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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für dir Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften «reinig, Großröhrsdorf, Hauswalde, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend N bonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beizegebenen »Illustrierten Unterhaltungsblatte»" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus 1 Mark -0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitungrboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag '<»11 Uhr einzusenden. LLrifileitung, Druck unö Verlag von N. Llhurig, Breinig. Ar. 31. Mittwoch, de« 17. April M2. 22. Jahrgang. OertlicheS und Sächsisches. Bretnig. Am Montag wurden in die hiesige Schul« 68 Kinder, und zwar 31 Kna ben und 37 Mädchen, ausgenommen. — (Die Sonnenfinsternis am 17. April.) Der Verlauf in Berlin, da» südlich von der Zentralität-linie liegt, wird folgender sein: Die erste Berührung der RLnver von Sonne und Mond findet um 12 Uhr 8,3 Min. mit tag» statt, doch ist davon mit freiem Auge natürlich noch nichts wahczunehme«. Erne deutlich merkbare Verdunkelung tritt vielmehr erst g«gen 12^ Uhr ein, wenn der Mond bereit» die Hälfte der Sonne verdeckt. Um 1*/, Uhr ist vom Tagesgestirn noch eine äußerst feine Sichel, deren größte Brette nur vier Prozent des Sonnendurchmeffer» beträgt, im. Süsosten übriggeblieben. Doch bald nimmt diese wieder an Größe zu, und schon kurz nach 2 Uhr hat der Mond wieder die Hälfte der Sonne freigegeben. Gegen 2'/z Uhr nachmittag» wird die Verfinsterung nu. noch höchst unauffällig sein, uno um 2 Uhr 46,9 Min. wird man im Fernrohre den sog. »vierten Kontakt" der Rinder von Sonne und Mond beobachten können, womit diese Himmel»erscheinnng ihren Abschluß findet. — Um dem Handwerk junge Kräfte mzu- führen und den viele npiunvenen Ächllfen- mangel zu beseitigen, Hal die Sächsische Staat«, regierunq beschlossen, staatliche B ihilfen in Höhe von 40 bi» 60 M. für da» Jahr zur Ausbildung würdiger und bedürftiger Hand» «eikslehrlinge zu bewilligen. — Die Woche soll gut ansangen, sagte Foitun«, die Glücksgöttin, und ließ da» große Lo« au« der Trommel fallen. E» fiel aut die Nummer 85 401 in die Kollektion von William Steinert in Chemnitz. Da« Hoffen und Sehnen aller Spieler ist damit vechält- ni»mäßig früh erfüllt, noch in dm ersten Tagen der Ziehung. Aber e» sind immer noch genug »große" Lose drin und vor allem die Prämie von 300 000 Mark, die noch am letzten Tage de» glücklichen Gewinner« harrt. Lrn-dorf. Die hier errichtete neue Lande»heilanstalt für geiste«kcanke Frauen uno Männer, die seit April bezogen ist, ist di» jetzt mit etwa 220 Kranken au« den Anstal ten Großschweidnitz, Huberturourg, Son aen- ftein und llntergöltzsch belegt. Die Anstalt die mit ihren bis jetzt fertigen 16 Gebäuden den Eindruck eine» kleinen Orte« für sich macht fügt sich dem Landschafl»bilve charakteristisch ein. Verschiedene Bauten, wie Lazarett, An- staltSkirche usw., werden im Laufe de» Som mer» in Angriff genommen. Kamenz. Einen aufsehenerregenden Frei spruch in einer Diebstahls-Affäre fällte da« Gericht der 1. Division. In der Nacht vom 6. zum 7. März d. I. waren einem in der Revierstube liegenden Soldaten oe« 178. Infanterie-Regiment« in Kamenz au» der am Bett hängenden Hose ein Portemonnaie m> 41 Mark gestohlen worden. Der Leroach richtete sich u. a. auch gegen den Bettnachbarn de» Kranken, den Soldaten Aoolf Felix Jentsch von der 3. Kompagnie. Die angestellten Recherchen förderten ipäter dann auch sowohl Portemonnaie wie Geld au» dem Mantel Jentsch« zutage. E« war dort fein säuberlich eingenäht worden. Trotzdem bestritt der Sol dat den Diebstahl aus» entschiedenste und lenke selbst den Verdacht auf einen ebenfall» in der Revierstube anwesend gewesenen Soldaten, der ihm lediglich einen Streich habe spielen wollen und da» Geld in seinen Mantel ringe- näht habe. Auch in der Verhandlung vor dem Kriegsgericht blieb er bei dieser Aussage stehen. Die Beweisaufnahme ergab, daß dec von dem Angeklagten verdächtige Soldat in der fraglichen Nacht 39 Grad Fieber gehabt hat und unmöglich der Täter gewesen sein kann. De« weiteren wurde aber auch festge stellt, daß ein Kranker in der Nacht zweimal die Tür habe klappen hören, al» wenn sie auf- und zugemacht werde. Da« Gericht sprach darauf den schon vorbestraften Angeklagten mangel» positiven Bewsismaterlal« trotz de« großen Verdacht« frei, uno trotzdem er Ksnnt- ni» von dem Vorhandensein de« Geldes ge habt habe. — Eme Uhrkette im W-cts von 8 Mark bildete den Gegenstand einer weite ren Verhandlung. Al» im Sommer 1911 die Reservisten eingezogsn waren, wurden oerschie oens Soldaten ocs 178. Kamenzer Regiment» in Bürzer-Q kartiere gelegt. Lom Booen eines solchen Quartier» verschwand emem Soldaten oie erwähnte Uh kette, die Vein Gefreiten Otto Wilhelm Hesse von der 4. Kampagme gesunden wurde. DrS Urteil lautete auf 3 Wochen strengen Arrest. Kamenz. Dec unter aem Verdachte de» Le rbrechent im hiesigen Amtsgericht inter nierte Gutsbesitzer Winkelmann au» NauUitz ist am Freitag nachmittag von hier an das Landgericht Bautzen überführt worden. Thonberg. (Erfolgreicher palijeihuna.) Lor einigen Tagen 'st e» wiederum Mit Hilse des schon so vielfach bewährten PoUzechunoe« oe» Herrn Inspektor Gcatzmütlsc-Wahta ge lungen, einen Lceidriemenoieostahl auszuklären, so daß der Dieb dem Amtsgericht zugeiüh l werden konnte. Obwohl erschwerende Umstänoe oorhanden waren, arbeitete dec Hund geradezu staunenecregenv, so daß er seinen alten guten Ruf auf» neue befestigte. Mügeln. (Gestö te Hochzeitrfahct.) Am 2. Osterfeiertage wollte im hiesigen B-tsaale ein junge« Paar sich trauen lassen. Unter wegs wurden die Pferde de» zur Fahrt be nutzten Kutschwagen« durch einen schnell hsr- beigesprungensn und kläffenden Hund scheu uno jagten durch die B^mucckstcags entlang di« in die Nähe de« Restaurant« „Schweizer- gacten", wo ote Deichsel brach uns die Tiere zum Stehen gebracht werden konnten. Di« tolle Fahrt hatte jrooch msosocn üole Folgen, al« die junge Frau krank geworden ist und oa« Bett hüten muß. Zittau, 12. April. Wegen dec Nicht- aestäligung des Bürgermeister« Lr. Roth in Sucgstäot ai» O>ecbürgecmeister oer Stadt Z-ttau fano heule nachmittag 4 Uhr eine ge meinsame Sitzung der Rate« uns »ec Stadt verordneten statt. In dieser wucoe ein längere« Schreiben de« Bautzener Kceithauptmann» osi- lesen, mit Sen Gcünoen, eis zuc Nichroestä- ligung geführt haben. Er wuro- darauf ein stimmig beschlossen, die Entscheidung de» Ministerium» Herdei,»führen. Dresden, 15. April. Da» Dresdner Radrennen maßte gestern wegen de» Negsas aoermal« abgesagt werden. El soll nächsten Sonntag statlfinoen. — D.e Sammlungen zu einer Nutional- spenoe für o,e deutsche Lmtfldtts yaoea oi«- ger in Dresden -in sehr erfreuliche« E geonis gehabt. Jn«besoloece stas, seitdem die Sammlungen zusammengefaßt und umec da» fi oc-kocat Sc. Mijeftät oe» Königs gestellt voco-n sind, bei den einzelnen Sammelstellen «ahlceichs große wie auch kleine Beträge ein gegangen. Die Gesamtsumme oer eingrzahlten Beträge betrug am Sonnabend mittag rund 50 000 Mk. Oberfrieder«dorf. (Die Musik kaffs gestohlen.) Ein Diebstahl wurde in der Nacht zum Mittwoch im hiesigen Kretscham ausgeführt. Al» da» Trompeterkorp» der Königsbrücker Artillerie, welche» am dritten Feiertag hier ein Konzert gegeben hatte, früh avrücken wollte, mußte man die Wahrnehmung machen, baß die Kaffe (Erlös de» Konzerte» uno oer Tanzmusik) vtijchwunden «ar. Alle Nachforschungen nach oem Gclse, welche» in der Pcioatstude de» Wirte» aufbewahrt ge wesen, bliesen erfolglos. Der L-rsacht lenkte sich jedoch auf einen oer Kapells angehörenven Rauten, welcher auch al» Dieb ermittelt und »ei dec Ankunft in König«orück in sicheren Gewahrsam genommen wurde. — Dec letze« Bergmann onließ am Frei tag Da» Bergzeoauos 5t. Lampertu» faMi Zubehör ln Hdhenstsln-E nsttgul. LiMtt kehlt iu: auch aui orefem Schichte Sülle em, w-e schon au, allen anderen Zechen dieser Gegen» uno so vielen de» E-zgeoirge». Cyemnltz, 15. üoctl. (Famtlienocama.) Ja o-c vergangenen Nacht Hal dec in Hilde.«- aocf wohnhafte Stein netz und üa«hitf»k llne, Zstfecl seinen 13 Jihre alten Sohn erdros selt uao dann sich selbst erhängt. Selfe.t war ern 33 Jahre alter W.iwer. Der Grund zur Tal ist uavrkannt. — Am 1. Feieilag wurde die Bewohuer- fchast in Löweuyain ourch Vie Nachricht von eme« R-uaanfaU, der am Sonnaoend gegen Adens auf dem Weg« von Geising an einem 12 jährigen Knuden oerüdt worden jein sollie, isunruhigt. E» stellte sich aber heraus, daß »er Knade, der Milch nach Geising gebracht, oen E.lüS dafür rn Schokolade usw. für sich verbraucht hatte. Aus Furcht ist er dann tue Nacht nicht nach Hause gekommen. Ec gab an, von einem unbekannten Manne sei ihm da- Geld adgenommen und er selbst von dem „Räuber" die Nacht festgehalten worden. Der Knabe, der natürlich von oen besorgten Ange hörigen eifrig gesucht worden war, hat die ganze Räubergeschichte zu seiner Entschuldi gung erfunden. Zmtckau, 12. April. Im Zwickauer Kohlenrevier streikten gestern von 8663 Gru- denarbeitern 4232 oder 48,9 Pcoz. und von 2972 Tagearoeilecn 286 oo«i 9,6 Pioz. Ins gesamt branden sich mio von 11 635 Berg- teuten 4518 oder 38,9 Proz. im Ausstand. B i der heutigen Fraglich! fehlten von 4594 ÄruüenMb-ilecn 2235 oder 48,7 P»oz. Im Lugau-O ismtzec Reo.ec streikten am 10. o. N. von 81v8 G^uoenaiüeu<un 3589 oder 43,8 Pi»,, uao von 2403 Tagearocilein 152 oder 6,3 P oz. JaSgeiamt vssanden sich also von 10 601 Bergleuten 3741 oder 35,3 V oz. iin Ausstande gegen 35,9 Proz. tag» »uoac. Im allgemeine« ist demnach eine aller- ding» nur geringe Lonahme der Ausständigen festzustellen. 2 eipzig, 14. April. Dg» vom Stand- puakc dec VotkSyyziene außerordentlich wert volle llulecn«ym«n einer städtischen Schulzahn klinik ist jetzt in Leipzig Mit vollem Eciotg durchgefühcr wmosa. Am 1. Oktober 1911 wurde die Kumt eröffnet. Bi» -um 31. Marz 1912 wurde sis von 3333 Ki.oecu, uao zwar 1131 Knaben uao 2202 Maschen aulgesucht. Sie kamen 9702 mal zur Behanotuug, also jede» Kind ducchfchmUUch scelMat. E» wurden im ganzen 16 002 zahnärztliche Maßnahmen au-gesührt. Die Kosten oer zahnärztlichen Behandlung find außerordentlich gering, sie betragen für ein Jahr für Bürgerschüler 2 Mk., für Bezirksschüler 1 Mk. Die Schul zahnklinik erfreut sich eine» von Tag zu Tag steigenden Besuche«. ———_ Der Riesendampfer „Titanic" ge sunken. New-Vork, iö. rtpril. Die groß« Stauon für ocahtlose Telegraphie aus dem Lap R cs in Neufundland meldet hierher, daß nach einem ihr zugegangenen Funkentelegram« der Dumpfer „Titanic" der White-Star-Linie einige Meilen östlich von New-Dark in ein treibende« Eisfeld geraten und aurch Zu sammenstoß mst einem Eisberg schwer oe- schädigt worden sei. Der Dampfer begann aato nach oem Zusammenstoß zu finken und rief vucch drahtlose Telegramme Hilfe Herde». Li» Schwestetschiff der „Titanic", die „O y np c", ferner oie „Vlrgiman* eilten fo- !o e za Hü«. El gelang vorläufig, die weis- .tcheu P,ff »giere in die Reltungsbote zu brin gen uno an Bord oer HilfSdampfer zu schaffen. Dis t-eisenden E.»berge, die die»mat m oe- fo»oer« großer Zehl auflretsn. haben auch den Claa dy. üpiec „Tirmsnia", das französische Sch ff „N>agaca" uno zahlreiche Segelschiffs beoroht. D>e „LI menia" konnls New-Dark nur m>t k >..pper Nai erreichen. Einsturzkatastrophe in einer amerikanischen Kirche. New-Dork, tä. e»p.«l. Ja Harrington n R w-J i y aat sich heute eine große T:N- sturzkoaNrophe ereignet. Die kacholische G.» meino« dec Stadt feierte die Grundsteinlegung einer neuen Kirche. Die halboolleuoele Kirch« war bl» auf den letzten Platz gefüllt. Plötz lich brach der Fugboven ein. Dreihundert Personen wurden unter den Trümmern be graben. Bl» jetzt wurden zwei Tote und mehrere Sterbende geborgen. Fünfzig weitere Personen sind schwer verletzt. Dresdner Schlacht viehmarkt vom 15. April 1912. Zum Auftrieb kamen 4513 Schlachttiere und zwar 859 Rinder, 1035 Schafe, 2321 Schweine uns 298 Käloer. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 50—53, Schlachtge wicht 93—99; Kalden und KühL: Lebend gewicht 48—51, Schlachtgewicht 85—93: Buün: Lebendgewicht 49—52, Schlachtgewich; 87—91; mittlere Mast- und gute Saugkälbert Lebendgewicht 54—59, Schlachtgewicht 92 vis 99; Schafe 86—90 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewichts—53, Schlachtgewicht 74—75. E« sind nur die Preise sür die besten Lieh- sorten verzeichnet.