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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehöröe und den Kemeinderat -u Kretnig. Lokal-Ameiger für die Ortschaften Sretnig, GrotzröhrSsorf, Hanswalde, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend v bonnementsprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen .Illustrierten Unterhaltungsblattea" rierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bet freier Zusendung durch Boten in» Haus l Mark 20 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. 3«ser«te, die 4 gespaltene Korpu-zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung»bote» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserat- bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag '/,1t Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/»11 Uhr einzusenden. Lckrifileilung, Druck unö Verlag von N. Lchurig, Breinig. Rr. 43. Mittwoch, den 2S. Mai ML 22. Jahrgang. verMche» und GLchftscheS. Bretnig. Am 10. Juli oorm. 9^° Uhr findet hierselbst eine Pferveoormusterung statt. — Weiter werden Pferdevormusterungen abqehalten: am 8. Juli vorm. 7^°, 8" und 9^ in Troßröhrtdorf, am 10. Juli vorm. und 7^ in Ohorn, und am gleichen Tage vorm. S Uhr inH a u » w a l d e mit Forsthaus Luchsenburg. — Zur Unterstützung der Bestrebungen zur Förderung der körperlichen und geistigen Aus bildung der deutschen Jugend zwischen Schul- und Wehrpflicht wird vom 25. Mai d. I. an im Bereiche der sächsischen Staatseisenbahnen für die Schulfahrten vorgesehene Fahrpreis ermäßigung für wenigsten» 10 Teilnehmer auch den Jugendabteilungen einzelner besonder» bekanntgegebener sächsischer Turnvereine und sächsischer Jugendpflegevereinr (Vereine zur Pflege der Jagend zwischen Schul- und Wehr pflicht) sowie deren Führer« zu Wanderfahrten gewährt, und zwar für jugendliche Teilnehmer bi» zum Ablauf de» Kalenderjahre», in dem sie da» 20. Lebensjahr vollenden. Der An trag ist von dem Vereinsvorstande bei der Abgangsstation mindesten« 24 Stunden vor der Abfahrt schriftlich zu stellen. Die Ver günstigung wird ohne besondere Genehmigung der Königl. Generaldirektion der SSchs. Staats- «isendahnen für Sil- und Personenzüge auch an Sonn- und Festtagen in der Regel dann gewährt, wenn die Anmeldung bei den Stationen mindesten» 24 Stunden vor der Wanderfahrt erfolgt und eine Störung de» allgemeinen Verkehr« nicht zu befürchten ist. Nähere Aus kunft hierüber erteilen die Stationen der Sächs. Staatseisenbahnen. — Die Marschlieder unserer Soldaten, die über manche Mühseligkeiten und Strapazen de» Militärleben« hinweghelfen und die er schlafften Glieder wieder neu beleben, sollen künftighin möglichst unter Mitwirkung der Spielleute gesungen werden. Da» Kriegs- Ministerium hat daher den Truppenteilen eine Sammlung frischer geeigneter Marschlieder und Armeemärsche zugehen lassen, damit künftig nicht mehr von einzelnen Leuten allerhand Gassenhauer und anstößige Gesänge angestimmt werden. — Amnestie. Se. Majestät der König hat au» Anlaß seine» Geburtstage» 31 Strafge fangenen au» Gnaden die Freiheit geschenkt. — Während de» diesjährigen Katsrrmanö- ver» ist der Oberbefehl über die au» dem 4. und 19. Armeekorp» zu bildende Westarmee dem Generalobersten Freiherrn von Hausen und über die au» dem 3. und 12. Korp» zu bildende Ostarme» dem General der Infanterie v. Bülow nunmehr übertragen worden. Kamenz. Am Freitag wurde auf dem Schteßstande de« Schützenhause« da« diesjährige Gendarmerieschieben der Amt»hauptmannschast Kamenz abgehalten. Anwesend waren di« Herren Geheimer Regierungsrat Amtsbaupt. mann o. Erdmannsdorff, sowie Gendarmecie- Major Klahre und Gendarmerie-Inspektor Naumann von der Gendarmerie-Obertnspeksion in Dresden. L« wurde mit Pistolen und Gewehren geschossen. Auf Pistolenschießen er rangen nachstehenoe Herren Preise: Gendarm Fröhlich-Kamenz den 1., Gendarm Brandt- Königsbrück den 2. und Gendarm Großmann- Elstra den 3. Preis. Dressen, 25. Mai. Eine oom Dresdner Sewerkschaftrkartell am 30. April d. I. vorgenommene Arbettslosenzählung er- Sab folgende» Resultat: Lon 68 867 Gewerk ¬ schaftlern waren 1144, da« sind 1,72 arbeit«lo», darunter von 56 363 männliche» 1068 (1,89 o/y) und 10 504 weiblichen 76 (0,72 °/o>. I« Monat März betrug die Zaht der Arbeitslosen 1,52 o/». Dresden, 25. Mar. Ein Selbstmörder, der sich selbst begrub ! Ein rätselhafter Skelett fund beschäftigt gegenwärtig die LandeSkctmi- nalpolizeibrigade in Dresden. An den südlichen Abhängen des Bahndammes zwischen Kötzschen- broda und Naundorf werden Böschungsarvei- len vorgenommen. Man stieß in einer Tiefe von Meter auf menschliche Knochen und grub nun vorsichtig weiter. Da legte man da« Skelett eine» kräftig gebauten, etwa 30 Jahre alten Manne» bloß. Irgendwelcher Gegenstand, dec einen Aufschluß über die Per sönlichkeit de» Toten hätte geben können, wurde trotz vorsichtigen Durchsiebens dec umliegenden Erbmassen nicht gesunden. Sonderbarerweise wurden nicht einmal lleberreste von Kleidern oder Stiefel entdeckt, obwohl der Tote nur etliche Jahre dort gelegen haben kann. Der Fundort, der inmitten von Feldern und Wie sen, fernab von jeder Ortschaft, liegt, läßt mit ziemlicher Bestimmtheit darauf schließen, daß e» sich um ein Verbrechen handelt. Diese Vermutung wird noch insofern bestätigt, al» der Schädel Verletzungen auswie», die nicht von den Ausgrabungsarbeiten herrühren. Der Polizei ist ee bisher noch nicht gelungen, den unheimlichen Fano irgendwie zu erklären. Da» einzige Vorkommnis, das nach dec Ansicht oec Brhöcde möglicherweise im Zusammenhänge mit dem Funde steht und ihn allenfalls aufklären dürfte, ist eine Anzeige vom 5. April 1906. Damal» vor 6 Jahren, al» gerade die Böschung an dec fraglichen Strecke gebaut wuroe, fan den 2 Kinder an dieser Stelle, an der jetzt der Tate entdeckt wurde, in einer Pfütze eine Bierflasche, dir einen Zettel enthielt. Der Zettel besagte, daß ein Mann Selbstmord be gangen und sich eingescharrt habe. Man hielt damals den Zettel wegen seines Inhaltes für einen Scherz, doch suchte man da» ganze Ge lände ab, aber erfolglos. Dresden, 28. Mai. Der Landesver band sächsischer Feuerwehren wirb sich an oec im Jahre 1913 in Leipzig stattsiadenosn Inter nationalen Baufach-Ausstellung mit einer inter nationalen Feuerwehrausstellung beteiligen. — Die Dresdner Liedertafel ist auf ihrer RorvlandSreise am Freitag in Stockholm «in- getroffen. Die gesamte Königsfamilie empfing im Residenzschloß die Sänger, di- eine G." sang»huldigung dardrachten. Der König rich tete eine Ansprache an die Sänger, in der er die tüchtige künstlerische Leistung rühmte und de« Vorsitzenden wie dem Dirigenten dankend die Hand reichte. Der deutsche Geschäft-trä ger Verdy du Vecnoi» gab süc den Bocstan» der „Liedertafel" ein Frühstück, daran schloß sich eine G-sang»oocfühcung im Königl. Schloß. Auch bei dieser Gelegenheit sprach d-r König wiederholt seinen lebhaften Beifall au«. Pirn». Der Verkehr an den Pfingst feiertagen ließ infolge der eingetcetensn naß kalten Witterung sehr zu wünschen übrig. Am Sonnabend regnete «» in Strömen, kalt und windig setzte der 1. Feiertag ein und erst der 2. Feiirtag brachte Aufklärung und Sonnen schein. Der Verkehr der Vorjahre war be deutend stärker, al» der diesjährige Verkehr. Am 1. Festtage wnren die Dampfschiffe nur schwach besetzt, während die Züge, die fast viertelstündlich hier durchrollten, bi« aus den letzten Platz besetzt waren. Am 2. Feiertag« war e« umgekehrt. Da waren die Dampf schiff« stark, die Züge dagegen schwächer be setz». — Gestörte Hochzeit. Wenn nach dem Lutspruche de« seligen Ben Akiba alle» schon einmal bagewesen sein soll, so dürste e» doch aber vor und nach seinem Tod» nicht so ost oorgekommen sein, daß eine Hochzeit so knapp vor der kirchlichen Tcauseierltchkeit durch einen tragikomischen Vorgang verhindert wird, wie die» am Sonntagnachmittag bei einem Braut paare in Meißen der Fall war. Obwohl sich die Braut schon seit längerer Zeit nicht so recht wohlsühlte, wollten die jungen L ute doch da» Hochzeittfest gern hinter sich haben. 8» war zu diesem der letzte Sonntag bestimmt gewesen, und alle» wickelte sich auch in schönster Ocsnung ab. Da« Hochzeitsmahl war ge lüstet und die Bcamjungfern harrten bereit» in der Kirche der Ankunft de» Brautpaare». Diese» war eben im Begriffe, die elterliche Schwelle zu überschreiten, um die Brautfahr/ nach der Kirche anzutreten, al« da« Unwohl sein der Braut sich so verschlimmerte, daß sie in den Armen de» Bräutigam« zusammensank, und gleichzeitig legte ein dünne« Stimmchen ganz energischen Protest gegen jeden weiteren Fortgang oe« Hochzeitszuge« ein. Wohl ober übel mußte da« Brautpaar dem energischen Einspruch de» kleinen Wesens, dessen unver standener Vortrag sich mit den Strophen au« Schiller« „Bürgschaft" deckte: „Ich sei, ge währt mir die Bitte, in Eurem Bund» der Dritte" Gehör geben uns die Hochzeit um einige Wochen vertagen. Da man den Braut jungfern aber kaum zumuten konnte, so lange in der Kirche aus da« Brautpaar zu warten, kehrten diese, nachdem sie über den plötzlichen Eintritt de« „frohen" Familten-Eceigniffe» unterrichtet worden waren, unverrichteter Lache von dem abgebrochenen Hochzeit-feste heim. — Äeneralappell der schwarzen Brigade 1913 in Döbeln. Nachdem auf dem im vorigen.Jahre in Bautzen abgehaltenen General appell der Angehörigen der schwarzen Brigade einem Anträge de» Königl. Sächs. Militär- verrin» ehem. Schützen und Jäger in Döbeln, den nächsten Gsneralappell in Döbeln abzu- hallen, zugestimmt worden war, hat nunmehr rer obengenannte Verein in seiner letzten Ver sammlung beschlossen, den Generalappell auf die Tage de« 31. Mai, 1. und 2. Juni nächsten Jahre» sestzusetzen. Der festgebende Verein hält die angegebene Zeit für die günstigste und hofft, die Kameraden in der schönen Muldenstavt recht zahlreich begrüßen zu können, da gerade Döbeln wegen seiner zentralen Lage und guten Bahnverbindung von allen Teilen de» Vaterlandes und darüber hinaus bequem zu erreichen ist. Der Gast freundschaft der Döbelner Einwohnerschaft, oie sich in den letzten Jahren bei ähnlichen Anlässen im besten Lichte gezeigt hat, können sich oie braven Schwarze» versichert halten uno dec festgebende Verein wird sein Möglich ste» tun, ihnen einen würdigen Empfang und fröhliche genußreiche Stunden, getragen von echt kameradschaftlichem Geike, zu bereiten. Darum, thc braven Schwarzen, rüstet euch schon jetzt zum Seneralappell 1913 in Döbeln. Tharanot. (Verurteilter Tierquäler) Wegen Sachbeschädigung in Verbindung mit Tierquälerei, sowie wegen einfachen Diebstahl oerurteilte da» Schöffengericht Tharanot d-n 20 Jrhce alten Stallschweizer Josef Harda- kuth au» Schlesien zu 1 Jahr 2 Monaten Ge- fängoi«. Weil ihm bet den Kühen da» Um» sichschlagen mit den Schwänzen nicht gefiel, brach er bei 15 oder 16 Kühen die Schwaaz wirbel, so daß infolge Fieber» die Milch ganz oder teilweise au»blieb. 2 Kühe bearbeitet« «r mit Fußtritten derart, daß die Tiere ab» geschlachtet werden mußten. Der Besitzer, ein Landwirt in Dorfhain, ist durch die Roheit«» de» Angeklagten erheblich geschädigt worden. — Stine Kinder umzubringen versuchte am Sonnabend früh der 32 Jahre alte Stein- bruch»arbeitec Joseph Jedlicka in Theuma. Er hatte 5 Kinder, 4 Rädchen uno 1 Knaben, der zum Schmerze de» Vater» taubstumm ist. Seit 2 Tagen war Jedlicka nicht zur Arbeit gegangen und hatte in verärgerter Stimmung Frau und Kinder schlecht behandelt. Am Sonnabend früh weckte die Frau den Mana und redete ihm gut zu, doch wieder an die Arbeit zu gehen. Kurze Zeit, nachdem die Frau die Kammer verlassen halte, hörte sie eia eigentümliche» Geräusch au» dem Raume herausklingen. Dadurch beunruhigt, ging sie noch einmal zur Kammer und mußte zu ihre« Schrecken wahrnehmen, daß ihr Mann eben dabei «ar, seine sämtlichen Kinder aufzu- knüpfen. Es gelang ihr, sowie den auf ihre Hilferufe Herbeigeeillen Hausgenossen und Nachbarn, dis unschuldigen Opfer au» ihren Schlingen zu befreien. Auch den taubstummen Knaben, den der Vater wohl zuerst oie Schnur um den Hal» gelegt hatte, vermochte man wieder in« Leben zurückzurufen. Der Täter wurde oerhastet. — Glücklicher Gewinner. Die Prämie von 75 000 Mk. der Völkerschlachtdenkmal«- lotterie ist nach Ruppert«grün bei Werdau ge fallen. Gespielt wurde da« Lo» Nr. 171020 von einem Geschtrrführer, dessen Sohn und einem Fabrikheizer, denen durch den großen Gewinn eine schöne Pfingstfreude bereitet wurde. Leipzig. Der Leipziger Schlachtfeldturn gau mit 35 000 Turnern veranstaltet am 2. Juni in Leipzig-Eonnewitz als Probe für da» 12. Deutsche Turnfest ein Maffenschauturnea, an dem sich 10 000 Turner, 900 Vorturner, 22 000 jugendliche Turner und 1600 Tur nerinnen beteiligen werden. Freiübungen, Geräteturnen, Frauenturnen, Turnspiele und Riagkämpfe stehen auf dem Programm. Leipzig. (Rabenmutter.) Donnerstag früh gegen 7 Uhr hat eine etwa 17 bi» 19 Jahre alte weibliche Person am Wilhelmssteg in Leivzig-Gohli« eia etwa 9 Tage alte« Kind weiblichen Geschlecht» in die Pleiße geworfen, da» Kind konnte von Passanten gerettet «er den. Leider ist e» der Rabenmutter gelungen, unerkannt zu entfliehen. f K Fprc!»l.d»rr»<e« L vAuovcmc Z