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Weisung. Sin der Breite der Hutkrempe entsprechender Streifen eines der vorgenannten Stoffe wird mit Zugabe von etwa 1 Zentimenter in dreifacher Länge deS Hut« umfanges zugeschnitten und je nach Geschmack in Tollfalten oder Pliffeefalten gebrannt. Der so erhaltene Volant wird mit einem etwa 1 Zentimeter überstehenden Köpfchen dem Hutkopf so aufgenäht, daß der Volant mit dem äußeren Rande glatt abschließt. Lose verstreute Blumen oder eine große Rose an der rechten Seite des Hutes vervollständigen die hübsche Garnitur. Sollte der Hutkopf durch vieles Ein« stecken der Nadeln oder sonstwie gelitten haben, so empfiehlt es sich, ihn mit farbiger, zu der Garnitur paffender Seide glatt zu bespannen und dann erst den Volant aufzubringen. Sehr hübsch wirken auch zwei übereinander gelegte Plissees, deren unteres aus weißem Chiffon, das obere aus schwarzen Spitzen oder in umgekehrter Farbenstellung gefertigt sind. Für die eigentlichen Garniturzwecke bringt man neben den schon erwähnten kleinen Flügelgestecks sehr viel andere Phantasie-Genres, die sowohl in Feder- und kurzen Reiher- aigrettes, Pompoms, Fasanenfedern, Fischreihern usw. usw. viel Anhängerinnen gefunden haben. Daneben interessieren kleine und grobe, steife englische Bandschleifen, deren Schluß gern mit zwei Reihen von wenigen Linsenknöpfen benäht ist. Die Blumenmode zeigt zwei vollkommen verschiedene Richtungen. Zum Teil verwendet man grobe flache Blumen« arten, wie Rosen, Orchideen und Stiefmütterchen, andernteils wieder viel Ranken und Aigrette-artige hohe Gestecks aus kleinen Blüten aller Arten. Die modernste, allerdings auch kostbarste Garnitur stellen die Reiher aller Arten, vom einfacheren Stangenreiher hinauf bis zum prätenziösen Paradiesreiher. — Die Unvernunft der Mode lacht eben einfach über alle Anstrengungen für die Erhaltung der Vogelwelt, sie geht brutal und rücksichtslos ihren Weg. Deutscher DausbelitLertag. /r. Berlin, 10. Mai. Der 34. Deutsche Hausbesitzertag, der im Anschluß an den Internationalen Hausbesitzerkongreß in Berlin begann, wurde mit einem Vortrage deS Professors Gemünd- Aachen über die Bedeutung des Haus- und Grundbesitzes für die Entwicklung der modernen Städte eröffnet. Er trat denen entgegen, die die städtischen Hausbesitzer für alle Mißstände im Wohnungswesen verantwortlich machen. Das Einkommen der unbemittelten Bevölkerung, viel fach auch ihre Gleichgültigkeit für alle hygienischen Forderungen sind schuld an dem Wohnungselend. Die Mietserträgnisse der Häuser übersteigen für gewöhnlich nicht fünf Prozent, eine hinsichtlich der großen Mühen wie des Risikos geringe Verzinsung. Die Konkurrenz der Hausbesitzer unter sich sorge schon dafür, daß etwa niedrige Produktionskosten keine Vergröberung des Zwischen gewinns im Gefolge haben. Es steht also fest, daß der städtische Hausbesitzerstand wie dav gewerbsmäßige Bau unternehmertum bedeutsame Aufgaben erfüllen, ob gut oder schlecht, bestimmen nicht die Hausbesitzer, sondern der Stand der Bautechnik, die herrschende Richtung in der Architektur, die städtische Bodenpolitik u. a. m. Präsident a. D. van der Borght-Berlin ergänzte diese Ausführungen noch dahin, daß Wohngebäude und Wohnboden in den deutschen Städten etwa 120 Milliarden Mark Wert repräsentierten, das bedeute ein DrittÄ des gesamten Nationalvermögens. Die großen Leistungen der Städte wären ohne die Opferwilligkeit der Hausbesitzer gar nicht denkbar. Reichsbankkalkulator Laden darf schilderte an drastischen Beispielen den Bauschwindel in Berlin und teilte mit, daß der Verband zum Schutze des Grundbesitzes und des Real« kredites mit einem großen Berliner Blatte zur besseren Vertretung seiner Interessen Fühlung genommen habe. In der Diskussion wurde auch die Bäckereiverordnung gestreift und in einer Resolutton um milde Auslegung der Verordnung gebeten. Laut des vom Verbandsdirektor Dr. Baumert erstatteten Jahresberichts zählt der Zentral verband heute 382 Vereine mit 290 000 Mitgliedern. Vermischte Nachrichten. 0 Ein kampflustiger Rehbock. Der Hotelhausdiener Jung in St. Wendel war mit seinen Kindern in den Wald bei Bliesen gegangen, um Holz zu sammeln. Plötzlich stieß sein achtjähriger Knabe, der auf einem Nebenpfad den übrigen folgte, laute Hilferufe aus. Als Jung hinzueitte, sah er, daß das Kind von einem Rehbock zu Boden ge worfen war und mit den Spießern bearbeitet wurde. Auch auf ihn ging das wütende Tier los, und es kam zu einem gefährlichen Kampf. Erst als der Vater mit einem Beil, das ihm die andern Kinder schnell gereicht hatten, dem Bock einige wuchtige Schläge versetzt hatte, ergrifs dieser die Flucht. Jung und sein Kind hatten erhebliche Verletzungen davongetragen. 0 KiuveSmortz. In Köln wurde der vierjährige Sohn einer Arbeiterfamilie vermißt. Als nun Freitag eine er wachsene Tochter ihr Kleid auS dem Kleiderschrank nehmen wollte, fand sie dort die Leiche ihres Brüderchens. Der Rock des Vaters bedeckte die Leiche. Als Mörder des Kindes kommt der eigene Vater, ein 40jähriger, seit einigen Wochen beschäftigungsloser Arbeiter, in Betracht, der ver schwunden ist. » Rache eines Zechprellers. Ein Grieche namens Arvanitts, der von einem Wirte in der Athener Hafen- oorstadt Piräus wegen Nichtbezahlung seiner Zechschuld keinen Wein mehr erhielt, sprengte die Wirtschaft in die Luft. Zwei Kinder wurden tot aus den Trümmern ge zogen und acht Personen schwer verletzt. Der Täter entkam. s Die Mississippi-Überschwemmungen haben in den betroffenen Staaten ungeheuren Schaden angerichtet. Man spricht jetzt nach genaueren Feststellungen von 200 Millionen .Mark. In Louisiana haben die Fluten an fünf Stellen die Dämme durchbrochen. Es sollen infolge Mangels an Rettungsbooten Hunderte ertrunken sein. Die Regierung von Louisiana hat 120 000 Flüchtlinge untergebracht. Do aber ein weiterer Monat vergehen muß, ehe normale Ver- hältnisse wieder eintreten, ist jetzt der Unionkongreß zu Hilfe gekommen. 10 000 Zelte sind errichtet worden, um die Flüchtlinge und Hinterbliebenen anfzunehmen. Die überschwemmte Strecke beträgt 454 englische Meilen. Ver schiedene Regierungsboote arbeiten sich mühsam stromauf wärts und haben bereits zahlreiche Menschen vor dem Ertrinken gerettet. s Erdbeben und Vulkanausbruch ln Mexiko. Der Vulkan Pico de Colima hat durch einen plötzlichen Aus- bruch die an seinem Fuße belegene Stadt Zapotlan völlig zerstört, zugleich machte sich ein ziemlich heftiges Erd beben bemerkbar. In Zapoüan sind 34 Menschen um gekommen. Das Erdbeben legte auch in der Stadt Gazman mehrere Häuser in Trümmer, wobei 16 Personer getötet und 13 schwer verletzt wurden. Meilenweit ist das Land von Asche bedeckt. Biele Kakao- und Tabakpflanzungen wurden zerstört. o Das Hochwasser in Bayern «nd Tirol. Immer trostloser lauten die Nachrichten über das Hochwasser in Bayern und in Tirol. Fast die gesamte Umgebung Münchens steht unter Wasser. Die Sttaße von Tölz nach Fleck ist völlig weggerissen, das Flecker Arbeitshaus ist mit seinen Insassen vom Wasser eingeschlossen. In Lands berg a. Lech sind die niederen Stadtteile bereits unter Wasser gesetzt. — In Vorarlberg hat wieder starker Regen eingesetzt. Das Dorf Kößen am Kaisergebirge ist durch Wasser vollständig vom Verkehr abgeschnitten. Die Stadt Schwag ist schwer bedroht. In Kramsach allein wird der Schaden auf 300 000 Mark berechnet. Wien, 10. Mai. In einem Leihhaus wollte eine stellen lose Kammerjungfer einen Revolver versetzen. Als der Schatz meister den Revolver besichtigte, ging ein Schuß los, und der Angestellte Fischer wurde in die Lunge getroffen. Er war sofort tot. Marienbad, 10. Mai. Hier hat sich der Badearzt Dr. o. Farnet, der erst vor einigen Tagen hier eintraf, aus un bekannter Ursache erschossen. London, 10. Mai. In Stratford on Avon explodierte ein Gasbehälter von mehreren hunderttausend Kubikfuß Inhalt, viele benachbarte Gebäude kamen dabei zu Schaden. Ein Mann wurde getötet, mehrere wurden schwer ver wundet. Rom, 10. Mai. Als der Bischof Pellizzari mit mehreren Geistlichen nach Piacenza zurückkehrte, wurde ein Steinbombardement auf seinen Wagen eröffnet. Sämt liche Insassen wurden verletzt. «arschmi, 10. Mai. An den hiesigen Stationsvorstand ist aus Kiew ein Koffer gelangt, in dem man drei zer stückelte ^Leichen fand, die wahrscheinlich von einem er« mordeten Ehepaar und einem 4 bis k Jahre alten Kind herrührten. Newuork, 10. Mai. Bei einer Hochofenexplosion in Cleveland wurden auf den Werken der American Steel Wire Compann fünf Arbeiter getötet und acht tödlich ver wundet. * Berlin—Hamburg mit 110 Kilometer-Geschwindig keit. Mit Anfang dieses Monats haben die Schnellzüge Berlin—Hamburg eine größere Geschwindigkeit erhallen. Es sind teilweise Verkürzungen der Fahrzeit kingetreten, so daß du Mehrzahl der Schnellzüge mit 95 Kilometer Geschwindigkeit in der Stunde fahren muß. Die Luruszüge, die ohne Halt die Strecke durchfahren, haben fahrplanmäßig 100 Kilometer-Ge schwindigkeit in der Stunde. Bei Verspätungen wird die Gc- schwindigkest der Luxuszüge jedoch bis 110 Kilometer in der Stunde betragen. Die Schnellzüge zwischen Hamburg und Berlin sind die schnellsten in ganz Deutschland. * Aus Versehen den Vater erschossen. Der in der JsergebirgSgemeinde Friedrichswald angestellte Lehrer Legler wollte von Einsiedel, dem Wohnort seines Vaters, heimgehen, vorher aber zeigte er dem Vater seinen Revolver, den er zum Schutze während des Marsches durch den dunklen Wald bei sich führte. Hierbei entlud sich die Waffe und die Kugel drang dem alten Manne in die Brust. Der Schwerverletzte wurde in ein Sanatorium übergcführt, wo er starb. 8 Wegen Spionage verurteilt. Vor dem Reichsgericht hatte sich Freitag der Kupferschmied Gustav Böllert aus Hamburg zu verantworten, weil er auf der Werft von Blohm u. Voß die Pläne der beiden groben Kreuzer .6" und gestohlen und den Versuch gemacht haben sollte, sie durch Vermittlung eines Hutmachers Lindinger einer auswärtigen Macht zu verkaufen. Der Angeklagte bekannte sich schuldig. Böllert wurde wegen Rückfalldiebstahls und versuch en Verrats militärischer Geheimnisse zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ebrenrechtsverlust verurteilt. Wie ein Ballon eine ganze Stadt verdunkelte. Dieser Tage war in der im bayerischen Mittelfranken be legenen, etwa 8000 Einwohner zählenden Bischofsstadt Eichstätt der Ballon „Touring Klub" des Deutschen Touring Klubs iu München aufgestiegen. Zu solchem Aufstieg verbraucht aber bekanntlich ein Ballon eine ganz: Menge Gas, nnd das den Eichstättern vorgeführte Luft schiff verbrauchte nun gar so viel dieses Stoffes, daß der ganze Gasvorrat der Eichstätter Gasanstalt draufging. Und so mußten nun die Einwohner für das Vergnügen, ^nem Luftballvnaufstieg beigewohnt zu haben, zur Be leuchtung Petroleum und Kerzen verwenden. Das schwarze Oberhemd. Vor kurzem erschien im Crtterion-Theater zu London im Parkett ein Herr in tadellosem Wendanzug. Der Ausschnitt der Weste aber, der sonst in tadelloser Weiße zu erstrahlen pflegt,' zeigte das tiefste Schwarz. Dieses tintenfarbige Hemd bekrönte ein tadellos weißer Kragen und eine ebensolche Krawatte. Man kann sich denken, daß dieser Herr die allgemeine Aufmerksamkeit der Theaterbesucher erregte. Wer er ge wesen ist, konnte nicht festgestellt werden, wohl aber kann erklärt werden, daß er bis jetzt noch keinen Nachahmer ge funden hat. Drum Prüfe, wer sich ewig bindet . . . Ein pein licher Vorfall, wie er neulich aus Amerika gemeldet wurde, hat sich jetzt auch auf einem Nürnberger Standes- amt zugetragen. Dort war ein Brautpaar zur Trauung erschienen. Als der Standesbeamte die jungen Leute nach dem „freien und ungezwungenen Willen" fragte, antwortete der Bräutigam mit einem lauten „Jal", die Braut dagegen mit einem kleinlauten „Nein!" In dieser fatalen Lage fanden es der Bräutigam und die Zeugen für geraten, im Vorzimmer mit der Braut zu unter handeln, und es gelang ihnen, die Meinung des jungen Mädchens umzustimmen. Nun sagte aber der Standes beamte „Nein!" und schickte das Paar wieder heim, um sich die Sache doch noch einmal gründlich zu überlegen Bis beute sind die Brautleute nickt wiederaekommen. 0 Gereimte Zeitbilder. (Kurze Reden.) Zweck und Ziel für einen jeden — Volksvertreter ist das Reden: — denn durch Schweigen kann er eben — keiner Ansicht Aus druck geben. — Zwar will jeglicher von ihnen — redend seinem Volke dienen, — doch es pflegen oft die einen — kurz zu sagen, was sie meinen. — während andere dagegen — stundenlang ins Zeug sich legen. — Dieses ist für Kehle und — Lunge furchtbar ungesund. — und die lange Rede schädigt — den, der ihrer sich entledigt. — Ungezwungen tut er's freilich, — doch es wäre unverzeihlich, — wenn man ihn, damit er's büße, — blind ins Unglück stürzen ließe. — Drum will Preußens Parlament, - weil es die Gefahr er kennt, — einen Schutzdannn jetzt errichten — und den Sprechern, die mit Nichten — ihres eig'nen Wohls ge denken, — kurz die Redezeit beschränken. — Dieses wird als einen weisen - Ratschluß jeder Mann wohl preisen: — doch den Frauenrechtlerinnen, — die auf Männerrechte sinnen — und als höchstes Ziel im Leben — einen Landtagssitz er- streben, - gilt wohl der Beschluß der Kammer — Preußens als ein großer Jammer. — Und des Volksvertreters Ehren — werden sie nicht mehr begehren, — weil ja Frauen nie dran denken — ihre Reden einzuschränken. VktvntsnGaltsdUw 3sck artige FrühlingSschmuck idealisierte daS Zimmer förmlich. Er merkte nur zu gut, welche Macht er über ihre leiden ! Ihrem Mädchen befahl sie, wenn Herr von Bredow käme, schaftliche Natur auSUbte. Sie würde den Weg mitgeheu, ZZ ihn sofort m ihr Zimmer zu führen. Die übrigen langweiligen den er einschlug. Dies Bewußtsein legte ihm eine schwere will es nicht wieder sagen. Doktor Borchers der heute ausuahmsiveisc früh im Kran ar das i eintreten- „Seit wann denn?" „Schon seit Uber einer Stunde." Etwas neugierig gemacht durch Minnas wichtige Miene, Verantwortung anf. Er Hörle kaum, was sie ihm von ihrem Damensattel er ¬ den Gast wieder schloß. Zu einer korrekten Anmeldung des Besuchs ließ das Mädchen sich nicht herbei. zählte, er sah nnr das bewegliche Mineuspiel ihrer ausdrucks- „ . . > vollen Züge, die raschen Bewegungen ihrer biegsamen Ge- Dina trug ihr neues Frühlingskleid allerdings zum ersten j stalt in dem weich anschnnegenden Stoff. >le. Di- weichen Falten des sitbergrau.n Stoffe« fielen immer, Menschen ans einer Gesellschaftsklasse L . .. zusammen sind, fanden sie im Lauf der Unterhaltung eine Die zarte Farbe stand ihr vorzüglich zu ihren dunklen gemeinsamer Beziehungen heraus. aren und Augen. Im Gürtel hingen em paar blatzlila " . . , » Herr von Bredow blieb stehen, um das Spiel nicht zu stören. Erst als der letzte Akkord wie eine traurige unge löste Frage verklang, trat er vor. „WaS treiben Sie denn noch alle« für Künste un Ver borgenen, gnädige Fran?" fragte er rasch. Er schlug absichtlich einen leichten Ton an, um ihr Uber die begreifliche Verlegenheit fortzuhelfen. Ihr schwermütiges Gespräch von gestern abend mochte ihr sonst wohl ins Ge dächtnis kommen und sie befangen machen. Ihr Gesicht glUhte bei seinem Anblick. „Ah, Herr von Bredow!- Sie hielt ihm in ihrer impulsiven Art beide Hände hin. „Ich kam, um unsere beabsichtigten Antritte zu bereden," sagte Bredow und trat zu Dina, die gedankenlos die licht- grünen Birkenzweige aus der Glasvase zog. „Sie wollen wirklich mit mir reiten?" Eine so lebhafte Freude strahlte ihn au« ihren Angen an, daß «s ihm seltsam heiß und doch wieder beklommen umS Herz wurde. Wohin sollte daS führen ? betrat er das Zimmer seiner Frau. Unwillkürlich blieb er überrascht in der TUr stehen. Cr hätte selbst nicht zu sagen vermocht, woran es lag, daß oas Zimmer und Dina selbst ihm so anders wie sonst er schien. Auf den goldgelben Tulpen, Uber den lichtgrünen Laub-- zweigen zitterten die Strahlen der Nachmittagssonne. Dina lag in ihren Stuhl zurückgelehnt, ihr Helles Kleid zeichnete sich scharf von dem dunklen Samt der Möbel ab, ihr Mund lachte, ihre Augen strahlten. Bredow saß ihr gegenüber und erzählte etwas, dem Dina aufmerksam lauschte. An dem Aschenbecher auf einem kleinen Tisch neben ihnen verglühten noch ein paar eben hineingeworfene Zi garetten. Der Geruch der Blumen d«S türkischen Tabaks lag in der Lust. Bredow bemerkte den Eintretenden zuerst. Er stand schnell auf und stellte sich dem Hausherrn vor. Dina schien wie aus einem Traum zu erwachen. Sie hörte den höflichen Redensarten, die die Herren wechselten zu, ohne sich an dem Gespräch weiter zu beteiligen. Nur einmal als der Doktor den Gast als Rittmeister anredeie, zuckten ihr« Augenbrauen ungeduldig. ISO,20 „Gute Nacht," sagte Dina leise. „Ich danke Ihnen, Herr von Bredow." „Wofür?" «Für Ihre Hilfe, Ihre Begleitung . . und für Ihren ver sprochenen Besuch morgen nachmittag. Den werden Sie doch nicht vergessen?" „Nein deli werd ich ganz gewiß nicht vergessen." Tina lief rasch die Treppen hinauf. Ganz außer Atem kam sie in ihrer Wohnung an. * Tina war am andern Tag seltsam unruhig. Tie ging am Vormittag ans, um Einkäufe zu machen. Ganz beladen mit ^rimen Zweigen, einem großen Strauß gelber, eben aufg«- oiühter Lnlpen kam sie zurück. Die Zweite wurden in hohen Vasen, die Blumen in perlmutterfarben schillernden Glasscha len untergebracht. Die lichtaelben Blüten leuchteten goldig, die Birten- und Buchenäste schtmm«rt«n maiengrün. Der eigen Er biß sich auf die Lippen, um die zärtlichen Worte, die aus seinem Herzen emporstiegen, zurückzuhalten. Er liebte solche heißblütige, nervöse Arauennaturen. Wenn man die r.chüv Ari sand, mil ihnen um,ug.heu, waren sie hiugedend.! chre-M-"'-" «-W» n» m''die?e°nnk',^ Pi spielen, «anz ieise. um ihre'Schwi-gernnmer mch' lenhause seriig,müde war nich, wenig sib-rrasqi. ^Euna war dmL^ A°«im° "«.chieie, 'M List,i« sei,n Bestich bei d« Frau Dal. j Em'Eaan? b-En'"s°" ,L" — ' - .H'«««' leider mchl bringen um Sie gh«m ! xInen" iib-rha-tt. di- SsKnna hini.r dem F Gatten selbst zu übergeben,! gnädige Frau, sagte er mit et- a.. was erzwungenem Lächeln. Er berührte ihre Hand leicht mit den Lippen. „Ich muß schnell in mein Quartier. Bon neun Uhr an haben alle Dragoner Befehl sich zu Haus zu hallen. Ich muß daher auch immer zu finden sein." Eigene Wege. Roman von M. von Bünau. .... ... , „ „ . , „ „ Lina hdli. den I.isen Tadel in sein« Siimm.. «i-schlug --dam »ich, »u s-h-n. Ihr Zimmer d'- Augen zu ihm aus. .Di- haben rech,. Er ist HWich. ich Muma Warum n,achte die sich heute so fein gemacht haben?