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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Krtsbehörde und den Gemeinderat zu Kretnig. LorabAnzeiger für die Oricha'tea «reinig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserate, die 4 gespalten, Korpu«zeile 10 Pfg., sowie Vestelinngen auf Lin »r gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser» sämtlich, Zeit»ng«Me» jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen «»»ähre» »ir Rabatt nach Uedereinkunft. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zei Mal: Mittwoch und Sonnabend bonnementsprei» inkl. de« allwöchentlich beigegebenen,Illustrierten Unterhaltung«dlattes" > i,rteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusend,g durch Boten in« Hau« 1 Mark " Pfennig», durch dir Post 1 Mark rxkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nmmer bi« Dl«n«tag vormittag '/,1I Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag >/»11 Uhr einzusendin. Sckrifileitung, Druck und Verlag von N. Lchurig, Breinig. Nl. 1, Mittwoch, deu 3. Jamar 1912. 22. JahrgaAx. Aekanntmachmg, die Reichstagswahl »treffend. Für die Wahl eine« Sdg»ordn»t<n zum deutschen Reistag« für o»n III. Wahlkrei« de» Königreich« Sachsen ist der hi»size Ort in > W«hlvqite eingekeilt uni »« sind hierfür die nachvrrzeichnelen Personen ,n Watztvarfteherir liilGtellvertret«»« ernannt und die dabei verzeichneten Lokale al« Wahkokale bestimmt »men: I. Vstirk r Orttlistennummern 1 bi« mit 54 8, 2 bi» mit 158 und 200 bi« mit 224. Wahlnorsteher: Herr Grmeindeält«ft:P«ut Gevler Rc. 34. Stellorrtreter: Herr G,»rg G«VF Nc. 32. Wahllokal: Gasthau» zum deut»e« H«u- Nr. 37 8. II. Bezirk r Ort«Ii1«nnummecn 55 bi« mit 127. 1>ibi« mt 1»9 uno 225 bi« mit 2S8. Wahlvorsteher.- Herr Ssmeinbeältist« berM»»G Gebler N. 173. Stellvertreter: Herr Paul Haufes. 85 1. Wahllokal: Gasthau« zum AwteRc. 1l>8. Die Wahl findet Freitag, den 12. Jamar ,912 v»» v*rmttt«g» 10 Uhr bl» mach»tt»gl ' Uhr in den obengenannten Lokalen statt. Zur Stimm.nabgao ino nur »iejmigrn Personen zu- gelaffen, welche in der Wählerliste eingetragen find. Die Stimmzettel, welche in d:« dazu grinser ten.mt amtlich« Stempel versehenen Umschläge persönlich abzugeben sind, dürfen nur von weien Papier und mit keinem äuße- r,n Kennzeichen versehen sein. Die zu wählen»« Person muß derart genau bezeichnt sein, daß über dieselbe Zweifel nicht entstehen können. Bretnig, den 2. Januar 1912. De Gemeindevostand Pehsl». Aekanntmachmg. E« wird hiermit erneut vorauf aufmerksam gemacht,d,ß bei Z«t Bteg- und U» Oertliche» und Säckstiches. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkaffe wurden im Monat Dezember in 188 Posten 18447 Mk. 18 Pf. eingezahlt und in 67 Posten 14 575 Mk. 06 Pf. zurückgezahlt, 15 neue Bücher ausgestellt und 10 Bücher kassiert. — Wetterregeln vom Januar. Im Januar Regen oder Schnee, tut Bäumen, Bergen und Tälern weh. Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacken. Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß. Januar Schnee zu Hauf, Bauer halt den Sack auf. Reichlich Schnei im Januar, machet Dung für« ganze Jahr. Ist der Januar kalt und naß, bleibet leer Scheune und Faß. Wenn Gras wächst im Januar, wächst er schlecht da« ganze Jahr. Nebel im Januar macht ein nasse« Frühjahr. Im Jänner viel Regen, wenig Schnee, tut Saa- ten, Wiesen und Bäumen weh. Ein schöner Januar bringt ein gutes Jahr. Januar warm, da« Gott erbarm. Tanzen im Januar die Mucken, muß der Bauer nach dem Futter gucken. Ist der Januar naß, bleibet leer des Winzers Faß. Wenn im Januar d»r Win ter nicht kommen will, kommt er im März und April. Januarnebel bringt Märzenschnee. Sind im Jänner die Flüsse klein, dann gibt im i-Herbst e« guten Wein. Sin gelinder Januar bringt Kälte im Februar. — Giftwirkung der Geschoßexplosionsgase? Bei den modernen, mit außerordentlich kräftig wirkenden Sprengmitteln geladenen Granaten der schweren Geschütze erwartete man bisher beim Detonieren in einem geschloffenen Raume (Unterstand, Hohlraum, Schiffskörper) ver nichtende Wirkung g»gen alle» Lebende in ziemlich bedeutendem Umkreise, und zwar durch die al«dann in großen Mengen sich bildenden Kohlenoxydgase. Diese Nebenwir kung scheint nun nach dem, wa« über sie in neuester Zeit bekannt wird, doch nicht in dem angenommenen Umfange einzutreten. Großröhrsdorf. Am »ergangenen Sonntag ud Montag oermkaltete der Kanin- chenzüchlerrrein Rödertal im Gasthof zum Anker hierslbst eine Hänichen- und Pcoduk- ten-Nu«stellng verbunden mit Prämiierung uns Verlosng. Der Besch war ein gurer, uno die La! sanden reißeisen Absatz. Die Zahl der AshellungStiere war diesmal eine größere alsvcc 2 Jahren. Frank nth «l. Vrcnißt wird seit dem 2. Wsihnaltifeiectage ein husizer Stein- arbeiter. Bischcfiwerda. Errichtung einer Maschinensairi.) Die stäsischen Kollegien genehmigten ege Vorlage, lach der 6- bis 7000 Quadatneter stästischs Areal an der Belmsdorfe Sraße zum Preis von 40 Pfg. pro Qaadrömeer an »ine Magdeburger Firma zur Lrrichunt einer Maschnenfabrik be- dingungswise »erkauft wird. Kamerj. Von einem rasoen Tod wurde am Fceitaj ob,,- der Kleioetzändter Emil Zobler hie ecelt. Ec befand sch im Restau rant zur ('Ulen Quelle und hckte sich noch eben am besprich beteiligt, als »r von einem Herzschlag getrSs^n tot zusammsn'ank. Drerden, 29. Dez. In dec gestrigen Stadtoerödnetgsitzung wurde die Umsatz- steueroorbge ml 42 gegen 34 Stimmen ab- gelehnt. Tine ^odeetnschätzung HMe ergeben, daß nur ein Szuerbetrag von etwa 45 000 Mark zu rrwartn ist, da lediglich 14 Waren häuser u>d 34 geschälte mit Filialen in Be tracht konnten. Zu langen und stürmischen Au«eina,dersetzUg,n kam e» dann beim Haus haltplan der Sz-kschen Straßenbahn, bei welcher Selegen^it die Sozialdemolraten die Entlaffuig von Straßenbahnarbeitern wegen sozialisticher Afiunuug usv. zur Sprache brachten Dit« den 30. Dezember. Zum Raub morde at dem Tcoschkenkutjcher Wmkler wird mitgeteik, daß Mörder bisher noch nicht entdeckt worden ist, In der Nicht zam 15. Juni wird« der .Mxg verübt, nachdem oer Mörder am 13. ZM dea Rtvolver zekaust t«D im hiesigen Orte die A«», Ad- und U»meId»«O innerhalb 3 Tagen im Gemeinde a«t» zu erf«lgen hat. Nichtbefolgung wird bestraft. Die Hau«- und Logi«wirte find mit verantwortlich. am r. Januar 1912. Ler Gemei«de»Orft«»». Petzold. Bekanntmachung, dit zur «etrutieru^O-ftOMmr-ke betreff«»». Alle in Bretnig aufhältlichen militärpflichtigen Personen, welche entweder ») im Jahr« 1892 geborin, oder b) bereit» in früheren Jahren zur Stammrolle angemeldet oder zurüäzestelc worden sind, e) Rekruten, die bi« »um 1. Februar 1912 noch keinen Gestellung«befehl erhalten haben und einen Urlaub«paß besitzen, «erden hiermit aufgefordert, zur Eintragung in die Stammrolle sich beim Unterzeichneten in der Zeit vom IS. Januar bis I. ktbruar Idir persönlich anzumelden, oder ourch ihre Ellern, Vormünder, Lehr- ovec Brotherren anmeld«» zu lasten, wobei die nicht in Bretnig geborenen Militärpflichtigen ihrs Geburt«scheine, Zu- rückgestellte ihre Losrngt- oder Gestellung-schein« abzugeben haben. Dafern ein Militärpflichtiger nach erfolgter Anmeldung zur Stammrolle seinen dauern den Aufenthalt oder Wohnsitz wechselt und nach einem anderen Musterung«- oder Auihebung«- bezirk verzieht, so hat »r die» wegen Berichtigung der Stammrolle rechtzeitig zu meldea, sowie bei der Stammrollenbehörde de« neuen Wohnsitze«. Wer dies« oorgeschrtebenen Meldungen unterläßt, wird mit Geldstrafe bi« zu 80 Mk. oder mit Haft bi« zu 3 Tagen bestraft. Bretnig, am 2. Januar 191L. Vehnl», Gemeindevorstand. hatte unv in der Nacht vor dem Morde eine Probefahrt unternahm. Die Zahl derjenigen Personen, die in Verdacht gerieten, den Mord verübt zu haben, ist ungewöhnlich groß. Dem Verkäufer de« Revolver« in der Kroßen Brüdergaffe sind bisher nahe an 200 Per sonen, di, verdächtig sind, vorqeführt worden. — Infolge Verbrühung gestorben ist am ersten Weihnachttfeiertage in Auerbach die kleine 7jährige Käthe Rosenlöcher. Das arme Kind streß an ein mir kochendem Wasser ge füllte« Gefäß, welche« umkippte und seinen Inhalt über de» Oaerköipsr der Kleins» er goß- — Der neue Hundertmarkschein. Im Dorfe O. bei Dippoldiswalde traf vor einigsr Zeit ein dortiger Holchändier im Gasthofe mit einem Dresdner Gärtner zusammen, dem er wieder, wie schon wiederholt, rin großes Quan tum Dickceisig geliefert hatte. Die Geschäfte wickeln sich in einsachrr Wrise auf Treu und Glauben ab. Der Gärtner übergab dem HolzhänSler hier ern Papier mit den Worten: »Da hast du 100 Mark al« Anzahlung!" Dankend und oerständnisinn'.g lächelnd steckte letzterer da« Papier in die Westentasche. Sein kundiger Blick hat sofort die.Blüte" erkannt; ihn kann man nicht verulken. Man kn«ipt weiter. Da aus dem Heimwege übergibt dem Holzhändler ein Bekannter seinen „Hundert- markschein", den er versehentlich au» dec Westentasche verloren. Zu Hause liegt er einige Tage auf rem Fensterbrett und wird schließlich, nachdem er durch verschiedene Hände gegangen, vom Sohne in Besitz genommen, der damit seinen Jux Altrr«genoffsn gegenüber macht. Ziemlich 2 Wochen später rechnen die GeschäftSfrrunde in der Wohnung de« Gärt ner« in Dresden ab. wobei dem Holzhänrler zur Gewißheit wirb, daß die „Blüte" ein rich tiger — neuer Hundertmarkschein war. Der Appetit zu dem bereit« ausgetafeltsn Lbenv- brot ist ihm sofort geschwunven. Sc hat nur noch einen Gedanken : Bahnhof — nach Hanse! „Ja, da« Papier hat hier gelegen, aber ...." Da besinnt man sich. Der Bruder. .. Am andern Morßen mit Siebenmeilenstiefel» nach Sch., wo der junge Mann auf einem Neubau beschäftigt ist. Und hier kommt mau gerade noch zurecht. Er ist noch im Besitze de» Scheine», den er vor wenigen Tagen im Scherz kür «ine Mark vergeben« au-geboten hatte. Pausa. Pfarrer Sturm, der vor einiger Zeit durch seins Predigten in der Kirche und on den Gräbern mel Aufsehen erregte, ist vom Konsistorium pensioniert worden. Markneukirchen, 28. Dezember. tVergiftung.) Die Gatlin de« Bürgermeister« Kurth wurde gestern in ihrem Schlafzimmer tot aufgefunden. Al» Todesursache wurde Gasvergiftung festgestellt. Eh einnitz, 29. Dez. Nach Unter schlagung von 510 Mk. Post- und Gscicht«- geldern flüchtig geworden ist heute mittag der Schreiberlehrling Ernst Albert Mehlhorn, geb. am 9. April 1897 in O-lSnitz im Erzgebirge. Derselbe ist untermittel, schwächlich, Hal dunkel blonde« Haar un) ist bekleidet mit grün lichem Ulsterhut, bräunlichem, schwarzkariertem Jackettanzug und Stiefeletten mit Lackspitzen. Ec ist im Besitz einer goldenen Uhr mit Spcungveckel und goldener Kavalierkette. — Nach Stj'/rlähriger Ehe starben m Lichtenstein-Callnd-cg infolge eine« Schlag anfalle« unv nur 3täzigem Krankenlager am 2. bezw. 3. WeihnachtSseiertage Herr Schneider, meister Johann Friedrich Seirig in Callnberg und dessen Ehefrau im hochbetagten Alter von 84 und fast 82 Jahren. Leipzig, 30. Dez. Heute vormittag 10 Uhr erkrankte ein etwa 40 bi« 45 Jahre aller Mann, anscheinend Gelegenheitsarbeiter, nach dem Genüsse von Rohfleisch, da« er m einer Roßschlächterei in Leipzig-Volkmar»dors gelaust hott», und brach nach kurzer Zeit tot zusamm:n. Die Todesursache ist bis jetzt »vch nicht sestgestellt.