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Das «irblkwkt« jAkukegift. Als das wirksamste und zugleich für andere Tiere ungefährlichste Gist bat sich ausgefälltes kohlensaures Barium er wiesen. Dasselbe stellt ein schweres, feines, weis,es, geruch- und geschmackloses Pulver dar und wird den Feldmäusen (ebenso auch den Hausmäusen und Natten) tm Mehlteig bcigebracht. Atan vermischt tadelloses Gerstenmehl mit demselben, für Feldmäuse Pfund ausgefälltes kohlen- saures Barium auf 1 Pfund Gersten- mehl, und stellt aus diesem Gemisch mit der erforderlichen Menge Wasser einen derben Teig der. Derselbe wird in frischem, also weichem Zustande in bohnen- groben Stücken in die Löcher der Feld mäuse gelegt. Hühner und Tauben nehmen davon weder in frischem, noch in hartem Zustande, daher wahrscheinlich auch anderes Geslügcl nicht; Kaninchen dagegen fressen davon aus Naschhaftig keit und gehen daran zugrunde, ver mutlich auch die Hasen: es ist deshalb »um Schutze derselben vor Vergiftung notwendig, die Pillen in die Mauslöcher zu schieben. Schon geringe Mengen ver ursachen völlige Lähmung der Hinteren Gliedmaben; es steht daher zu erwarten, dab Feldmäuse, welche von diesem Gifte gefressen haben, in ihren Bauten sterben und ihren Feinden weniger verderblich werden als bei anderen Vergiftungs- arten; eine nicht geringe Anzahl Feld mäuse findet ihren Tod dadurch, dab sie an Gift verendete Mäuse verzehren. — Heroorzuheben ist, dab nur ausgcfällteS kohlensaures Barium wirksam ist: das selbe ist in rohem und gereinigtem Zu stande in jeder größern Drogcnhandlung vorrätig; das rohe genügt für diesen Zweck, und kommen bei dessen Anwendung die Bariumpillen billiger zu stehen als die PhoSphorpillen. Nm häuslichen sterd <O»nn soll älr beirrten? Beim Heiraten ist daS Alter sowohl vom hygienischen als auch vom national- ökonomischen Standpunkt auS von Be deutung. Es sollte nicht zu früh und nicht zu spät erfolgen. In der Wirklich keit wird von den Männern der höheren Stände das Heiratsalter durchschnittlich zu wett hinausgerückt: Männer der niederen Stände dagegen heiraten meist zu früh. Bei den Frauen ist das Ver hältnis umgekehrt. In den höheren Ständen erfolgt eS meistens sehr früh, In den niederen viel später. Das zu frühe Heiraten kann schwere nervöse Er krankungen der Frau Hervorrufen. Leider ist die Meinung stark verbreitet, die Ehe sei ein Heilmittel bei manchen krankhaften Zuständen und namentlich bei Nervosität. Tatsächlich sieht man ja manche sieche Mädchen in der Ehe förmlich ausblühen, aber man sieht auch so manches Leiden sich verschlimmern. Die Ehe schafft eben derartig neue Verhältnisse in physischer, seelischer und sozialer Hinsicht, dab sich ihre Wirkung niemals mit Sicherheit vorhersagen läßt. Mädchen mit gesunden Nerven werden etwaige Widerwärtig keiten leicht überstehen: nervös belastete können ihnen dagegen leicht erliefen, und zwar um so eher, je jünger die Frau und je geringer ihre Widerstandsfähigkeit ist. Es mutz aut die Tatsache aufmerksam »«macht werben, dab di« Geisteskrank heiten und die schweren Nervenkrank heiten gerade häufig im Lü. Lebensjahr beginnen. Diese» Alter hat demnach di« Bedeutung einer Quarantänezeit und vor dem 21. Jahre sollte man kein Mädchen verheiraten. In manchen Fällen ist die frühe Heirat schon als ein Symptom seelischer Abnormität anzusehen: durch schwere chronische Hysterie oder Neu rasthenie kann aber das Eheglück gründ licher gestört werden als durch das Über stehen einer vorübergehenden Geistes krankheit, nach der die Frau dann ost völlig gesund bleibt. Krebssuppe. Man reinigt die Krebse und kocht sie Stunde lang. Dann wird das Fleisch aus Scheren und Schwänzen gebrochen, die sämtlichen Schalen im Mörser nicht zu fein ge stoben und über Feuer mit einem groben Stück frischer Butter so lange durch- gcrührt, bis diese rot wird und zu steigen anfängt. Nun läbt man darin soviel Mehl anziehen, dab die Suppe dwwn gebunden wird, gibt Fleischbrühe ouzu und giebt das Ganze durch ein mit einem Tuche belegtes Haarsieb an die kochende Fleischbrühe. Kurz vor dein Anrichten gibt inan Krebsklöbe und die gefüllten Krebsköpfe hinein. Die Krebsschwänze werden beim Anrichten in die Terrine gegeben. Ente mit geschmorten Gurken. Eine Ente wird ausgenommen, gesengt und gewaschen. Darauf bratet man sie in Butter in einer Kasserole von allen Seiten braun, gibt einige Löffel Bouillon dazu und läbt sie zugedeckt langsam weich schmoren. Unter der Zeit hat man 1 oder 2 Gurken der Länge nach in vier Teile geschnitten, von den Kernen befreit und in länglich runde Stücke geschnitten. Darauf kocht man sie in Salzwasser, dem einige Tropfen Essig zugeseht sind, einige Minuten, giebt sie ab und gibt sie eine halbe Stunde vor dem Anrichten zu der Ente, um sie mit dieser fertig zu schmoren. Stachelbeerkuchen. Man lasse noch ganz grüne und harte Stachelbeeren, nachdem Stiele und Blüten entfernt wurden, in wallendem Wasser einige Minute lang kochen, nehme sie dann mit dem Schaumlöffel heraus, tue sie in kaltes Wasser und gebe sie, erkaltet, zum Abtropfen auf ein Sieb. Koche nun für 500 Gramm Beeren 250 Gramm in Wasser getauchten Zucker, bis er Fäden zieht, und die Beeren darin aus, hebe sie mit dem Schaumlöffel aus dem Safte, koche diesen ganz kurz ein und giebe ihn über die Früchte. Schneide jetzt aus Mürbteig — 180 Gramm Mehl, 125 Gramm Butter, 60 Gramm Zucker, ein Et — eine runde Platte: umgebe sie mit einer fingerdicken Rolle und backe sie ltchtgelb, fülle, sowie der Kuchen aus der Röhre kommt, das Kompott darauf und bestreue ihn nach dem Erkalten reichlich mit Zucker. Ser«!mte Sesunäkeitsregeln. Man muß nicht Nacht zum Tage machen, Noch, wenn eS Schlafenszeit ist, wachen, Zumal wenn inan dabei viel sitzt, Und sich durch stark Getränk erhistzt. Gewi;, die vielen Abendschmäuse, Di« überall fast allgemein, Beschleunigen die letzte Reis« Und bringen schlechten Rutzen ein. Mell pflegen sich, dem Tod zum besten. Fast wie ein Opfertier zu mäste« Uno unterbrechen vor der Zeit Den Lebenslauf voll Üppigkeit. Ihr spät« Lisch steht oft voll Braten, Pasteten, Kuchenwerk und Dein, Damit st« früh in» Grab geraten Und bald o« Dünn«« Tpeif« sein. Will einer bald InS Grab versinken, Der darf nur etwas Kaltes trinken, Wenn er vorher sich stark erhitzt, Daß er nm ganzen Leibe schwitzt. Alsdann wird er geschwind verscheiden: Doch wenn er nicht gleich niederfällt, Führt ein verzehrend langes Leiden Ihn dennoch schmerzhaft aus der Welt. * Für uns sind das die besten Weine: Bom Neckar, Mosel und dem Rhein«; Burgunderwein ist auch nicht schlecht — Doch man bekommt ihn seilen echt; Daher ist er meist wenig nütze, So wie verfälschter Malaga. Champagner hat viel Kalk und Hitze, Bewirkt ost Gicht und Podagra. Spiegel zu putzen, dab sie den höchsten Glanz erreichen. Man putze mit ganz seiner Druckmakulatur den Spiegel, nachdem man ihn vorher mit Kornbrannt wein und einem leinenen Tuche ab gewaschen bat. Um dem Glase den höchsten Glanz zu geben, nehme man ein scharfe» Messer, schabe ganz sein von einer Gänse feder ab, lege dieses Geschabsel auf ein Stückchen Handschuhleder und reibe den Spiegel damit, es nimmt alle Staub und Schmutzteile vom Glase ab, wenn sie auch noch so fein sind. Durch da» Anhauchen mit dem Munde wirkt diese» Abreiben um so eher. Haarausfallen. Eines der besten Mittel zur Konservierung der Haare ist eine schwache Abkochung von Kletten- wurzetn, der man etwas Branntwein und Glyzerin zuseben kann. Manche sieden auch die Wurzeln in Bier oder Wein und wenden dies ohne weiteren Zusatz an. Dieses Mittel hemmt da» Ausfallen der Haare und befördert da» Wachstum derselben. Die Wurzeln sollten aber möglichst frisch sein, In welchem Zu stand man sie leicht von den Landleuten erhalten kann. Der Kopf wird abend» warm mit der Abkochung gewaschen. Man hüte sich vor der Anwendung von Geheimmitteln, deren Zusammensetzung man nicht kennt. Von der Sekundärbahn. »Meine Herren, soeben ist die Kuppelung zwischen zwei Waggons zerrissen — möchte uns nicht einer seine Hosenträger zum Zu sammenbinden geben?" Also doch heilbar. Dame: „Ich fühle mich immer noch nicht wohl, kein Arzt hat mir bisher helfen können." — Herr: „Wollen Sie sich denn nicht ein mal einem Naturarzt anvertrauen?" — Dame: „Weshalb denn nicht, wenn er reelle Absichten bat." Verraten. Kleine Emmy (dem Onkel eine Brezel hinhaltend): „Da, rauch mall" — Onkel: „Das kann man doch nicht rauchenl" — Kleine Emmy: „Papa sagte doch, du rauchst alles!" — OnkeN „Wann denn?" — Kleine Emmy: -Na, an deinem Geburtstage, als er für dich die Zigarren kaufte." Der Bettler in Gala. A.: .Wa», Sie betteln im Frack und Zylinder?" — B.: „Ich feiere heute mein fünfund» zwanzigjähriges Jubiläum als Bettler." Gegenbeweis. „Sie, Herr Wirt, ich glaube, das Pärchen drüben befindet sich auf der Hochzeitsreise." — „Da irren S Herr Huber, die haben vorhin über» Esten geschimpft I" Von seinem Standpunkt. Söhn chen: „Wieviel Zähne hat her Menschs Vater?" — Bat« (Zahnarzt): .Ät«l m wenig."