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Naunhofer Nachrichten : 28.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-191401282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19140128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19140128
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Naunhofer Nachrichten
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-28
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 28.01.1914
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Anleihe bezwecken. Der Erlaß bemerkt, entgegen pessimistischen Meldungen betrachten die kompetenten Kreise die auswärtige Lage mit vollem Vertrauen auf die Erhaltung des für die wirtschaftliche Entwicklung des Reichs und die Durchführung der Reformen so not wendigen Friedens. Der Ertrag der Anleihe werde diesem Zweck gewidmet und nicht zu Militärausgaben verwendet werden. Labern unä die Livilgerickte. 33 Strafanzeigen. Berlin, 26. Januar. Die wegen Beleidigung des Militärs in Zabern anläß lich der seinerzeitigen Vorfälle vom Mil'tär festgenommenen Zivilisten sind damals von den Militärbehörden den Zioil- gerichten zur Bestrafung überliefert worden. Da nun ein Berliner Blatt erklärt, daß das Verfahren gegen die Zivi listen eingestellt worden sei, wird offiziös erklärt: Die Angabe, die Staatsanwaltschüft in Zabern habe bei 12 von der Militärbehörde aus Anlaß der bekannten Vorgänge in Zabern eingereichten Strafanzeigen gegen Zivilpersonen die Einstellung des Verfahrens beschlossen, ist unrichtig. In den auf Grund der militärischen Strafanzeigen gegen Zivilpersonen eingeleiteten Straf verfahren sind bisher Einstellungen nicht erfolgt. Diese Verfahren sind noch nicht erledigt worden, weil die zur Durchführung erforderlichen und von der Militärbehörde erbetenen und erwarteten Unterlagen bei der Staats anwaltschaft noch nicht eingegangen sind. Weiter heißt es in der offiziösen Auslassung: Es handelt sich dabei im ganzen um 33 Strafanzeigen aus Anlaß der Straßenunruhen. In weiteren 27 Strafunter suchungen wegen der Straßenunruhen, die auf Anzeige der Polizei eingeleitet worden sind, ist in 20 Fällen Be strafung eingetreten; in drei Fällen steht die Bestrafung noch aus, und in vier Fällen ist Einstellung erfolgt, weil sich eine strafbare Handlung nickt hat nachweisen lassen. Politische Kunälckau. Deutliches R,eicb. * Zu den Äußerungen des Generals v. Kracht im Preußenbund schreibt die „Bayerische Staatszeitung": „Von Herrn Generalmajor o. Kracht liegt nunmehr noch ein eigenhändiges Schreiben an den bayerischen Kriegs minister vor, in dem dieser General die mißverständliche Auffassung seiner Ausführungen bei der Gründungs versammlung des Preußenbundes zu entkräften sucht und warme Worte der Anerkennung für die Leistungen der bayerischen Armee gerade in den Kämpfen um Orleans findet. Wir nehmen mit Genugtuung von dem Bestreben des Herrn Generals Kenntnis, jede gegen die Waffenehre der bayerischen Armee gerichtete Spitze seiner Aus führungen als durchaus unbeabsichtigt klarzulegen." — Im übrigen hat Ministerpräsident Graf Hertling dem Reicks kanzler seinen Dank dafür ausgedrückt, daß dieser die Ehre der bayerischen Armee im Reichstage so entschieden ver teidigt habe. Der Kanzler antwortete in einem Telegramm, daß ihm dies eine Freude gewesen sei, und er hoffe, daß die Mißverständnisse jetzt beseitigt seien. * Zum Schutz der deutschen Interessen auf Haiti, in welcher Negerrepublik wieder einmal ein blutiger Auf stand ausgebrocken ist, wurde der augenblicklich bei der nahegelegen dänischen Insel St. Thomas liegende Kreuzer „Vineta" nach Haiti entsandt. Der Kreuzer „Vineta" (jetzt Schulschiff) ist auf der Vulkanwerft in Stettin gebaut, am 9. Dezember 1897 von Stapel gelaufen und 1898 in Dienst gestellt worden. „Vineta" hat ein Deplacement von 5890 Tonnen und kann 19 Seemeilen laufen. Der Kreuzer ist 109,8 Meter lang, hat eine Breite von 17,6 Meter, einen Tiefgang von 6,6 Meter. Die Besatzung ist 633 Mann stark, darunter befinden sich 16 Seeoffiziere, 5 Marine-Ingenieure, 2 Sanitätsoffiziere, 65 Fähnriche z. S., 2 Zahlmeister, 18 Deckoffiziere und 530 Unteroffiziere und Mannschaften. * Eine Nichtbestätigung sozialdemokratischer Stadt räte durch die preußische Regierung ist in Lichtenberg bei Berlin zu verzeichnen. Dort wurden neben vier bürger lichen auch die beiden sozialdemokratischen Stadtverordneten John und Grauer zu Stadträten gewählt. Erstere sind jetzt bestätigt worden, letztere nicht. * Das Deutsche Kronprinzenpaar wird, nachdem die wegen Erkrankung der Prinzen Hubertus und Friedrich an Keuchhusten innegehaltene Quarantäne aufgehoben worden ist, an den Hoffestlichkeiten wieder teilnehmen. Damit ist die Kronprinzessin jetzt in die Lage versetzt, der Kaiserin bei den bevorstehenden Festlichkeiten in der Repräsentation zur Seite zu stehen. * Das GroßherzogSpaar von Hessen hat die ur sprünglich geplante Reise nach Berlin anläßlich des Geburts tages des Kaisers im letzten Augenblick wegen der Er krankung des zweiten Sohnes des Prinzen Ludwig abgesetzt. * Der Fürst Georg Radziwill ist nach langjährigem schweren Leiden in Wien im 54. Lebensjahr gestorben. Der Verstorbene war der älteste Sohn des Fürsten Anton Radziwill, des 1904 verstorbenen langjährigen Adjutanten und Freundes Kaiser Wilhelms 1., und sein Vater hat, wie man weiß, eine gewiße geschichtliche Rolle dadurch gespielt, daß er im Juli 1870 auf der Kurpromenade von Ems dem französischen Botschafter Grafen Benedetti jene abweisende Antwort zu übermitteln hatte, auf die dann die Kriegs erklärung folgte. * Die Taufe des jüngsten Sohnes des Herrn Krupp v. Bohlen und Halbach fand auf Villa Hügel bei Essen in Gegenwart des Prinzen Adalbert von Preußen, der als Taufpate fungierte, statt. * Der Papst empfing den ehemaligen Reichskanzler Fürsten Bülow in längerer Audienz. Aus In- unck Ausland. Berlin, 26. Jan. Der Thronfolger von Rumänien, Prinz Ferdinand, stattete heute mittag dem Reichskanzler v. Bethmann Hollweg einen längeren Besuch ab. Berlin, 26. Jan. Die Zentrumsfraktion des preußischen Abgeordnetenhauses beantragt, die Staatsregierung zu er suchen, baldmöglichst einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den für die Stadtverordnetenwahlen in Preußen und für die Wahl der Gemeindeverordneten der preußischen Land gemeinden die geheime Wahl eingeführt wird. Stuttgart, 26. Jan. In Württemberg hat die Regierung die Frist zur Steuererklärung für den Wehrbeitrag bis zum 15. Februar verlängert. Petersburg, 26. Jan. Der Zar hat dem bisherigen französischen Botschafter Delcasss in Anerkennung seiner fortgesetzten energischen Bemühungen, die französisch-russischen Beziehungen enger zu gestalten, den St. Andreas-Orden verliehen. Konstantinopel, 26. Jan. Einer Zeitungsmeldung zufolge äußerte Er-Sultan Abdul Hamid den Wunsch, für die türkische Flotte eine Million Pfund laleick 18 Millionen Mark) in vier Baien zu spenden. Dem widerspricht die Behauptung, daß man ihm nach seiner Absetzung alles Geld abgenommen hat. Madrid, 26. Jan. Hier verlautet. König Alfons werde noch in diesem Jahre eine Reise nach Südamerika antreten, um Argentinien einen Besuch abzustatten. Mexiko, 26. Jan. Hier sind einige Flüchtlinge ein getroffen, die berichten, daß die Rebellen neuerlich etwa 100 Frauen und Kinder und 150 gefangene Bundessoldaten in der Nähe von San Luis Potosi niedergemetzelt haben. Berlin, 26. Jan. Infolge Bruches einer Feder an der Vorderachse überschlug sich ein Automobil. Die Insassen des Wagens, sechs Erwachsene und ein Knabe, wurden herausgeschleudert und sehr schwer verletzt. Königsberg (Preußen), 26. Jan. Auf dem Karkelfluß bei Labiau brach ein mit vier Personen besetzter Wagen durch die Eisdecke. Alle Insassen fielen ins Wasser, der Besitzer des Wagens ist ertrunken. Myslowib, 26. Jan. Zwei Grubenarbeiter aus Salosze hatten aus der Grube Dynamit mit nach Hause genommen, um es in der Küche am Herde zu erhitzen. Das Dynamit explodierte, die beiden Arbeiter wurden in Stücke zer rissen. Zeulenroda, 26. Jan. Bankdirektor Stock, der, um der Verbüßung einer Gefängnisstrafe zu entgehen, in die Fremdenlegion eintrat, soll binnen kurzem von dort entlasten werden. Stock wird dann hier seine Strafe ver büßen müssen. London, 26. Jan. Bei Hendon stürzte der Flieger Lee Temple mit seinem Apparat ab. Er hat dabei den Tod gefunden. Madrid, 26. Jan. Durch einen Erdrutsch in der Tres-Pacesmine in Cuerrnas wurden fünf Mittenarbeiter verschüttet. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. 5äcdk!cke uvcl kokale Mitteilungen. Raunhof, 27. Januar 1914. Merkblatt für de» 28. Januar. Sonnenaufgang 7°- !! Mondaufgang 8^ V. Sonnenuntergang 4'° Monduntergang 7°b N. 814 Kaiser Karl der Große gest. — 1841 Komponist Viktor Neßler zu Baldenheim i. Els. geb. — Afrikareisender Henry Morton Stanley bei Denbigh in Wales geb. —1871 Kapitulation von Paris. — 1904 Schriftsteller Karl Emil Franzos in Berlin gest. Für Mitteilungen lokaler Neuigkeiten au; allen Orlen für unsere Jetlung sind »ir jederzeit dankbar. D. — Naxnhof. Hier ist das Wetter vollständig umge schlagen, heute früh stand das Thermometer auf 0 Grad. Leichter Schneefall, der auf Schlittenfahrt hoffen läßt, hat sich eingestellt. — Feuer unter der Erde in Naunhof klingt fast wie ein Märchen und doch ist es so. In der in der Langestraße befindlichen Schleuse waren Bretter und Stroh in Brand ge raten, sodaß sogar die Feuerwehr eingreifen mußte, welche auch alles schnell wieder in Ordnung brachte. Durch einen Koksofen, der zum Anwärmen der unterirdischen Wasserrohre dort aufge stellt ist, war der Brand entstanden. — Naunhof. Die gestern abgehaltene Kaisers Ge burtstagsfeier der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, die in würdiger Weise In der Schloßmühle abgehalten wurde, war von besonderer Bedeutung, da durch Aufnahme einer größeren Anzahl außerordentlicher Mitglieder, sowie zwölf ordentlicher Mitglieder die Bildung einer „Lehrkolonne" gesichert ist. Die Ausbildung derselben in allen Zweigen des Sanitäts dienstes, betr. Hilfe von Unfällen, Krankentransport, Anfertigen von Not-Verbandsmaterial, Herstellung von Wagen aller Art zum Krankentransport für den Kriegsfall, wird in den nächsten Tagen am Ort ihren Anfang nehmen. — Nauuhof. Morgen Mittwoch nachmittag 4 Uhr findet hier im Gasthof zum „Goldnen Stern" die Bundesversamm lung des Parthengau-Sängerbundes statt. Die Tages ordnung ist eine sehr wichtige. U. a. wird man sich eingehend mit der Frage eines eventl. Zusammenschluffes mit dem Leipziger Gausängerbunde beschäftigen. Herr Musikdirektor Wohlgemuth wird an dieser Versammlung teilnehmen. — Naunhof. Zum Stiftungsfest des Haus- und Grundbesitzer-Vereins glich der Ratskellersaal einem blühenden Garten: überall prangte Grün und Blumen, zierliche Treiblagen, behangen mit Lampions, verbanden die Säulen, während grüne Wände lauschige Plätzchen schufen, sodaß schon von vornherein der Eindruck eines Sommerfestes, in welcher Form das Stiftungsfest gefeiert werden sollte, heroorgerufen wurde. Vor dichtbesetztem Saal ließ dann auch bald unsere Stadtkapelle einleitend liebliche Weisen ertönen, bis plötzlich eine Schaar von allerlei Gästen: Tiroler und Tirolerinnen, Zigeuner und Zigeunerinnen mi. Musik vorauf im Saale erschienen und vor einem schön gestellten Bilde, den Dreibund darstellend, einen Sängergruß anstimmten. Hierauf erfolgte in gebundener Rede seitens einer jungen Dame die Begrüßungsansprache, woran sich mit Zitherbegleitung vorgetragene Gesänge der zahlreichen aus schneidigen Burschen und herzigen Dirndeln bestehenden Tirolertruppe schloffen. Paffend fügte sich dann das Baßsolo „Andreas Tod" hier ein, dem durch ver schiedenes Beiwerk eine größere Wirksamkeit gesichert war. Ori ginell und gesanglich ansprechend war die folgende, von vier Damen vorgetragene Nummer „Der Reigen des Jahres". Verständnisvolle Heiterkeit löste das humoristische Duett „Unser Naunhof" aus, in dem man sich in harmloser, aber doch treffender humoristischer Weise über mancherlei Zustände in un serem Städtchen lustig machte. Eine reizvolle Darstellung war auch die „Tanzstunde aus alter Zeit", ausgeführt von acht Damen und einem Herrn, die in allerliebstem Rokokokostüm die Zuschauer durch Gesang und Tanz um zwei Jahrhunderte zurückversetzten. Zwischendurch folgten dann weitere Konzert stücke der Kapelle, und den Schluß der Vortragsfolge bildete dann das farbenprächtige Zigeunerlager mit Hauptmann, Pferdedieb, Lagerfeuer, Wahrsagerin und jungem Brautpaar, das vom Hauptmann unter einfachem Zeremoniell auf offener Bühne getraut wurde; ja, sogar ein Bär fehlte nicht. Damit hatte das Programm sein Ende erreicht und nun machte Terp sichore ihre Rechte geltend, der dann auch in auskömmlichem Maße gehuldigt wurde. Allen Mitwirkenden aber, die sich in erfreulicher Weise in den Dienst der heiteren Muse gestellt hatten, konnte die Genugtuung bleiben, daß alles in der schönsten Weise gelungen war und somit die fleißige Arbeit, der sich alle unterzogen hatten, durch den reichlich gespendeten Beifall be lohnt wurde. All die einzelnen Namen der vielen Miiwirken- den aufzuführen ist unmöglich, erwähnen wollen wir, daß der Gedanke dieses schönen Festes und das ganze Arrangement Herrn Privatmann Rothe zu verdanken ist, der auch allseitig für das gute Gelingen beglückwünscht wurde. — Nach der Geschäftsübersicht der Sparkasse zu Brandis wurde im Jahre 1913 ein Reingewinn von 23474 35 erzielt. 8- Sommerfeld. Theodor Teuchert, der Austräger unseres „Parthen-Boten", ist Montag früh plötzlich und uner wartet aus dem Leben geschieden. Munter wie immer hat er früh seine Schlafstelle verlaffen und eine Stunde darauf machte ein Gehirnschlao seinem Leben ein Ende. Der Verstorbene gehörte von allem Anfang an dem hiesigen Militärverein an, und war früher bei der Kgl. Sächs. Slaatsbahn als Hilfsschirr- meister tätig; dabei verunglückte er an der Lokomotive, so daß ihm der rechte Arm amputiert werden mußte. Er bezog eine Un- fallrente und hat sich dann durch Zeichnen von Schildern wie auch als Vereinsbote gut bewährt. 8- Sommerfeld. Vor einiger Zeit verschluckte ein Fräu lein von hier eine Nähnadel und begab sich sofort in ärztliche Behandlung. Da keine Schmerzen empfunden wurden, konnte auch nichts weiter getan werden. Jetzt ist die Nadel unterhalb des Halses wieder zum Vorschein gekommen und sofort entfernt worden. Dieser Fall ist noch gut abgelaufen. Jedenfalls kann nicht genug gewarnt werden, Nadeln in den Mund zu nehmen. ch Die Bugra und die Gewerkschaften. Die Vertreter der Vorstände der der Generalkommission der Ge werkschaften Deutschlands angeschloffenen Zentral-Gewerkschasts- verbände haben in Berlin eine Konferenz abgehalten, auf der u. a. auch über die Beteiligung an der internationalen Aus stellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig 1914 ver handelt wurde. Nach dem Ergebnis drr Beratungen werden sich die Gewerkschaften mit einer Kollektiv-Ausstellung ihrer Gewerkschafts- und technischen Fachblätter beteiligen. Die Ausstellung weiterer Druck-Erzeugnisse, wie Jahrbücher usw., ist den einzelnen Gewerkschaften anheimgestellt worden. ff- Kriegsbeorderungen und Paßnotizen. Die Ausgabe der neuen roten Kriegsbeorderungen und weißen Paß notizen für das nächste Mobilmachungsjahr (gültig vom 1. April 1914 bis 31. März 1915) erfolgt in der Zeit zwischen 1. und 15. März an alle Unteroffiziere und Mannschaften des Beur laubtenstandes, sowie an einige Ersatzreservisten. Können diese Mannschaften an den vorstehend bezeichneten Tagen nicht selbst zu Hause sein, so haben sie einen erwachsenen Verwandten, Mitbewohner, den Quartierwirt usw. mit der Empfangnahme des Briefes zu beauftragen. Jeder Wohnungswechsel in der Zeit vom 1. Februar bis 15. März ist dem zuständigen Be zirksfeldwebel sofort zu melden. Wer bis zum 15. März die neue Kriegsbeorderung oder Paßnotiz nicht erhalten hat, hat dies umgehend dem zuständigen Bezirksfeldwebel schriftlich oder mündlich zu melden. Die Ersatzreservisten haben die Meldung nicht zu erstatten. Die bisherigen gelben Kriegsbeorderungen und weißen Paßnotizen behalten bis zum 31. März Gültigkeit und sind am 1. April 1914 zu vernichten. -ff Schutz deutschem Blute! Jedes deutsche Herz, ohne Unterschied der Konfessionen, des Standes oder der Partei lehnt sich auf gegen die Mißstände der französischen Fremden legion, die einen Eingriff in den Besitzstand deutscher Volks- und Wehrkraft bedeutet, sofern Deutsche sich unter französischen Befehl stellen. Der Deutsche Wehrverein bekämpft die Ueber- grisfe dieser „Legion", und die Ortsgruppe Leipzig des Wehr- vereinS läßt am Mittwoch, den 28. d. Mis., abends im großen Saale des Zentraltheaters, Leipzig, einen der besten Kenner jener Verhältnisse, Dr. v. Papen, über die französische Fremden legion und die Stätte ihrer Wirksamkeit sprechen. 100,' teils farbige Lichtbilder werden den Vortrag beleben; jedermann, Männer und Frauen, haben freien Zutritt. — Alfred Keimling, politischer Redakteur der Leipziger Volkszeitung, ist zum Sekretär der sozialdemokratischen Reichs tagsfraktion gewählt worden. Dadurch wird das Mandat des 7. Leipziger Landtagswahlkreises, das er inne hatte, frei. — Leipzig. Im März wird ein Parseval-Luftschiff hierher kommen. Im April soll ein Schütte-Lanz-Luftschiff für einige Zeit in der Mockauer Halle stationiert werden und im Mai soll die „Sachsen" wieder hierher zurückkehren. — Leipzig. Für acht Millionen Schulbauten. Das Stadtverordneten-Kollegium hat den vom Rat der Stadt Leipzig ausgestellten Grundsätzen mit einigen Aenderungen zu gestimmt, wonach für die hierselbst bevorstehenden Schulbauten acht Millionen Mark für die nächsten zehn Jahre zur Verfü gung gestellt werden. — Dresden. Die Haussuchungen bei der Zigaretten fabrik JaSmatzi Aktiengesellschaft und bet anderen hiesigen Zigarettenfabriken haben ein überraschend umfangreiches Material zu Tage gefördert. Die Erwartungen der Gerichtsbehörden sind noch übertroffen worden. Von Firmen, von denen man bisher annahm, daß sie sich von amerikanischen Tabaktrusts fernhielten, ist jetzt durch vorgefundene Briefschaften das Gegen teil bewiesen worden. Die beschlagnahmten Briefschaften sind für die Behörden von höchstem Wert, da gerade die Firma Jasmatzi den Mittelpunkt des amerikanischen Trusts in Deutsch land bildet. — DreSde«. Die Dresdner Fleischer-Innung hat in ihrer letzten Jnnungsversammlung nach einem Vortrag des Direktors Dr. Böhme für die Ausstellung „Das deutsche Handwerk Dresden 1915^! einen Garantiefonds von 50000 gezeichnet. — Dresden. Von unterrichteter Seite wird darauf aufmerksam gemacht, daß man im Reichsamt des Innern nicht daran denkt, ein Zigarettenmonopol einzuführen, mit dem die Dresdner Haussuchungen begründet werden sollen. — Zittau. Auf dem Bahnhof Grottau ist es gelungen, zwei ausländische Saccharinschmuggler festzunehmen. Die Schmuggler befanden sich abends auf der Reichsstraße nach Grottau und hatten zwei Koffer mit Süßstoff bei sich. Unter wegs trafen sie einen Arbeiter, den sie nach dem Weg zum Bahnhof fragten. Als sie zum Bahnhof kamen, um nach Reichenberg weiterzufahren, wurden sie verhaftet. Der Arbeiter hatte bei der Polizei Anzeige erstattet. In den Koffern be fanden sich 35 Kilogramm Saccharin. — Mittweida. Die EntstehungSursache der Brandkata- strophe hierselbst, bei der bekanntlich zwölf Häuser am Markt eingeäschert wurden, ist noch nicht aufgeklärt. Man vermutet, daß Funken aus einem schadhaften Schornstein in eine Dach luke gesprungen und hierbei in leicht zündendes Material gefallen sind. Für die von dem Unglück Betroffenen ist von mehreren hiesigen Vereinen eine Hilfsaktion in die Wege geleitet worden. — Mittweida. Bet der Spar- und Kreditbank Mitt weida gehen täglich von auswärts Beiträge für die Brandge-
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