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DaS Pserdeauge. Stellt inan ein Pferd unter die Ture eines dunsten Raumes, wobei das Licht von dorn das Anne trifft, so bemerkt inan die braune Negenbogenhaut nird in dieser das Sehloch, das Kindchen, die sonenannte Pupille. Die Pu pille stellt einen obalen Spalt dar, der sich se nach dein matten oder grellen, einsallenden Licht erweitert oder verengert. Im Hinternrund der Pupille gewähr! dann der Beschauer eiuen bläuliclieu Grund. Ist der Hinternrund der Pupille weisMau, dann leidet das Pferd an Star und das Sehuermönen ist voll- ständin aufgehoben. Häufin gewahrt inan eine unregelmäßige, verengerte Pupille mit grauweißem Hinternrund. Auch in diesem stelle ist das Sehvermögen in der Regel ausgchobcn. Die Ursachen dieser Veränderungen werden in den meisten Fällen durch die periodische AngenentzHudung, die Mondblind- heit, hervorgeruseu. Shvrthornrnssc. Don den englischen N indviehrassen ist die Shorthornrasse (Knrzhorn- oder Durhamrajse, s. Abbild.) die bekannteste. Der Körperbau dieser Nasse zeigt vollständig die abgerundeten Formen des hochentwickelten Fleisch- und Mast- UerS. Dis Farbe ist weih, rotgrau oder rot, braun und weis; gefleckt. Die Haare sind sein und lang, die Haut ist elastisch; Bau und Stellung der Hörner erinnert an die Holländerrasse. Die Knrzhornrasse entwickelt sich ungemein schnell und geigt dann eine säst übergrosse Neigung zum Fettansatz; in der Milch- Kuh der Shorthorurahe. crgiebigkeit ist die Nasse mittelmäßig bis gering. In der Regel will man aber Tiere, welck)e das Futter durch Milch gut ver werten und daneben die nötige Kraft lind Ausdauer zur Arbeit haben. Dies findet sich bei dieser hochgezüchteten Nasse nicht. Es kann sich deshalb nicht wohl darum handeln, diese Tiere zu Reinzuchten, dort, wo man nicht allein Wert auf die Mast- sähigkeit legt, weiter zu verbreiten, sondern eher vielleicht um ihre vorsichtige Verwendung zu vorübergehender Kreuzung. MsenteilL im Rindvichsuttcr. Die Rinder fressen mit einer gewissen Gier, wobei das anfgenommene Futter nur oberflächlich getaut und gleich hinabgeschlungen wird. Haben sie sich sattgefressen, so legen sie sich nieder, um nun in aller Gemächlichkeit das anfgenommene Futter nocheimual, jetzt aber gründlich, wicderzutauen. Das gierige Fressen und das ober flächliche Kanen find die Ursache, das; die Rinder so häufig zu fällig iu das Futter geratene Fremdkörper, wie Nägel, Nadeln, Drahtstücke, Löffel, Gabeln, Messer, Steine und andere Sachen mitverschlingen. Infolgedessen findet man bei ge schlachteten Kühen (weniger bei Ochsen) öfters verschieden artige verschluckte fremde Gegenstände iin Magen. So wurde bei einer geschlachteten Kuh gefunden: 18 Drahtstifte, etliche Hufnägel, 0 Steine, ein eiserner Ning, eine Haarnadel, ein halber Lössel, eine halb benagelte Schuhsohle, sowie einige Kupfer- und Nickelnuinzen. Die betreffende Kuh hatte bei Leb zeiten keine Krankheitserscheinnngen erkennen lassen. Sticht immer ist jedoch der Verlauf ein so harmloser. Recht häufig treten schwere, oft zum Tode führende Störungen nach der Aufnahme derartiger Fremdkörper auf. Besonders gefährlich in dieser Beziehung sind spitze Gegenstände, wie Nadeln und Nägel. Der Schmutz in den Schweincställcu verursacht mannig fache Krankheiten, die schlechte Lust schwächt den Organismus und führt häufig Lungenschwindsucht herbei, die Enge des Stalles hindert die Tiere an der Bewegung und hat daher Steifheit der Bewegungsorgane zur Folge; allznost tritt auH infolge aller dieser Umstände zur Sommerszeit, wenn die Tiere in den kleinen Hütten furchtbar uuter der Hitze zu leiden haben, die Notlansseuche auf, welche die Tiere massenhaft dahinrafft. Die nassen, dunstigen, finsteren und engen Ställe sind gerade ein geeigneter Nährboden für die mannigfachen Krankheits erreger, denn in der Jauche, die in den Boden der Ställe ein zieht, entwickeln sich eben die Bazillen der Schweinepest. Und die Natten, welche in den Ställen ihr Unwesen treiben, schlep pen die Seuchencrreger von Stall zn Stall, beunruhigen die Tiere fortwährend, fressen ihnen das Fntter weg, infolgedessen dis Zucht und Mästung sehr bseinträchligt wird. KessiigekzuHt. Tas Abstcrbcn der jungen Hühnchen. Die Erfahrung lehrt, das; eine große Anzahl junger Hühnchen kvenigcr infolge von Ungeziefer, Witterungs- und Fütternngsverhältnissen cin- gehen, als vielmehr durch frühzeitiges, schnelles Wachstum und damit eintretende Plötzlicl>e Entkräftung. Man erkennt diese .Küken an den unverhältnismäsüg großen Flügeln, welche sie nicht an sich zn ziehen imstande sind, sondern hängen lassen; dabei piepen sie unaufhörlich, auch wenn die Glucke dabei ist, suche», da sie beständig frieren, mit Vorliebe sonnige Plätze auf und gehen, falls man sich nunter keine Mühe mit ihnen gibt, zugrunde. Bei einigen beginnt dieses Kränkeln sehr früh, scbon in den ersten vierzehn Tagen, bei anderen später, in der fünften bis achten Woche. Will man etwas Mühe aufwcnden, so bringe inan die Hühnchen, sobald sie krank ersclnünen, allein in eiuen warmen Stall und gebe ihnen gelochtes Fleisch und Ei, beides klein gehackt, so viel sie fressen mögen. Sie er starken dann in kurzer Zeit und können bald wieder mit den übrigen herumlaufen. Sehr häufig zeigt sich die Krankheit bei starkknochigen Tieren, und meistens sind dies Hähne; füttert man sie in einem warmen, sonnigen Stalle mit Fleisch und Ei, eingeweichlem Weißbrot, Hanfsamen und trockenem Bruchreis, so erholen sie sich nicht allein in kurzer Zeit, sondern bilden sich zn ülvrans großen Tieren heran. Besonders findet inan den ilbelstand bei Truthühnern mit ihren starken Knocken und dem unverhältnismäßig schweren Körper. Auch unter den Enten kommen Schwächlinge vor. Für diese läßt man Schnecken sam- mein, von denen sie große Mengen vertißw» und dann in kaum zwei Stunden wieder verdaut haben. Um Tauben einzngewöhncu bestreicht mau einzelne Stellen (Sitzstangen, Nester re.) mit Anisöl und bäckt einen Kuchen aus altem Lehm und Aniskörnern, an welchem die Tauben leidenschaftlich picken und gerne wieder in den Schlag znrück- kehren. Jedenfalls ist es gut, sic so lange im Schlag zu halten, bis völliges Familienleben sie aneinander und an den Schlag gefesselt hat und sie sich so recht an Häuslichkeit und Geselligkeit gewöhnt haben. Vor Öffnung des Schlages — manche raten erstmals an einem Hellen, sonnigen Tage, andere dagegen halten trübe Witterung für geeigneter — streue man etwas von ihrem LieblingSfntter, Hanf, Anis, Leinsamen, sowie Spinnen, Wür mer rc. aus, um sic desto eher au ein Wiederkehren zu ge wöhnen. Als Hauptfutterstosfe sind geschrotencr und gesiebter Mais, Wicken, Weizen, Hirse und Hanfsamen auzusehcu. DeS Morgens gibt mau zu gleichen Teilen gemischten Maisschrot, Weizen und Wicken, uachinittags tritt Hirse an Stelle des Weizens; zweimal wöchentlich nimmt man Hanfsamen statt der Hirse. Die Tauben sollen das Futter jedcSmal ganz auf fressen, sobald sie etwas liegen lassen, verringere man die Por tionen und wird somit bald die richtige Menge für den Stamm heransfinden. Menettzuchk. Durstnot. Der Imker betaue, wenn er seine Bienen auf ihren Durst prüfen will, mit frischem Wasser die Zellen in der Nähe der Fluglöcher. Lecken die Bienen die Feuchtigkeit auf, so wird am Abend weiter betaut und aus Fläscl-chcn oder Trog getränkt. Das Tränken am Abend hat dieselben Vorteile wie im Sommer das Füttern cnn Abend. Die Bienen kverdcn nicht zum Ausflug gereizt. Tierpssegl. Pflege unserer Zimmervögel. Nun ist gottlob in den Vogclstuben besonderes Heizen nicht mehr nötig, auch können jetzt nachts die Fenster geöffnet bleiben. Die Kanaricn er- ziehen die Jungen der zweiten Brut. Junge Hähne der ersten