Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften «reinig, Kroßr-Hrssorf, Hansivalde. Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend 8 bonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltungsblattes" rierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Haus 1 Mark SO Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile IO Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboteu jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag */,Ii Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/»>! Uhr «inzusenden. SHriflleilung, Druck unö Verlag von A. Zchuvig, Drelnig. Sounabeud, de« l. Zmii M2. Rr. 44. O-rtttche» und «L»sts»eS Bretnig. (Schulfest.) Ja der am Mittwoch staugefundenen Festausschuß - Sitzung wurden zunächst die einzelnen Ausschasse ge bildet uns nachher beschlossen, die B-wi t- schaftung zweier Schaukzelte zwei hiesigen Gastwirten zu übertragen. Ale allgemeine« Geschenk wiro den Kindern eine Tasse o-rad- reicht werden. Von der Ausstellung eine« Karussell» wurde abgesehen, dagegen Herr Ernst Teich hier beauftragt, für Schaukrlb,- lustigung zu sorgen. Bretnig. »Rund um die Lausitz" wird «ine Stroßen-Prei-fahrt vom Sächsischen Rav fahrerbunde über insgesamt 242 Kilometer für den lü.Juni ausgeschrieben. Der Wettbewerb ist offen in Gruppe für die Gelbpreissah- rer der großen deutschen Radfahrer-Verbände, in Gruppe V für die Ehrenpreissahrer-Mit- glieder des Sächsischen Raofahrerbunde«. Dre Rundstrecke führt wie folgt: Start und Ziel ist in Zittau am Löbauer Platz. Strecke: Zittau—Ebersbach—Neusalza—Niederputzkau —Neustadt—Stolpen—Radeberg—Pulsnitz — Kamenz—Königsbrück— Hoyerswerda — Bau tzen—Löbau—Zittau. Radwechsel ist verboten. Die Nennungen schließen am IO. Juni beim Bundetfahrwart Robert Weniger in Leipzig. — Keine guten Erfahrungen in Sachsen mit gesrorenem Fleisch. Auf Ersuchen der Generaldirektion der Sächsischen Staatsnsen- bahnen zu Dresden sprach sich die Dresdner Gewerbekammer über da« Gesuch der Fleischer- Innung zu Chemnitz um Gewährung billiger Ausnahme-Tarife für gefrorenes australische« Hammelfleisch gutachtlich au«, und glaubte die Verbilligung der Fracht nicht befürworten zu können, da bei der teilweise minderwertigen Beschaffenheit der bisherigen Sendungen von australischem Hammelfleisch und bei der geringen Nachfrage nach diesem Fleisch in Chemnitz ein Bedürfnis für dis Erleichterung der Einfuhr dieses Fleisches nicht anzuerken nen sri. Großröhrsdorf. Am Mittwoch nachm. '^7 Uhr wurde durch ein Dresdner Auto mobil auf der Radebergerstraße zwischen Klein- röhrsdorf und Radeberg ein Handwerksbursche, der Uhrmacher Joh. Aue aus Rothenburg (Schlesien) überfahren. Derselbe war sofort tot. Den Chauffeur trifft nach Aussage von Zeugen keine Schuld. Der Tote ist von der Stadt Radeberg aufgehoben worden. Kamenz. Ein tragischer Unglückssall ereignete sich am Donner«tag nachmittag gegen >/,2 Uhr in dem auf Wiesaer Flur, hinter dem Restaurant zum Lehngut gelegenen Gie- risch'schen Steinbruche. Dort wird gegenwärtig von der Firma Mann u. Willkomm A.-G. in Heidenau eine Schwebebahn erbaut, deren In betriebnahme in den nächsten Tagen erfolgen sollte. Als nun am Donnerstag nachmittag der an dem Bau beschäftigte 22 Jahre alte Monteur Alwin Gersdorf, gebürtig au« Rein hardtsgrimma bei Freiberg, damit beschäftigt war, die Seile zu schmieren und zu diesem Zwecke auf einem sogen. Fahrpodest die Bahn befuhr, geriet letzterer aus noch unaukgeklärter Ursache ins Schwanken, hakte aus und stürzte mit dem auf ihm befindlichen Monteur aus einer Höhe von 14 Metern herab. Durch den furchtbaren Anprall auf den Erdboden erlitt Gersdorf so ichwere Verletzungen, daß er kurz darauf verstarb. Leider soll der be dauernswerte Mann an dem Unglückssall nicht ohne eigene Schuld sein, da er, wie verlautet, die nötigen Sicherheitsmaßnahmen außer Acht gelassen hatte. Dresden. (Andauernde» Wachsen de« Wasser st andes.) Die Befürchtungen der Schiff- fahrtükreise, baß infolge der geringen Nieder schläge die Schiffahrt schon in allernächste, Zert eingestellt werden müsse, sind jetzt als erledigt zu betrachten. Die Nebenflüsse haben ver Elbe große Waffermengen zugeführt und verWassrrspiezel ist stetig im Steige« begriffen. — Ein beschossener deutscher Ballon. Dir russischen Grenzsoldaten fahren in ihrer llebung, die di, russische Grenz, üoerfliegenren Frei ballons zu beschießen, unentwegt fort, obgleich von seiten der Regierungen mit allen Mitteln darauf hingearbeitet wird, diesen für die In sassen dec Ballon« immerhin nicht ungefähr lichen Sport zu beseitigen. Aus Kcastnystaw wird gemeldet, daß der Ballon »Elbe", der unter dem bekannien Führer Professor Dc. Poeschel von Dresden au« einen Ausstieg machte, in der Nähe von Hassinger bei Lublin m Polen landete, nachdem von russischen Grenzsoldaten die üblichen Salven auf ihn abgegeben worden waren. Professor Poeschel ist verhaftet und bis jetzt noch nicht wieder freigelasssn worden. Ec ist einer unserer älteren und erfahrensten Führer, der sein Zührerpatent 1906 beim Berliner Verein für Lustschiffahct erwarb und bei seiner Praxis jedenfalls mit dem für Rußland erforderlichen Luftschifferpaß ausgerüstet sein wird, um sich die sonst dort unausbleiblichen Schwierigkeiten zu ersparen. Der Ballon »Elbe" ist Eigen tum des Königlich Sächsischen Verein» für Luftschiffahrt. — W-nn einer eine Reise tut! Recht üble Erfahrungen machten 4 jugendliche, aus Berlin stammende Wanderer, tue am Pfinzstseste einen Ausflug in die Sächsische Schwer, unternehmen wollte«. Mit Rucksäcken, Proviant, Kochkessel und Lanke wohl, ausgerüstet, verließ-.» sie in Pirna den Zug und wanderten los. Er reg nete in Strömen, und da sahen sie in einem Steinbruch, der seit Jahren schon verlassen war, ein Häuschen, eine sogenannte Schärfe, die gleichfalls seit langer Zeit mcht mehr benutzt worden war. Da« schien den jugendlichen Aus flügler» ein angenehmer Aufenthalt, hier die Felsen steil abfallend, dort unten der Fluß und rings dichtes Gebüsch und Gestrüpp. Die Türe war verschlossen, aber da« Schloß gab im mor schen Holze bald nach. Da drinnen fanden sie den alten Herd mit der Feuerstelle und hier konnten sie so gemütlich adkochen. Während 2 Wasser besorgten, wobei sie beobachtet wur den, suchten die andern Holz zusammen, aber es war naß und brannte nicht. Da entfern ten sie au» dem Raume ein alte« Brett, zer sägten e« und machten Feuer, an dem sie ihre nassen Kleidec trockneten und sich ein leckeres Abendbrot bereiteten. Ja dem nunmehr mollig durchwärmten Raum streckten sie sich behaglich zur Ruhe nieder. Kinder sahen dann aus dem verlassenen Hause Rauch aufsteigen und mit Blitzesschnelle verbreitete sich da» Gerücht von einer Räuberbande, Einbrechern usw., die dort öden Hausen sollten, der Gemeindevorstand wurde benachrichtigt, der Ortspolizist brachte seinen großen bissigen Hand mit, Bewohner de» O.tes schloffen sich an und Kinder folg ten. So ging e» hinauf zum Bruche, der Polizeibeamte zeigte sich al» Stratege, der den KriegSplan leitete, und dann auf das tleine Häuschen zuging. Al» einer der Jüng linge vom Lärm erwachte, die Türe etwa« öffnete, erschrak dieser ob de» Aufmärsche». Der Polizeibeamte mit dem Hund« drang «in an» sah dort 3 Mann in D ckeu gewickelt auf dem Boden liegen, einer stano, aber sie vermochten vor Schreck kein Wort zu sagen Ja oer Gemeinüestube legten sie dann eine Legitimation vor und erzählten ihre Geschichte. Sie hatten da» ganze Jahr vo» ihrem Taschengelde gespart, um einen Ausflug in ne Beige machen zu können. Nach Art der Wandervögel wollten sie im Freien kampieren, oa sie nicht allzuviel Geld besäßen. Sie hätten da» Häuschen gefunden, ein Mann habe ihnen gesagt, e» sei unbewohnt und so Haden sie e« geöffnet und bezogen. Zum Schadenersatz erklärten sie sich gern bereit. Man ließ dre jugendlichen Wanderer, die so großen Schreck auSgestauden hatten, ziehen. Sie werde» noch oft an ihren ersten Pfiugst- aurflug nach der Sächsischen Shvsiz denken. Schandau. (Abgestürzt.) Während der Feiertage ereigneten sich im Schrammstein- gediet 2 Touristenunfälle. Von einem Felsen oer Schcammsteine stürzte ein einer Dce-sner Klett«Vereinigung ungehöriger junger Kraxl-r ab. Der Verunglückte wurde in die Schramm- steinbauoe gebracht und nach ärztlicher Hilfe leistung nach Dresden transportiert. Von emem anderen F-lsen rutschte ein Mitglied einer Berliner Juzenvabteilung ab und olieo mit doppeltem Acnbruch liegen. Der junge Mann wurde in das Schindauer Krankenhaus gebracht. Heidenau. (Gerüstsinsturr.) Am Mittwoch vormittag ist ein von dem Bau meister Horn in Copitz am Fabrikgebäude der Firma Hoesch u. Co. errichtetes Gerüst infolge Ueberlastung zusammengestürzt, wodurch ein Arbeiter schwer und 8 andere leicht verletzt wurden. Oschatz. (Vom Krisermanöoer.) Nach den gegenwärtigen Dispositionen soll der Große Generalstab der Armee während de» Kaiser- manöoer» sein Quartier in Oschatz aufschlagen. Der Chef de» Generalstabe« der Armee General der Infanterie und Generaladjutant Sr. Maj. des Kaiser» v. Moltke wird im Hotel Goldner Löwe absteigen. —- Ai« der Leutnant Simon vom Kaiser- Ulanen-Regiment in Chemnitz am Sonnabenb früh ausritt, scheute auf der Planitzstraße sein Pferd und warf ihn ab. Leutnant Simon erlitt durch den Sturz und durch Huftritte schwere Verletzungen am Kopfe und wurde bewußtlos vom Platze getragen. — Begnadigungen. Am Freitag sind dis letzten beiden von den im Jähre 1905 wegen ver in Siebenlehn vorgekommenen Brände ver hafteten Personen au» dem Zuchthause zu Waldheim entlassen morden. Es sind dies Franz Koch, der zu 10jähriger Zuchthausstrafe verurteilt worden war, aber nun vom Könige begnadigt worden ist, und der ehemalige Bürger meister Barthel, dem von seiner Strafe 2l/z Jahre erlassen worden sind. Während Koch zu seiner Familie nach Siebenlehn zurückgS' kehrt ist, hat Barthel, wie man sagt, eine gute Anstellung in Plauen i. V. gefunden. — Die vermutliche Mörderin Marie Puitz und die amerikanischen Suffragetten. Au» Neuyo k wird gemeldet: Die kürzlich in Philadelphia verhaftete Deutsche Maria Purtz, dre de« Morde» an dem Gasthossbesitzer Herrn Karl Ungetüm in RippectSgcün beschulorgt wird, wurde auf dem d mischen Frahldampser „Excslsioc" ourch Beamte ve» Pinkerton- Institut« und durch deutsche Delekitvs abge- schickl, nachdem di« Uederlieferung bewilligt 22. Jahrgang. worden war. Die Einschiffung begegnete große» Schwierigkeiten, weil kein Boot in Neuyoek da« MSochen auf da« Schiff dringen wollte, vo sie allein den Detektiv» und 48 Mann der B satzung überlasse» ist. Der deutsche Konsul Mudra charterte schließlich einen Schlepper. Hierauf brachten zahlreiche Frauen, darunter die Führerinnen der Sluffcagettenbewsgung, einen geharnischten Protest beim Staat»» sekcetariat in Washington ei« gegen die Ver sendung eine« einzelnen Mäochen» in einer so gefährlichen Situation, obwohl ore Gefangene gebeten hatte, aus einen Passagierüampfer ve» löcdert zu werden, auf dem sich auch andere Frauen befänden. Die Suffragette» verlangte« oie Entsendung eine» amerikanischen Kreuzer, der den „Excslsior" einholen und die Ge fangene zweck» anständiger Ueoersüycung zurück» bringen soll. Tannenberg i. L. (Ein Liebe»» orama.) Am Mittwoch früh fa.w man hier gen aus Markneukirchen stammenden Schutz» mann Unger und ein Mäochen, die Tochter angesehener Leute in Markneukirchen, in einem Teiche ertrunken auf. Der Schutzmann war verheiratet und hinterläßt mehrere Kinder. — Die Millionen-Eroschast, oie nach de« Meldungen verschiedener Blätter einem Leip» iiger Infanteristen au» Afrika zugesallen sei» soll, erweist sich nach der Mitteilung eine» „deutschen Erbschafts-Bureaus" in Naunhof i. S. als Fabel. Die Meldungen traten so bestimmt auf, daß man ihnen Glauben schen» ken konnte. Es sollte sich um die Hinter lassenschaft eines gewissen Nowak im Betrage von insgesamt 160 Millionen Mark handel», von denen der Soldat und seine 5 Geschwister je 6 Millionen erhalten sollten. Jedensall» hätte er sie gern genommen. — Auf raffinierte Weise ist ein Leipziger Fuhrgeschäst um ein Pferd geprellt worden. Auf telephonischen Anruf eine» angebliche» Dr. Berger sollte die Firma zur Wegschaffung eine» mit Pflanzen beladenen Wagen» ein Pferd nach der Rennbahn schicken. Al» der Kutscher mit dem Pferoe dort ankam, wurde er von zwei älteren Knaben veranlaßt, erst noch einmal nach dem Grundstück Grassistraß» 2 zu gehen und etwas für Dr. Berger zu holen. Er übergab den Knaben das Pferd zum Halten und mußte, al» er unverrichteter Sache wiederkam, wahrnehmen, daß die Jungen mit dem Pferde verschwunden waren. Wie später ermittelt wurde, ist da» Pferd oon einem Pferdehändler für 500 Mk. vo« einem Unbekannten gekauft worden. — Schneefall im Riesengevirge. Bei einer Temperatur vov I Grad Kälte fand Mittwoch nacht im Riesengebirge ein Schneefall statt. Im Lause des Tage» klärte sich da» Wetter auf. Kirchennachrichtsn von Bretnig. Trinitatisfest: 8 Uhr: Beichte und Abend mahl. ^z9 Uhr: Pcebigtgoltesöienst, Herr Pfarrer Steidtmann-tzauswalo«. Ertrag der Pfiagstkollekle: 15 Nk. 62 Pf. Geboren: oem SchrnkwiclschaftSvesitzsr- und Fabrikanten Enil Bruno Leunert ein Sohn. Getauft: Max H-rmnt, S. dcS Wirt- schaftSvesitzc» Paul Oswin Dreßler. — Otto Erich, S. oes Hausbes. uaü Fab ikarbsiier» Alwin Otto Zschiedrich. LV. lUtVel.JÜN-IIUgrvere»» t Versammlung lälli au«. Lv. lutber. Iu«gtt»»enverei»» MotwoH den 5. Ium abeno» 8 tt^r: Versammlung.