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zettelte M. am Nachmittag einen Streit an, welchen der Bräutigam zu schlichten suchte. Hierüber erbost, eilte M. nach Hause, holte ein großes, haarscharfes Brodmesser und brachte mit demselben dem Bräutigam so schwere Verletzungen bei, daß der Tod alsbald eintrat. Mit welcher Wucht M. die Stiche ausgesührt hat, erhellt aus dem Umstande, daß die Klinge des Messers abbrach und in der Lunge stecken blieb. Mehrere Hochzeitsgäste, welche dem Bräutigam zu Hilfe eilen wollten, so ein Lehrer aus Osterwalde und ein Bäckermeister aus Emlich heim, wurden sehr schwer verletzt. Der Mörder, welcher nicht die mindeste Reue zeigte, wurde alsbald verhaftet. Die junge Frau liegt schwer krank darnieder. * Berlin. Eine Liebestragödie hat in einer der letzten Nächte mit dem Tode der beiden Betheiligten geendigt. Die 17jährige Margarethe Opitz sprang, als sie um 2 Uhr mit ihrem Liebhaber, dem Schraubendreher Hermann Prätzel, auf dem Heimwege aus einem Vergnügungslokal begriffen war, in folge eines Disputes am Maybachufer in den Landwehrkanal. Prätzel sprang ihr nach, um sie zu retten; beide fanden aber ihren Tod in dem Wasser. * Zu viel verlangt. In einem Bureau ist unter zwei Kollegen ein Wortwechsel ausgebrochen, in welchem der eine derselben entschieden im Nachtheile ist, da er stottert und des halb nur schwer repliziren kann. Dadurch nur noch mehr auf gebracht, läßt er sich zu Beleidigungen Hinreißen und stößt endlich mit der größten Anstrengung hervor: „Sie — Sie — Sie Schschschschschafskopf!" „Das werden sie zurücknehmen!" braust der Beleidigte auf. „Bdbbewahre — ich bin fffffroh, daß ichs ddddraußen hab!" war die Antwort des schlagfertigen Stotterers. * Für zweierlei Tuch scheinen auch die Schönen tn Afrika zu schwärmen. Aus Papenburg berichten die „Neuesten Nach richten" : Ein Soldat des in Oldenburg liegenden Infanterie regiments Nr. 91, der nach seiner Militärzeit noch weitere drei Jahre bei der afrikanischen Schutztruppe diente, kehrte dieser Tage in seine Heimath zurück, und zwar in Begleitung seiner Braut, die keine geringere ist, als die Tochter des bekannten Häuptlings Witboi. Das Mädchen hat recht angenehme Gesichts züge, ist der deutschen Sprache beinahe mächtig und hat sich deutsche Sitten und Gebräuche vollkommen angeeignet. Die beiden Verlobten haben sich nach dem in Ostfriesland gelegenen Geburtsort des Bräutigams begeben, wo die Hochzeit demnächst stattfindea soll. Aus dem Zuchthause in Insterburg beabsichtigten in der Nacht zum Mittwoch 28 Sträflinge auszubrechen. Dieselben waren im Besitz von Brechstangen, Feilen, Sägen und Strick leitern. Diese Gegenstände fand man in Strohfäcken versteckt. Im Schlafroum der Sträflinge war ein Fenster von Traillm bereits befreit. Die Nachtoufseher und Militärposten sollten niedergemacht werden. Vereitelt wurde der lange vorbereitete Plan dadurch, daß ein Sträfling d?m Direktor Anzeige erstattete. * Wozu können Kirschkerne gebraucht werden? In kleineren Mengen sind sie sehr vortheilhaft als Bettwärmer verwendbar, wenn die Kerne durch Wasser von allen Fleischresten gereinigt, getrocknet, etwa auch in der Sonne gebleicht, füllt man ein aus starkem Stoff (Drillich, Barchent u. dergl.) gefertigtes, etwa 15 Centimeter breites, 30 Centimeter langes Säckchen mit den Kernen recht locker an. Zum Gebrauche legt man dasselbe auf den heißen Ofen, mit der Vorsicht gegen Anbrennen des Stoffes (Papier-Unterlagen, Ziegelstücke und dergleichen), und hat nach etwa ein bis zwei Stunden einen vortrefflichen Wärmeträger, da die Kerne „schlechte Wärmeleiter" sind. Solch- Kirschenkernsäckchen bleiben also lange warm und sind nicht nur ein billiger Ersatz für Bettflaschen, sondern auch wegen ihrer Nachgiebigkeit viel angenehmer, als jene harten Dinger; außerdem können sie viel angenehmer zu lokalitäten Körper wärmungen dienen: warme Auflagen auf erkälteten Unterleib und dergleichen und in kleinerem Formate zu Handwärmern, oder auch in die Schuhe zur Vorwärmung eingeschoben, wodurch das Anbrennen des Leders oder andern Stoffes vermieden wird, was beim Auflegen der Schuhe auf den Ofen so häufig vorkommt. * In Brüx ist in der Nacht zum Donnerstag ein neuer Wassereinbruch in dem Anna-Hilfsschacht der Brüxer Bergbau gesellschaft erfolgt. Derselbe hatte eine neuerliche umfangreiche Erdbewegung in den vorjährigen Verbruchsterrains zur Folge; besonders schwer wurde der Bahnhof der Aussig-Teplitzer Eisen bahn betroffen, dessen Terrain eine wellenförmige Gestalt erhielt und nach allen Richtungen von Erdrissm durchsetzt wurde. Auch die übrigen Verbruchsgebiete zeigen neue Erdrisse. Drei Häuser einer neuerbauten Quergasse sind im Einsturz begriffen, andere Häuser zeigen Risse und Sprünge. Das gejammte Verbruchsgebiet ist durch die Behörde abgesperrt. Der Wasser fluß im Annaschachte soll noch andauern, es werden daher noch weitere Erdsenkungen befürchtet. Die Nachts eingetretenen Erd senkungen und Verbrüche sind offenbar durch einen Wasser einbruch im Annaschacht verursacht worden. " Das hat er davon. Der Gothaer „Wettermacher" Habenicht, welcher bekanntlich jüngst mit wunderschönen Wetter- Voraussagungen auf dem Plane erschien, wird jetzt von einem Dichterling wie folgt abgefertigt: O Habenicht! O Habenicht! Das Wettermachen kannst Du nicht, Auch kannst Du es nicht prophezeien — Das steht wohl Heuer Jeder ein! „August", sagst Du, „ist warm und trocken", Jetzt muß man in der Stube hocken Weils regnet, stürmet und noch mehr: 's ist kalt, als ob's November wär!" Drum bitr' ich Dich, so sehr ich kann: Sag' für September Regen an, Dann wird es sicher warm und schön! O Habenicht! Erhör' mein Fleh'n! Warum verschwendet man so viel Geld für wirkungslose In sektenvertilgungsmittel. Nur Insekteufeind gefüllt in fpatentsprltze ü 30 Pf. ist ein Radikal-Vertilgungsmittel sämmt licher Insekten und erhält man dabei die Spritze voll ständig gratis. Vorräthig bei Ls wechseln W die Tage, es wechselt die Nacht, W Es wechseln Stunden und Minuten, W Es wechselt das Häßliche mit der Pracht, 2 Es wechseln Ebbe und Fluthen. W Es wechselt die Farbe, der Geschmack und die Mod'; W Es wechseln Minister ihren Posten, W Es wechselt das Leben mit dem Tod, W Doch thut dieser Wechsel nichts kosten! I Trotzdem Alles in ewigen Wechsel kreist, I Sogar selbst das Hassen und Lieben, W Ist doch die „Gold-Eins", wie ihr Ansehen beweist, 8 Sich ständig gleich geblieben. N Herbstsaison 18S«: W Herren-Paletots Mk. 7^,9,12, 15,19, 22,24,28,30. W Herron-Mäntel Mk. 7^, 9, 10, 12,14,16, 18,22,24. 8 Herren-Anzüge Mk. 6^, 8,10, 12, 16, 18,23,26,30. W Burschen-Anzüge Mk. 4'/2, 6, 8, 10,11,12'/^ 14. 17, 21. 8 Einzelne Jackets Mk. 4, 5^, 7, 9, 11, 12^, 15, 17, 20., W Einzelne Hosen Mk. 1'/?, 2, 2^, 4, 5'/2, 6^/4, ,? 8V2, 10, 14. Knaben-Anzüge Mk. IV2, 2^, 4, 5'/„ 6V4, 7'/,. 8-/2, 9-/410. I Gröszte, billigste und reellste Linkaufr quelle. KM" GoldRe 1, 'MF Inhaber: G. Simon. I L»r«8«SS», L, I.II . u.M.kllg I Liuziges Geschäft '"el- billigen Preisen verkauft! Vorsicht von kiuellukmullAOu Wälls« U. Natt«» ^vsrcksu scknsll unck mcllsr Aslöcktst ckurck ^potk. krs^bsrg's (Oslitrscll) M Mt GMZLWAZSO » IVlsnscksn, Hausttüsrsn und OsüüAsI unsckäälick. Wirkung SLussiiäkacN dslobiAt. Oos. 0,50, 1,00 unck 1,50 in cksr iMVvn ^potdellv IVilsckrutk.