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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 03.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189609036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18960903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18960903
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-03
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Monat
1896-09
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Jahr
1896
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und den die Welu- eichs-W' Geschäft i und a»^- ermah'ü- men. wird — Die Einweisung unseres Herrn Bürgermeister Bursian voraussichtlich nächsten Dienstag stattfinden. - Jeder Wilsdruffer Besucher der gewerblichen Aus eue nehr. sgerich" den -chatt värll^ now, stellung zu Dresden hat seine Freude darüber, daß auch Wils druffer Mitbürger von ihrem besten Können Proben abgelegt haben. Es muß Jeden, der mit Liebe an seinem Wohnort hängt, mit stolzen Gefühlen erfüllen, wenn er hört, daß auch bei den gewiß mannigfachen und scharfen Kritiken immer noch der Leistungsfähigkeit Hiesiger Gewerbtreibender Lob gespendet wird. Die „Gewerbeschau", Organ der Gewerbe- und Handels schulen des Königreichs Sachsen, schreibt in ihrer Nummer 16 unterm 20. August: „Zwischen den Arbeiten der Glashütten- Fabrikanten haben 2 mit Jagdgewehren und Scheibenbüchsen ausgerüstete Schränke der Firma G. Ulbricht, Hofbüchsen macher (Dresden) und Otto Rost (Wilsdruff) neben eie.em Kasten Platz gefunden, welcher halbfertige und fertige Waffentyeile des letztgenannten Geschäfts enthält. Was man hier zu sehen bekommt an Jagdgewehren, Scheibenbüchsen und Revolvern, an ein-, zwei- und vierläufigen Waffen dieser Art, von der Treffsicherheit, die wir natürlich nicht erproben können, abgesehen, zählt unzweifelhaft mit zu dem Besten, was in diesem Fache zu haben ist, wie dies auch wohl aus dem großen Inter esse hervorgeht, das keine geringe Anzahl von Besuchern der Ausstellung diesen beiden Waffenschränken zutheil werden läßt. Freuen wir uns des schönen Zeugnisses unseres jungen Mit bürgers mit dem Wunsche, daß seine Arbeiten auch von der Prüfungskommission die rechte Beurtheilung finden, namentlich aber der Nutzen für Herrn Rost dadurch erwächst, daß ihm recht zahlreiche Aufträge zugehen. — Se. Maj. Kaiser Wilhelm trifft Mittwoch Abend 1/2? Uhr wiederum als Gast unseres Königs in Dresden ein, mit ihm zahlreiche Fürstlichkeiten. Mit Stolz dürfen wir auf diesen Besuch blicken, ist er doch ein sprechendes Zeugniß von der Liebe und Hochachtung, die unser verehrter Landesherr im Kreise der deutschen Bundesfürsten genießt. Das Vertrauen, welches Se. Maj Kaiser Wilhelm unserem König seit Antritt seiner Regierung entgegengebracht, der herzliche Berkehr, indem er mit unserer Herrscherfamilie steht, hat ihm die Herzen aller Sachsen im Fluge gewonnen. Die Einwohner Dresdens haben schon oft Gelegenheit gehabt, Kaiser Wilhelm in der sächsischen Residenz begrüßen zu können, und stets wird ihnen das unge zwungene herzliche Wesen freudig aufgefallen sein, das der Kaiser im Beisammensein mit den Angehörigen unseres Königs hauses zeigt. Daß das freundschaftliche Verhältniß zwischen beiden Monarchen nicht ohne Einfluß auf unser Volk geblieben ist, ist allbekannte Thaisache. Und der Jubel, der unserm Kaiser während seines Aufenthaltes in Dresden auch wieder entgegenklingen wird, ist ein Ausfluß des Dankes für die Hoch achtung und Verehrung, die der Kaiser unserem allgeliebten Landesvater darbringt. Einen besonderen Werth erhält der Be such des Kaisers und der Fürsten, daß er an dem Tage erfolgt, der in der Geschichte des Deuischen Reiches eine so wichtige Bedeutung hat. Es werden Tage des Glanzes und der Freude werden, unserem König an der Seite des Kaisers, als Senior im Kranze der Fürsten zujubeln zu können. Möge das sprüch- wörtlich gewordene Kaiserwetter während der Festtage zur vollen Geltung kommen! — Am Donnerstag verlassen Vormittags 8 Uhr 5 Minuten die Fürstlichkeiten das königl. Schloß zur Fahrt nach dem Leipziger Bahnhofe. Vormittags 8 Uhr 20 Min. fährt der Hofzug für die Fürstlichkeiten, militärischen Gäste, Suiten rc. ab und trifft 9 Uhr 10 Min. an Posten 280 in Röderau ein. Ihre Majestäten der Kaiser und der König ver lassen in Begleitung von drei Herren vom Dienste und zwei Herren vom Ehrendienste Se. Maj. des Kaisers, sowie von zwei Flügeladjutanten und des stellvertretenden Leibarztes Se. Maj. des Königs 8 Uhr 45 Min. das königliche Schloß zur Fahrt nach dem Bahnhofe. 8 Uhr 55 Min. fährt der Hof- zuz für Ihre Majestäten vom Leipziger Bahnhofe ab und ckrifft 9 Uhr 40 Minuten bei Posten 880 in Röderau ein. Mittelst > den übrigen Fürstlichkeiten 5 Uhr das kgl. Schloß verlassen und 5,18 Uhr vom Leipziger Bahnhofe nach Meißen abfahren. Die Ankunft hier findet 5 Uhr 40 Minuten statt. Die Wagen- fa'rt nach der Albrechtsburg wird am Theaterplatze unterbrochen, woselbst die Vertreter der Stadt die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften willkommen heißen werden. 8 Uhr 45 Minuten verlassen die Suiten und Offiziere die Albrechtsburg, um 9 Uhr die Majestäten und Fürstlichkeiten. Der Hofzug verläßt 9 Uhr 20 Minuten Meißen und trifft 9 Uhr 44 Minuten in Dresden ein. Vom Leipziger Bahnhöfe begeben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, die militärischen Gäste, Suiten rc. durch die illuminirten Straßen nach dem Restdenzschlosse. Am anderen Tage — Freitag — Vormitags 8 Uhr 45 Minuten fährt der Kaiser vom Schlesischen Bahnhofe nach Breslau ab. — Mügeln, 31. August. Bei der Einfahrt des hier nachmittags kurz nach '^3 Uhr von Dresden ankommenden Personenzuges hatte ein Schaffner das Unglück, vom Zuge herabzufallen und überfahren zu werden. Der Tod des Un glücklichen trat sofort ein. — Der aus Herzogswalde stammende, bei Herrn Gutsbesitzer uud Gemeindevorstand Vogel in Somsdorf bedienstete Köhler, ein bejahrter Mann, kam am Sonnabend Abend gegen 9 Uhr nach Hause zurück, stürzte von den oberen Stufen der Schlafkammertreppe vermuthlich rückwärts herunter und zwar so unglücklich, daß der Tod alsbald eintrat. Es wurde bei dem Verunglückten Genickbruch als Todesursache festgestellt. — Frauenstein, 30. August. Se. Majestät der König hat zur Unterstützung der durch das Brandunglück in der Nacht vom 16. zum 17. Juli d. I. betroffenen Einwohner von Frauenstein den Betrag von 500 Mark aus der Civilliste bewilligt. — Zwei Knaben erstickt. Die sechs bez. sieben Jahre alten Söhne des beim Rittergutsbesitzer Schulze in Ob erlo schwi tz bediensteten Kutschers Friedrich Gustav Baeßler sind am Freitag in die im Pferdestalle befindliche Düngergrube gestürzt und in Folge der dort angesammelten stark entwickelten Gase alsbald erstickt. Der Vater hatte seinen beiden Jungen den Auftrag ertheilt, in die Grube einige Düngervorräthe hinabzuschaffcn, während er selbst zur gleichen Zeit seinen Dienstgeber im Geschirre spazieren gefahren hatte. Als er nun bei seiner Heimkehr die Grubenthür offen fand, verschloß er dieselbe, ohne ein Unheil zu ahnen. Auch die Abwesenheit der Kinder war ihm nicht aufgefallen, da er ihre Theilnahme an dem am gleichen Abend veranstalteten Schulfeste voraussetzte. Da sie sich aber bis zur elften Vtunde noch nicht eingefunden hatten, begannen die in zwischen von Unruhe gequälten Eltern sich auf die Suche zu machen, wobei sie auch, nachdem sie zur Düngergrube gelangten, dieselben auf dem Grund derselben regungslos hingestreckt erblickten. Der Vater sprang sofort hinab, im selben Augen blick verlöschte ihm, zufolge der im Jnnenraume angesammelten Gase, das Licht, er selbst verlor die Besinnung und konnte nach Alarmirung der Umwohnerschaft nur nach größeren An strengungen wieder herausgeholt werden. Dr. Dörffel, der sofort an der Unglücksstelle erschienen war, brachte den Mann nach halbstündigem Bemühen wieder zum Bewußtsein, während bei den inzwischen emporgchobenen Kindern der Tod schon einige Stunden zuvor eingetreten zu sein scheint. Wie die Erhebungen ergeben haben, liegt seitens der Eltern keinerlei Fahrlässigkeit vor, da die Kinder die gleiche Arbeit oftmals chon verrichteten. Nach der Lage der Körper zu urtheilen, änn das Unglück nur dadurch entstanden sein, daß eins der Kinder hinabrutschte, das zweite, bei dem Versuche, Beistand zu leisten, ebenfalls hinabgczogen wurde, worauf der Erstickungs- todt bald eintreten mußte. — Dresden. Auch in diesem Jahre und zwar am Sonntag, den 6. September von nachmittags 3 Uhr an, findet in der „großen Wirthschaft" des Königl. Großen Garten ein Herbstfest, verbunden mit Sedannachfeier, statt. Veranstaltet wird dasselbe von der Gruppe 6. Wahlkreis Dresden-Land der deutschsozialen Reformpartei. — Das Fest ist als patriotisches Familienfest fgeplant, daher wird die verstärkte Hauskapelle des Herrn Restaurateur Müller von der „Großen Wirthschaft" unter persönlicher Leitung des Herrn Musikdirektor Wentscher ein dementsprechendes Programm zum Vortrag bringen. Auch ist ein werthgeschätzter Redner zu einer Ansprache über den Sedantag gewonnen worden. Für allerlei Kurzweil unserer lieben Jugend wird ferner hinreichend gesorgt werden und ein Tänzchen wird das Fest beschließen, das hoffentlich von gutem Wetter begünstigt wird. beginnt die Parade. Nach der Parade wird im Zelte an der Bahnhaltestelle ein Imbiß eingenommen. 2 Uhr 50 Minuten erfolgt die Rückfahrt der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften und jämmtlicher Gäste nach Dresden. Nachmittags 3.38 trift der Zug auf dem Leipziger Bahnhofe ein. Nachmittags 6 Uhr findet das Paradediner in der Albrechtsburg zu Meißen statt. Ihre Majestäten der Kaifir und der König werden mit 12. Lebensjahr hinaus fortgesetzt werden, so hat es dann in der Confession d.s genossenen Unterrichts zu beharren. Aus diesen Bestimmungen ergiebt sich im vorliegenden Falle für Wechselformulare hält vorräthig die Druckerei dieses Blattes. — Elsterberg. Ein bedenkliches Zeichen sittlicher Ver rohung legte jüngst ein im hiesigen Rettungshause für verwahrloste Kinder untergebrachter Knabe an den Tag. Um aus dem Rettungshause herauszukommen, hat der Junge am Abend im Schlafsaale seine Strohmatratze angezündet, als seine Kameraden bereits alle im Schlafe lagen. Gegen 11 Uhr nachts erschollen plötzlich Feuerrufe und als der Hausvater eindrang, fand er den Schlafsaal voll Qualm und mehrere Kinder bereits betäubt vor. Die Kinder sind alle gerettet und auch das Feuer ward bald gelöscht. Der Junge hat das strafmündige Alter — 12 Jahre — noch nicht erreicht, weshalb er gerichtlich noch nicht bestraft werden kann. — Eine Thierquälerei schlimmster Art wurde dieser Tage von zwei Viehtreibern auf der Straße nach Niederjahna zu ausgcübt. Die gefühllosen Menschen brachten eine Kuh getrieben, welche vor Ermattung auf der Straße zusammensank. Um sie wieder zum Aufstehen zu bewegen, schlugen die Treiber mit starken Stöcken auf das arme Thier los, daß am Hintertheil die Schwielen aufsprangen und das Blut herausfloß. Dem Vernehmen nach ist der Vorfall zur Anzeige gebracht worden. Nicht nur in der rohen Behandlung der Thiers bei dem Trans porte, sondern auch schon darin, daß ein Stück Mastvieh, welches stets im Stalle ruhig gestanden hat, mit einem Male drei, vier und noch mehr Stunden weit laufen soll, ist eine grobe Thierquälerei zu erblicken. Es wäre deshalb angebracht, überall den Gebrauch von Transporlwagen vorzuschreiben. die gemischten Ehen, in denen der Mann römisch-katholisö ch, Folgendes: An dem hierorts demnächst beginnenden römisch- katholischen Religionsunterricht haben die Kinder rein katholischer Eltern wie auch die Kinder aus gemischten Ehen, sofern der Vater katholisch ist, dann theilzunehmen, wenn kein gerichtlicher Vertrag abgeschlossen oder das bisher evangelisch unterrichtete Kind noch nicht 12 Jahr alt ist. Wollen demnach die katho lischen Väter, daß ihre Kinder in der evangelischen Confession der Mütter unterrichtet werden, so haben sie einen darau bezüglichen gerichtlichen Vertrag mit ihrer evangelischen Ehefrau abzuschließen, ehe das Kind 6 Jahr alt wird, oder sie haben, aber wenn dies versäumt worden ist, überzutreten, ehe das Kind 12 Jahr alt wird. Hat das Kind bisher über das 12. Lebens jahr hinaus an dem Religionsunterrichte der hiesigen Schule theilgenommen, so bleibt es evangelisch, gleichviel, ob beide Eltern, oder nur der Vater römisch-katholischer Confession ist, die gerichtlichen Gebühren für den oben erwähnten Vertrag betragen zwei Mark. — Der Tag von Sedan, welcher den deutschen Waffe" und der heiligen Sachs des Vaterlandes den herrlichsten Triumph im großen Kriege 1870/71 gebracht hat, ist wiederum ver rauscht. Auch unser Wilsdruff ließ diesen großen Gedenktag nicht ungefeiert vorübergehen, denn bereits am frühen Morgen wurden tue Bewohner durch festliche Reveille seitens der Stadt kapelle darauf aufmerksam gemacht; den Kindern unserer Bürger schulen aber wurde in halbstündigem Aktus seitens der Lehrer schaft die Wiederkehr des großen Siegestages an's Herz ge legt. Nach Beendigung dieser kurzen Feier tummelte sich als bald oie Jugend in fröhlicher Weise, von der ihr zutheil ge wordenen Freiheit ausgiebigen Gebrauch machend. In der zwölften Vormittagsstunde spielte die Stadtkapelle Konzert auf dem Marktplatze. Die alljährlich sich zu gemüthlichem Bei sammensein im „Hotel zum Adler" versammelnden Kampfge nossen von 187<ch71 aber werden am heutigen Abend in ge nanntem Lokale tagen. Möge sich die Erinnerung an Deutsch lands große Zeit alljährlich von neuem stärken und den Ent schluß befestigen, mit unverbrüchlicher Treue an den herrlichen Errungenschaften der Sedanschlacht festzuhalten, — freudig braust aber zum Ehrentage Alldeutschlands von den deutschen Alpen bis hin zum Meeresstrand der Jubelruf: „Hoch Kaiser und Reich!" katholischer Confession an dem Religionsunterrichte einer evan- Wagen begeben sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften gelischen Schule in einem Orte, in welchem katholischer sowie die militärischen Gäste und Suiten nach den Baracken Religionsunterricht nicht zu beschaffen war, bis über das bei Zeithain und besteigen dort die Pferde. Um 10 Uhr Vaterländisches. Wilsdruff, 2. September. Dem Vernehmen nach beab- Mtigi das neuerrichtrte römisch-katholische Pfarramt zu Deuben, '" dessen Sprengel auch die römisch-katholischen Einwohner T^Sdruffs gehören, vom 1. Oktober d. I. ab für die in der ^ui^th. Confession zu erziehenden Kinder besonderen Reli- ^"«unterricht zu ertheilen, für welche, da das für diesen Zweck Aussicht genommene hiesige Schulgebäude keine disponiblen ^4ulziinmer übrig hat, die hiesige Rittergutsherrschaft einen Eigneten Raum im Schloß zur Verfügung gestellt hat; an ^sem Religionsunterrichte haben nun die Kinder rein katholischer ^ii-rn theilzunehmen und die aus gemischten Ehen, d. h., in «Nen der eine Tkeil röm.-kath. ist, nur insoweit, als sie nach km Geletz von 1836 dazu verpflichtet sind. Da die Bestimmungen 'Rs Gesetzes wohl nirt allseitig bekannt sein dürften und es "ch >m vorliegenden Falle hauptsächlich um die Kinder au« ^nnsedtxn Ehen bandelt — rein katholische Ehepaare mitschul- ^mttigen Kindern ziebt es hierorts nur eins — so seien die " Frage kommenden Familien auf die wichtigsten, für sie "Mbenden Bestimmungen des erwähnten Gesetzes hingewiesen: ^aimntliche Kinder aus gemischten Ehen sind in der Regel nick/r Confession des Vaters zu erziehen, wenn die Ehegatten oder nach Eingehung der Ehe einen Vertrag auf dem geschlossen baben, wonach sämmtliche oder nur-sinige neb>"sw der Confession des Vaters oder der Mutter zu er- r ' Seüch ein Vertrag aber kann nur abgeschlossen ^"ge die Kinder noch nicht das 6. Lebensjahr Cbmatt Wenn die Ehe durch den Uebertritt des einen Cllern ?"lhört, eine gemischt- zu sein, so steht es den "'4t » / 7 Kinder, soweit sie das 12. Lebensjahr noch zy haben. der nun gemeinschaftlichen Confession 0 M. Sollte die Theilnahme eines Kindes rpmisch- us dem^ kaiserlichen Zuge, der ihn in Gemeinschaft mit lemem Souverän nach Rußland zurückführte, zwischen Brest i"'? in Mhe her Station Kosatin plötzlich ver- chicdeu,. nachdem bereits seit einigen Tagen von einem Unwohlsein des Fürsten verlautet hatte. Kaiser Nikolaus II. W durch diesen Todesfall eines seiner erprobtesten Berather Rrlmtig gegangen, dessen ausgezeichnete staatsmännische "ud diplomatische Befähigung mit seiner hohen persönlichen Autorität uud gesellschaftlichen Liebenswürdigkeit wetteiferte, mn seinen Rath, seinen Einfluß uud seine gemäßigte An- hhauuugsweise dem russischen Kaiser als Richtschnur in der auswärtigen Politik werthvoll zu machen. — Die »Rordd. Allg. Ztg" schreibt anläßlich des Ablebens des Fürsten Lobanow: Mil aufrichtiger Theilnahme werde der plötzliche Todesfall beklagt werden, da das befreundete Rußland des bewährten Leiters der auswärtigen Politik m dem Augenblicke beraubt werde, wo die europäische Diplomatie vor die Lösung ernster Aufgaben gestellt würde. Die „Nordd. Allg. Ztg." hebt dann die von dem Ver- Istrbenen durch das Vertrauen, welches dem Wirken des russischen Staatsmannes von den politischen Mittelpunkten des Kontinents, besonders auch von Berlin und Wien, mtgegengebracht wurde, erreichten Erfolge hervor und itet sie)^ ungck >en die ivMu der M 11 Türm hre M i n dic»M UM HlM enn ihR mrdc. ebäude i mH ist' gemvamf z strE mcht A mg Hilf über cMS ßoruE einen mmE. THE hen Bol sinwohu >e auvss schließt, es möge seinem Nachfolger in gleicher Weise ge lingen, die auswärtigen Aufgaben Rußlands, namentlich die Beziehungen des großen Reiches mit den benachbarten Kaisermächten, in bisheriger Friedensarbeit zu fördern. Die Nachricht von dem Ableben des in den letzten Monaten viel genannten Staatsmannes kam unerwartet. Es war zwar vor einigen,Monaten gemeldet worden, daß der Fürst sich nach der Begegnung der beiden Kaiser in Breslau nach Berlin begeben werde, um sich einer Kur zu unter ziehen, aber von einer ernstlichen Erkrankung ist nicht die Rede gewesen. Rußland verliert an dem Fürsten einen seiner erfahrensten Staatsmänner, seine Ernennung zum Minister des Auswärtigen wurde von allen Seiten aner kennend begrüßt, da er am besten befähigt erschien, die auswärtige Politik des nordischen Reiches in die neuen Bahnen zu leiten, welche nach der Thronbesteigung des Kaisers Nikolaus II. eingeschlagen worden sind. Das Ver stauen des Kaisers hat er glänzend gerechtfertigt, denn nach den verschiedensten Seiten hin, namentlich in Berlin and Wien, hat Fürst Lobanow freundliche Beziehungen zu stände gebracht, wie sie seit langeni nicht bestanden. Der Vorschlag, dem Czaren im Namen der Pariser Bresse die in einem der Thürme von Notre-Dame befind liche Glocke von Sebastopol als Geschenk anzubieten, findet — ohne Wortspiel — wenig Anklang. „Wir glauben," schreibt beispielsweise der „Paris", „daß wir unter dem Borwande, dem Czaren unsere Freundschaft zu bekunden, nicht nothwendisi haben, es so weit zu treiben, auf jede Würde zu verzichten oder die Vergangenheit zu vergessen. Was man auch sagen oder schreiben mag, wir haben uns bei Sebastopol gegen die Russen geschlagen. Daß der Kampf auf beiden Seiten ehrlich und ritterlich gewesen ist, Üben wir gern zu; das ist aber noch kein Grund, nm uns heute den Anschein zu geben, als entschuldigten wir uns heute wegen eines Kampfes, in dem unsere Waffen glück lich waren. Oder aber taufen wir den Boulevard Sebastopol um, nehmen wir aus dem Jnvalidendom die russischen Fahnen, die ruhmbedeckten Fetzen, die das französische Blut bespritzt' hat, kratzen wir vom Triumphbogen die Namen btt Schlachten aus, die an die Zeiten erinnern können, da die Russen noch nicht unsere Freunde waren; empfangen Mr Nikolaus II. baarfuß und mit dem Stricke um den Hals! Bleiben wir unserer Freundschaft würdig, vergessen Mr nicht, daß Frankreich Rußland in der Person des Czaren als Gleichgestellten empfängt und lassen wir in bcn Thürmen von Notre - Dame die jetzt stumme Glocke von Sebastopol, die sowohl den französischen als den russischen Soldaten zum Tode läutete. Man löscht die beschichte nicht aus!" Kiew, 31. August. Heute Abend 6 Uhr fand in Gegenwart des Kaisers und der Kaiserin, der Großfürstin Maria Pawlowna, der Großfürsten Wladimir und Michael, bes Kriegsministers, des Ministers des Innern und des üüserlichen Gefolges an dem Sarge des Fürsten Lobanow Asi dem hiesigen Bahnhofe eine Todtenmesse statt. Der Saal, in welchem der Sarg stand, war mit Tranerab- Kichcu geschmückt. Der Kaiser und die Kaiserin legten Mei prachtvolle Kränze ans Orchideen,' Rosen und Palmen msi dem Sarge nieder. In Folge des Ablebens des Fürsten Lobanow ließ der Kaiser die in Aussicht ge- uouunene Illumination der Stadt abbestellen. istai'd^ auze . theu IR ß M b, striestav zu T» der U,W>! TcM hrZE egruuM, ssioiA )erM nterehM ftig.c M AuE N, « udwlM, die E nwc -f, seus um eu Räch'
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