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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
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Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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2 in den Rahmen der von der Regierung versuch ten Preissenkung hinein. Ein weiterer großer Vorteil ist, daß das schwer um seine Existenz ringende so wichtige landwirtschaftliche Kredit- und Genossechchasts- wesen auf dieie Weise einen Teil seiner einge frorenen Wechsel absioßen kann und von dieser Bürde befreit, sich wieder freier bewegen und der Fortentwicklung der Landwirtschaft dienen kann. Von schwerwiegender Bedeutuirg sind jedoch auch die Bedingungen der Anleihe in anderer Hinsicht gerade für die Realtreditinstitute. Sie erhalten bei Abschluß Z4 Prozent Provision und jährlich H Prozent Verwaltungsspesen. Der Verdienst ist hierbei besonders bei der großen Anzahl kleiner zu erwartender Hypotheken trotz des Risikos minimal. Ueberdies wird naturge mäß ihr eigenes Geschäft durch die Begebung 7prozrntiger Schuldverschreibungen zu einem Kurse von annähernd lOO empfindlich gestört. Ihre eigenen lOprozentigen Pfandbriefe brachten es bis jetzt nur zu einem Kurse von etwa 06, und wenn auch durch das Bekanntwerden der Anleiheverhandlungen die Pfandbriefe der Ein zelinstitute, infolge ihrer bei dem niedrigen Kursstand hohen Verzinsung, eine stark steigende Tendenz zeigen, so ist doch das eigene Be- leihungsgeschäft im Augenblicke bis zu einem ge wissen Grade durch die Golddiskontbank-Anleihe zum Stillstand gekommen, da auf dem offenen Geldmarkt 7prbzentige Pfandbriefe auch nicht annähernd zu 100 zu verkaufen sind. Um so höher ist anzusrkennen, daß die Realkreditinsti- tute des höheren Ganzen wegen sich trotzdem be- reitgefundeu haben, unter den für sie so ungünsti gen Bedingungen mitzuwirken. Bei der Hoff nung auf eine Neubelebung der Landwirtschaft und eine mögliche Absenkung des zurzeit immer noch ungesund hohen Zinsfußes durch die neue Anleihe wollten und konnten sie nicht die Ver antwortung eines Abjeitsstehens tragen. Soviel laßt sich wohl behaupten, obgleich man hiermit in jetziger Zeit vorsichtig sein muß, daß, wenn sich der Plan der Anleihe verwirklichen läßt und die ausgegebenen Schuldverschreibungen im großen Ausmaße bei 7 Prozent zu 100 in den lammenden Jahren im Auslande abzusetzen find — und bei ihrer erstklassigen Sicherheit durch die Bürgschaft der Deutschen Rentenbank- Kreditanstall sollte dies wohl möglich sein —, so könnte durch das Hinzuströmen neuer billiger Gelder aus dem Auslande der Kreis der Dar lehnsnehmer immer größer gezogen werden. Dies müßte die landwirtschaftliche Produktivität heben, was wieder rückwirkend eine Belebung der In dustrie Hervorrufen würde. Der Zinsfuß würde gedrückt und Perspektiven würden eröffnet, die heute noch schwer zu übersehen sind. Immerhin ist durch den Anleiheabschluß der Landwirtschaft schon jetzt Geld in einem Umfang und zu einem Zinsfuß aus dem Inland zur Verfügung gestellt worden, wie man es vor wenigen Wochen noch für unmöglich gehalten hätte. Das Darlehen ist in seiner Höhe nicht wie bei der ersten Amerika- Anleihe fest begrenzt. Duich einen eventuellen Verkauf der aus 1000, MOV und 10 OM Reichs mark lautenden Schuldverschreibungen im Aus lande oder auf dem nicht offenen deutschen Geld märkte (Reichsversicherung, Eisenbahn, Post usw.) können die zur Verfügung stehenden Gelder er heblich vermehrt werden. Wichtig ist auch, daß diesmal die Eintragun gen in das Grundbuch nicht erststellig sein müssen, wie überhaupt der ganze Vertrag sich dadurch angenehm von dem amerikanischen Vertrage unterscheidet, daß nur aus deutsche Interessen Rücksicht genommen werden braucht, was die grundbuchliche Arbeit erheblich erleichtern wird. Für die Aushändigung des Darlehns genügt diesmal schon der von einem Notar unwiderruf lich beglaubigte Antrag auf Eintragung. Die Anleihe ist für zwei Zwecke bestimmt: Bor allem sollen mit ihrer Hilfe die drückenden Personal schulden, insbesondere die Rentenbank-Kredite ab gedeckt werden. Es ist daher in den Ausführungs bestimmungen zum Vertrage vorgesehen, daß die für die Vermittlung dieser Anleihe herangezvge- nen Kreditinstitute verpflichtet sind, Anträgen Die Gartenbauwirtschaft kreditwürdiger, tüchtiger Landwirte, welche durch Kreditinstitute zwecks Ablösung von fälligen Wechsel- oder Bankschulden vorgeschlagcn werden, in erster Linie zu berücksichtigen unter besonderer Bevorzugung der Empfehlung von Genossen schaften. Da letztere häufig ihre Forderungen be reits durch Sicherungshypothelen gedeckt haben, so wird gerade deren Umwandlung in Verkehrs- Hypotheken wenig Schwierig'eiten bereiten. Durch das hierdurch bewirkte enge Zusammenarbeiten der landwirtschaftlichen Real- und Personalkre- ditinstitutc wird außerdem eine enge Fühlung nahme deü landwirtschaftlichen Kreditwesens zu wege gebracht, was im Interesse der Sache nur zu begrüßen ist. Dre weiterleitenden Realkredit institute ihrerseits sind verpflichtet, bei der Be gebung auf eine möglichst weitgehende, territoriale Verteilung der Darlehen zu achten Und insbe sondere auch den kleinen ländlichen Grundbesitz zu berücksichtigen. Neben der Abdeckung von Wechselschulden sollen sodann die vorhandenen Mittel der Anleihe für notwendige, einer ratio nellen Wirtschaft enlsprecheirde Betriebsausgaben mit besonderer Berücksichtigung der laufenden Wirtschaftsperiode verwandt werden. Hierbei ist in erster Linie an die Finanzierung der Früh jahrsbestellung, sodann an notwendige Ergänzun- gen des lebenden und toten Inventars gedacht. Man kann zusammenfasscnd sagen, daß die Gelder für alle solche landwirtschaftlichen Zwecke zur Verfügung stehen, bei denen einmal ein rascher Rückfluß der aufgewandten Mittel, so- dann eine Hebung der Produktion notwendiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse möglich ist. Diese Einschränkung ist bei der Kurzfristigkeit dieser Re alkred ite notwendig, um den Landwirt nicht neuen Gefahren auszusetzen. Amerikanisches Übst! Bon Franz Moirsl in Kirchschlag (N.-v.). Gina ich letzthin in Wien auf der Mariahilfer- straße, sah mir ein wenig die hastenden Men schen an und warf manchen Blick in die ver lockenden und gleißenden Schaufenster, denn ich halte ja noch Zeit zum Zuge. So kam ich mit meinen friedlichen Gedanken zur Auslage einer Delikatessenhandlung, als mein Blick von einer Aufschrift gebannt wurde: Amerikanische Äepfel! kStck. — SO Groschen. Lange blieb ich stehen, und unwillkürlich mußte ich bei mir denken: „Also so weit sind wir schon wieder, so weit, daß wir ohne amerikanische Obst nicht mehr leben können." Und im Weitergehen, ich hatte das Interesse für all die lockenden Schöp fungen neuester Moden verloren, mußte ich im mer wieder daran denken. Gewiß, die Aepfel waren verführerisch schön, waren reizend, und in allererster Linie ebenmäßig. Einer so gefärbt wie der andere, einer so groß und so rem wie der andere. Ms ich dann in der Bahn saß und mich der Zug durch reiches Obstland führte, da span nen sich die Gedanken weiter, und sie wurden hart und vorwurfsvoller. Ist die Notwendigkeit vor handen, daß heimische Produkte, die sicherlich auch erstrangig sein können, durch solche unvernünftige und beschämende Konkurrenzen im Preise ge drückt, die Erzeugnisse des eigenen Landes in ganz ungerechtfertigter Weise mit aller Gewalt in den Schatten gestellt werden. Wir aber, die wir doch selber Obst in erstklassiger Qualität er zeugen, wir empfinden kaum die Schmach und denken kaum daran, daß uns ein bitteres Un recht geschehen ist. Wo aber liegt die Schuld, und wer kann da für verantwortlich gemacht werden? Ja, leider der, den es am meisten trifft! Der Obstzüchter selber gibt zu dieser Erscheinung Veranlassung. Wohl kann für dieses Jahr vielleicht entschuldi gend angeführt werden, daß die Obsternte allge mein schlecht und unbefriedigend war. Aber auch dieser Umstand kann ihn von der Schuld nicht gänzlich freisprechen, weil er ja doch mehr oder weniger auch wieder an der mangelhaften Obst ernte schuldtragend war. Sortenwahl, Schäd- lingSbekämvfung, Verständnis, richtiges Ver ständnis für den Obstbau spielen hier herein, wenn eS der Obstzüchter vielleicht auch nicht im mer glauben will. Aber weiter noch geht es! Die Marktfähig- keil der Früchte wird von der Qualität bestimmt. Wenn ein Obstvroduzent auch noch io viel Obst hat, und er versteht es nicht, seine Ware mund gerecht, rein und gleichmäßig zu gestalten, ja dann wird der Preis eben immer und immer ge brückt werden. Das aber ist die große Klage, daß die Preise so niedrig sind, die fast derart aufge- bauscht wird, daß der Obstbau in der heutigen schweren Zeil mit erschwerten Aulturmaßnahmen, in Verbindung mit intensiver Schädlingsbekämp fung unrentabel sei. An die eigene Schuld denkt wohl, jeder am liebsten zuletzl. Warum aber ist das Bestreben der Obstzüchter nicht zu allernächst daraus gerichtet, den Mark! selbst vollkommen und klaglos mit erstklassigen Produ ten zn decken. Warum rückt er den Schädlingen, wenn diese die Kulturen so empfindlich schädrgen, nicht wirklich und energisch auf den Leib. Wohl doch nur, weil die rechnerische Führung noch viel zu wenig ver allgemeinert ist. Ist es aber nicht ein bitterer, aber umso gerechtfertigterer Vorwurf, wenn da von gesprochen werden muß, daß die Zwetschen- kultüren infolge der riesenhaften SchUdlaus- ichäden einem allgemeinen Untergange entgegen gehen? Wenn dann außerdem noch die Konkurrenz ausländischen und gar überseeischen Obsttmportes einsetzt, dann muß jeder, der ein klein wenig Einsicht nur empfindet, der vielleicht auch ein wenig für Heimat und Vaterland fühlt, die Er niedrigung verspüren, die ihn durch solche, an und für sich scheinbar nebensächlichen Kleinigkeiten, angetan wird. Damit ist es keineswegs abgetan, daß gesagt wird: „Tie Leute sind unverständig, daß sie so teure Aepfel kaufen." Die konsumie renden Kreise werden niemals dazu erzogen wer den können, nur heimische Produkte zu kaufen! Die kolossale Einfuhr von Orangen und anderen Südfrüchten ist hierfür eigentlich auch ein Be weis. Maßgebend für die Allgemeinheit ist das Aussehen, die Qualität in zweiter Linie, und aus schlaggebend ist die Gleichmäßigkeit der Ware und — die Organisation der Produzenten! Daß sich die öffentlichen Körperschaften und Vertretungen dieser Umstände vollauf bewußt sind, geht 'ja daraus hervor, daß mit allen Kräf ten an der Klärung und Lösung dieser Fragen gearbeitet wird. Aufgabe der weiteren Kreise aber ist es, sich nicht in Details und Nebensäch lichkeiten zu verrennen, sondern wacker am Ganzen miizuhclfen. Hal der Laaer Geld.... Vorbemerkung der Schriftleitung: In Heft I, 1026, seiner Zeitschrift „Lie Bank" veröffentlicht der Herausgeber, Alfred LandSburgh, eine längere Abhandlung über die Berechtigung des im Titel angeführten Wortes vom volkswirt schaftlichen Standpunkt aus. Ohne uns seinen interessanten Beweisführungen durchweg an schließen zu können, veröffentlichen wir nach stehend die hauptsächlichsten Gedankengänge. Der deutschen Landwirtschaft gebt es schlecht. Die Preise ihrer beiden Haupterzeugnisse, Roggen- und Kartoffeln, haben nicht nur die Steigerung des deutschen Preisdurchschnitts nicht milgemachi, sondern bleiben sogar hinter ihren Vorkriegs preisen zurück. Im Großhandel notiert der Roggen 5-1058 unter dem Preise von I01S und beim Erzeuger ist der Minderpreis noch beträcht licher. Bei den Kartoffeln macht der Rückgang im Großhandel 20-30^, beim Erzeuger wieder um erheblich mehr aus. Der Weizen sowie die tierischen Produkte (Fleisch, Milch, Eier usw.) haben die allgemeine Preissteigerung zwar im Handel mitgemacht, nicht jedoch beim Produzen ten. Und der geringe Mehrpreis, den dieser zahlenmäßig erzielt, verwandelt sich infolge der verringerten Kaufkraft des Barerlöses in einen tatsächlichen Minderpreis. Faßt man alle Er zeugnisse zusammen, so deckt die Produktion des deutschen Landwirts nicht die Erzeugungskosten. Die Ursachen liegen auf der Hand. Mit Aus nahme von Weizen bewegen sich die Produkten preise unter Durchschnitt. Die Ernte in Deutsch land war in den ausschlaggebenden Fruchtarten sehr gut, was an sich ein sehr erfreulicher Um stand ist. Die Tatsache, daß auf den Zeitpunkt des Ernteanfalles jedoch Steuer- und Kreditrück zahlungen gelegt waren, zwang den Landwirt zu überstürzter Verwertung seiner Erzeugnisse, ohne daß der Handel und die Verwertungsindu strie aufnahmefäbig und aufnahmewillig genug gewesen wären. Welches sind die Wirkungen des daraus erfolgten Preisdruckes auf die Gesamt- wirUchaftSlage? Das Wort „Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt" will mit Recht besagen, daß eine vurch schlechte Preise bedingte geringere Kaufkraft einer MirtschaftSgruvpe sich auf die Lage der anderen Gruppe auswirken muß. In der Tat zeigt sich heute, daß das Unvermögen der Lanh- wirtschaft, Leistungen anderer Erwerbszweige Nr 14. 18. 2. 1S2T. Markt entsenden Kontinuität und Gleichmäßigkeit det landwirt schaftlichen Preise und Einkommen gewährleistet wird, damit der Landwirt eine ebenfalls konti nuierliche und " eintretenden Umlagerungcn des Konsums und Zerrungen am Kapitalmarkt vermieden werden. Wenn der Handel seine altüberlieferte, schon vöm biblischen Joseph erkannte Funktion der PreiS- und Mengcnausgleichung aus Kapitalmangel oder aus sonstigen Gründen zeitweilig nicht er füllen kann, so muß diese Ausgleichung auf an dere Weise erfolgen, wobei die natürlichen Mittel den künstlichen Mitteln und Zwangsmaßnahmen vorzuziehen sind. Hier kann die Steuer- und Kreditpolitik in höchst segensreicher Weise wirken, indem sie dem Landwirt Lasten nur dann und gleichmäßige Nachfrage auf den l kann, und damit die gerade im Falle günstiger 'Ernteverhältnisse nur zu leicht I anzusorkern, sich auf die Produktionsmittel» ! industriell und deren Arbeiterschaft übersetz!. ES muß also zunächst angenommen werden, daß die derzeitige Krisis sich aus der ursprünglichen Kre- dittrisis aus vorstehend genanntem Grunde in eine Absatzlrisis verwandelt Hai. Ist dies richtig? Bestimmt nicht so ohne wei teres; denn dann müßte logisch eine besonders gute Ernte, welche eine reichliche Versorgung und Ersparung ausländischer Bezüge ermöglicht, eia Unglück sein und umgekehrt.*) Die Fehlerquelle lieg! in der Tatsache, daß man sich die Wir kungen einer guten Ernte nicht geldmäßig, son dern gütermäßig vorstellen muß; denn es kann . doch unmöglich ein Unglück für den einzelnen oder die Allgemeinheit sein, wenn sie für geringe Teile ihrer Kaufkraft viel landwirtschaftliche Er-. Zeugnisse kaufen können. Daraus ergibt sich, daß dem Nachteil des Landwirts ein Vorteil der übrigen, landwirtschaftliche Erzeugnisse ver brauchenden Volksteile gegenübersteht, in dem die letzteren Kaufkraftersparnissc für andere Zwecke machen können. Es erwächst also der All gemeinheit — rein materiell und von sozialen und politischen Erwägungen abgesehen — kein Schaden durch den Preisdruck, denn es steht der geschwächten Kaufkraft der Landwirtschaft eine entsprechend gestärkte der übrigen Volksteile gegenüber. Es findet also eine Verlagerung der s'auflraft statt. Die Nachfrage wird nicht vom Landwirt auSgeübt, sondern von denen, welche durch billige landwirtschaftliche Preise Ersparnisse für andere Zwecke machen können. Nun ist aber ein sehr großer Unterschied in der Richtung der Nachfrage Während der Landwirt minde stens seine Kaufkraft zu produktiven Zwecken, wie Maschinenbeschaffung, Kunstdünger käufe, Meliorierung, Herstellung von Gewächs hausbauten und Frühbcetanlagen usw., in ge schlossenen Poften ansetzt, kommt die Kaufkraft im zweiten Falle in kleinen und kleinsten Svlit- terchen als Nachfrage nach Verbrauchsartikeln, wie Seidenstrümpfe, billige Luxusartikel, Ein trittsgelder für Ainos, Sportpaläste, Gaschaus besuch usw., zur Auswirkung Aus den Händen eines BcrufSzweigeS, der sie produktiv zu verwenden pflegte, ist die Kaufkraft iinmerklich und in allerkleinsten Bruchstückchen in die Hände der breiten Masse gelangt, die mit ihr beim besten Willen nichts anzufangen weiß. Die Kauf kraft, die der Landwirtschaft fehlt, verwandelt sich in den Händen derjenigen Berufsschichten, denen sie in dünnen Rinnsalen zufließt, in die unmittelbare Folge dieser Umschichtung ist eine Möglichkeit einer verbesserten LebsnShattung. Die. Notlage der Industrien der Produktionsmittel und deren Arbeiterschaft, während allerdings da für ein verbesserter Geschäftsgang in den Gewer ben, welche der Befriedigung des niederen Kon sumbedürfnisses dienen, eintritt. Nach einer weiteren Betrachtung der Wir kung der ausländischen Kaufkraft kommt Lands- burgh zu folgendem Schluß: Wir sehen also, wie viel darauf ankoMmt, daß unabhängig vom Ausfall der ErnteÄ die in dem Maße auferleat, wie er sie tragen kann, ohne sein? Ernte verschleudern zu müssen (feste, aus den Hektar berechnete Bodensteuern sind ein Unding), und indem sie seine Kaufkraft im Falle starken Nachlassens durch Kredite stärkt. Das beste Mittel ist aber das der Preisstobikisierung auf einer mittleren Linie, herbeigeführt durch variable Zölle, die sich mit sinkendem Preise heben und mit steigendem Preise senken. —e. *) Hier scheint uns ein Fehler zu liegen, denn selbst, wenn bei sehr guter Ernte pro Msngen- einheit ein geringer Preis erzielt wird, kann das Gesamtergebnis betriebswirtschaftlich infolge vieler Mengeneinheiten doch ein gutes sein!! Schristleitung. s-rAwIebelanbam»SalIsocnie». Uebersetzung aus Merkantile Trust Company (Wonthly Review). (1. Fortsetzung.) Zwiebeln waren damals eben Zwiebeln. Für Kohl, Rüben, Karotten und andere Tafelgemüse galten seinerzeit Normen, die später nicht mehr erreicht wurden. In demselben offiziellen Be richt von 1866—1867 sind für einige der größten im San-Franzisco-Gebiet gewonnenen Erzeug nisse folgende Gewichte angegeben: Kohl gleich 56 Pfund (Hit teil erwähnt: „Es gibt ganze Felder von Kahlköpfen, von denen jeder 20 Pfund wiegt."), weiße Rüben gleich 36 Pfund, Mohr rüben gleich 1-1 Pfund, Kartoffeln gleich 7 Pfund, süße Kartoffeln gleich 26 Pfund, Runkelrüben gleich 135 Pfund, Tomaten 2^ Pfund usw. Es scheint, daß der ehrgeizige Farmer des letzten Jahrhunderts hauptsächlich danach strebte, eine große Ernte durch Erzeugung einiger weni ger enormer Exemplare zu erzielen. Heutzutage dagegen sucht er seine Produkte in einer gängigen, gleichen, marktfähigen Größe zu erzeugen. Es ist wohl außer Frage, daß heute weder eine vier- pfundige Zwiebel noch eine 13bvsündige Rübe beim Händler wie beim vegetarischen Fein schmecker Abnahme finden würbe. Betrachtet man Licht- und Schattenseiten, fo iit es interessant zu hören, daß im Jahre 1866 Kali fornien das Problem einer ansreich""d"n Zwiebel ernte reichlich Sorgen machte und seinerzeit nur 54000 Büschel auf 1115 Acres, die für diesen Zweck zur Verfügung gestellt waren, geerntet werden konnten. DaS war weniger als 50 Büschel per Acre, während die Ernte im Jahre 1023 3M Büschel per Acre ausmachte. Die Farmer hatten in der Zwischenzeit viel gelernt. Im Sacramento-Bezirk wurden im Jahre 1866 leine Zwiebeln zu Han delszwecken erzeugt. In der derzeitigen Saison wurden bereits SOM Wagenladungen, jede SM Sack fassend, aus dem Deltabezirk versandt. Nichtsdestoweniger hat Kalifornien trotz sei nes UeüerflusseL und der in staatlichen Lagerhäu sern liegenden 70 MO Sack eigener Zwiebeln, in diesem Frühjahr die sogenannten Bermuda-Zwie beln aus Mexiko eingeführt. Am 25. März er schienen diese Eindringlinge zum ersten Male auf den San Franziscoer Großhandelsmärkten. Aber diese Bermudazwiebeln waren frisch und eine ausländische Delikatesse zu der frühen Jah reszeit, außerdem besonders geschätzt für Salate und zum Einmachen bon denjenigen Konsumen ten, die den größeren Wohlgeschmack der großen Bermuda gegenüber dem kräftigeren Ge schmack und Aroma der harten und heimatlichen Zwiebel der letzten Ernte vorziehen. Die Ber« mudazwiebel ist gewissermaßen ein Mittelding zwischen der alten Zwiebel und der Frühjahrs- oder grünen Zwiebel und ist deshalb kein neues Erzeugnis. Neu ist nur die Tatsache, daß sie in diesem Frühjahr zum ersten Male auf dem San FranflScoer Markt als Ausfuhrprodukt von Meri» gehandelt wn'-de, und zwar zn dem hohen I Preis vün 2,50—3 Dollar pro Korb. Die neue Zwiebelernte beginnt im Norden von Kalifornien am 15. Mai und im Süden Kalifor niens bereits am SO. April. Im Coachella-Tal wird sogar noch früher geerntet, und von dort werden Bermuda-Zwiebeln in fast derselben Menge versandt wie aus Mexiko im Monat Mürz nach San Franzisca. Die Bermuda-Zwiebel des Coachella-Tals konkurrieren mit den Bermudazwiebeln oes Texas und kommen im allgemeinen vor ihnen auf dis östlichen Märkte. Die Ausfuhr aus diesem Tal betrug ungefähr 600 Waggons und die Anbau fläche erstreckt sich über 1860 AcreS; sie ist somit also 247 Acres größer als der gesamte kalifor nische Anbaubezirk für Zwiebeln im Jahre 1866. Vor einigen Jahren wurde der Wert der Ernte auf 10M MO Dollar geschätzt; da jedoch auf dem Transport ein großer Prozentsatz verdarb, so kann man damit rechnen, daß von der Gesamt ernte nur etwa 60 Prozent ihren Bestimmungs ort erreichten. Dieser Umstand entmutigte die Gärtner und es trat ein Rückgang im Anbau ein. Im letzten Jahre haben sich die Züchter nunmehr zu einer Organisation für den gemeinschaftlichen Absatz zusammengeschlossen, und man verspricht sich hiervon gute Erfolge. Der enormen Empfindlichkeit der Coachella- Tal-Zwiebel gegen die Transportschwierigkeiten wurde durch Vervollkommnung der Transport- mittel Rechnung aetragen. In die für den Trans- vcrt bestimmten Kühlwagen werden Bretter oder Verdecke eingebaut, auf die die Zwiebeln ausgc- breitet werden und wo sie viel bequemer liegen, als wenn sie in großen Haufen aufeinander schichtet werden. Früher, als die Zwiebeln all» übereinander lagen, da verdarben und faulten die unteren Zwiebeln und wurden zerquetscht. Jetzt geschieht der Transport der Coachella-Tal- Zwiebsl in luftigen und kühl gehaltenen Wagen, und von keiner darüber liegenden Lust gedruckt, übersteht sie den Transport sehr gut und hat, wenn sie auf die östlichen Märkte gebracht wird, ein gutes Aussehen. Da es in diesem Jahre während der Setzzeit in Texas regnete, so wurden anstatt 1I 350 Acres nur ungefähr 10 OM Acres angebaut, und mar? nimmt an, daß die hierdurch eingetretenen Ver zögerungen sowie Verluste der TeraSernte, die im allgemeinen drei Bierfcl der nach den östlichen Märkten versandten Bermuda-Zwiebeln liefert, zur Folge haben werden, daß die Züchter im Eoachella- und Jmderial-Tal ein sehr gutes Aus« fuhriahr erzielen werden. Während der letzten Hälfte des Monat Mai wurden täglich 20 bis 30 Wagen verladen. Am 27. Mai warteten schätzungsweise noch S50 Wagenladungen auf ihren Abtransport. Die Qualität der Ernte ist hervorragend, und die auf telegraphischem WlIe eingegangenen Nachfragen von östlichen Markt« vunkten lallen aus einen »Walten Allah scblie ßen. Ansä'sige Kaffakäufer schließen für später? Ladungen ab, und zwar stellt sich der Preis für einen Sack „U. S Nr. 1, gelbe Bermudas" bei sofortiger Zahlung auf ungefähr 1 25 Dollar und bei späterer Zahlung auf l,40 bis 1.50 Dollar. (Schluß folgt.)
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