten Kreuz in Leipzig, Roßplatz 11, Verein für Fremdenverkehr in , Chemnitz, Iakobikirchplatz t, Kriegsschreibstube in Nossen, ! Meißnerstraße 7, Kriegsschreibstube in Freiberg, Weingasse 32. j h Sacharin ist nicht gesundheitsschädlich. Es sind in letz- s ter Zeit wiederholt Notizen in Tages- und Fachzeitschriften er» ! schienen, die das Sacharin als gesundheitsschädlich hinstellen. ! Diese Notizen treffen nicht zu. Die Untersuchungen über die s Tauglichkeit des Sacharins zum menschlichen Genuß sind nicht j erst in der Kriegszeit begonnen worden, sondern von namhaften ! deutschen und besonders amerikanischen Gelehrten seit mehr als 15 Jahren, auf das gewissenhafteste durchgeführt und während des Krieges vom Kaiserlichen Gesundheitsamt fortgesetzt worden. Diese Versuche haben die Unschädlichkeit des Sacharins für den 'menschlichen Organismus dargetan. Daß das Sacharin nicht imstande ist, den Zucker in allen seinen Eigenschaften zu ersetzen ist bekannt, da ihm der Nährwert fehlt. Als Erfatzsüßungsstoff muß es jedoch in der jetzigen schweren Zeit bei der nicht zu be seitigenden Knappheit des Zuckers in weitem Maße herange- i zogen werden, Es erfüllt auch feinen Zweck als Süßungser- I satzstoff durchaus. ' ch Die Schweigepflicht der öffentlichen Spar kassen. Im Publikum sind immer noch irrtümliche Meinun gen verbreitet über das Schweigerecht oder die Schweigepflicht der öffentlichen Sparkaffen über die Guthaben ihrer Einleger. Es sei deshalb hier nochmals darauf hingewiefen, daß die öffent lichen Sparkaffen über die Einlagen der Sparer nur an diese selbst Auskunft erteilen,nicht aber an andere Privatpersonen oder an Behörden, insbesondere wird an Steuerbehörden über die Einlagen der Sparer keinerlei Auskunft erteilt. — Grimma. Pfarrer Weidauer aus Rabenstein bei Chemnitz ist vom Kirchenoorstand für das Pfarr- und Superin tendentenamt in Grimma gewählt worden. — Kerr Kirchenvorsteher Max Montag in Borsdorf hat feiner Kirchgemeinde unter Bedingungen, die den Platz als Kirchenbauplatz sichern, jedoch in weitestem Maße auf die Kriegs lage Rücksicht nehmen, ein Areal von 3000 Quadratmetern an der Ecke der Park- und Bismarckstraße für den Bau einer Kirche geschenkt. Die Annahme der überaus dankenswerten Schenkung ist im Einverständnis mit der Kircheninspektion bereits erfolgt. — Leipzig. Nachdem die städtische Wurstküche im Schlacht hofe in Leipzig in Betrieb genommen worden ist, erhalten die Fleischer von der städtischen Fleischverteilungsstelle die Fleisch teile nicht mehr geliefert, die sie früher selbst zur Wurstherstellung verwenden konnten, ebenso wird das Blut zurückbehalten. Um zu verhüten, daß trotzdem eine bei diesem Sachverhalt höchstwahr scheinlich sehr minderwertige Wurst verfertigt und an die Be völkerung gebracht wird, hat der Rat die Wurstherstellung allgemein verboten. Die Bevölkerung erhält gute Wurst, 50 Gramm für den Kopf und die Woche, von der städtischen Wurst- Küche, überdies soll in der nächsten Zeit mit der Ausgabe einer billigeren sogenannten Kriegswurst durch die Kriegswurstküche begonnen werden. — Beim Reinigen seines Jagdgewehres kam der Inhaber des Kaffees zum Kauptbahnhof in Leipzig, Liebsch, ums Lebens Er war Schützenmeister der Prio. Schützengesellschaft und wid mete sich besonders der Ausbildung der Iungschützen. — Meißen. Auf Veranlassung des Kriegswucheramts wurden dieser Tage durch die Preisprüfungsstelle in kiesigen Verkaufsgeschäften wegen des Verkaufs von Schokoladen und Zuckerwaren Erhebungen angestellt. In mehreren Geschäften wurden erhebliche Wucherpreise gefunden, an denen nicht nur die Kleinhändler, sondern auch die Großhändler und Fabrikanten beteiligt sind. Mit diesen Wucherpreisen wird sich die Staats anwaltschaft beschäftigen. — Löbau. Eine allgemeine Brotmarkennachprüfung wird vom Skadtrat ungeordnet, denn es werden zurzeit für viel mehr Personen Brok- und andere Marken ausgegeben, als nach der letzten Volkszählung die Stadt Einwohner hak. Es müssen also viele hundert Ausweise falschen Inhalt haben. — Die Amtshauptmannschast in Löbau hat eine allge meine Revision angeordnet, da die Butterlieserungen in keiner Meise den Erwartungen entsprechen, so daß die Amtshaupt mannschaft annimmt, daß die Landwirte entweder Butter an Verbraucher ohne Marken abgeben oder für sich selbst zu viel verbrauchen. — Von der Landgendarmerie Kamenz wurde ein Arbeiter festgenommen, der Kriegsgefangenen Branntwein zugeführk hatte. Es sei deswegen wkederhott darauf hingewiesen, daß es strengstens verboten ist, Kriegsgefangenen alkoholische Getränke zu ver schaffen. — Wolkenstein. Im hohen Alter von 95 Jahren starb am Weihnachts-Keiligabend im benachbarten Großolbersdorf die älteste Einwohnerin, Frau Christliebe Lindner, nur als .Kehlieb" bekannt. Sie hinterläßt die stattliche Zahl von 129 Kindern, Enkeln, Urenkeln, wovon 18 im Felde stehen. — Gersdorf. Auf militärische Anordnung wurde bei dem Bergarbeiter Gerber eine Haussuchung abgehalten, die einen Reisekorb, einen Koffer und einen Sock mit großen Mengen Ledersohlen. Schuhwaren, Kosen und Kemden zutage förderte. Wie verlautet, soll der Sohn Gerbers, der einem Schühenregi- ment als Kammerunteroffizier angehörl und im Besitze des Eisernen Kreuzes ist, die Sachen beiseite geschafft hoben. Er weilt gegenwärtig hier auf Urlaub und hakte, als die Koussuchung erfolgte, mit seinem Vater einen Ausflug unternommen. — Klotzsche-Königswald. Ein Kolb mit zwei Kopsen wurde hier im Gute des Gutsbesitzers Kluge im alten Dorfe ge boren. Der eigentliche Kopf sitzt in der Mitte, während links und rechts sich zwei andere Kopfhälsten befinden, so daß das Tier vier Augen hak. Bis jetzk befindet sich das Kälbchen munter. Politikke kunäfchau. Veutsckes keieb. * Die Diätenkommissilm des preußischen Abgeordneten hauses nahm die Vorlage über die Entschädigung der Abgeordneten im wesentlichen gegen die Stimmen der Konservativen an. Nur in zwei Punkten wurden ab weichende Bestimmungen gefaßt, und zwar wurde die früher beschlossene Unterscheidung zwischen in Berlin ansässigen und nicht in Berlin ansässigen Abgeordneten und die Zu billigung einer höheren Entschädigung an auswärtige Ab geordnete aufrechterhalten. Weiterhin wurde auch der frühere Beschluß, wonach ein Abzug nicht erfolgen soll, wenn der Abgeordnete nicht mehr als vier Tage im Monat von den Sitzungen ferngeblieben ist, aufrecht erhalten. Beide Beschlüsse wurden von den Vertretern der Regierung für unannehmbar erklärt. -d Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts sollen die Witwe» und Waisen von Beamten, die im Kriege als Unteroffiziere oder Gemeine gefallen sind, neben der Versorgung aus der Zivilstelle auch die vollen Versorgungs gebührnisse aus Heeresmitteln, nämlich Witwen- und Waisengeld (allgemeine Versorgung), sowie Kriegswitwen- und Kriegkw^sengeld zu beanspruchen haben. Sobald diese Entscheidung vorliegt, wird die Neuregelung der Militärversorgungsgebührnisse dieser Witwen und Waisen erfolgen. Eines besonderen Antrages der Hinterbliebenen bedarf es nicht. 4- Die Meldung von der Ermordung der drei deutsche» Offiziere in der Mongolei durch russisches Militär, von der seinerzeit berichtet worden ist, ist nach Berlin vom deutschen Gesandten in Peking erstattet worden, der sofort bei der chinesischen Regierung entschieden Einspruch gegen die Mordtat erhoben hat. Es ist dabei allerdings zu be- rückfichtigen, daß die Mongolei unter Selbstverwaltung steht, und daß die chinesische Oberhoheit sich daher höchstens mittelbar geltend machen könnte. Leider besteht daher nur geringe Aussicht, baß für den Tod der tapferen deutschen Offiziere Genugtuung erlangt werden kann. Ökrerreicfi-llngLrn. § X Die bevorstehende Zusammenkunft der Präsidenten Ker Vierverbandsparlamente in Berlin nimmt der Prä sident des österreichischen Abgeordnetenhauses Sylnester -um Anlaß, für eine häufigere Berührung der Volksver tretungen der verbündeten Länder einzutreten. Aber nicht nur ihre Präsidenten, Vertreter der Parteien und Ab ordnungen der einzelnen Bevölkerungskreise sollten das Band, das der gemeinsame Waffengang um die Völker geschlungen habe, immer sester knünfen. Rowvcgen. X Während sich bisher die norwegische Presse nur schüchtern gegen die englische Bedrückung zu wenden wagte, beginnt jetzt anscheinend eine mannhaftere Tonart anzuklingen. Es wird mehrfach darauf aufmerksam ge macht, daß Norwegen angesichts der englischen Kohlensperre seine Ausfuhr dahin lenken könnte, wo es Kohlen zu be kommen hoffen dürfe. Auch könne Norwegen diejenigen Verkehrslinien stark einschränken, die bedeutende Kohlen mengen erfordern, darunter die Bergenbahn und die Post dampferlinie nach Newcastle, die beide für die englischen Verbindungen nach Osten außerordentlich wichtig sind. frLnkrelcft. X Die farbigen französischen .Hilfsvölker wollen sich nicht miteinander vertragen. In der Munitionsfabrik zu Bassens lieferten sich Neger und Chinesen eine förmliche Schlacht, so daß Militär einschreiten und ein besonderer Sicherheitsdienst zur Aufrechterhaltung der Arbeit ein gerichtet werden mußte. vrovbritannien. X Wie England unter der Lebensmittelnot zu leiben hat, zeigen deutlich grofie Nahrungsmitteltrawalle, die in Maryport stattfanden. Die Kartoffelverkäufer verlangten für 6 Kilogramm Kartoffeln 2 Mark, worauf die Verkaufs stände von den erbosten Käuferinnen gestürmt und die Karren der Bauern geplündert wurden. Kartoffeln und Gemüse sind im ganzen Lande außerordentlich knavv 6rleckenl»nck. x In ihrer Erdrpffelungsprozedur gegen Griechenland Haden die drei Schutzmächte und mit ihnen vereint dies mal auch Italien, eine neue Note an die griechische Re- gierung gerichtet, in der sie strikte Erfüllung aller früher gestellten Bedingungen und ferner verlangen: Kontrolle über Post und Telegraphie, öffentliche Genugtuung für ihre Flagge, sofortige Freilassung der gefangenen Veni- -elisten, Schadenersatz für alle bei den Ereignissen in den beiden ersten Dezembertagen umgekommenen Personen und die Entfernung des Generals, der damals den Befehl führte. Erst nach Erfüllung aller dieser Forderungen könne von Aufhebung der Blockade die Rede sein. - Die Venizelisten glauben nach dem Abtransport der königs treuen Truppen nach dem Peloponnes in Griechenland die Herrschaft zu erlangen und den König stürzen zu können. Zus In- unck Zuslanck. Bertt«, 17. Jan. Gestern nachmittag hat im Reichs- kanzlervalatS unter dem Vorsitz des bayerischen Staals- ministers Dr. Grafen v. Hertling eine längere Sitzung des BundesratSausschusses für auswärtige Angelegen heiten stattgefunden. Berit», 17. Jan. Die Präsidenten der österreichischen, un- garischen, türkischen und bulgarischen Volksvertretungen treffen am Freitag. IS. Januar, hier ein. Bern, 17. Jan. Der Mailänder »Secolo" behauptet, daß die griechische Regierung in einer Nachtragsnote das Ultimatum des Verbandes vollständig angenommen habe und die Ausführung der Forderungen sofort beginnen werde. Amsterdam, 17. Jan. Die portugiesische Regierung ist zu der Aufnahme einer inneren Anleihe von 100 000Contos (zu 4600 Mark) ermächtigt worden. Haag, 17. Jan. Die Ausfuhr von Terpentin, sämt lichen Harzen, Gummi- (Leim) Abfall und allen anderen harz artigen Stoffen, sowie von Gemengen und Produkten daraus, ist verboten. Stockholm, 17. Jan. Der König eröffnete den schwedischen Landtag mit einer Thronrede, in der er seinen festen Ent- schluß, die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des Landes unter Bewahrung seiner Neutralität zu sichern, be kundete. Oer Krieg. Nachdem die russische Offensive zwischen Riga und Mitau schnell erlahmt war, versucht die russische Heeccs leitung jetzt ihr Glück bei Smorgon, jedoch mit dem gleichen Mißerfolg. Auch die mit starken Kräften fort gesetzten russisch-rumänischen Gegenstöße im Grenzgebirge der Moldau brachen unter schwersten Verlusten der An greifer zusammen. ftleue feinclUcke Offensive im Messen? Die Pariser Militärkritiker leitartikeln bereits über die in Rom angeblich beschlossene große Offensive im Westen. Uber die Stelle, wo sie ansetzen wird, gehen die Meinungen allerdings weit auseinander. Die Pariser .Mbats' meinen, da in Rom ein plan mäßiges Zusammenwirken von Heeren und Seestrettkräften des Verbandes proklamiert worden sei, werde die flandrische Küste das Angriffsziel bllden. Andere Blätter glauben die Wichtigkeit der französischen Front hervorheben zu müssen und erörtern lebhaft die Möglichkeiten an der einen oder anderen Stelle. Auf jeden Fall — so geht die allgemeine Ansicht — dürfe man mit dem großen Angriff nicht warten, sondern ihn eröffnen, während noch ein großer Teil der deutschen Truppen in Rumänien zurückgehalten würde. Man dürfe sich auf keinem Punkt der Front zwischen Nordsee und der Schweiz von einer deutschen Offensive zuvorkommen lassen. Besprechungen Lloyd Georges mit dem französischen Generalissimus Nivelle und dem englischen General Haig, die in London stattfanden, werden in unmittelbaren Zu sammenhang mit den Offensivplänen im Westen gebracht Neue Einberufungen in Italien. Wie von der italienischen Grenze gemeldet wird, hat Italien kürzlich die 42- und 43 jährigen, zum Teil Veteranen aus den Afrikafeldzügen aufgeboten. Ferner hat das italienische Kriegsministerium beschlossen, aus den Lazaretten viele Militärpflichtige zurückzuziehen, deren Dienst von Frauen besorgt werden soll. Auf diese Weise hoffe man mindestens 20 000 Mann frei zu bekommen, die in Depots der Kriegszone verwendet werden sollen. Paris, 17. Januar. Der französischen Kammer ist ein Gesetzentwurf oor- gelegt worden, alle untauglich befundenen Mannschaften der JahreSklassen 1917 bis 1896 sowie alle Zurückgestellten, mit Ausnahme der infolge Kriegsverwundungen untauglich Erklärten, erneut auSzumustern.
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