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> M Nachrichten für Naunhof Amtlicher Anzeiger Sachs. Landeszeitung Lllustr. SountaOabeilage ^ttnsprschsr «r. r ! für die Gemeinden Albrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdorf, Erdmannshain, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz,Threna re. Erscheint wöchentlich 3 mol: Dtenstaq, Donnerstag und Sonnabend, abends 6 Uhr. Bezugspreis vterleljührlich I Mark 50 Pfennige ausschließlich des Poftdeslellgeldes. Anzeigenpreis: die fünfgefpaltene Korpaszeil« 12 Pfg. An erster Stelle und für außerhalb der Amtshauptm. Grtmnla 15 Pfg. Reklamezeile 30 Pfg. Bei Wiederholung Ennäßigung. Beilagegebilhrcn nach Nbereinklmst. Anzeigen-Annahme bis vorm. 10 Uhr. - " Bruck« und Berlag: Gilnz L Eule In Ramchnf, - — — ... —— > > - — Nr. 7. Freitag, den 19. Januar 1917. 28. Jahrgang. >! Nu > » W. , , Von cisn K ni6A886ksupI Amtlich, Großes Hauptquartier, 18. Januar 19l7. Weftlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. An eine englische Sprengung bei Loos schlossen sich kurze Kämpfe an. bei denen der vorgedrungene Feind in erbitterten Nahr-Kämpfen schnell wieder zu- rückgeworsen wurde. In der Nacht ,oom 12. zum l3. Januar wurden nach den Kämpfen bei Serre die noch von uns gehaltenen Teile der Vorstellung planmäßig, und ungehindert vom Feinde, geräumt. Seitdem lag täglich schweres Feuer auf den verlassenen leeren Gräben. Gestern erfolgte hier gegen der von uns erwartete englische Luststoß, welcher dem Angreifer schwere Verluste brachte. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Front des Generatseldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. In vielen Abschnitten der Front lebte die beiderseitige ArttllertMtigkeit bet klarer Sicht merklich ans. Nördlich Kraschin drangen russische Stoßtrupps mit zehnfacher Ileberlegenheit in eine vorgeschobene Feldwache «in. Die Feldwach stelle ist wieder in unserem Besitz. An anderen Stellen wurden Iagdkommandos und Patrouillen abgewtesen. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph. Während südlich der Ottozstraße «in von starken russischen Kräften unternommener Angriff in unserem Artillerie- und Maschinengewehrseuer zusammenbrach, gelang es uns, durch überrafchenden Vorstoß zwischen Susita- und Putna-Tal einen Offizier, 230 Gefangene und ein Maschinengewehr aus den feindlichen Stellungen zu holen. Front des Generatseldmarschalls von Markensen. In der Dobrudscha werden seit einigen Tagen Tulcea und Isaccea von russischer Artillerie deschosten. Mehrere Einwohner, vor allem Frauen und Kinder, sind getötet. ' Mazedonische Front. Vereinzelte geringe Gefechkstätigkeit. ! Der erste Seneralquarlienneiflsr Ludendorff. fW. T. B.) Amtliches. Nach Gehör der Preisprüfungsstelle werden für den Bezirks- verband der Königlichen Amtshauptmannschoft einschließlich der Städte mit rev. Städteordnung folgende Höchstpreise festgesetzt: I. Rindfletsch. l Bratsteisch von der Keule (Oberschale, Schwanzstück. Blume) sowie Gehocktes und Zunge . . . ....... 2.30^ 2. Kochfleisch vom Dorderviertel (Schulter oder Bug) sowie Leber und Kerz . . ... . ^ . . . ... - 2.20^ 3. Kochfleisch vom Bouche (Dünnung) . . . ... ) 2.10 4. Kaldaunen und Lung* . . ... . . . . . 100-F 5. Knochen 0.40. II. Kalbfleisch. l. Bratsteisch (Keule) sowie Niere, Zunge, Leber und Bröschen 1.68 2. Kochfleisch (Schulter und Bug) 1.50^ III. Hammelfleisch. 1. Bratsteisch (Keule ) y 2. Kochfleisch (Schulter und Bug l " lV. Schweinefleisch. l. Keule «Rücken, Karre, Lende) sowie Gehocktes) 2. Bouch oder Kamm (Schnitzel, Blatt) , . . . 1.90°^ 3 Bouchfletsch l 4. Kopf und Dickbein 1.W.F 5. Spitzbein 0.40.« 6. Speck und Schmer 2.00 zu 1-3 gepökelt 10 Pfg. mehr. V. Wurftwaren. 1. Blutwurst, Leberwurst, frische Bratwurst 2.00,^ 2. geräucherte Bratwurst (Mettwurst) 2.20°^ Diese Preise sind die höchsten Preise, die sür 1 Pfund bei Abgabe an den Verbraucher gefordert werden dürfen. Ss bleibt selbstverständlich unbenommen, die Verkaufspreise niedriger zu halten und es bedarf hierzu keiner Genehmigung. Pfennigbruchteile dürfen nach oben abgerundet werden. Bei dem unter Ziffer l, 1,2 und 3 genannten Rt«dfl«ifch darf, sofern nicht das Fleisch schon seines Gewichts oder mehr an eingewachsenen Knochen enthält, eine Beilage von Rinderknochen Ge geben werden, die in dem Betriebe des Verkäufers gewonnen worden sind. Wird eine Knochenbetlage gegeben, so dars dos Ge wicht der eingewachsenen und beigelegten Rinderknochcn zusammen nicht mehr als ', des Gesamtgewichts betragen. Im übrigen sind Knochenzulogen unzulässig. Diese Preise gelten nicht für Konseroensleisch und sonstige vom Bezirksverbonde mit besonderer Preisbestimmung zugewiesene Fletsch, waren. Wer diese Höchstpreise überschreitet, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10000 Mk. bestrast. Neben der Geldstrafe kann anaeordnei werden, daß die Verurteilung auf Kosten der Schuldigen öffentlich bekannt zu machen ist. Auch kann neben Gesöngnisskrose aus Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte anerkannt werden. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Die Bekannt- machungen vom 17. März, 3. Juli und 5. August 1918 «erden aufgehoben. Grimma, 15. Januar 1917. o s k,_ Der Bttirksverdand der Königlichen Amtshauptmannschaft: Amtshauptmann v. Bose. Haferablieferung. Da der Höchstpreis sür Hafer vom l. Februar d. I ob von 280 Mk. aus 250 Mk. für die Tonne fällt, liegt es im Intereste jedes Landwirts, bis dahin noch möglichst viel Kaser adzuliefern. Um allen angelieserten Kaser obnehmen zu können, wird der Be- zirksverband erfordert ich«,falls eigene Lagerräume zur Verfügung stellen. Für allen auch in die Lagerräume des Bezirksoerbandes bis einschließlich 31. Januar dieses Jahres gelieferten Kaser wird »vch der höhere Preis gezahlt. - Es wird ersucht, den Kaser nicht erst in den allerletzten Togo« des Januar onfahren zu wollen. Grimma, 17. Januar 1917. 157 i_. Der Beürkvoerband der Königlichen Amtshauptmannschaft. Amtshcmptmann v. Bose. Ausgabe derFleisch, Speisefett- und Milchkarten. Die für die Zeit vom 22. Januar bis 18. Marz 1917 gültigen Kleischkarten, sowie die FleischbezugsausweLse werden Sonnabend, den 20. Januar 1917 vormittags 8 Ahr durchgehend bis nachmittags 3 Uhr im RathauSfaale an die Einwohner der hiesigen Stadt aus- gehändigt. Die Fleischkarten sind alsbald nach der Aushändigung von dem Inhaber oder dem Kaushaltungsvorstand zu unterschreiben. Die neuen Fteischbezugsausweise sind in der Zeit vom 22. bis 24. Januar zwecks Bestellung ans die folgende Woche dem gewählten Fleischer vorzulegen. Denjenigen, die ihren Fleischbedarf durch Kaus- und Notschlachtung gedeckt haben, werden weder Fleischkarten noch Fleischbezugs ausweise ausgehändigt. Gleichzeitig findet die Ausgabe der Speise settkarten, sowie der Milchtarten vom 22. Januar bis 18. März 1917 statt. Die Speise fettkarte dient zum Bezüge von Butter, Margarine, Butterschmalz, Schweineschmalz, Speisetalg, Kunstspeisefett und Oel. Milchkarten für Kinder über 6 Jahre werden nicht aus gegeben, da der Milchvorrat hierzu nicht reicht. Personen, über 65 Jahre alt, dürfen nicht da mit rechnen, daß sie Mitch erhalten, da zunächst Kinder bis zu 6 Jahren, stillende Frauen und Kranke mit Mitch zu versorgen sind. Die Kaushaltungsvorstände werden aus gefordert, entweder selbst oder durch zuverlässige Personen, die Auskunft über die zur Kaus haltung gehörigen Personen geben können, die Karten an der genannten Stelle zu ent nehmen. Naunhof, am 18. Januar 1917. Der Bürgermeister. Merverkauf Zn den durch Aushang kcnnMch gemachten Verkaufsstellen sind wieder Eier sür 32 Pfg. dos Stück zu haben. Die Ab gabe erfolgt gegen Eierkarten. Naunhof, nm 18. Januar I9t7. Der Bürgermeister. GM das Gold W WnliM ^brsn- Tflfel äer in äen ffämpken um veutseklanäs Uulim unä fort bestellen sekaHenen Heläon aus disunllok u. Omgepenä: Zolöst Paul IstI«rUn l.or«nr in einem säcks. lnt. Uegt, V o Ml- »ueb »elUummert n»eb Lottes KM, ^üattlxei' Urnte MuttLer Xi»«««' im lieoisokra bubet In Preben In Lotte« Söcklllcke uoä kokale Mitteilungen. Naunhof, 18. Januar 1917. Der 18. Januar spielt in der deutschen Geschichte eine stolze Rolle. Gehobenen Hauptes feierten wir sonst diesen großen Gedenktag. Wie anders heute in schwerer Kriegszeit. Schon zweieinhalb Jahre verteidigen wir, Bismarcks, Moltkes und Kaiser Wilhelms I. Werk gegen eine Welt von Feinden. Deshalb ist der l8. Januar kein Feier- und Festtag' sondern ein Kampftag, ein Mobilmachungs- tog, der allen Deutschen ohne Ausnahme den Befehl zurufl: Alldeutschland aus zum Kampfe für dein heilig Erbe t Zeige dich deiner Ahnen würdig? Erhalle, was sie geschaffen ! Stelle auch den letzten Mann in die Front! Lege endlich olle Schwachheit ab! Bede eisernes Deutsch mit deinen Feinden! Bewaffne deinen Arm mit allem, was die Erfindungs- und Schaffenskraft deiner Söhne dir bietet. Bedenke, es geht ums Ganze, um Sein oder Nichtsein. Wir wollen siegen und wir müsten stegen! H. Naunhof. Den Heldentod erlitt der im Jahre 1915 mehrere Monate als Kassierer der hiesigen Landkrankenkaste tätige Kerr Paul Lorenz. Er wurde von hier aus zum Heeresdienste einberufen. In BumSnien kämpfte er als Soldat eines sächsischen Infanlerie-Regimenls. Dort wurde er tödlich verwundet und beerdigt. ä. Naunhof. Die Preisprüfungsstelle des Bezirksver bandes, Ausschuß für Fleisch usw., hat am 15. d. M. eine Sitzung abgehalten, um auf Ersuchen der Beichsfleischsiell« die Fleischpreise zu vereinheitlichen und herabzusetzen. Das Er- gebnis ist die heutige Bekanntmachung, welche eine den Zeit umständen angemessene wesentliche Vereinfachung und im An- schluh an die herabgesetzten Bind viehpreise eine teilweise Ernied rigung der Preise bringt. — Aufruf des Kaisers au das deutsche Volk Bus An- ordnung des Kgl. Ministeriums des Innern vom 15. d. M. ist der «Aufruf des Kaisers an das deutsche Balk* vom 12. Januar in allen Gemeinden öffentlich onzufchlagen. — Starke Preistreibereien i« Haudel mit Pflaumen muS sind in letzter Zeit zu beobachten gewesen. Die im Mim- sterium des Innern berichteten Preise von 1 Mk., 1.30 Mk. und sogar 1.60 Mk. sür dos Pfund stehen in keinem Verhält- nis zu den Herstellungskosten des Pflaumenmuses. Von der Festsetzung von Höchstpreisen wird vorläufig noch abgesehen. Nach dem Urteil von Sachverständigen ist der Preis von 6V bis höchstens 80 Pfennigen für das Pfund, je nachdem dos Pflaumenmus dick oder weniger dick eingekocht ist, bereits als sehr reichlich zu betrachten. Die Forderung unangemeffener Preise ist wegen Kriegswuchers zur Strafanzeige zu bringen. Die Knappheit der Kartoffel» macht eine möglichst starke Heranziehung der Kohlrüben unobweislich. Die Kohlrüben hak- ten sich im Gegensatz zu den Kartoffeln für den menschlichen Genuß nur bis Mtte März. Deshalb muß, um für später ge- nügend Kottoffeln zu haben, mit Nachdruck auf möglichst reich liche Verwendung der Kohlrüben in den nächsten Monaten hin gewiesen werden.