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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
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Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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Dege zur wirtschaftlichen Anpassung des deutschen Obstbaues an die Erfordernisse des modernen Grotzmarller. Von Ern st Döring, staatl. gepr. Gartenbautechniker. I. Die wirtschaftlichen Grundlagen. " Ueberall im Wirtschaftsleben tobt ein Kamvf der Meinungen, ein Kampf, wie er mit seinen mancherlei Erscheinungsformen immer wieder zu tage tritt, wenn die Entwicklung Plötzlich vor wärts schreitet, Anforderungen gestellt werden, deren Erfüllung nur auf Grund einer nach neuen, den veränderten Verhältnissen angepaßten Er zeugungsart in technischer wie wirtschaftlicher Hinsicht möglich ist. Betrachten wir daraufhin die Zeit unseres Wirtschaftslebens nach der Stabilisierung der Mark, so stehen wir gleich in dem großen Vakuum, das erzeugt wurde durch die sich noch immer klarer umreißenden Anforderungen des Großmarktes über Qualität, große und einheit liche Quantität und vor allem der Verpackung der Ware, die auf der anderen Seite vom deutschen Erzeuger auch nicht im mindesten Maße erfüllt werden konnten, Da das Ausland zum großen Teil mehr im Geiste dieser neuen Zeit der Massengütervcrschiebung, Konzentration, der Umschlagplätze und weitgehendster Verteilung der Erzeugnisse von einem'Punkte aus gearbeitet hatte,- konnten die Forderungen des internatio nalen Handels, trotz Uebergehung der in ländischen Erzeuger immer weiter gesteigert und auch befriedigt werden; so gewahrten wir plötzlich einen Zustand, der ohne unser Zutun entstanden und über unsere Köpfe hinaus- grwachsen war. Diese Tatsache lehrt uns wieder mit aller Eindeutigkeit und unerbittlichen Schärfe, daß wir den von Natur uns zustehenden Markt nur erobern und beherrschen können, wenn wir uns durchaus seinen Anforderungen fügen und alle Energie auswenden, den an und für sich immer gerechtfertigten Zeitfordcrungcn nach- ztzgeben; denn sie stehen ja in den engsten Wechselbeziehungen zu de» allgemeinen tat sächlichen. Verhältnissen. Ammer die höchste Stufe, die wirtschaftlich ausnutzbar irgendwo er reicht wird, ist und wird stets der Maßstab auf unseren Märkten sein, was für den allgemeinen Fortschritt ja schließlich auch hoch erfreulich ist, und es kann sich für uns Gärtner bei Errichtung künstlicher Zollschranken immer nur darum Händeln, Zeit zu gewinnen, nm die Betriebs- umstcllungen in einem Tempo vornehmen zu können, das uns nicht zu überstürztem Handeln zwingt, was bei der oft großen Unbeweglichkeit u'nserer Kulturarteu zunächst stets mit einem bedeutenden Verlust verbunden sein würde. Größer sollten wir die Spannung der Interessen gruppen, auf der einen Seite der Gärtner als Erzeuger, aus der anderen der Handel als Ab nehmer, nicht werden-lassen; anderenfalls ' würde ein reines Kräftespiel cinsctzcn, und wer dabei den Kürzeren zieht, brauche ich wohl nicht näher auszuführen. DaS Wirtschaftsmanifcst und die Verhandlungen in Neapel zeigen uns mit aller Deutlichkeit, wie dem. internationalen Handel jede Zollschranke im Wege steht Jedoch sind aste berechtigten Forderungen, die sich nn 'Rahmen unserer Kraft zum Wohle unseres Be rufes in der gezeichneten Richtung mit dem Willen zur Anpassung an die sich ändernden An forderungen erreichen lassen, mit allen Mitteln zu vertreten. Trotz allem lieg; nach wie vor die Hauptarbeit beim einzelnen Betriebsleiter; er hgt auf seinem Posten zu sein und dafür zu sot-gen, daß der Betrieb auf der Höhe der Zeit bleibt ..und sich., entwickelnde. Spannungen, von vornherein beseitigt werden. All diese aufbau ende Arbeit kommt naturgemäß nur für Un ternehmen in Frage, die ihrer allgemeinen Struktur und Lage nach gesunde Verhältnisse aufweisen können. Hier Kaffee oder Tee bauen zu wollen, dürfte schließlich auch niemandem einfallen: die Bestrebungen zu einer selb!tgsnüg- samen Wirtschaftsform wären in dieser übertrie benen Form heute durchaus unzeitgemäß. Wir leben im Zeitalter der internationalen Arbeitstei lung und Arbeitsverflechtung, und wir haben »ns wohl oder übel cinzuglicdern in diesen großen Arbeitsprozeß, wenn wir aus dir Dauer unsere öebensberechtigung behalten und erweitern wollen. Nur aus dieser natürlichen Basis liegt unsere Zukunft; alle die vielen Gegen maßnahmen, um die wir heute kämpfen, sind nur vorübergehender Natur; sie sollen Klüfte über brücken und uns vor Katastrophen bewahren. In diesem Sinne haben wir uns heute zu vereinigen nnd in der Organisation des Rrichsverbandes eine Mauer zu bilden, die uns zusammrnschließt und uns ein« Aagulirrung der ZcitstrSmung in unserem Sinne ermöglicht. Nach diesen allgemeinen Betrachtungen möchte ich mich dem deutschen Obstbau zuwenden und nach Darstellung der augenblicklichen Lage Richtung und Wege im Sinne einer zeitgemäßen Entwicklung skizzieren. Schon manche brauchbaren Ansätze sind auf diesem Gebiet zu verzeichnen, und es gilt den nötigen Ausbau. Ich erinnere an die bestehenden Landessvrtimeutc und die vom Rsichsverbande eingeführten ReichscinheitSkisten, sodaß derart sortierte und verpackte deutsche Aepfcl Heuke schon dem im Geschmack recht wenig zusagenden amerikanischen Apfel bei weitem überlegen sind. Können wir erst die Mengen deutschen Qualitätsobstes einwandfrei sortiert und ver packt, dis der Handel braucht, anbieten, so ist die amerikanische Qualitätskonkurrenz, die heute doch schm, reebt tmhc Preise erfordert, nicht medr lebensfähig, sodaß uns die Eroberung dieses Tei les des Marites verhältnismäßig 'leicht fallen wird. Daß dieses Ziel praktisch zu erreichen ist, wird heute von sachverständiger Seite durchaus bejaht und kann auf Grund einer rechnerischen Annäherung auch belegt werden. Der letzten Baumzählung zufolge besitzen wir in Deutsch land löst Millionen Qbstbäume, und verbraucht werden pro Kopf der Bevölkerung in einem Jahre ca. 50 Obst; diese Menge ließe sich aber sicher bei der nötigen Aufklärung über den Wert des Obstes im Lichte der modernen Er nährungsforschung leicht auf 60 kg steigern. Bei der Annahme des Konsums von 60 kg pro Kopf und Jahr müßte bei 150 Millionen Stück jeder Baum im Durchschnitt jährlich 19—20 kg Ernteertrag bringen. Daß dies bei sachgemäßen Bedingungen ohne weiteres möglich ist, beweisen die Kontrollversuche nach Bißmann, Gotha, die die jährlichen Durchschnittserntcn einer vierzig jährigen Beobachtnngszcit wiedergebcn. Die Ernte bei Aepfeln betrug nach ihm pro Baum und Jahr je nach der Sorte von 12—63 kg. Selbst mit dem vorhandenen Baumbestand könnte bei entsprechender Intensivierung die Pro duktion also genügend gehoben werden, aber es kommt augenblicklich nicht so sehr darauf an, sondern maßgebender ist heute die Form des Anbietens. Den Oualitätsteil des Marktes zu erobern, den amerikanischen Apfel aus dem Wege zu schlagen, dürfte uns bei einheitlichem Vorgehen auf dem vom NeichSverband gezeickmeten Wege nicht besonders schwer werden. — Anders ver hält es sich schon mit dem auf der Elbe herein kommenden böhmischen Massenobst, das auf billigem Frachtwege zu ungeheuren Mengen ins Reich gebracht wird, fodaß diese 2000 Ztr.-Kähne in Berlin z B. keine seltene Erscheinung sind. Dieses gewöhnliche Obst drückt den Preis bei dem großen Angebot immer ganz gewaltig, und der Markt zeigt stets die Tendenz, sich im allge meinen nach der untersten Preisstufe zu orientieren. Erfahrungsgemäß läßt sich eine bestimmte Preis spanne innerhalb eines Angebotes der verschie densten Qualitäten nicht überschreiten, weil jeder Käufer die einmal wahrgsnommene niedere Preisstufe einer anderen Qualität vor Augen hat, sodaß dieses billige Massenobst immer den Preis nackt unten drücken wird, während der amerika nische Apfel bis heute gerade den Preis hoch- gehalten hat. In richtiger Erkenntnis dieser Tatsache fordert der Reichsverband, das Koch- und Fabrikobst z. B. erst gar nicht auf dem Frischmarkt der Verkaufsstelle in den Berliner Zentralmarkthaffen erscheinen zu lassen. sondern es soll gleich in die Verwertungs- anlagen in Frankfurt a. d. O. übergcführt werden, wo es zu relativ hochwertigen Pro dukten verarbeitet werden-kann. Wollen wir diese vraktischcn Nutzfolgerungen von Grund ans verstehen, so muffen wir uns prinzipiell klar werden über die tieferen Nr- sacken nnd Wirkungen, die unser Zeitgeschehen auslösen. Was wir. so., wahrnehmen, sind nur die Reaktionsergebniffe auf Außenfäktoren, Keren Stetigkeit lediglich von der Dauer gleichblei- bsnde'r Einwirkung abhängt. Alles ist in Fluß. Wir stellen die Erscheinungsformen fest, wichtiger sind unTdie Kräfte im Organismus dieser Ent wicklung, mit der wir gehen, gehen müssen, wenn wir uns behaupten wollen. Was drückt unserer Wirtschaft heute den mar kantesten Stempel aus? Es ist der Verkehr; der Verkehr hat unser Jahrhundert rm wesent lichen geschaffen, wir leben im Zeitalter des Explosionsmotors. Eröffnet die Flugmaschine nicht neue Perspektiven? Die Einfuhr hochwer tiger holländischer Blumen, die Ausfuhr deutschen Spargels geschieht bekanntlich auf diesem Wege. Beobachten wir Kas Kommen und Gehen ein zelner Kulturarten in unserem Nahmen. Waren es nicht die leicht durchzuführenden Massengüter- verschiebungen, die immer schärfere Auslesen träfen, die die Produktionsgebiete immer enger, immer bestimmter nmriffen, Hand in Hand ge hend mit einer Spezialisierung unk entsprechenden Intensivierung der Betriebe? Ein klassisches Beispiel der Zurückdrängung aus bessere Erzcu- gungsorte durch den wachsende» und ausglei- menden Verkehr bietet uns der Weinbau. Wo wurde nicht überall nor Erfindung der Damvs- maschinc mit wirtschaftlichem Nutzen der Wein stock angevilanzt? Das Dampfroß brachte bessere und billigere Weine aus Spezial- aubaugebieten und alles Schlechtere mußte dem Guten weichen. Diese Entwicklung Austausch und Ausgleich kann künstlich gehemmt werden und ist gehemmt worden; denn es sind nicht nur wirtschaftliche Fragen, die Kas Leben Ker Völker beeinflussen. Man will leben, aber man will auch herrschen und oft nur soviel von einer politischen Vormachtstellung streichen, um Käs Leben zu erhalten. Wir sehen also ein allgemeines Zusammen- faffen der Kräfte auf engere scharf begrenzte Ge biete, die sich aus diesen oder jenen Gründen vor anderen Erzeugungsorten auszeichnen, also den geringsten Kraftaufwand zur Erreichung eines'bestimmten Zieles benötigen. Alle künst lichen Hindernisse können diese Entwicklung nur hemmen, nur vorübergehend ableitcn, aber nie dauernd nufheben. Diese Feststellung der Entwicklungslinie muß in einer zielbewussten Wirtschaft grundlegend sein für den gesamten ferneren Ausbau. (Fortsetzung folgt.) Ser ApWaeo-kWort Spaniens. Von Dr. Otto Iden. Weitaus der größte Teil der spanischen Apfel sinen (85A) wird an der Ostküste, der spanischen Levante, produziert, und allein von hier aus findet auch der Export statt. Hinter Großbritannien rangieren als nächst beste Kunden Spaniens Deutschland, dessen Apfelsinen-Import wir weiter unten gesondert betrachten werden, Belgien miK Holland. Be merkenswert ist vor allem, daß der deutsche Im port von spanischen Apfelsinen den Vorkriegs stand bereits wieder erreicht, ja im Jahre 1925 sogar überschritten hat. Um sich einen Begriff davon machen zu können, was in Hamburg umgesetzt wird, sei erwähnt, daß in der Woche vom 4. bis 10. Ja nuar 1925 allein 159 339 Kisten spanische Apfel sinen verkauft worden sind. Davon bleibt freilich das wenigste in Hamburg selbst. Die meiste Ware geht im Umschlag nach Nord- und Süddeutschlan'd, auch werden von hier aus die östlichen Randstaatcn Und zum Teil die nor dischen Ländern sowie Palen versorgt. Während das Rheinland und das Ruhrgebiet einen großen Prozentsatz ihres Bedarfs aus Belgien und Holland beziehen, gehen nach Süddeutschland auch Waggonladungen mit lose verpackten Zlvfelsinen direkt von Spanien über Frankreich ab. Aus den oben angeführten Zahlen sehen wir, welche eminente Bedeutung die Apfelsine für Spanien besitzt. Es liegt darum auch im In teresse nicht nur der spanischen Levante, sondern des ganzen Landes, den Äpfelsinenexport auf seiner Höhe zu erhalten und sich im Wettbe werb mit den übrigen Produktionsländcrn, wie den Vereinigten Staaten von Amerika, der Süd afrikanischen Union, Palästina und nicht zum wenigsten Italien, zu behaupten. So wird es verständlich, daß man hauptsächlich uach der letztsährigen Katastrophe — durch Mtterungs- unbikden' zum großen Teil verdorbene Ernte, anfänglicher Handelskrieg mit Deutschland, Ein fuhrverbot der U. S. Ä. usw. — in Spanien bemüht ist, den Gesamtervort straff zu orga nisieren. Am 13. Juni 1924 wurde aus Kiefen Bestrebungen heraus die Union ploeicma! äs la bixportaaion äsriaolL gegründet, die bereits im Juli desselben Jahres einen Sitz im Oiwejo äs lu Lscmowm klaeional, dem spanischen Wirt schaftsrat, und im Februar 1925 einen solchen in der Sektion für Handelsverträge des Wirt- schaftsministeriums erlangte Endlich hat im Oktober dieses Jahres der Oonsrsso kmmarml cks dlsronsa lNntional-Apfclsinsnköngreß) in Madrid in Anwesenheit Primo de Riveras getagt. In ihm sind alle brennenden Fragen des Apfel- sinenexports, wie die Wiedergewinnung verlorener und die Erschließung neuer Märkte, die Erschließung des Inlandmarktes lviele Gegenden Spaniens keimen wegen der hohen Bahnfracht nicht oder nur wenig die Apfelsine; es ist kaum glaublich, aber die Schiffsfracht für eins Kiste kostet von Valencia nach London 1,70 Pesetas, die Bahnfracht von Valencia nach Madrid 11,11 Pes.!), Regulierung des Exports nach den einzelnen AuslandShäfen, um die Verstopfung der Märkte mit zuviel Ware zu verhindern, Eindömmen der llebervroduktion ülw. usw., behandelt worden. Es bleibt abzu warten, ob die auf diesem Kongreß vereinbarten Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden, ob man sie innehält und wie sie sich auswirken. Hbg. Nachr. 15. 12. 26. Wieder einmal haben wir die traurige Pflicht, der breiten Osffeutlichkeit die Produk tion? fördernden Maßuabmen des Auslandes be- kannfzugtben und Kabsi der Bestrebungen unseres eigenen Landes, die einen solchen Weit blick leider vermissen lassen, mit einer gewissen Resignation gedenkend. Wann werden wir endlich Kazu übergehen, die heimische Erzeugung zu schützen, damit sie sich entfalten kann? Im Norsiehenken brinaen wir einen intereffanten Bericht über den Apfelsineuimport aus Spanien au? Ken „Hamburger Nachrichten" vom 15. De zember 1926. Ausgaben und Ziele der Lbsl- schmen und Sbslmeffen. Vortrog, gehalten am 16. September 1926 in der Versammlung märkischer Gartenbau- Vereine in Eberswalde, von Gartenbau inspektor Lemm in Prenzlau. Unsere heutigen wirtschaftlichen Verhältnisse auf dem Gebiete des Obstbaues zeigen uns die Aufgaben unk Ziele, die bei den zukünftigen Ausstellungen und Schauen zu verfolgen sind. In erster Linie ist die Lösung der Obst- absotzfraasn in Betracht zu ziehen und in zweiter Reihe die Fragen des Obstanbaues. Die Grundbedingung bei allen Ausstellun gen ist deren UedersichtNchkcit. Viele der bis her veranstalteten Obstausstellungen haben ihr Ziel verfehlt, weil sie in ihrem Aufbau zu unübersichtlich waren. Jede Ausstellung muß Kem Besucher ohne große planmäßige Erläute rungen zeigen, welchen Zwecken sie dienen soll, und hiernach richten sich die jeweiligen Auf gaben. Der heutigen Zeit entsprechend, könnte man folgende wählen: 1. die Festsetzung der besten Handelsobstsorten, 2. die beste Darbietung der Handelsobstware zum Verkauf. Um diese Hauptaufgaben aus dem Rahmen des gesamten Obstbaues herauszuschälcn, ist es wichtig, zunächst Obstausstellungen nr ver anstalten, die eine Beurteilung der Gesamt leistung eines Obstimugcl'ietes gewähren. Solche Obstausstellungen sind da? Schaufenster oder das Spiegelbild KeS Obstbaues in einer Gegend. Die Ausgabe» bei diesen Obstschauen dürfen nicht zu doch bemessen sein, sondern nur all gemeine obstbauliche Fragen berühren wie z.B.: 1. Richtige Sorteubezcichnung.. 2. Ausbildung der Früchte. 3. Behandlung der Früchte (ob Druckslecke, Fingernägeleindruck). 4. Aufstellung und Vorführung des Obstes. 5. Angaben über die Große des Obstbau- bs trieb es, 6. Angaben über verwendete Veredlungsun terlagen. Bei der Bewertung deS ausgestellten Obstes wird man sich nach den vorliegenden Ausgaben richten müssen, und sobald die Preisrichter ihrs Tätigkeit beendet haben, tritt der Pömologe in Erscheinung, um mchtbsnanuis Sorten vor der Eröffnung der Schau mit dem richtigen Namen zu belegen. Die bisherigen Aus stellungen haben gerade an diesem Punkte gekrankt. Lokale, kleinere Ausstellungen haben den Vorteil, daß sie weniger große Unkosten ver ursachen und doch sür die Förderung deS Obstbaues sehr nutzbringend sind, zumal dann, wenn sie zu verschiedenen Jahreszeiten ver anstaltet werden. Bekanntlich haben wir die meisten Obstausstellnngen im Herbst. M. E. wären Obstausstellungen im Frühjahr sehr zweckmäßig, weil man an dem ausgestellten Obste beurteilen könnte, welche Sorten am besten durch den Winter gekommen sind. Für jede Ausstellung ist die Herausgabe eines klar umgrenzten Programmes erforder lich, und sobald die Ausstellung beendet ist, muß von der Ausstellungsleitung in Wort unk Schrift den kür die Ausstellung Beteiligten übe: dis erzielte» Erfolge oder Mißerfolge Bericht gegeben werden, damit für die Zukunft die nötigen Lehren daraus zu ziehen sind. Sofern unter den Obstbautrcibsnden ein größeres Verständnis für Ausstellungen vor handen ist, wird man Obstschauen mit genau umgrenzten Aufgaben veranstalten. Bei diesen Obstschauen ist es von vorn^ herein erforderlich, daß der Erwerbsobst bau streng von dem Liebhaberobst bau getrennt wird. Es ist zu berück sichtigen, daß der Erwerbsobstzüchter an solchen Obstschauen sich nur dann beteiligen wird, wenn für ihn ein geschäftlicher Nutzen in Frage kommt. Sei es, daß er an Ort und Stelle sein Obst verkaufen kann oder daß er an Hand des ausgestellten Obstes Verkaussabschlllsse machen kann. Ferner sind bei dieser Art Obstschau den Ausstellern je nach der Lösung der gestellten Aufgaben Preis« zu überreichen. Anzuraten ist immer, die Wettbewerbnummern, d. h. die Preisaufgaben möglichst an Zahl gering zu bemessen. Die Obstschau ist dadurch übersicht licher und ein Zersplittern derselben ist weniger zu befürchten. Klar und deutlich ist von der Obstschauleitung festzusetzen, nach welchen Ge sichtspunkten die Bewertung der einzelnen Lei stungen zu erfolgen hat. Bei der Zusammen stellung der einzelnen Aufgaben muß die Obst- schouleitung sich nach den örtlichen Verhält nissen richten. Aufgaben von allgemeiner Bedeutung sind: 1. Zusammenstellung der Sorten, die für die betreffende Gegend am wirt schaftlichsten und ertragreichsten sind. Von diesen Sorten wird die Schauleitnng eine. Auswahl treffen und diese nach der Prä miierung auf einem Tische an gut sicht barer Stelle zur allgemeinen Belehrung auibauen.) 2. Vier Sorten Aepfel je 40 bis . 50 Pfund der wichtigsten Handelssorten, in Obsteinbeitskisten verpackt, jede Sorte in zwei Sortierungen. Reisezeit, Alter, Gesundheitszustand und Veredlungsunter-, lüge des Baumes sind anzugeben. 3. Dasselbe bei Birnen. 3s) dasselbe bei Steinobst. 4. Auswahl von Obstsorten zur Deckung eines herrschaftlichen Haushaltes von Oktober—April. Verlangt werden: 6 Aepsel- und 3 Birnensorten mit einem Gewicht won zusammen 6 Zentnern. Die Sorten sind so zu wählen, daß in der angegebenen Zeit stets genußreifes Obst vorhanden ist. S. Dasselbe für einen bürgerlichen Haushalt. 6. Dasselbe für ein Hotel. 7. Dasselbe für Krankenhäuser und Gene sungsheime. 8. Vorführung der Gesamterntsn einzelner Bäume in drei Sortierungen. Dabei ist anzugeben: die Baumform, das Alter des Baumes, die Beredlungsuntsrlage, Boden- uird Grundwasserverbältnisse sowie Lie Ge wichtsmenge jeder Sortierung. 9. Uebersicht über den Stand des Obstbaues in der Provinz, des Kreises oder der Ge meinde. Von den zu lösenden Aufgaben gibt es viele, man könnte z. B. noch berücksichtigen: die besten Sorten im Seeklima, die besten Sorten in den verschiedensten Höhenlagen, Obst sorten von den verschiedensten Bodenarten, gute bewährte Lokalsorten mit Angabe der Eigenschaften usw. Auf jeden Fall muß die Obstausstellüngsleitung Kokungen Aufgaben wählen, durch welche die obstbaulichen Ver hältnisse in der betreffenden Gegend am meisten gefördert werden. Auch dürfte man die Ausstellung eines Lbstkoststandes nicht außer ackst lassen. Denn viele Köuisr wollen sich erst überzeugen, wie diese oder jene Frucht schmeckt. Nichtige Sortenbezeichnung nnd Angabe der Genuß reife ist aus dem Obstkoststand exforderlich. Sehr guten Erfolg haben Obstschauen mit gleichzeitigem Verkauf. DaS ausgestellte Obst ist grundreell sortiert und als Handelsware verpackt. Grundbedingung ist, daß vorher von fach männischer Seite genügend Vorträge über den Gang der Ausstellung dem Interessentenkreis gehalten werden, damit die Obstschäu vor allen Dingen ein einheitliches Gepräge bekommt. In erster Linie kommt es auf die Ein heitlichkeit des Verpackungsmaterials an und ist diesbezüglich das ObstverpackungS- material, wie es der Reichsverband deS deutschen GärtenbaueZ verbreitet, am zweck mäßigsten. Ick; Habs es im Vorjahre in Prenz lau am besten beobachten können, wie durch einheitliche Verpackung die Früchte in Er scheinung traten und zum Aufkauf einladend wirkten. In Prenzlau wurde als Verpackungs material die Obsteinhcitskists gewählt,. Die gleichmäßig gepackten Kisten wurden mit abge hobenem Deckel ausgestellt, und das Gesamtbild der Obstschau war kein häßliches-. Betonen will ich nebenbei, daß sämtliches zur Schau gestellte Obst restlos verlaust wurde. Öbftschauen, die vm; fachmännischer Seite überwacht mrd geleitet werben, geben dem
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