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gerät zugrunde, selbst jetzt, obwohl England den norwegischen Schiffen und ganz Norwegen Kohlen verweigere. Könne man erwarten, daß deutsche (I-Boote ruhig Laliegen und zusehen, daß ihre Feinde durch neutrale Schiffe mit dem einen oder anderen versorgt werden, wenn sie das verhindern können? Wir denken, daß es nur eine Antwort hierauf geben kann. Wie groß oder tiein ist die Schuld der norwegischen Reeder, die ihre Schiffe in diese gefährliche Fahrt einsetzen und norwegische Leben und norwegisches Eigentum der Gefahr aussetzen?" Aas habe die Regierung getan, um die Überführung von Bannwaren nach England, Frankreich und Italien zu hindern. Und die ebenso sonst englandfreundliche „Handels- og Sjöfarts-Tidende" sagt, der gegenwärtige von England veranlaßte Zustand wirte als starker Druck auf die nor wegische Schiffahrt, um sie zum Kohlentransport zu zwingen, und zwar zu verlustbringenden Frachtsätzen und in Gewässern, wo die deutschen V-Boote freies Spiel ge habt hätten und noch hätten. Das werde als starker Eingriff in die berechtigten norwegischen Interessen emp funden. unä fern. 0 Todesopfer der Kälte. Die empfindliche Kälte, die in ganz Deutschland herrscht, hat sich im Weichselgebiet ans — 16 Grad, in Ostpreußen auf — 20 Grad gesteigert. Alle Eisenbalmzüge erleiden infolge der Schienenglätte und mehrfacher Radreifenbrüche große Verspätungen. Aus Ostpreußen werden acht Todesfälle durch Erfrieren ge meldet, auS Landsberg a. d. Warthe drei. In den Weichsel städten droht der Kohlenmangel verhängnisvoll zu werden. T Lieferungsbetrügereien in Österreich. In Wien wurden, wie kürzlich in Neukölln, große Lieferungsbetrüge- reicn aufgedeckt. Ein Mann, der sich Hartwig nannte und sich für den Inhaber der Firma Hartwig und Vogel aus gab, lockte einer Reihe von Provinzfirmen durch fingierte Lieferungsverträge auf Schokolade 140 000 Kronen heraus. Ferner wurden wegen eines großangelegten Liefemngs- betruges etwa 30 Personen, darunter Großkaufleute, Fabrikbesitzer, Eiseubahnbeamte und Spediteure verhaftet. Der Schaden wird auf über eine Million Kronen be ziffert, doch gelang es, etwa eine halbe Million Kronen bei den Verhafteten zu beschlagnahmen. An der Spitze des Hehlerkonsortiums stand der Chef der angesehenen Speditionsfirma Brüder Wetzler in Eger, der beeidigte Sachverständige und Schätzmeister Richard Wetzler. S Zur Londoner Explosivnskatastrophe. Die gemel dete Explosion in einer Munitionsfabrik iin Easteud von London war eine der schrecklichsten, die sich je ereignet haben. In der ganzen Stadt, selbst in den entlegensten Vorstädten, sowie in den benachbarten Städten und Dörfern war die Erschütterung fühlbar. In Warenhäusern und Fabriken, die in der Nachbarschaft der Munitions fabrik lagen, entstanden große Brände. Drei Reihen kleiner Häuser in der unmittelbaren Umgebung wurden vollständig zerstört. Die Gesamtzahl der Toten beträgt nach vor läufiger Feststellung 60 bis 60. Mepr als lOO Personen wurden schwer verletzt, während fast 300 mit leichteren Verletzungen daoonkamen. Die Unfallstelle bot einen ent setzlichen Anblick. Massen brennender Flüssigkeiten und glühenden Eisens brachen überall hervor, viele Gebäude musste man niederreißen, um den Brand einzudämmen. V Zu den Malzverschiebungen in Bayern. Die Ver- .chiebung von 800000 Kilogramm Malz aus Bayern nach Norddeutschland ist, wie jetzt festgestellt wurde, unter der falschen Bezeichnung als Umzugsgut in Möbelwagen er- folgt. Die bayerische Verkehrsoerwaltung war schon im Mai 1016 durch eine bedeutende Speditionsfirma vergeb lich darauf aufmerksam gemacht woroen. oer nraau- unterschied München—Berlin in solchen Fällen 260 Mark für 10000 Kilogramm beträgt, sind auch die Staatsbahn verwaltungen um viele Tausende betrogen worden. T Geburtenrückgang in Frankreich. Der französische Abgeordnete Honnorat stellt in einer Statistik fest, daß im Jahre 1915 in den nicht von den Deutschen besetzten 76 französischen Departements die Geburten um ein Drittel zurückgegangen seien. Der Krieg hat in diesem einzigen Jahre Frankreich 200000 Kinder oder einen Wert von fünf Armeekorps gekostet. 0 Wohnungsfürsorge der Firma Krupp. Die Firma Friedrich Krupp A.-G in Esten hat in der Gemarkung Essen-Fulerum große Ländereien zum Gesamtpreise von etwa 300 000 Mark erworben, um unter dem Namen „Heimaterde" eine neue Wohnungskolonie für ibre Werks angehörigen zu gründen. Die neue Kolonie ist als länd liche Siedelung geplant mit Landhäuschen, Stallungen und Gärten für Kleinviehzucht und soll vornehmlich mit Kriegsbeschädigten und kinderreichen Werksangehörigen be setzt werden. Mahregeln gegen Goldyamster. In Frankreich er wägt man jetzt strenge Maßnahmen zur Bestrafung der schlechten Bürger, die ihre Vorräte an Goldmünzen ver borgen halten. Seit Kriegsbeginn sind zwei Milliarden Gold in die Kassen der Bank von Frankreich geflossen. Man nimmt aber an, daß in Sparstrümpfen und an sonstigen sicheren Orten noch ungefähr vier Milliarden zurückbehalten werden. Einige Parlamentarier wünschen nun, daß neue Goldmünzen von ganz anderem Aussehen geprägt und die bisherigen außer Kurs gesetzt werden sollen. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Antrag im Par lament angenommen werden wird. 8 WefängM-istrafen für Uriegswucher. Die Sttafkammci w Frankmrt a. M. verurteilte den Kaufmann Max Springer w vier Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe, den ^^"c^ansted Koch zu zwei Monaten Gefängnis k^^OO Mark Geldstrafe wegen Kriegswuchers. Sie hatten durch Kettenhandel den Preis für Pökelfleisch von 1M Ma « auf 2,90 Mark actrieben. 0 Die geistige Verfassung der Kölner. Sämtliche Köcher Zeitungen berichteten jüngst, daß sich ein Kölner Gerichtsarzt vor Gericht außerordentlich abfällig über die geistige Verfastung der Kölner ausgesprochen habe. Der Oberbürgermeister als Vertreter der Kölner Bürgerschaf; hat den Gerichtsarzt um eine Erklärung ersucht. Wie das Stadtoberhaupt nun den versammelten Stadtvätern feier lich kundgab, hat der Gerichtsarzt sich dahin geäußert, baß seine Worte nur auf die jugendlichen Verbrecher zu be ziehen seien. Die Stadtverordneten nahmen von dieser beruhigenden ärztlichen Erklärung gebührend Kenntnis Und dabei ist der Kölner Karneval während des Krieges verboten! Kunte Orgcs-Okronik. bssrn, 22. Jan. In der Gemeinde Buer brock in der Mineralölmbrik Rex Großfeuer aus; der Schaden wird aus etwa eine Million geschätzt. Zittau, 22. Jan. In Wiesenthal im Isergebirge hat eine Lehrersfrau, deren Mann im Felde steht, durch Offnen der Gashähne sich und ihre beiden Söhne getötet. Der Beweg grund zu der Tat bildet Furcht vor Wahnsinn. Weimar, 22. Jan. Auf der Strecke Weimar- Beraboi stieß heute ein V-Zug mit einem Güterzug zusammen. Von beiden Zügen entgleisten mehrere Wagen. Drei Eisenbahn beamte wurden getötet, einer verletzt. Salzburg, 22. Jan. Auf dem Zeller See kippte bet der Überfahrt nach Zell ein Kahn um. wobei sieben Personen ertranken. KchmlchMii sSr KoMm-AMst*) «berechnet für eine Familie von vier Personen). Kohlrüben und Sellerie mit Deigwaren. 3 Pfund Kohlrüben. 1 kleiner Sellerie. 200 Gramm Teiawaren. 2 Liier Wasfer, 1". Eßlöffel Salz. Die Gemüse werden gewaschen, zuaeputz! und in Würfel ae. schnitten. Den Sellerie läßt man '. Stunde in Salzwasser vorkochcn und gibt dann die geschnittenen Kohlrüben hinein. Nach 20 Minuten fügt man die mit kochendem Master aus einem Durchschlag überbrübl"n Teigwaren hinzu. Das Gericht muß dann noch eine Stunde kochen. (Nährhefezusatz empfehlenswert.) Kohlrübeugemüse mit Miesmuscheln. 3 Pfund Pfahlmuscheln, Wasser, I Lobeerbloll, 1 Stück Zwiebel, Pfefferkörner, 4 Pfund Kohlrüben, Muschelwasser, l Eßlöffel Salz, 2 Eßlöffel Mehl, ", Liter kaltes Wasfer. l Messerspitze Pfeffer. Die feftgeschlosfenen Pfahlmuscheln werden mehrere Male in frischem Wasfer abgebürstet und von den daran haftenden Fäden be» freit. Dann wäsfert man sie 2—3 Stunden ein. Die Muscheln werden mit sehr wenig kochendem Wasfer, ge schnittener Zwiebel, 1 Lobeerblatt. Pfefferkörnern angesetzt und unter öfterem Umwenden solange gedämpft, bis sich die Schalen öffnen. Dann schüttet man die Piahlmuscheln auf ein Sieb. Das Mufchel- wasfer wird ausgehoben. Das Muschelfleisch löst man mit dem Messer non der Schale los und zieht die umschließenden harten Teile (Fuß ! und Dart) ab. Die Kohlrüben werden gewaschen, geschält, in Würfel geschnitten, mit Muschelwasser und Solz aufgesetzt und weich gekocht. Dann wird das Gemüse mit dem gerösteten Mehl sämig gemacht und das Muschel- fleisch und der Pfeffer zugegeben. Man läßt das Gericht noch kurze Zeit ziehen. *) Wir veröffentlichen an dieser Stelle in den nächsten Nummern weitere Kochrezepte. Kirchennachrichten. Ev. Iünglingsverein. Mittwoch, 24. Januar, abdr. '/.A Uhr: Posaunen stunde (Probe!) Ev. Jungfravenveretv. Donnerstag, 24. Januar, abds. ' ,9 Uhr . Singestunde. (Probe!) Klinga. Mittwoch, 24. Januar, nachm 7 Uhr . KricgSbetstundc Spiekpla» der Leipziger Theater. Neues Theater. Mittwoch 7 Uhr: „Role Bernd". Donnerstag 7 Uhr: „Der Mcincidbaun". Altes Theater. Mittwoch: Geschlossen. Donnerstag 6 Uhr: „Torguato Tasto" Neues Operetten-Theater. Mittwoch 7' , Uhr: „DaS Drei Mäderl-HauS" Donnerstag 7' , Nb,: „Die ksardaSfürstin". Battenberg-Theater? Mittwoch ' ,4 Uhr: General „Klein Heinerle", Uhr: „Fedora" Donners tag 8 Uhr: „Fedora". Nmimzte Lichtspielhäuser Leipzigs. Windmühlensiraße 31. Ab heule und folgende Tage: „Fliegende Schatten", Drama in 3 Akten mit Max Landa, sowie weitere hervorragende Filmdarstellungen verschiedener Art, ferner die neuesten Kriegsaufnahmen. Gediegene Orchesterdegleitung. Dasselbe in 8oklo0 ».inckanlvw, Carl-Keine-Straße 50. eolo»»»um, Botzplatz 12—13. Ab heute: »Weibchen", Drama, das von einer verschwenderischen Frau handelt, in der Kaupllolle Tarlo Mieth; ferner »Der standhafte Benjamin", Lustspiel in 4 Akieu mit Arnold Bieck, sowie weitere Filmdarstellungen. BrraiikworMch Ivr dir Stedatwvn: Robcr! Tünz, Namthos. Iffkslörffsunllof-KMU 8onntag, üsn 28. Ian. 1917, abenlla 7 Ukn Gastspiel Leipziger Bühnenkünstler unter Leitung des Direktors Siegfried Stutz. »gl lili, M es »ein! rniil IM Lustspiel in 4 Akten von E. Gurlitt. Kafsenöffnung 6 Uhr. Anfang 7 Uhr. - - -Jugendliche haben Zutritt! —-- D Nachmittag 3 Mr Große Kindervorstellung: .Wmröchkli' --- Her hnnderWr. Schlaf Märchen in 4 Akten von Görner. Zum Schiaß: Verteilung von Geschenken. Kafsrnöffnung 2 Nhr. Anfang S Uhr. Es ladet ergebenst ein KMUM I l Ul KMU Leipzig, Ritterstr. 30- 36. 6 m d. li. Sehen Sie sich vor der Auswahl von Büchern doch auch einmal die Vuchromane an! 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