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s Theater und Wirklichkeit. Im Staöttheater m Odessa hatte der Schauspieler Federow in der Komödie .Ssorwanez' (Galgenstrick) eine starke Erregung oor- zutäuscken. Der Darsteller griff sich dabei ans Herz und stürzte zu Boden. Das Publikum spendete dem an« scheinend naturwahren Spiel Beifall, ohne zu ahnen, daß da- Spiel Wirklichkeit geworden war. Der Schauspieler lvar oom Herzschlag getroffen tot zu Boden gestürzt. G Schüler al- Mörder ihre- Lehrers. In der Industrieschule in Meath-County in Irland erschlugen Schüler ihren 27 Jahre alten Lehrer John Kelly. Als der Lehrer über den Schulspielplatz ging, versetzte ihm einer der Knaben emen Schlag mit einem stumpfe« Gegenstand auf den Hinterkopf, so daß er bewußtlos zu Boden stürzte. Ein anderer Knabe schlug dann mit einem Prügel auf den hilflosen Lehrer ein, und sechs Bursche« sollen ihn während der rohen Prozedur mit den Füße« getreten haben. Dem Lehrer wurde dabei der Schädel und die Kinnlade zerschmettert; er kam nicht mehr zu Bewußtsein. Die beiden Rädelsführer wurden verhaftet. Keiner der Knaben ist über 16 Jahre alt. Oldenburg l. Gr., 14. Febr. In Ganderkesee wurde der Landmann Meyer wahnsinnig, nachdem er 80 000 Mark verspielt hatte. Köln, 14. Febr. Aus Bahnhof Deutzerfeld entgleiste ein Leerzug infolge falscher Weichenstellung. Hierbei wurden ein Eisenbahnbeamter schwer, ein zweiter leicht verlebt und mehrere Personenwagen erheblich beschädigt. Saargemünd, 14. Febr. Auf der Grube „Rieden" riß daS Seil eines Förderkorbes. Der Korb, in dem sich fünf Bergleute befanden, stürzte infolgedessen in die Tiefe. Alle fünf Bergleute wurden getötet. 8 Tas Urteil im Prozeß gegen das Düsseldorfer Spieler» Pierblatt fand eingehende Begründung. Es hieß darin u. a., daß die vier Angeklagten wegen Beihilfe zum gewerbs« mäßigen Glücksspiel der Holländer Geldgeber zu bestrafen waren. Sie haben durch die Tat den Holländern Beihilfe geleistet. Bei der «Strafzumessung ist beim Angeklagten Dr. Schröder berücksichtigt worden, daß er am meisten be lastet, andererseits aber noch nicht bestraft ist. Es ist nicht erwiesen worden, daß er falsch gespielt hat. Bekanntlich erhielt Dr. Schröder zwei Monate Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe; Georg v. Wrede und Löwen je einen Monat und August v. Wiede zwei Wochen Gefängnis. Die erkannte« Gefängnisstrafen werden als durch die Untersuchungshaft für verbüßt erklärt. Eingesandt! Hei dem Aussatz« über das Klassenwahlrecht in voriger Nummer fällt vor Allem eins auf: ein großer Teil der Darlegungen besteht aus der wörtlichen Wiedergabe eines Aktenstückes, das nur dem Stadtgemeinderat und den Beauftragten der ihre Rechte verteidigenden Bürgerschaft zur Verfügung steht. Diese Veröffentlichung, die von gegnerischer Seite ausgeht, ist durchaus unkorrekt und unzulässig; sie bedeutet einen Eingriff in ein schwebendes Verfahren. Unkorrekt und unzulässig ist — vom Standpunkte des Arttkel- schreibers aus — auch die Polemik gegen die oberste Aufsichtsbehörde, das Ministerium, und das erneute Keranztehen von Entscheidungs gründen einer dem Ministerium untergeordneten Behörde, nämlich der Amtshauptmannschaft, die durch eben jene ministerielle Entscheidung als irrig und rechtswidrig bezeichnet worden sind. Man beruft sich nicht aus die Autorität der Behörden, um dann, wenn einem der Bescheid nicht paßt, die eine gegen die andere auszuspielen. Durchaus unwahr ist die Unterstellung, die empörte Bürger- schäft habe Hilfe bei der Arbeiterpartei gesucht. Es ist richtig, daß die Arbeiterpartei, wie immer, die erste auf dem Plane war, um zu protestieren. Aber in eben jener Versammlung und in darauf folgenden Kommissionssitzungen wurde sie gebeten, diesmal den bürgerlichen Elementen den Vortritt zu lassen, damit dem Kampfe um unser Wahlrecht von den Gegnern und Behörden nicht der Stempel sozialdemokratischer Tendenzen aufgedrückt werden konnte. Seit jener einzigen Versammlung ist die Arbeiterpartei als solche nicht wieder öffentlich heroorgetreten — eine Zurückhaltung und Mäßigung, für die ihr die (von Angehörigen der eigenen sozialen Klasse hinterrücks überfallene) Bürgerschaft Naunhofs nicht genug danken kann. Es ist ein alter Trick, jede unbequeme Gegnerschaft als sozial demokratisch zu bezeichnen. Bei dem Kampfe um s Recht, der uns Naunhofer Bürgern von einem Dutzend (nicht mehr!) Lokalpolitikern aufgezwungen worden ist, die sich zu einer Art Jameson-Ritt ver einigten, dürfte er wirkungslos bleiben. Die Liste von wahl berechtigten Bürgern (nur solche dursten unterzeichnen!), die gegen das Klassenwahlrecht protestieren, enthält bis jetzt 217 Unterschriften. Eine Statistik ergibt, daß sie die Namen aufweist von: 127 Kaus- besitzern, 63 tätigen oder privatisierenden Handwerksmeistern, 14 Gutsbesitzern bez. Inhabern verwandter landwirtschaftlicher Betriebe, 17 Rentiers, 1/ Inhabern von Läden oder offenen Geschäften (die der Handwerksmeister nicht mit gezählt), 6 Personen mit Universitäts oder höherer Fachschulbildung, 9 amtierenden oder ehemaligen Mit gliedern des Stadtgemeinderats, 9 Vorsitzenden gemeinnütziger oder patriotischer Vereine. So sieht die Naunhofer Umsturz partei aus, der man mit einem Klassenwahlgesetz zu Leibe geht! Ein Gegenstück zu dieser Liste bildet eine Eingabe des Vorstandes des Kausbesitzeroereins an das Ministerium, in der er um die Wahlentrechtung seiner Mitglieder petitioniert. Da von den letzteren wahrscheinlich wenige Neigung hatten, zu unterzeichnen, ist man etwas weitherzig gewesen und hat eine ganze Anzahl Personen zur Unterschrift veranlaßt, die nicht wahlberechtigt, ja nicht einmal in Sachsen Staatsbürger sind. Das Allerinteressanteste aber ist, daß diese Petition nicht von ihrem Urheber, sondern — offenbar in Un kenntnis der Tragweite dieses Schrittes — von einer fast ganz neutralen Persönlichkeit mit dem Namen gedeckt wird, der damit auch die Verantwortung und eventuelle nachteilige Folgen aufgebürdet worden sind. Der Kerr Hauptmacher und Heißsporn ober hat sich vorher rechtzeitig in Sicherheit gebracht! Wie nennt man eine solche Handlungsweise? bl. st Anmerkung der Redaktion: Dem Herrn Einsender scheint entgangen zu sein, daß die Redaktion für alles, mit Ausnahme von Eingesandts, für welche sie nur die pretzgesehliche Verantwortung übernimmt, allein verantwortlich zeichne!. Wenn im vorstehenden Eingesandt von einem Artikelschreiber gesprochen wird, so kann sich das nur auf uns beziehen. Der Kerr Einsender gestattet doch der Redaktion auch ein Urteil? Oie steckaktion. Kirchennachrichteu. Dom. Estomihi, den 18. Februar 1912. Naunhof. Vorm. '/.11 Uhr: Gottesdienst. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst. — Nachm 3 Uhr: Taufen. — Nachm. 5 Uhr: Iungfrauenoerein. — Abends 8 Uhr: Iünglingsverein. Kauptversam mlung. Klinga. Vorm. '/^9 Uhr: Beichte nach vorheriger Anmeldung in der Sakristei. — Vorm. ",9 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahlsfeier. Albrechlshain. Vorm. 8 Uhr: Predigtgoktesdienst. Erdmannshain. Vorm. V-11 Uhr: Predigtgottesdienst. Spielptan der Leipziger Theater. Neues Theater. Freitag: Oosi fg,u tatte (So machens Met. Sonnabend nach mittags ' .3 Uhr: Vorstellung für Volksschulen, Wilhelm Tell, abends 7 Uhr Die fünf Frankfurter. Altes Theater. Freitag, volkstüml. Vorstellung: Glaube und Heimat (halbe Preise). Sonnabend: Die schöne Helena. Die Vorstellungen im Reuen Theater beginnen, wenn nichts andres angegeben, um 7 Uhr, im Alten Theater ' 28 Uhr Battenberg-Theater. Freitag: Ich lasse Dich nicht. Drei Phasen eines Junggesellen- dramas. Sonnabend: Der Preisgekrönte. Schwank in 3 Akten. MGMG MLGMGxUMLLG „ MMWGNMMLGr obgA'tz.e ItiMOlwoiKINMSI» entzückende Muster billigst bei Rich. Wigkr. Sonnabend den 17. und Sonntag, den 18. Februar Es ladet ergebens! ein j?r»ut««elr. Nächsten Sonntag Loekbiorsv8t Musikalische Unterhaltung. fr. ttuke. Mm Pfannkuchenbacken feinste Schmchmargarine Pfd. —.80 ,- SO und I Mk. Salzmargarine Pfd. —.78, .84 und 1 Mk. Gemischte Marmelade Pfund 30 Pfennige feinst« Himbeer und Aprikosenmarmelade Pfund 05 Pfennige. Schmalz Pfd. 78Pfg bei 5 Pfd. 76 Pfg. empfiehlt Mekarü Xüdns. Schellfisch Pf» »8 Pfg Goldbarsch »s Pf« Lengfisch 25 Pf» empfiehlt SporDSrstl-Zucktt I Luers cis Alses hochfein im Geschmack 8. 8o!dmsnn, Marktplatz 80. D Wäscht mm Plätten wird angenommen von frilta ?stvr, Kürzeste. 82o. 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