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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt kur die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften «reinig, GrohröhrSrorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend > konnementsprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen .Illustrierten Unterhaltung»blattes" i ierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Voten in« Hau« l Mark so Pfennig«, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpu»zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den AI gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungsboi«» jederzeit gern entgegen. — Bet größeren Susträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienttag vormittag */,11 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag »»1t Uhr «iuzusendeu. Lchrifileilung, Druck unö Verlag von K. ZAchurig» Breinig. 22. Jahrgang. Sonnabend, den 2». Mai 1912 Sir. 42. Pfingsten. Auf der Erde ruht der Segen Der wunderschönen Maienzeit, Ring« ein heimlich fr«he« Regen De» Frühling«zauber« weit und breit; Denn durch die Welt, die schmerzdefangen, Ist auf sonnbeglänztem Pfade Heut der heil'ge Geist gegangen, Der Geist der Lieb' und Gnade. Mit der Glocken Hellem Reigen Eint sich der Vöglein Jubelsani, Nach dem langen Winterschweigen Willkommen, zarter Frühling«klang! S« wandelt unter Blütenbäumen Die Hoffnung durch da« Saatenseld, Und ein selig Zukanft«träumen Unser Herz umfangen hält. Der au« kahlen Dornenhecken Die farbenprächt'gen Rosen schafft, Er wird auch in uns erwecken Zum neuen Streben junge Kraft. Drum werfe ob, wo« mit Beschwerden, O Seele dich gefesselt hielt, Wie der Bogel sollst du werde», Der im blauen Aether spielt. Und find dunkel deine Pfade, Drückt dich auch nieder schwere Schuld, Glaub' an Gotte» große Gnade Und seine nie versiegte Huld. Laß nur zu deines Herzen» Toren Den heil'gen Geist heut ziehen ein Und du wirst wie neugeboren Aus des Schöpfers Liebe sein. ZUM Vfingstfefir: E« werden immer so viele schöne Worte darüber gemacht, wie herrlich es wäre, wenn Gott seinen heiligen Geist wieder ausgießen würde über die Gemeinde und wie nötig gerade gegenwärtig unsere Kirche, unsere Vereine,unsere Häuser ihn brauchen könnten. Bleiben wir doch dab-i in aller Einfalt, daß un» der heilige Seist gegeben ist und daß un« seine Fülle verheißen ist al» persönlicher und ge meinsamer Besitz gerade so gut wie in frühe ren Zeiten. Der heilige Geist ist un« ge geben in allem, war un« an Zeugnissen hinterlassen ist von den Persönlichkeiten, in denen er eine Macht gewesen ist, von den Aposteln und Vätern der Kirche, von den Reformatoren, von geisterfüllten Liederdichtern und Predigern, von Männern und Krauen ohne Zahl. Laßt ur« nur treu auf diesen Spuren gehen, da finden wir Geist genug. Er wird unser Herz erleuchten, reinigen und stärken, wenn wir darum bitten und seine Gaben treulich brauchen; denn er ist noch die gleiche Gotte«kraft wie von jeher. Er wird unsere Herzen, Häuser und Gemeinden erfüllen wie damal«, wen» wir einmütig find wie di« erste Gemeinde und nicht« selber er zwingen wollen. Zuerst wollen wir immer glauben und bitten, daß der Geist oe« Herrn täglich un« gegeben wird. Ist e« dann Gotte« Wille, daß wieder eine außerordent liche Erweckung, eine wunderbare Au«gießung seine« Geiste« kommt, dann wollen wir un« freuen, doch so, daß wir recht sorgen «meine bleibende Frucht. O heilger Geist, kehr bei un» ein Und laß uns deine Wohnung sein, O komm, du Herzen«sonne! Du Himmel-licht, laß deinen Schein Bei un» und in un» kräftig sein Zu Keter Freud und Wonne! Sonne, Wonne, Himmlisch Leden willst du geben, Wenn wir beten; Zu dir kommen wir getreten. Amen! O-rMche» »rnd SLckftf»-». Bretnig. Wie bekannt, erhält unser Ort vom 7. bi« 8. Juni Einquartierung. E» ist die 4. L«kadron de« 3. Husaren-Rsgiments Nr. 20 (B-utzen) zu verquartieren und zwar mit Verpflegung. Großröhrsdorf. Di« freie vereinigte Handwerker-Innung gedenkt am Sonnabend den 8. Juni d. I. im Gasthofe zum Stern ihr 28jährige» Bestehen festlich zu begehen Di« Vorarbeiten hierzu sind bereits im Sange. Riedersteina. Am Sonntag fand hierselbst der 31. BerbandStag ve» Kamenzer Vezirk»feuerwehrverdande» verbunden mit In spektion der hiesigen Feuerwehr statt. Die Wehr erhielt die Zensur »Sehr gut." Durch Herrn Assessor Dr. Reumann wurden den an wesenden Feuerwehrleuten der Hau»«alder Feuerwehr: Rob. Schimmang, Paul Boden und Bernhard Richter da« Ehrenzeichen über reicht. Die Wehren Pulsnitz und Bretnig werden diese« Jahr noch inspiziert. Der Ber- banditag 1913 wird in vrauna abgehalten. Kamenz, 21. Mai. Em Raubaordver- such ist im benachbarten Grünewald durch Einbrecher verübt worden. Sie waren in da« Haus de» Gutsbesitzer« Stoy an einge drungen und halten die ihnen entgegentretend« Frau Stoyan« durch schwere Schläge auf den Kopf verletzt. Al« Stoyan selbst nach Hause kam, lag seine Frau bewußtlos mit einer schweren Kopfwunde am Boden. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Kamenz, 23. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, die nach stehenden Au»zeichnungen zu verleihen: Herrn Major Haßler beim Stabe de» 13. Infanterie- Regiment» Nr. 178 da» Ritterkreuz 1. Klaffe de« Albrecht«ord«n»; dem Gemeindevorstand und Stande«deamten Herrn Gustav Adolf Petzold in Bretnig da« Albrecht«kceuz; dem Gendarmerie-Brigadier Herrn Johann Eduard Franke in König«brück da» Ehrenkreuz mit der Krone; dem Gemeindevorstand Herrn Iuliu« Theodor Haase in Niedersteina; dem Förster und Gut«vorsteher Herrn Ernst Iuliu- Hoppe in Forsthau» Luchsendurg, dem Stra- ßenwärter Herrn Frieortch August Säuberlich in Laußnitz und dem MilttärvereinSoorstand»- mitgltede Herrn Johanne« Ernst Dornig in Jiedlitz da» Ehrenkreuz; de« Packmeister Herrn Friedrich Moritz Mager in Vollung ote Fried rich August-Medaille in Silber; sowie den Hebamme» Frau Henriette Luise verw. Hart mann geb. Böhnisch in Reichenau und Frau Amalie Selma August« Schelig geb. Noack in König-brück, und dem privetislerenoen Schmleoemeister HerrnWilhelm ÄustavJ Lckel in Großröhrsdorf die Friedrich August- Medaille in Bronze. Bautzen. (Giftmord in Wetro.) Ein entsetzliche« Verbrechen hat da» Dors Wetro und dessen Umgebung in große Aufregung ver setzt. Bei dem dortigen Gutsbesitzer Ernst Bräuer stand seit Ostern 1912 di« erst 14 Jahre alte Anna Susanna Tawantka au- Radidor al» Dienstmädchen in Stellung. Ihr war die Obhut über die drei im Alter von 1, 2 und 3 Jahren stehenden Kindern ihre» Dienstherrn anvertraut. Der Dienst gefiel ihr nicht, ste war schon einmal vor kurz» Zett au» dem Dienst entlaufen, aber aus Antrag Bräuer» wieder zugesührt worden. Am letzten Sonn tag den 19. Mai, gegen Mittag erkrankte plötz lich da» zweijährige Kind Bräuer» schwer und verstarb berert« abend» gegen 7 Uhr. Der zugezogene Arzt erkannte sofort, daß da« Kmd keine- natürlichen Tode» gestorben war und der Verdacht, den Tod de« Kinde« herbere lührt zu hrben, fiel aus Gawantka. Staats anwalt v. Carlowitz, ein Beamter der Lander- tctmtnalpolizei und derDistriklSgendarmWolsil- Neschwitz stellten auf erstattete Anzeige de» Arzte» eingehende E öcterungen an. Dre Sek tion der Kindesleiche ergab Vergiftung al» Tooe«ursache. Die Gawantka wurde einem eingehenden Verhör unterzogen und legte nach anfänglichem Leugnen ein offene» Geständnis ad. Sie gab an, sie habe, um au» dem Dienste Bräuer« zu kommen, de» Entschluß gefaßt, einem Kinde demselben etwa« einzugeben. Diesen Plan hatte sie am Sonnlagoormittag zur Au«- sührung gebracht. Während Bräuer mit seiner Ehefrau in der Kirche weilte, hatte ste dem zweijährigen Kinde au« einer angeblich in einer Kammer der Bräuer'schen Wohnung vorge fundenen Flasche eine weiße mit Schimmel überzogene Flüssigkeit «ingeflößt. Da« Kind war gleich darnach von heftigem Unwohlsein befallen morden. Die Flasche wollte die Ga wantka nach der Tat auf dem Hofe zertreten und die Scherben in die Jauchengrube gewor fen haben. Diese Angabe bestätigte sich, nach dem Lu«pumpen wurden auf dem Bosen der Grube Flascheoscherben gefunden. EineScherbe trug noch die Etikette mit der Aufschrift „Gift" neben einem Totenkopf. Die jugend liche Verbrecherin wurde sofort nach Bautzen in da» Untecsuchung«gefängni« überführt. B a u tz e n, 23. Mai. Die Oppel-dorfer Badeoerhältniffe wurden wieder einmal durch eine Gerichtsverhandlung vor der hiesigen Strafkammer ausgedeckl. Diese» Mal stand der Besitzer de« „Annendade«", Ernst Otto Loo», auf der Anklagebank, um sich wegen Betrug« zu verantworten. Die Verhandlung ergab, daß auch er im Jahre 1910 während der Hochsaison da» für die Bäoec gebrauchte Moor nicht ganz entfernte. Trotz se» guten Leumundzeugniffe», da» ihm vom Ort»oorstand ausgestellt wird, traf den geständigen Ange klagte» «ine Gefängnisstrafe von 3 Monaten und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust. — Eine jugendliche Brandstifterin ist am Dienstag in der 15 Jahre alten Blumen macherin, früheren Stallmagd Elisabeth Ziesch au» Neu-Dcauschkowttz bei Bautzen festgenom men worden. Nach ihrem eigenen Geständnis hat ste am Sonnabend die große Scheune de« Gutsbesitzer« Klinger in B ösung, die voll ständig niederbrannte, vorsätzlich in Brand gesteckt. Bei den Löscharbeiten find zahlreiche Feuerwehrleute dadurch zu Schaden gekommen, daß dl» Blenen Klinger«, der 40 Völker be sitzt, über die hilf«dereiten Mannschaften her fielen und sie arg zerstachen. — Herr Bürgermeister Mücklich in Löbau ist am Mittwochnachmittag gegen >/,6 Uhr bei einer amtlrchen Besichtigung auf demLLbauer B«rg am Herzschlag gestorben. Er begann plötzlich, während er neben Herrn Stadtrat Berndi dahinschrttt, zu taumeln, wur^e bewußt los und stard «leich darauf. Dle Kunde von dem plötzlichen Ableben de» StavlooerhuuplkS hat in der Stadt Lödau tieien Eindruck ge macht. Der Dahingeschiedene, der vorher in Penig in Sachsen tätig.war, wirkte in Löbau seit 1831; im Juni d.J. hätte er sein koste« 2eden»jahr vouenoet. Außer d«r Frau hin» terläßt Herr Bürgermeister Mücklich 2 Söhne, von denen einer R-chttwiffenschaft studiert» während der andere in der Kadettenanstalt ist. Dresden. Ern schwere« Brandunglück hat sich am Mittwoch. vormittag im Hause Mohnstraße 32 zugetragen. Dre dort im 8. Stock wohnhaste Lcveitereehefcau Wnna» hatte auf dem noch nicht verglimmten Spiritu«kocher Spicttu« nachgegoffen. worauf sofort eine hef tige Explosion erfolgte. Dre Frau stano so gleich über und über in Flammen uno rannte, einer Feuersäule gleichens, auf dre Straße hinab, wo sie schwerverletzt zusam«envrach. Kötzschenbrosa, 33. Mat. Der Erd« Veerversan» der Lößnitzer Erdbeeren hat a« Mittwoch begonnen. Die erste Sendung ging nach Berlin und betrug 1 Krlo. Da» Heran- r«isen der Beeren wird aber sehr dato dre Ouanlitäten erhöhen, so daß die Ecddeerböcse eine lebhafte Tätigkeit entfalten wird. — Erner eigenartigen Ursache erlag da» 8 Jahre alte Töchterchen eine» Lehrers in Lu,au. E» hatte einen Pflrnzeastengel zum Seifenblasenmachen benutzt und hat sich dabei eine Blutvergiftung zugezogen, an dec e« unter qualvollen Schmerzen starb. Nach vor liegenden Nachrichten soll e» sich um den Stengel vom Löwenzahn gehandelt habe», der sonst ganz ungefährlich ist. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß da« Ktnd mit dem so gefährlichen Schierling gespielt hat. Wurzen, 22. Mai. Für da« zerstörte Dorf Sehlis bei Taucha sind bisher 10 500 Mk. gespendet worden, die ,aber in keinem Ver gleiche zu dem Schaden von 200 000 Mk. stehen. Es wird erwartet, daß der Aufruf der Amts hauptmannschaft Leipzig den gewünschten Er folg erzielen wird. Eolditz. Beim Abwalzen eine« Felde» geriet der auf dem Rittergut Hohnbach in Stellung befindliche Landwirtschaftsvolontär Drecke unter die 5 Zentner schwere Walze, wobei er tödlich verletzt wuro«. «irchennachrichten von Bretnig. 1. Pfingstfeiertag: Uhr: Festgotte«- dienst in der pfingstlich geschmückten Kirche. Text: Hesekiel 36, 26—27, Thema: Wen« bricht auch für un« der Tag der Pfingsten an? 2. Pfingstfeiertag: ^/,9 Uhr: Festgottes dienst. Text: 2. Tim. 1, 7. Thema: Wa» Gott un« für einen Geist gegeben hat. Ja beiden Gottesdiensten Kollekte für den allgemeinen Kirchenfond». Geboren: de« Tischler Friedrich Otto Hoffmann eine Tochter. Gestorben: Karoline Wilhelmine Hora geb. Schreier, Ehefrau, 79 I. 4 M. 26 L. alt; Au»zügler und Rentner Ferdinand Loui» Horn, Witwer, 76 I. 2 M. 13 T. alt. 2»»ikr»»e»»efel», Der für Trinitatisfest geplant« Ausflug muß wegen de» in Hau-walve stattfindenden Gustav Adolf- Feste» verschoben werde». M arktpreise z« Kamerrz am 23. Mai 1912. HSchfterlniedr>gft.r I Preis. I Prei«. 50 Kilo Korn Weizen Gerste vafcr neuer Heidelorn Hirse Eier 6» s. 9 19 1 12 20 ir 2 k. So 7ö sc ffs. II. 9 1!/ 10 '9 Ges p'ö 40 «Hm SO Kilo SOI Stroh 1200 Pfd. -- «utter 1 S I inteong. — s trblen SO Kilo - ss arw ein SO Kilo undeS Zutterstroh 3S.-V Il 4 St S ß 19 4 rr. 60 sa -o